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  • 11.11.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Beweislast und Gleichstellung, Cannabis-Kurs und Einflussfragen, Bereitschaftsdienst und Adipositas-Therapie
    11.11.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Beweislast und Gleichstellung, Cannabis-Kurs und Einflussfragen, Bereitschaftsdienst und Adipositas-Therapie
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Beweislast im Entgeltstreit verschiebt sich, ein Ex-Drogenbeauftragter berät die Cannabis-Industrie, Notdienst-Erreichbarkeit wird St...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Beweislast und Gleichstellung, Cannabis-Kurs und Einflussfragen, Bereitschaftsdienst und Adipositas-Therapie

 

Vier Linien prägen den Tag: Recht wird präziser, Politik wird personell beweglicher, Betrieb wird nachts vermessbar, Therapie wird wirksamer und langfristig gedacht.

Stand: Dienstag, 11. November 2025, um 17:28 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Entgeltgleichheit rückt näher: Das Bundesarbeitsgericht legt die Latte für Arbeitnehmerinnen nicht höher, sondern verschiebt die Beweislast dorthin, wo sie hingehört – zum Arbeitgeber, der Unterschiede fachlich und faktisch erklären muss. Gleichzeitig sorgt ein Personalwechsel für Dynamik im Cannabis-Kosmos: Der frühere Bundesdrogenbeauftragte berät jetzt die Industrie und befeuert die Diskussion über Versorgung, Regeln und Einfluss. Im Bereitschaftsdienst prallen Anspruch und Realität aufeinander – eine nächtliche Kontrollserie entzündet Streit über Erreichbarkeit, Dokumentation und Zumutbarkeit. Und quer dazu steht die Frage, wie Adipositas nachhaltig behandelt wird: GLP-1 & Co. verändern viel, doch chirurgische Verfahren liefern oft die stärkste und stabilste Wirkung – mit Konsequenzen für Beratung, Arzneimitteltherapie und Nachsorge. Diese vier Linien markieren heute den Korridor zwischen Recht, Politik, Betrieb und Medizin – wer hier Orientierung sucht, braucht klare Kriterien, saubere Prozesse und langen Atem.

 

Notfallarchitektur unter Druck, Finanzströme ohne Kompass, Apotheken-Notdienste im Stresstest

Die Reform der Notfallversorgung rückt die bisher getrennten Wege von 112 und 116117 enger zusammen und verschiebt Zuständigkeiten zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Leitstellen – mit spürbaren Folgen für die Notdienstarbeit. Geplant sind verbindlichere Ersteinschätzungen, mehr integrierte Anlaufstellen und eine stärkere Steuerung der Patientinnen und Patienten weg von überfüllten Notaufnahmen. In diesem Gefüge tauchen die vor Ort arbeitenden Notdienste plötzlich als „Variable“ auf, die sich an Vorgaben anderer Sektoren anpassen soll. Was nach Ordnung klingt, erzeugt Reibung: Doppelstrukturen kosten Geld, entziehen Laufkundschaft und verlagern Fälle zeitlich in Randstunden. Wo Einnahmen wegbrechen, gerät die Mischkalkulation ins Wanken, die bislang auch wenig planbare Nachtspitzen getragen hat.

Der Referentenentwurf wiederholt Kernelemente früherer Pläne: zentrale Lotsenpunkte, standardisierte Triage, Kooperationspflichten und eine landesweite Verzahnung der Bereitschaftsdienste. Neu ist weniger die Idee, als die Konsequenz für die Versorgung vor Ort: Wenn integrierte Anlaufstellen Leistungen bündeln, entstehen Anziehungswirkungen, die klassische Wege ausdünnen. In der Praxis heißt das: längere Anfahrten für Hilfesuchende, mehr Telekontakt, weniger spontane Nachfrage am späten Abend. Die Logik dahinter ist betriebswirtschaftlich sauber, gesundheitspolitisch jedoch ambivalent, weil wohnortnahe Angebote ihre Querfinanzierung über Tages- und Randzeiten brauchen. Fällt dieses Gleichgewicht, kippt zuerst der Dienstplan – und danach die Verfügbarkeit.

Besonders heikel sind die finanziellen Ströme. Notdienstpauschalen, Fonds-Zuschläge und Ausgleichsmechanismen decken den Aufwand bislang nur bruchstückhaft; jede Verschiebung von Fallzahlen oder Uhrzeiten verändert diese Kalkulation sofort. Wenn Portalpraxen Fälle aufsaugen, sinken zwar manche Lastspitzen, zugleich bricht der Deckungsbeitrag aus Nacht- und Wochenendgeschäften weg. Wer dann zusätzlich mit engeren Öffnungskorridoren, Teilnotdiensten oder reduzierter Laborpflicht rechnet, unterschätzt den Effekt kumulierter Kleinständerungen. Aus Sicht der Versorgungssicherheit entsteht ein Paradox: Mehr Struktur auf dem Papier, aber weniger Elastizität im Alltag, sobald unvorhergesehene Engpässe auftreten.

Organisatorisch droht ein Zielkonflikt zwischen zentraler Steuerung und lokaler Verantwortung. Integrierte Leitstellen priorisieren nach Algorithmen, Kliniken optimieren nach Fallzahlen, Vertragsärzte nach Sprechzeiten – und die wohnortnahe Versorgung fängt die Reste, Umwege und Randzeiten auf. Ohne klare Schnittstellen drohen Mehrfachkontakte: Erst telefonische Ersteinschätzung, dann vergebliche Vorstellung in einer Anlaufstelle, schließlich doch die Versorgung vor Ort in der Nacht. Jeder zusätzliche Kontakt erhöht Transaktionskosten und Fehleranfälligkeit. Je weniger die Sektoren Daten, Verantwortung und Haftung teilen, desto größer wird der Druck an den Stellen, die tatsächlich erreichbar bleiben.

Was müssen Apothekenbetreiber in diesem Zusammenhang beachten? Die Reform verschiebt Nachfrageprofile, Erlösanteile und Haftungsgrenzen – nicht abrupt, aber stetig. Entscheidend wird, die eigenen Nacht- und Wochenendfälle zu analysieren, die Zeitfenster mit hohem Beratungs- und Rezeptanteil zu kennen und die Abhängigkeit von spontanen Notdienstumsätzen realistisch zu bewerten. Verträge, Dienstpläne und Versicherungsdeckung benötigen saubere Passungen zu neuen Anlaufstellen und Leitstellenprozessen, insbesondere dort, wo telemedizinische Vorentscheidungen Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten auslösen. Wer Kooperationen mit Portalpraxen und Leitstellen früh festlegt, reduziert Doppelwege und Rückfragen; wer Ausfall- und Personalszenarien hinterlegt, behält Elastizität bei Spitzen. Und wer die Auswirkungen kleiner Regulierungsdetails auf die eigene Mischkalkulation durchrechnet, erkennt früh, ob der geplante Dienst in Zukunft noch trägt – oder ob Struktur, Zeiten und Kostengerüst präziser neu austariert werden müssen.

 

Cannabisverband sucht Einfluss, Apotheken beobachten Regulierung, Politik wechselt Seiten

Burkhard Blienert, bis 2024 Bundesdrogenbeauftragter und zuvor Gesundheitspolitiker der SPD, ist seit 1. November 2025 Senior Advisor für politische Strategien beim Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen. Der Schritt verlagert Expertise aus dem Regierungsumfeld in die Interessenvertretung einer jungen Industrie, die auf klarere Regeln für medizinisches Cannabis drängt. Der Verband betont Versorgungsziele und Patientennutzen, verknüpft diese jedoch mit der Forderung nach planbaren Rahmenbedingungen für Zulassung, Erstattung und Qualitätssicherung. Mit Blienerts personellem Profil rücken die Schnittstellen zu Bundestag, Ländern und Ministerialverwaltung näher, denn er kennt Verfahren, Taktungen und informelle Hürden. Genau dort entscheidet sich, ob der Markt ordnungspolitisch eingebettet oder nur fragmentarisch erweitert wird.

Politisch verläuft die Debatte zweigleisig: Auf der einen Schiene steht das kontrollierte Freizeitmodell mit Zuständigkeiten für Länder und Kommunen; auf der anderen das eigenständige Feld der medizinischen Verordnung, das arzneimittelrechtlich, haftungsrechtlich und versorgungspraktisch anders tickt. Für die medizinische Spur reklamiert der Verband Versorgungssicherheit, fordert schnellere Evidenzpfade und verlässliche Erstattungslogiken. Zugleich warnt das ärztliche Lager vor Indikationsaufweichungen und sozialem Druck, während Kassen auf Wirtschaftlichkeit pochen. Der politische Berater kann Positionen zuspitzen, Kompromisslinien andeuten und Anhörungen orchestrieren, doch die materielle Prüfung bleibt bei G-BA, BfArM und Kassenärztlicher Selbstverwaltung. Diese Asymmetrie erklärt, warum symbolische Fortschritte oft schneller sichtbar sind als belastbare Abrechnungswege.

Für die Versorgung vor Ort bleibt die nüchterne Arbeitshypothese: Cannabisarzneimittel sind Regelfälle mit Sonderregeln, keine Sonderfälle mit Regelfreiheit. Verfügbarkeit, Qualität der Ausgangsstoffe, GMP-konforme Herstellung und temperaturgeführte Logistik sind strikt zu trennen von Debatten um Entkriminalisierung. Wo diese Trennlinien verwischen, steigt das Risiko von Fehlsteuerung, Retaxationen und Imageschäden. Auf Apothekenebene geht es weniger um Schlagworte als um Seriennummern, Chargendokumentation, rechtmäßige Indikationsstellung und die verzahnte Kommunikation mit verordnenden Ärztinnen und Ärzten. Genau an diesen Übergaben entscheidet sich, ob politische Signale in stabile Prozesse übersetzt werden oder ob Reibungsverluste neue Unsicherheiten produzieren.

Ökonomisch gilt: Jede politisch eröffnete Nachfrage ohne klar hinterlegte Finanzierungslogik erzeugt kurzfristige Volumina und mittelfristig Streit um Preise, Taxierung und Substitution. Im Cannabisbereich wirkt diese Dynamik besonders stark, weil zwischen magistraler Zubereitung, Fertigarzneimittel und Import ein komplexes Preissystem steht. Für Betriebe bedeutet das, dass Lagerstrategie, Kontrakte mit Herstellern und Importeuren, Versicherungsdeckung und IT-Abbildung synchronisiert werden müssen. Politische Beratung kann den Weg zu Leitplanken ebnen, sie ersetzt jedoch keine belastbaren Vereinbarungen mit Kassen über Genehmigungswege, Genehmigungsfristen und die Anerkennung von Herstellkosten in der Taxe. Wo diese Punkte offen bleiben, kippt das betriebliche Chancen-Risiko-Verhältnis schnell ins Negative.

Für Apotheken zeichnet sich deshalb eine Doppelaufgabe ab: Einerseits die professionelle Distanz zu bewahren, die jede neue Nachfrage durch die Brille von Qualität, Recht und Wirtschaftlichkeit prüft. Andererseits die operative Kompetenz weiter auszubauen, die Patientinnen und Patienten in stabilen Pfaden führt: Indikation sauber dokumentieren, Wechselwirkungen aktiv monitoren, Dosis-Titration begleiten, psychotrope Effekte ansprechen, Fahreignung thematisieren und Rückmeldeschleifen mit der Praxis vereinbaren. Politische Personalien verändern nicht den Kern der Verantwortung am HV-Tisch: Rechtssichere Abgabe, lückenlose Dokumentation und ein Beratungsgespräch, das Nutzen, Risiken und Alltagstauglichkeit zusammenbringt. Genau dort entsteht Vertrauen – und daraus die Robustheit, die jede Reform überdauert.

 

Nachtdienstkontrolle und Erreichbarkeit, Behördenpraxis und Rechtssicherheit, Apothekenrolle im Bereitschaftsdienst

Der Auslöser war eine Nacht mit hoher Frequenz: Sieben Kontrollanrufe der Aufsicht blieben unbeantwortet, während vorn der Kundenstrom nicht abriss. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob fehlende Annahmen solcher Testkontakte bereits als Nichterfüllung des Dienstes zu werten sind oder ob die tatsächliche Versorgung vor Ort den Kernauftrag ausreichend belegt. Der betroffene Inhaber verweist auf ein volles Dienstgeschehen und die Priorisierung unmittelbarer Patientenkontakte, die Behörde auf dokumentierte Unerreichbarkeit in definierten Zeitfenstern. Zwischen beiden Positionen liegt ein Graubereich aus Praxisdichte, Technik und Beweislogik. Genau dort entscheidet sich, wie Erreichbarkeitsanforderungen auszulegen sind, wenn parallele Tätigkeiten die Aufmerksamkeit binden.

Rechtlich kollidieren zwei Perspektiven: die formale Erwartung kontinuierlicher Erreichbarkeit und die materiale Erfüllung des Versorgungsauftrags. Kontrollanrufe dienen der Funktionsprüfung, geraten aber in Situationen mit simultanen Beratungsgesprächen, Abgaben oder Rezeptklärungen an Grenzen. Wird Telefonie als einziges Prüfmedium genommen, entsteht das Risiko, lebendige Versorgung als Defizit zu interpretieren, nur weil kein Nebenkanal frei war. Umgekehrt gilt: Ohne überprüfbare Zugänglichkeit lässt sich der Bereitschaftsdienst nicht verlässlich abbilden. Die Abwägung kippt, sobald Muster erkennbar sind, die eher auf strukturelle Lücken als auf Momentüberlastung hindeuten.

Operativ stellt sich die Frage nach redundanten Zugängen und nachvollziehbarer Dokumentation. Wo Klingel, Türsignal, Telefon und ggf. Rufweiterleitung zusammenwirken, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass alle Kanäle gleichzeitig scheitern. Gleichzeitig braucht es eine belastbare Chronik des Dienstablaufs, aus der erkennbar wird, wann Beratung, Herstellung, Lieferannahme oder Rezeptklärung die Annahme eines Anrufs unmöglich machten. Ohne eine solche Chronik dominieren im Konfliktfall die Protokolle der Aufsicht, die oft nur binäre Zeitstempel kennen. Das Spannungsfeld verstärkt sich in Nächten mit Engpassartikeln oder hohem Anteil erklärungsbedürftiger Verordnungen, weil Gesprächsdauern steigen und Parallelaufgaben zunehmen. Genau dann entscheidet Transparenz über die Bewertung.

Hinzu kommt die Technikfrage als Rechtsfrage: Leitungen mit Anrufschutz, defekte Klingeln, leise Signale oder tote Winkel im Offizinlayout sind keine Petitessen, sondern potenzielle Beweisprobleme. Denn im Nachhinein zählt weniger, warum ein Kontakt scheiterte, als dass er nachweisbar scheiterte. Moderne Telefonanlagen protokollieren Eingänge, Weiterleitungen und Annahmen; ohne diese Daten bleibt die Darstellung der Dienstseite angreifbar. Ähnlich verhält es sich mit Nachtzugängen: Ist der Hinweis sichtbar, das Signal hörbar und der Zutrittsprozess eindeutig, minimiert sich der Interpretationsspielraum. Aus Sicht der Behördenpraxis wächst die Bereitschaft, situative Ausreißer zu akzeptieren, wenn die Struktur robust ist und die Nachvollziehbarkeit stimmt.

Im Ergebnis zeichnet sich eine Linie ab, die zwischen Pflicht und Praxis vermittelt: Der Bereitschaftsdienst wird an seiner verlässlichen Zugänglichkeit gemessen, aber sein Sinn liegt in der realen Versorgung. Wo die Nachweise beides zusammenführen, verlieren Einzelereignisse ihre Brisanz. Wo hingegen Lücken in der Erreichbarkeit mit lückenhafter Dokumentation zusammentreffen, wird aus einer vollen Nacht ein formales Risiko. Die Diskussion um sieben Anrufe ist darum mehr als ein Zahlenspiel; sie markiert den Bedarf, Prüfmechanismen, Technik und Dienstrealität kohärent zu denken, damit Kontrolle und Versorgung nicht gegeneinander ausgespielt werden.

 

Immunsystem in Balance, Ausdauer als Reserve, Präventionsberatung in Apotheken

Die neue Untersuchung aus Gießen rückt eine Frage ins Zentrum: Wie verändert regelmäßiges Ausdauertraining die Leistungsfähigkeit des Immunsystems bei Männern über 55 Jahren? Das Forscherteam isolierte natürliche Killerzellen aus Blutproben, kultivierte sie über 14 Tage und prüfte ihre Reaktionsprofile unter kontrollierten Bedingungen. Entscheidend war die Flexibilität der Zellen, wenn Stress- und Wachstumssignale experimentell manipuliert wurden. Trainierte Probanden zeigten eine klarere Umschaltung zwischen Aktivierung und Dämpfung, untrainierte Zellen gerieten häufiger in Überaktivierung oder vorzeitige Erschöpfung. Damit stützt die Arbeit die These, dass Bewegung nicht nur Muskeln stärkt, sondern Immunalterung messbar verlangsamt.

Methodisch legten die Forschenden pharmakologische Bremsen auf zentrale Signalwege, um reale Belastungssituationen nachzuahmen. Der β-Blocker Propranolol stand für die Unterbindung adrenerger Stressreize, der mTOR-Inhibitor Rapamycin für die Drosselung von Stoffwechsel- und Wachstumssignalen. In einer dritten Bedingung wurde eine entzündliche Umgebung simuliert, wie sie bei Infekten auftritt. Unter allen drei Bedingungen reagierten die Zellen aktiver Sportler geordneter und mit geringerer Fehlsteuerung. Mitochondriale Kapazität, ein Marker für zelluläre Energieversorgung, war besser erhalten; Seneszenz-Marker waren seltener erhöht. Diese Kombination aus resilientem Stoffwechsel und sauberer Signalverarbeitung gilt als Kern einer „jüngeren“ Immunantwort.

Klinisch übersetzt bedeutet das: Wer über Jahre moderat bis intensiv trainiert, verschiebt die Schwelle, ab der Infekte, Entzündungen oder Therapien das Immunsystem in Erschöpfung treiben. Das ist mehr als Wellness – es ist ein präventiver Puffer in einem Lebensalter, in dem Infektfolgen, onkologische Risiken und chronische Entzündungsprozesse zunehmen. Die Daten passen zu Befunden aus Kohortenstudien, die niedrigere Krankenhausaufnahmen, schnellere Rekonvaleszenz und geringere Mortalität bei körperlich aktiven Älteren zeigen. Zugleich mahnt die Laborlogik zur Realitätstauglichkeit: Nicht jede Person über 55 profitiert im gleichen Ausmaß, Komorbiditäten und Medikation setzen Grenzen, und Überlastung kehrt Effekte um. Entscheidend ist die Verstetigung bei angepasster Intensität statt kurzer Spitzen.

Für die Versorgungspraxis ergibt sich ein konkretes Spielfeld, das über allgemeine Bewegungsempfehlungen hinausgeht. Inhalative β-Blocker-Exposition spielt hier keine Rolle, systemische Betablocker und mTOR-aktive Therapien aber sehr wohl – sie sind in älteren Kollektiven verbreitet und können Immunantworten modulieren. Arzneimittelanamnesen, Interaktionsprüfung und die Einordnung von Impfungen in Trainingsphasen lassen sich im Alltag zusammenführen. Wer am Vormittag eine Auffrischimpfung plant, verträgt am selben Tag meist noch leichte Bewegung, Hochintensität direkt nach Applikation ist dagegen selten sinnvoll. Ebenso wichtig ist die nüchterne Erwartungssteuerung bei immunmodulierenden Therapien: Training ersetzt keine Behandlung, verbessert aber die Wahrscheinlichkeit geordneter Antworten auf medizinische Reize.

Der zweite praktische Hebel liegt im Atemwegsmanagement, weil Infekte in der Saison den Trainingsrhythmus bestimmen. Ausdauernde Senioren mit Asthma oder COPD nutzen häufig Dosieraerosole mit Spacer; Technikfehler, falscher Zeitpunkt oder Übergebrauch schwächen Effekte und erhöhen Nebenwirkungen. Hier zahlt sich die Kopplung aus: Geräteeinweisung, Wirkstoff-Timing zum Training und Rückfallebenen für Exazerbationen verbessern sowohl Symptomkontrolle als auch die Möglichkeit, das Bewegungsprogramm fortzuführen. Kommt eine akute Infektion dazu, ist Trainingspause kein Rückschritt, sondern Teil der Immunarbeit; die Rückkehr auf Ausgangsniveau gelingt schneller, wenn vorher Reserve aufgebaut wurde. Das stärkt Adhärenz und reduziert die Frustration nach Krankheitsunterbrechungen.

Schließlich hat die Studie eine systemische Botschaft: Immunfitness entsteht nicht im Labor, sondern im Alltag, und sie lässt sich auch jenseits perfekter Bedingungen pflegen. Drei bis fünf Einheiten pro Woche mit 150 bis 300 Minuten moderater Belastung gelten als Richtwert, doch schon 90 regelmäßige Minuten pro Woche verschieben Marker spürbar, wenn Sitzen konsequent unterbrochen wird. Schlafqualität, Protein- und Mikronährstoffversorgung sowie eine verlässliche Medikation bilden die Grundlage, auf der Training wirken kann. Für Teams in der wohnortnahen Versorgung ist das eine Einladung, Routinen klug zu verknüpfen: Saisonimpfungen mit Bewegungsplänen abstimmen, Medikationschecks mit Energieratgebern koppeln, und bei Warnzeichen wie ungeklärter Gewichtsabnahme, Dyspnoe oder ungewöhnlicher Erschöpfung früh den ärztlichen Blick einholen. So bleibt Ausdauer, was sie sein soll: eine Reserve für Kopf, Herz und Abwehr.

 

Die Lage spitzt sich an vier Flanken zu: Ein höchstrichterliches Signal rückt Entgeltgleichheit in greifbare Nähe und zwingt Arbeitgeber zu klaren Begründungen statt Nebelkerzen. Ein Ex-Drogenbeauftragter wechselt in die Cannabisbranche und beschleunigt damit die Debatte um Regeln, Versorgung und Einfluss. Eine Notdienst-Affäre zeigt, wie fragil Kontrolle, Dokumentation und Kapazitäten in belasteten Nächten sind. Und parallel sucht die Adipositas-Therapie zwischen Spritze und Skalpell nach dem wirksamsten, sichersten und alltagstauglichen Weg. Wer heute führt, braucht Beweislast-Kompetenz, Compliance-Ruhe und Therapie-Realismus – in dieser Reihenfolge.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Gerichte die Beweislast neu justieren, verschiebt sich Macht vom Bauchgefühl zur Akte – und das verändert Verhandlungen, Verträge und Kultur. Wenn Branchenwechsel Politiknähe in Versorgung übersetzen, zählt Transparenz doppelt: Regeln müssen vor Interessen stehen, sonst verlieren alle. Wenn Kontrolle im Bereitschaftsdienst scheitert, hilft keine Schuldzuweisung, sondern nur robuste Prozesse, Redundanzen und klare Protokolle. Und wenn Adipositas-Therapien wirken sollen, braucht es nüchternen Blick auf Evidenz, Nebenwirkungen und Langzeitverhalten. Führung heißt jetzt: Entscheidungen belastbar machen – medizinisch, rechtlich, operativ.

Journalistischer Kurzhinweis: Redaktionell unabhängig und werbefrei; Entscheidungen entstehen getrennt von Vermarktung, geprüft und unbeeinflusst.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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