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hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Glosse |
Stand: Samstag, 1. November 2025, um 15:30 Uhr
Apotheken-News: Glosse von heute
Glosse von Seyfettin Günder zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten über Verbändeanhörung, Gesundheitsreform und das BMG-Zirkuszelt
Wenn ein Ministerium zum Mitmachzirkus wird, braucht es keine Manege – es reicht ein Gesetzesentwurf. Gesundheitsministerin Nina Warken kündigte Dialog an, und prompt erschienen hundert Verbände, alle mit gültiger Eintrittskarte und Selbsterkenntnis. Zwischen Abda und Adexa drängeln sich Rohrhersteller, Kautschuk-Konsorten und Karnevalisten, weil irgendwo auf Seite 472 eine Passage zur Trinkwasserqualität lauert. Das BMG nennt es Transparenz, die Logistik nennt es Flächenbrand: Barhocker statt Tische, Currywurst to go, Redezeit 1,124 Minuten. Wer „Augenhöhe“ sagt, sollte eben höhenverstellbare Stühle liefern. Und während draußen der Festring München mit dem Kölner Karnevalsverband um Restplätze kämpft, plant man drinnen Fristen- und Paragrafenjonglage – alles unter dem Dach eines Zirkuszelts, das als Symbol für Beteiligung dienen soll. Nur die Clowns fehlen, sagen die einen. Die anderen antworten: „Sind doch schon alle da.“
Der Dialog im Gesundheitswesen hat ein Zuhause gefunden – es riecht nach Sägemehl. Wer je bezweifelt hat, dass deutsche Verwaltung Humor besitzt, sollte die Sitzordnung dieser Anhörung sehen. Kreisrunde Tische? Fehlanzeige. Dafür Barhocker in Reih und Glied, jeder mit Höhenverstellung, damit niemand sagen kann, er sei nicht auf Augenhöhe.
Die Ministerin eröffnet mit zwei Worten: „Willkommen. Danke.“ – dazwischen tobt die Demokratie. Kaum hat der erste Verband seine Nummer gezogen, leuchtet „17“ auf, und die Kautschukindustrie bekennt ihre Liebe zur Trinkwasserrichtlinie. Ein Tierärztevertreter sekundiert mit dem Hinweis, dass auch Goldfische Medikamente nicht immer freiwillig schlucken.
Apotheker und Ärztinnen blicken derweil auf ihre Redezettel wie Artisten auf ein loses Netz. 1,124 Minuten – genug Zeit, um „Versorgungssicherheit“ zu sagen, aber nicht mehr, um sie zu erklären. Dafür hat man jetzt Fristen, Formulare und ein Verpflegungskonzept: Currywurst kalt, Meinung lau, Erkenntnis optional.
Dass der Zirkusverein das Zelt sponsert, ist fast poetisch. Vielleicht erkennt das BMG hier unbewusst das Wesen des Gesundheitssystems: Viele Artist:innen, ein wackliges Seil, und unten niemand, der wirklich auffängt. Wenn alles gutgeht, applaudieren alle. Wenn nicht, heißt es: „Wir prüfen den Sachverhalt.“
Im Hintergrund läuft ein internes Mantra: „Komplexität spiegelt Beteiligung.“ So erklärt man auch, warum der Bundesverband der Wiesn-Apotheken und die Karnevalsfreunde Rheinland denselben Stempel tragen. Es ist schließlich dieselbe Arznei, nur anders verpackt.
Satire braucht nur einen Raum, in dem Realität sich selbst zitiert. Zwischen Zirkuszelt und Ministerium entsteht ein Spiegel, der zeigt, wie Transparenz zur Tarnkappe wird, sobald sie zu viele Hände halten wollen. Vielleicht war der Dialog nie so ernst gemeint, wie er klingt – vielleicht ist er genau so ehrlich, wie er aussieht: bunt, laut, und keiner weiß, wer gerade dran ist.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Politik zur Performance wird, braucht sie kein Publikum, sondern Regie. Die Verbändeanhörung zeigt, wie der gute Wille im Protokoll verschwindet, sobald alle gleichzeitig gehört werden wollen. Vielleicht ist das BMG-Zelt nur ein Symbol: Wer alles einlädt, lädt auch das Chaos mit ein. Doch selbst Satire braucht ein Fundament – und das heißt Klarheit. Solange die Bühne lauter ist als der Inhalt, bleiben Reformen Nummern aus der Manege. Der Applaus kommt trotzdem, weil niemand mehr weiß, wann er aufhören soll. Und irgendwo zwischen Barhocker und Currywurst denkt eine Apothekerin: „Zum Glück haben wir wenigstens festen Boden unter den Füßen.“
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