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  • 23.11.2025 – Apothekenreform mit Systembruch, Honorarfrust in den Gremien, Vertrauensfrage zur Politik
    23.11.2025 – Apothekenreform mit Systembruch, Honorarfrust in den Gremien, Vertrauensfrage zur Politik
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Im Fokus stehen die scharfe Kritik von Kammern und Verbänden an der PTA-Vertretungsbefugnis, der Frust über die ausgefallene FixumerhÃ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apothekenreform mit Systembruch, Honorarfrust in den Gremien, Vertrauensfrage zur Politik

 

Kammern und Verbände reagieren mit scharfer Kritik auf PTA-Vertretungspläne und geplatzte Fixumserhöhung und ringen um Orientierung zwischen Systemschutz, Berufsbild und politischer Taktik.

Stand: Sonntag, 23. November 2025, um 09:45 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Kammern und Verbände lassen an den Referentenentwürfen zur Apothekenreform kaum ein gutes Haar: Die geplante PTA-Vertretungsbefugnis wird als Systembruch, Verzwergung des Berufs und kaum vermittelbarer Eingriff in das gewachsene Leitungsmodell beschrieben, ein „dicker Brocken“, der quer durch die Gremien auf Widerstand stößt – sogar dort, wo einzelne Stimmen aus Ostdeutschland grundsätzlich Sympathien für pragmatische Entlastungsmodelle sehen. Parallel sitzt der Frust über die gecancelte Honorarerhöhung tief: Die im Koalitionsvertrag angekündigte Fixumanhebung wird vielerorts offen als Lüge bezeichnet, als Versprechen, das nie ernsthaft eingelöst werden sollte, während nun parteipolitische Zuschreibungen kursieren – mit der Erzählung, die SPD habe den Aufwuchs blockiert, CDU und CSU wollten ihn retten. Im Alltag bedeutet dies, dass Betriebe eine Reformdebatte erleben, in der Vertrauen in Zusagen brüchig geworden ist und in der das Bild einer „Apotheke light“ wiederkehrt, die heilberufliche Verantwortung verwässert. Die Nutzenlinie einer nüchternen Einordnung liegt darin, Risiken für Struktur, Berufsbild und Verhandlungsspielräume früh zu erkennen und nicht in den Lärm wechselseitiger Schuldzuweisungen einzustimmen.

 

In den Bewertungen der Kammern und Verbände zu den beiden Referentenentwürfen verdichten sich viele Fäden, die die Berufsgruppe seit Jahren beschäftigen. Die PTA-Vertretungsbefugnis wird nicht als technische Detailfrage gesehen, sondern als Signal, an welchem Punkt die Politik bereit ist, an der Leitungsstruktur zu rütteln. Wenn von einem „Systembruch“ die Rede ist, steckt dahinter die Sorge, dass eine Einzelfalllösung zur dauerhaften Option wird und der Kern des Modells – die klare Zuordnung der Gesamtverantwortung zur Approbation – schleichend aufgeweicht wird. Im Alltag bedeutet dies, dass Inhaberinnen und Inhaber befürchten, zwischen Personalknappheit, Haftungsfragen und Erwartungsdruck zerrieben zu werden, wenn formale Vertretung und faktische Verantwortlichkeit auseinanderlaufen. Eine tragfähige Linie entsteht dort, wo Entlastung denkbar wird, ohne den Eindruck zu erzeugen, der Beruf werde modular zerlegt und Stück für Stück entkernt.

Der Widerstand gegen die Vertretungsbefugnis speist sich auch aus der Erfahrung, dass vermeintlich pragmatische Ausnahmen schnell zum Normalfall werden können. Wird einmal akzeptiert, dass eine Apotheke zeitweise ohne approbierte Leitung am Standort geführt werden kann, rücken Folgefragen automatisch näher: Wie lange darf diese Phase dauern, wie viele Standorte dürfen gleichzeitig betroffen sein, und welche Maßstäbe gelten künftig noch für die Genehmigung und Überwachung? Im Alltag bedeutet dies, dass Teams sich fragen, ob sie im Zweifel als Lückenfüller einer strukturell unterfinanzierten Versorgung fungieren sollen, während die Verantwortung im Schadensfall doch an der Person der Inhaberin oder des Inhabers hängen bleibt. Eine nachvollziehbare Nutzenlinie wird nur erkennbar, wenn die Reform klar definiert, wo Vertretung endet und wo systemrelevante Leitungsfunktionen nicht antastbar sind.

Die scharfen Worte zur ausgefallenen Honorarerhöhung zeigen, wie tief die Enttäuschung über die Diskrepanz zwischen Koalitionsvertrag und Entwurf verankert ist. Wenn die in Aussicht gestellte Fixumanhebung nach Jahren stagnierender Vergütung erst vertagt und dann faktisch kassiert wird, entsteht in den Gremien der Eindruck, politische Versprechen seien vor allem taktisches Instrument und kein belastbarer Rahmen. Begriffe wie „Lüge“ oder der Vorwurf, die Koalitionsparteien hätten nie vorgehabt, das Versprechen einzulösen, spiegeln eine Kommunikation, in der das Vertrauen in belastbare Zusagen erodiert ist. Im Alltag bedeutet dies, dass Betriebe ihre eigenen Planungen nur noch sehr vorsichtig an politische Ankündigungen knüpfen, weil jede Verschiebung beim Fixum als weiterer Beleg dafür gelesen wird, dass die wirtschaftliche Basis des Systems kein echtes Primärziel ist. Die Nutzenlinie eines klaren Blicks liegt darin, die Reform nicht an Appellen zu messen, sondern an der tatsächlichen Ausgestaltung der Honorarsystematik.

Die politische Zuschreibung von Verantwortung verstärkt diese Spannungen zusätzlich. Wenn in Gesprächen und Stellungnahmen kursiert, bestimmte Parteiflügel hätten die Honorarerhöhung verhindert, während andere Lager versprechen, sie am Ende doch noch in den Gesetzestext zu heben, wird die Reform zu einem Schauplatz parteipolitischer Profilierung. Aus Sicht der Betriebe bleibt jedoch entscheidend, welche Regelungen am Ende im Bundesgesetzblatt stehen und ob sie die Versorgung vor Ort sichern. Im Alltag bedeutet dies, dass Inhaberinnen und Inhaber wenig mit Farbzuordnungen anfangen können, solange sich an Fixum, Skonto- und Abschlagssystematik und Retaxrisiken nichts spürbar ändert. Eine sachliche Nutzenlinie entsteht dort, wo Verbände die Energie aus parteipolitischen Erzählungen herausnehmen und stattdessen konkrete Änderungsbedarfe in Druckzeilen, Eurobeträgen und klaren Leitplanken verankern.

Die Metaphern, die im Berufsstand kursieren, sind dabei mehr als rhetorische Spitzen. Formulierungen wie „schwarz ummantelte Reform mit roter Füllung“ oder der „rote Geist der Apotheke light“, der wieder aus der Flasche sei, fassen das Gefühl zusammen, dass unter dem Label der Modernisierung ein Modell vorbereitet wird, in dem heilberufliche Verantwortung hinter Kosteneffizienz, Zentralisierung und niedrigschwelligen Ersatzstrukturen zurücktritt. Im Alltag bedeutet dies, dass die Sorge wächst, die Präsenz vor Ort könnte am Ende vor allem als Kostenfaktor und weniger als eigenständige Säule der Versorgung betrachtet werden. Die Nutzenlinie einer solchen Sprachwahl liegt darin, Komplexität auf ein Bild zu reduzieren, das emotional verständlich ist, birgt aber das Risiko, dass Grautöne und gestaltbare Spielräume aus dem Blick geraten, wenn jedes Element der Reform als Teil einer einheitlichen Bedrohung gelesen wird.

Kammern und Verbände stehen damit vor der Aufgabe, eine Doppelrolle klar zu definieren: einerseits Anwalt für das Berufsbild mit seinen Kernprinzipien zu sein, andererseits konkrete Anpassungsvorschläge zu liefern, die den realen Herausforderungen Rechnung tragen. Die pauschale Ablehnung der PTA-Vertretungsbefugnis kann nur dann dauerhaft tragen, wenn Alternativmodelle aufgezeigt werden, die Personalknappheit, Krankheitswellen und ländliche Versorgung ernst nehmen, ohne die Leitungsstruktur zu relativieren. Im Alltag bedeutet dies, dass Vorschläge zu flexibleren Öffnungsmodellen, kooperativen Netzwerken oder verbesserten Fortbildungswegen für PTA und Approbierte an Kontur gewinnen müssen, damit Kritik nicht als reine Blockadehaltung wahrgenommen wird. Eine erkennbar konstruktive Linie entsteht dort, wo der Berufsstand deutlich macht, dass er nicht Reform an sich, sondern bestimmte Fehljustierungen ablehnt und gleichzeitig eigene Konzepte für Stabilität und Qualität vorlegt.

Für Inhaberinnen und Inhaber zählt am Ende, welche konkreten Konsequenzen sich aus den Entwürfen für Betrieb, Personalstruktur und mittelfristige Planung ergeben. Die Frage, ob künftig häufiger Situationen entstehen, in denen eine Betriebsstätte formal „geführt“ wird, während die approbierte Leitung an anderer Stelle eingeplant ist, berührt ganz praktisch die Einschätzung von Risiken, Versicherungsschutz und Haftungsumfang. Im Alltag bedeutet dies, dass jede vermeintliche Entlastung durch Vertretungskonstruktionen gegen die Gefahr abgewogen werden muss, bei Fehlern, Retaxationen oder Konflikten mit Aufsichtsbehörden allein zu stehen. Die Nutzenlinie einer frühzeitigen Analyse liegt darin, Personalentscheidungen, Investitionen in Zusatzleistung und Engagement in Verbandsstrukturen so auszurichten, dass Betriebe handlungsfähig bleiben, selbst wenn die finale Reformfassung nicht alle Kritikpunkte aufgreift.

Wenn Kammern und Verbände von Systembruch sprechen, die PTA-Vertretungsbefugnis als Verzwergung des Berufs bezeichnen und die gecancelte Fixumerhöhung zur „Lüge“ im Koalitionsvertrag erklären, trifft sich viel angestauter Frust in wenigen zugespitzten Bildern. Hinter diesen Formulierungen stehen Jahre ohne spürbare Honorardynamik, das Gefühl, strukturelle Sorgen würden eher vertagt als gelöst, und die Erfahrung, dass Reformetiketten häufig mehr Modernisierung versprechen, als sie tatsächlich einlösen. Im Hintergrund laufen parteipolitische Erzählungen, die Verantwortung für das Ausbleiben der Erhöhung zuweisen und Hoffnungen auf nachträgliche Korrekturen schüren. Im Alltag prallen diese Ebenen auf Betriebe, die zwischen Personalmangel, Engpässen und wachsender regulatorischer Dichte navigieren müssen und für die jede Verschiebung im Gesetzestext Auswirkungen auf Liquidität, Dienstpläne und Versorgungssicherheit hat. In diesem Spannungsfeld entscheidet sich, ob die Reform als Zumutung, als verhandelbares Paket oder als Ausgangspunkt für eine neue strategische Positionierung wahrgenommen wird.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Die scharfen Reaktionen auf die Apothekenreform zeigen, dass es längst nicht mehr nur um die Summe einzelner Paragrafen geht, sondern um die Frage, wie ernst Politik die Rolle eines heilberuflichen Systems nimmt, das unter Dauerlast steht. Eine Reform, die Vertretungsbefugnisse erweitert, ohne Verantwortungswege glasklar zu definieren, und gleichzeitig ein zugesagtes Fixum fallen lässt, verstärkt den Eindruck, kurzfristige Kompromisse hätten Vorrang vor langfristiger Verlässlichkeit. Wo Kammern und Verbände diesen Befund transparent machen und zugleich konkrete Alternativen formulieren, wächst die Chance, dass der Berufsstand nicht zum Objekt der Reform wird, sondern Beteiligter mit eigener Agenda bleibt. Für Betriebe entsteht Handlungsspielraum dort, wo rechtliche Risiken, wirtschaftliche Auswirkungen und strategische Optionen nüchtern analysiert und in klare Prioritäten übersetzt werden. Zwischen den lauten Schlagworten von Systembruch und „Apotheke light“ entscheidet sich so, ob aus dieser Reformrunde nur eine weitere Kränkung zurückbleibt – oder ein Anlass, die eigene Position im Gesundheitswesen selbstbewusster zu definieren.

Journalistischer Kurzhinweis: Redaktionell unabhängig und werbefrei; Entscheidungen entstehen getrennt von Vermarktung, geprüft und unbeeinflusst.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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