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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Mittwoch, 26. November 2025, um 19:00 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Die heutigen Apotheken-Nachrichten spannen den Bogen von lauter Schlagzeile bis leiser Strukturentscheidung: Ein reichweitenstarkes Boulevardmedium erklärt seiner Leserschaft das „Apothekensterben“ und legt den Finger auf einen Honorarstillstand, der seit zwei Jahrzehnten andauert. Inhaberinnen berichten von geschlossenen Betrieben, verlorener Altersvorsorge und der Sorge, dass E-Rezept und aggressive Versenderwerbung bewährte Strukturen unterspülen. Parallel dazu richtet der Präsident der saarländischen Apothekerkammer den Vorwurf der politischen Bankrotterklärung an die Bundespolitik, weil eine klar zugesagte Fixumanpassung nun auf unbestimmte Zeit verschoben werden soll. Die Ressource Apotheker steht im Zentrum einer Reformdebatte, in der eine geplante PTA-Vertretungsbefugnis als Antwort auf Personalknappheit gehandelt wird, aber zugleich Fragen zur Verantwortungstiefe im Medikationsprozess aufwirft. Und in den Kliniken werden Rote-Hand-Briefe künftig gezielt an Krankenhausapotheken adressiert, die arzneimittelsicherheitsrelevante Informationen bündeln und in die Häuser tragen sollen. Zusammen zeigen diese Linien, wie stark die Zukunft der Versorgung davon abhängt, ob Apotheken politisch und strukturell als tragende Säulen behandelt werden.
Wenn ein reichweitenstarkes Boulevardmedium den Begriff „Apothekensterben“ aufgreift, verschiebt sich die Perspektive auf eine Krise, die die Branche seit Jahren beschäftigt. Der Beitrag in der „Bild“ zeichnet das Bild einer freiberuflichen Heilberufssparte, deren Vergütung im Kern seit 2004 eingefroren ist, während Kosten, Auflagen und Personalansprüche stetig wachsen. Der Einstieg über die Frage, wer heute noch mit einem Einkommen auf dem Niveau von vor gut zwei Jahrzehnten auskommen könne, verdichtet die Empörung vieler Inhaberinnen und Inhaber in einem einzigen Gedankenexperiment. Gleichzeitig macht der Text deutlich, dass es nicht nur um abstrakte Zahlen geht, sondern um Existenzen, die an Mieten, Löhne, Energiepreise und digitale Infrastruktur gekoppelt sind. Dass ein Massenmedium diese Realität aufgreift, verleiht der Debatte eine andere Wucht als interne Standesstatistiken.
Im Fokus stehen dabei Stimmen aus der Fläche, die ihren eigenen Weg durch die Vergütungskrise schildern. Eine Inhaberin berichtet, sie habe sich über viele Jahre keine echte Gehaltssteigerung mehr zugestanden, sondern in ihrem Betrieb vor allem Löhne und laufende Kosten bedient. Die Schließung einer von zwei Betriebsstätten, einst als Baustein der privaten Altersvorsorge gedacht, wird zum Symbol für eine Entwicklung, in der Nachfolger fehlen und Betriebe in wirtschaftlich schwächeren Regionen schwer veräußerbar sind. Der Beitrag macht deutlich, dass sich hier nicht nur einzelne Fehlentscheidungen summieren, sondern strukturelle Rahmenbedingungen wirken, die Investitionen unattraktiv machen. Wenn selbst engagierte Unternehmerinnen berichten, sie hätten ihre zweite Standbein-Option verloren, wird die finanzielle Verwundbarkeit des Berufsbildes in der Öffentlichkeit greifbar.
Parallel dazu ordnet der Text die Rolle der Berufsvertretung ein. Der Präsident der Bundesorganisation warnt davor, das Berufsbild in Richtung „Medikamenten-Kiosk“ zu verschieben, wenn approbierte Kräfte zugunsten einer erweiterten Vertretungsbefugnis von PTA verdrängt würden. Die Sorge dahinter: Eine Reform, die vordergründig Flexibilität schafft, könnte mittelfristig die Attraktivität des Studiums und die Bereitschaft zu unternehmerischer Verantwortung schwächen. Wenn die zentrale Botschaft lautet, dass Verantwortung, Haftung und Versorgungsauftrag zwar beim approbierten Personal verbleiben, die politische Wertschätzung aber ausbleibt, wirkt das wie ein Warnsignal an den Nachwuchs. Das Boulevardformat verstärkt diese Botschaft, indem es sie auf klare Bilder und zugespitzte Formulierungen verdichtet und damit weit über das Fachpublikum hinaus transportiert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Folgen der Digitalisierung für die Offizinlandschaft. Die Einführung des E-Rezepts wird im Beitrag nicht als neutraler Technikwechsel beschrieben, sondern als Beschleuniger eines Wettbewerbs, in dem Online-Versender mit aggressiven Kampagnen Marktanteile gewinnen. Eine Inhaberin aus Nordrhein-Westfalen schildert, wie digitale Verordnungen und flankierende Werbeaktionen die Bindung an den Standort aufweichen und Preis- und Komfortversprechen in den Vordergrund stellen. Im Zusammenspiel mit stagnierenden Honoraren und wachsendem bürokratischem Aufwand entsteht eine Schere: Während Versender Skaleneffekte nutzen und mit Rabatten werben, müssen Betriebe vor Ort Nacht- und Notdienste, Rezepturleistungen und persönliche Beratung sicherstellen, ohne dafür adäquat honoriert zu werden. Dieses Spannungsfeld wird im Artikel bewusst plakativ ausgeleuchtet.
Am Ende verdichtet sich die Kritik in einer politischen Forderung: Ohne regelmäßige und verlässliche Anpassungen des Fixums drohe die flächendeckende Versorgung zu erodieren. Die im Beitrag zitierte Inhaberin knüpft ihre Hoffnung an eine Honorardynamik, die zumindest die Teuerung der vergangenen Jahre ausgleichen würde, und beschreibt gleichzeitig die Angst, dass spätestens beim nächsten großen Kostenschub weitere Standorte wegfallen. Der Text macht damit deutlich, dass die aktuelle Reformdiskussion mehr ist als eine technische Debatte über Paragrafen und Modelle. Sie entscheidet darüber, ob wohnortnahe Arzneimittelversorgung als verlässliche Infrastruktur wahrgenommen wird oder als auslaufendes Modell, das erst dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn prominente Medien von der „bitteren Realität“ schreiben und auf bereits geschlossene Türen verweisen.
Im Saarland verdichtet sich an einem Abend in der Vertreterversammlung, was viele Inhaberinnen und Inhaber bundesweit empfinden: Das Vertrauen in die politischen Zusagen bröckelt. Der Kammerpräsident erinnert daran, dass die Koalition eine deutliche, bedingungslose Anpassung des Apothekenhonorars im Koalitionsvertrag verankert hatte und dieses Versprechen ausdrücklich vor dem Hintergrund angespannter Staatsfinanzen abgegeben wurde. Wenn dieselbe Regierung die Erhöhung nun auf eine unbestimmte „Wiedervorlage“ verschiebt, erlebt die Berufsgruppe dies als Bruch eines klar formulierten Auftrags. Die Wortwahl, von der politischen bis zur moralischen Bankrotterklärung, zeigt, wie tief der Vertrauensverlust bereits reicht. Wer jahrelang auf angekündigte Entlastungen gewartet hat, empfindet das Zurückrudern nicht als technische Prioritätenverschiebung, sondern als Abwertung der eigenen Arbeit.
Zugleich werden die Dimensionen der Debatte in Relation zur Gesamtfinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung gestellt. Die geforderte Erhöhung des Fixums würde nach Berechnungen der Standesvertretung Mehrausgaben von rund 840 Millionen Euro verursachen, während sich die Gesamtausgaben der Kassen im dreistelligen Milliardenbereich bewegen. Aus Sicht der Kammer ist diese Summe im Verhältnis zur Bedeutung der Vor-Ort-Versorgung moderat, zumal die Apotheken seit Jahren steigende Personal-, Energie- und Sachkosten schultern. Die Botschaft an die Politik lautet daher, dass es nicht um Sonderwünsche geht, sondern um die Sicherung einer Grundstruktur, ohne die viele andere Teile des Gesundheitssystems nicht funktionieren. Dass gleichzeitig immer mehr Betriebe aufgeben müssen, verschärft den Eindruck, die finanzielle Grundlage werde trotz dieser Zahlen weiter ausgehöhlt.
In der Kritik stehen darüber hinaus die vorgestellten Reformideen, die als Wiederaufleben früherer Vorschläge gelesen werden. Zweigapotheken ohne Rezepturpflicht und ohne Nacht- und Notdienst, eine erweiterte Vertretungsbefugnis für PTA sowie flexiblere, teilweise willkürlich wirkende Öffnungszeiten werden von der saarländischen Kammer als Dammbruch bewertet. Hinter dieser Einschätzung steht die Sorge, dass zentrale Versorgungsaufgaben ausgedünnt werden, während die Verantwortung weiterhin bei den Inhaberinnen und Inhabern verbleibt. Wenn die Strukturauflagen gelockert werden, ohne das Honorar so anzupassen, dass die bestehenden Lasten tragbar bleiben, entsteht der Eindruck, die Vor-Ort-Apotheke werde schrittweise in ein austauschbares Abgabesystem überführt. Für die Berufsgruppe steht damit nicht nur ein Paragrafenpaket zur Diskussion, sondern die Frage, welches Profil ihre Betriebe künftig haben sollen.
Eine weitere Ebene der Kritik richtet sich auf die Marktfolgen solcher Reformlinien. Kammervertreter warnen, dass Drogeriemarktketten und andere Handelsunternehmen bereitstehen, entstehende Freiräume zu nutzen, sobald der regulatorische Rahmen geöffnet wird. Die Befürchtung lautet, dass preisgetriebene Modelle mit punktuellen Serviceangeboten die inhabergeführten Betriebe unter Druck setzen könnten, ohne vergleichbare Verpflichtungen in Notdienst, Rezeptur oder persönlicher Betreuung zu übernehmen. Verknüpft mit stagnierenden Honoraren verstärkt dies die Sorge, dass sich die Schließungswelle vor allem in ländlichen Regionen fortsetzt, wo Nachfolger schwer zu finden und Alternativen oft weit entfernt sind. Damit wird die Debatte um das Fixum unmittelbar mit der Frage verknüpft, ob Versorgung als öffentliche Infrastruktur oder als beliebig verschiebbare Handelsleistung behandelt wird.
Besonders eindringlich fallen die Warnungen mit Blick auf die kommenden Jahre aus. Kammerführung und Geschäftsführung machen deutlich, dass selbst eine Fixumserhöhung auf 9,50 Euro lediglich die bereits abgelaufenen Personalkostensteigerungen kompensieren würde. Gleichzeitig zeichnet sich mit dem geplanten Anstieg des Mindestlohns ab 2027 die nächste Kostenwelle ab, die viele Betriebe nur dann verkraften können, wenn das Honorar rechtzeitig und ausreichend angepasst wird. Vor diesem Hintergrund verweist die Kammer auf die seit Jahren sinkende Apothekendichte in Deutschland, die vom europäischen Mittelfeld in Richtung unteres Drittel abgerutscht ist. Die zentrale Botschaft lautet, dass nicht abstrakte Strukturen, sondern reale Standorte auf dem Spiel stehen – und dass am Ende nicht die Betriebe, sondern die Patientinnen und Patienten die Konsequenzen tragen, wenn die Apotheke vor Ort fehlt.
Die Debatte um die Apothekenreform kreist um eine knappe Ressource: den approbierten Apotheker als Dreh- und Angelpunkt der Arzneimittelversorgung. In vielen politischen Papieren erscheinen Approbierte vor allem als Kostenfaktor, während ihre Rolle als Sicherheitsanker im Medikationsprozess in den Hintergrund rückt. Gleichzeitig zeichnet sich in der Praxis ab, dass personelle Engpässe nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in Ballungsräumen spürbar werden. Wenn die Ressource Apotheker knapp ist, drängt sich die Frage auf, wie Präsenzzeiten, Dokumentationspflichten und Beratungsaufgaben realistisch verteilt werden können, ohne dass der Qualitätsanspruch sinkt. Genau an dieser Schnittstelle entscheidet sich, ob Reformvorschläge Kapazitäten schaffen oder Vertrauen zerstören.
Die geplante Vertretungsbefugnis für PTA wird in diesem Kontext zum Prüfstein für das Selbstverständnis der Vor-Ort-Apotheke. Befürworter verweisen darauf, dass gut ausgebildete PTA seit Jahren einen großen Teil der praktischen Arbeit tragen und mit klar umrissenen Kompetenzen Entlastung schaffen können. Kritiker warnen hingegen, dass eine formale Erweiterung der Vertretungsrechte schleichend den Charakter des Berufsbildes verändert, wenn approbiertes Personal nur noch punktuell sichtbar wird. Die entscheidende Frage lautet, ob die Verantwortung des Apothekers weiterhin jeden relevanten Vorgang fachlich prägt oder ob faktisch ein zweigeteiltes System entsteht, in dem Durchführung und Verantwortung auseinanderdriften. Für die Patienten ist dieser Unterschied auf den ersten Blick kaum erkennbar, im Haftungs- und Qualitätsgefüge aber von zentraler Bedeutung.
Aus ärztlicher Sicht erzeugt die Reformdebatte zusätzliche Spannungen. Viele Praxen sind längst daran gewöhnt, in der Apotheke einen approbierten Ansprechpartner für Rückfragen zu Rezeptänderungen, Dosierungsanpassungen oder Interaktionsprüfungen zu haben. Wenn verschreibungspflichtige Arzneimittel künftig häufiger in Situationen abgegeben werden, in denen die unmittelbare Präsenz eines Apothekers nicht garantiert ist, stellt sich die Frage nach der Reaktionsbereitschaft im Störfall. Ärzte werden genau beobachten, ob die gewohnte Gesprächsebene erhalten bleibt oder ob sie es künftig häufiger mit nachgelagerten Rückrufen, Verzögerungen oder unklaren Zuständigkeiten zu tun haben. Damit verknüpft sich die Sorge, dass eine vermeintliche Effizienzsteigerung an anderer Stelle Reibungsverluste im Versorgungsteam erzeugt.
Die Honorarfrage bildet den finanziellen Unterbau dieser Strukturdiskussion. Solange das Fixum auf einem Niveau verharrt, das steigende Personalkosten, zusätzliche regulatorische Pflichten und digitale Infrastruktur nur unzureichend abbildet, wirkt jede neue Aufgabe wie eine zusätzliche Last auf einem bereits überdehnten System. Eine Reform, die vertretungsbezogene Flexibilitäten einführt, ohne gleichzeitig eine verlässliche Honorardynamik zu verankern, wird von vielen Inhaberinnen und Inhabern als Risiko und nicht als Chance gelesen. Optional formulierte Anpassungen, die von unklaren Finanzierungsbedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung abhängen, verstärken diesen Eindruck noch. Die Kernfrage lautet deshalb, ob die Politik bereit ist, Versorgungsauftrag und Vergütung sichtbar in Einklang zu bringen.
Für die Apothekerschaft steht damit mehr auf dem Spiel als eine einzelne Gesetzesnovelle. Es geht um die Bereitschaft, unter immer komplexeren Rahmenbedingungen Verantwortung für Arzneimitteltherapie, Medikationssicherheit und Notfallversorgung zu übernehmen. Wer als junger Mensch heute vor der Entscheidung für oder gegen ein Pharmaziestudium steht, registriert sehr genau, ob die Ressource Apotheker als knapp und schützenswert angesehen oder als variable Größe im Kostendruck behandelt wird. Die Reaktion der Berufsgruppe auf die Apothekenreform wird daher wesentlich davon abhängen, ob sie als strukturierte Modernisierung mit klarer Honorarbasis oder als Versuch wahrgenommen wird, Engpässe durch Absenkung von Standards zu überdecken.
Die Ankündigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Rote-Hand-Briefe in Krankenhäusern künftig nicht mehr direkt an einzelne Ärztinnen und Ärzte zu adressieren, sondern an die Krankenhausapotheken und krankenhausversorgenden Apotheken zu bündeln, greift eine Entwicklung auf, die in vielen Häusern längst Realität ist. Schon heute laufen zahlreiche sicherheitsrelevante Informationen über die Apotheken, weil dort Arzneimittellisten gepflegt, Umstellungen koordiniert und interne Kommunikationswege moderiert werden. Mit der nun formalisierten Lösung wird diese Praxis zur offiziellen Standardspur gemacht. Das schafft Klarheit darüber, wer im System die Rolle des Filters und der Verteilstelle übernimmt. Gleichzeitig verschiebt sich die Verantwortung für die erste Bewertung neuer Sicherheitssignale noch stärker in Richtung der pharmazeutischen Einrichtungen.
Für Krankenhausapotheken bedeutet diese Änderung eine sichtbare Aufwertung, aber auch eine Verdichtung ihrer Aufgaben. Rote-Hand-Briefe bringen selten Routinebotschaften, sondern meist zeitkritische Hinweise zu Anwendungsrisiken, neuen Kontraindikationen oder schwerwiegenden Nebenwirkungen. Wenn diese Informationen künftig gebündelt auf Apothekenebene auflaufen, müssen dort Prozesse bereitstehen, die eine schnelle Sichtung, Priorisierung und Weiterleitung an das leitende ärztliche Personal sicherstellen. In Häusern mit gewachsenen Strukturen mag dies bereits etabliert sein, in kleineren Kliniken oder bei ausgelasteten Teams kann der zusätzliche Koordinationsdruck deutlich spürbar werden. Entscheidend ist, dass die Bündelung nicht zu Zeitverlusten führt, sondern im Gegenteil Doppelwege reduziert und die Reaktionsfähigkeit verbessert.
Die neue Zuständigkeitsordnung fügt sich in die Logik des Stufenplans ein, nach dem arzneimittelbezogene Risiken systematisch erkannt, bewertet und kommuniziert werden sollen. Indem Rote-Hand-Briefe zentral in den Apotheken ankommen, lassen sie sich mit hausinternen Bestands- und Verbrauchsdaten verknüpfen. So kann etwa zügig ermittelt werden, welche Stationen bestimmte Präparate tatsächlich einsetzen und wo Umstellungen oder besondere Warnhinweise nötig sind. Auch der Abgleich mit klinikweiten Substitutionslisten und elektronischen Verordnungssystemen wird erleichtert, wenn die Apotheke den Überblick über Sortiment, Lagerhaltung und laufende Bestellungen hat. Auf diese Weise entsteht die Chance, Sicherheitsinformationen nicht nur weiterzuleiten, sondern aktiv in das Medikationsmanagement einzubauen.
Mehr Verantwortung auf Apothekenebene wirft zugleich Fragen nach Ausstattung, Personal und Schnittstellen auf. Wo Krankenhausapotheken knapp besetzt sind oder die Zusammenarbeit mit der ärztlichen Leitung vor allem informell organisiert ist, können die neuen Anforderungen Lücken offenlegen. Es braucht klare Vereinbarungen, wie schnell auf eingehende Rote-Hand-Briefe reagiert wird, welche Gremien oder Kommissionen routinemäßig eingebunden sind und über welche Kanäle kritisch wichtige Informationen die Stationen erreichen. Dabei spielen neben klassischen Papierwegen zunehmend digitale Werkzeuge eine Rolle, etwa Intranet-Meldungen, Anpassungen in klinischen Entscheidungshilfen oder Kurzinfos in elektronischen Kurven. Je besser diese Instrumente ineinandergreifen, desto eher wird aus einem formalen Zuständigkeitswechsel ein echter Sicherheitsgewinn.
Für die Arzneimitteltherapiesicherheit ist die stärkere Einbindung der Apotheken ein logischer Schritt, weil dort die fachliche Schnittstelle zwischen Produktkenntnis, Logistik und klinischem Einsatz liegt. Wenn Rote-Hand-Briefe nicht mehr als individueller Zusatzbrief für einzelne Ärztinnen und Ärzte verstanden werden, sondern als Startpunkt eines strukturierten interprofessionellen Prozesses, können Risiken systematisch adressiert werden. Voraussetzung ist, dass die gesetzlich unveränderten Melde- und Informationspflichten mit gelebter Praxis hinterlegt werden und nicht im Alltag untergehen. Wo Krankenhausapotheken mit klaren Prozessen, festen Ansprechpersonen und guter Anbindung an die ärztliche Leitung arbeiten, kann die neue Regelung dazu beitragen, die Rolle der Pharmazie in der Klinik weiter zu schärfen und sicherheitsrelevante Informationen dort zu bündeln, wo sie konsequent in die Versorgung übersetzt werden.
Die Lage der Apotheken verdichtet sich zwischen medialer Zuspitzung, politischem Stillstand und leisen Verschiebungen in der Versorgungsorganisation. Wenn Boulevardberichte das Apothekensterben bebildern, Kammerpräsidenten von gebrochenen Fixumversprechen sprechen, Reformskizzen die Ressource Apotheker dehnen und Krankenhausapotheken Rote-Hand-Briefe bündeln, prallen unterschiedliche Ebenen einer gemeinsamen Wirklichkeit aufeinander. Überall geht es darum, wer Verantwortung trägt, wer Informationen zuerst sieht und wem am Ende zugetraut wird, Versorgung zuverlässig zu sichern. In diesem Geflecht entscheidet sich, ob die öffentliche Wahrnehmung die Vor-Ort-Apotheke als auslaufendes Modell oder als unverzichtbare Struktur begreift.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Apotheken in Schlagzeilen vor allem mit Schließungen, Vertrauensverlust, Personalknappheit und neuen Sicherheitswegen in Verbindung gebracht werden, verschiebt sich das Bild einer Berufsgruppe, die lange als stiller Garant im Hintergrund galt. Honorarentscheidungen, Reformoptionen und Kommunikationsstrukturen formen eine unsichtbare Architektur, die entweder Stabilität erzeugt oder zusätzliche Bruchlinien aufreißt. Dort, wo Medien Resonanz geben, Kammern klare Kanten zeigen, Apotheken ihre Rolle im Kliniknetzwerk schärfen und Politik verlässliche Grundlagen schafft, wächst die Chance auf ein erneuertes Vertrauen. Bleiben diese Ebenen jedoch entkoppelt, bleibt vielen nur das Gefühl, eine unverzichtbare Infrastruktur werde Stück für Stück in Randlagen gedrängt.
Journalistischer Kurzhinweis: Inhaltliche Auswahl, Gewichtung und Formulierungen folgen festgelegten redaktionellen Kriterien; wirtschaftliche Interessen bleiben von der Berichterstattung getrennt.
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