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  • 17.11.2025 – Massenaustausch von Heilberufsausweisen, Werbeverbote bei Nasen-OPs, Ärztebetrug mit Kassenrezepten
    17.11.2025 – Massenaustausch von Heilberufsausweisen, Werbeverbote bei Nasen-OPs, Ärztebetrug mit Kassenrezepten
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Massentausch elektronischer Heilberufsausweise stört digitale Abläufe in Praxen und Apotheken, ein Gericht zieht Grenzen für Inst...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Massenaustausch von Heilberufsausweisen, Werbeverbote bei Nasen-OPs, Ärztebetrug mit Kassenrezepten

 

Digitale Ausweisprobleme, strenge Grenzen der Selbstdarstellung, Forderungen nach Cannabis-Entbürokratisierung und ein spektakulärer Betrugsfall zeigen, wie angreifbar Gesundheitsstrukturen im Alltag sind.

Stand: Montag, 17. November 2025, um 17:25 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Der aktuelle Themenstrahl reicht von technischem Stillstand bis zu strafrechtlichen Vorwürfen und zeigt, wie empfindlich die Alltagsarchitektur des Gesundheitswesens geworden ist. Der Massentausch elektronischer Heilberufsausweise legt Arbeitsabläufe in Praxen und Apotheken zeitweise lahm und zwingt Teams zu improvisierten Notlösungen, die Verantwortlichkeiten verwischen. Parallel zieht ein Oberlandesgericht enge Grenzen für „Vorher/Nachher“-Inszenierungen ästhetischer Eingriffe auf Instagram und betont damit erneut den besonderen Werberahmen für ärztliche Leistungen. Die Schmerzmedizin fordert, die Verordnung von medizinischem Cannabis spürbar zu entbürokratisieren, damit chronisch erkrankte Menschen nicht an Formularen scheitern. Und ein Arzt, dem vorgeworfen wird, sich selbst Arzneimittel verordnet und über Scheinrezepte einen sechsstelligen bis siebenstelligen Schaden verursacht zu haben, macht deutlich, wie wichtig belastbare Kontrollmechanismen bleiben – ohne das Grundvertrauen in ärztliche Freiheiten zu zerstören.

 

Wenn gleich mehrere Störungen gleichzeitig auftreten, wird sichtbar, wie empfindlich das Gefüge aus Technik, Recht und Vertrauen im Gesundheitswesen ist. Der Massentausch elektronischer Heilberufsausweise bringt Apotheken und Arztpraxen aus dem Tritt, weil die eigentlich sichere Basis für digitale Signaturen plötzlich zur Fehlerquelle wird. Das Oberlandesgericht Frankfurt setzt mit einem Verbot von „Vorher/Nachher“-Bildern bei nicht medizinisch notwendigen Nasenkorrekturen auf Instagram ein deutliches Zeichen gegen emotionale Überinszenierung in der Werbung. Parallel fordert die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin, die Verordnung von medizinischem Cannabis aus Bürokratie zu befreien, damit chronische Schmerzpatientinnen und -patienten nicht an Formularen scheitern. Und schließlich erschüttert ein Fall, in dem ein einundsiebzigjähriger Arzt sich selbst Arzneimittel verschreibt und einen Schaden von rund einer Million Euro verursacht haben soll, das Vertrauen in die Redlichkeit einzelner Leistungserbringer.

Besonders greifbar wird die Belastung an den Punkten, an denen digitale Infrastruktur nicht mehr zuverlässig funktioniert. Der Massentausch der elektronischen Heilberufsausweise trifft genau die Schnittstelle, an der Identitätssicherung und Versorgungsalltag zusammenlaufen. Wenn Inhaberinnen und Inhaber sich gegenseitig mit gültigen Karten aushelfen müssen, geraten Verantwortlichkeiten ins Rutschen, und die Frage „Wer zeichnet was ab?“ lässt sich nicht mehr sauber beantworten. Für Ärztinnen und Ärzte, die monatelang keine E-Rezepte ausstellen können, bedeutet das nicht nur organisatorischen Rückschritt, sondern auch eine Schwächung der Akzeptanz digitaler Prozesse in den Teams. In Apotheken wiederum entsteht zusätzlicher Aufwand, weil Rezepte, die eigentlich medienbruchfrei durchlaufen sollten, wieder mit provisorischen Lösungen oder auf Papier aufgefangen werden müssen, während im Hintergrund Fristen, Abgaberegeln und Dokumentationspflichten unverändert weiterlaufen.

Das Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt zu „Vorher/Nachher“-Bildern bei Nasenkorrekturen fügt der Debatte um ärztliche Werbung eine bemerkenswerte Nuance hinzu. Hier geht es nicht um die Information zu Eingriffen, die medizinisch geboten sind, sondern um die Darstellung ästhetischer Eingriffe, bei denen die Grenze zwischen Aufklärung und emotionaler Verführung schnell überschritten werden kann. Indem das Gericht die Instagram-Inszenierung als unlautere Werbung einstuft, setzt es ein Signal gegen die Vermischung von Lifestyle-Kommunikation und ärztlicher Autorität. Für Praxen bedeutet dies, dass digitale Sichtbarkeit zwar weiterhin möglich ist, aber klaren Leitplanken folgen muss, wenn es um nicht notwendige Eingriffe geht. Gleichzeitig zwingt die Entscheidung dazu, Bildsprache und Tonalität in sozialen Medien grundlegend zu überdenken, damit Vertrauen nicht über Likes und Effekte, sondern über nachvollziehbare, nüchterne Information entsteht.

Die Forderungen der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin im Kontext des Medizinal-Cannabisgesetzes rücken ein gegenteiliges Problem in den Blick: zu viel Bürokratie an Stellen, an denen Versorgung erleichtert werden soll. Chronische Schmerzpatientinnen und -patienten sind oft auf ein komplexes Geflecht aus Medikamenten, Therapien und ärztlichen Kontrollen angewiesen, das bereits ohne zusätzliche Hürden schwer zu organisieren ist. Wenn die Verordnung von medizinischem Cannabis durch aufwendige Formulare, unklare Zuständigkeiten und wechselnde Vorgaben erschwert wird, entsteht eine Kluft zwischen gesetzlicher Möglichkeit und realer Zugänglichkeit. Die Fachgesellschaft verlangt deshalb eine spürbare Entlastung, damit Ärztinnen und Ärzte ihr Verordnungsrecht sicher und pragmatisch nutzen können, ohne bei jedem Rezept mit Sanktionen rechnen zu müssen. Für Apotheken wäre eine solche Entschlackung ebenfalls bedeutsam, weil sie die Beratung entlastet und weniger Zeit in die Entschlüsselung von Sonderwegen investiert werden müsste.

Der Fall des einundsiebzigjährigen Arztes, dem Abrechnungsbetrug und Urkundenfälschung vorgeworfen werden, berührt eine andere Achillesferse des Systems: den Umgang mit kriminellen Ausreißern. Wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten, hätte ein einzelner Leistungserbringer durch Selbstverordnungen und manipulierte Abrechnungen einen Schaden im Umfang von etwa einer Million Euro verursacht. Solche Fälle sind zahlenmäßig selten, entfalten aber eine hohe symbolische Wirkung, weil sie das Bild der Vertrauensprofession beschädigen. Versicherte, Krankenkassen und auch Kolleginnen und Kollegen fragen sich, wie lange ein derartiges Verhalten unbemerkt bleiben konnte und ob Kontrollmechanismen ausreichend scharf gestellt sind. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass Einzelfälle zu harten, misstrauischen Regelungen führen, die den Alltag aller Beteiligten erschweren, ohne echte zusätzliche Sicherheit zu schaffen.

Gemeinsam zeigen diese vier Entwicklungen, wie wichtig klar definierte Verantwortungsketten sind – sowohl technisch als auch rechtlich. Der Heilberufsausweis soll Identität sichern, erzeugt aber im Massentausch Chaos und Improvisation, solange Prozesse und Kapazitäten nicht belastbar sind. Werberechtliche Entscheidungen wie das Frankfurter Urteil versuchen, die Grenze zwischen sachlicher Information und emotionaler Manipulation in digitalen Räumen neu zu ziehen und damit auch jüngere Kommunikationsformen zu disziplinieren. Die Debatte um Cannabis-Verordnungen erinnert daran, dass rechtlich eröffnete Therapieoptionen nur dann bei den Betroffenen ankommen, wenn Bürokratie im richtigen Maß dosiert ist. Und Betrugsfälle wie der beschuldigte Arzt führen vor Augen, dass jedes System Kontrolllücken hat, die es zu schließen gilt, ohne flächendeckend Misstrauen zu säen.

Für Apotheken und Arztpraxen stellt sich damit nicht nur die Frage, wie sie mit den jeweiligen Einzelthemen umgehen, sondern wie sie insgesamt ihre Widerstandskraft erhöhen können. Dazu gehört eine realistische Planung für Ausfälle digitaler Schlüsselkomponenten, damit der Betrieb auch dann weiterläuft, wenn Karten, Server oder Schnittstellen streiken. Es braucht klare Leitlinien, wie Praxen in sozialen Medien auftreten, ohne in verbotene Werbemuster zu geraten, und wie Beratung zu sensiblen Themen wie Cannabis oder ästhetischen Eingriffen transparent und verantwortungsvoll gestaltet wird. Ebenso wichtig ist eine Kultur, in der Auffälligkeiten bei Verordnungen, Abrechnungen oder Dokumentationen frühzeitig angesprochen werden, bevor sich ein Verdacht zu einem großen Schaden auswächst. Am Ende entscheidet sich an der Summe dieser konkreten, oft unspektakulären Vorkehrungen, ob Skandale und Systemstörungen einzelne Ausreißer bleiben – oder ob sie den Alltag immer häufiger bestimmen.

Die vier Schlaglichter des Tages erzählen von Blockaden, Grenzziehungen, Befreiungsversuchen und Regelbrüchen – und doch kreisen sie um dieselbe Frage: Wie viel Steuerung braucht ein Gesundheitswesen, das zugleich handlungsfähig und vertrauenswürdig bleiben will. Wo Kartenprozesse kollabieren, Werbebilder überzogen inszeniert werden, Verordnungen an Formularen hängen bleiben und Einzelne das System ausnutzen, geraten die stillen Selbstverständlichkeiten ins Wanken, auf denen Versorgung eigentlich ruht. Erst wenn Konflikte um digitale Identitäten, Kommunikationsformen, Therapiezugänge und Compliance zusammengedacht werden, wird sichtbar, wie eng technische Stabilität, rechtliche Klarheit und persönliche Integrität miteinander verflochten sind.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Die beschriebenen Störungen wirken weit über die einzelnen Fälle hinaus, weil sie das Grundvertrauen berühren, mit dem Menschen ihre Gesundheitsdaten anvertrauen, Therapien beginnen oder Rezepte unterschreiben. Wo digitale Ausweise versagen, ärztliche Werbung ins Extreme kippt, Heilpflanzen im Gesetzestext stecken bleiben und Abrechnungen missbraucht werden, entstehen Risse in einem Gefüge, das auf Verlässlichkeit angelegt ist. Gleichzeitig zeigen die Reaktionen von Gerichten, Fachgesellschaften und Ermittlungsbehörden, dass das System lernfähig bleibt und Fehlentwicklungen nicht einfach hinnimmt. Für Apotheken und Praxen liegt die Chance darin, diese Signale frühzeitig in eigene Strukturen zu übersetzen und aus fremden Krisen eigene Schutzmechanismen abzuleiten. So wird aus einer Reihe beunruhigender Meldungen am Ende doch ein stiller Fortschritt: ein etwas robusteres Netz aus Regeln, Routinen und Haltungen, das beim nächsten Erschütterungstest mehr trägt, als man ihm heute vielleicht zutrauen würde.

Journalistischer Kurzhinweis: Redaktionelle Entscheidungen werden unabhängig von Beratung und Vertrieb getroffen; kommerzielle Erwägungen haben keinen Einfluss auf Inhalt oder Tonlage.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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