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  • 24.10.2025 – Apothekenjahr 2025 zwischen Reformdruck, Standortschwund, Lieferengpässen und Routinen
    24.10.2025 – Apothekenjahr 2025 zwischen Reformdruck, Standortschwund, Lieferengpässen und Routinen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein zusammenhängender Einzelbericht: Reform in Herstellprotokollen verankern, Schließungsfolgen mit Zeitrastern abfedern, Engpässe me...

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hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apothekenjahr 2025 zwischen Reformdruck, Standortschwund, Lieferengpässen und Routinen

 

Ein zusammenhängendes Lagebild für die Offizin – Reformarchitektur übersetzen, Schließungsfolgen auffangen, Engpässe steuern, Prozesse sichern.

Stand: Freitag, 24. Oktober 2025, 17:59 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Das Apothekenjahr 2025 steht auf drei tragenden, aber gegeneinander arbeitenden Achsen: Rechtsrahmen verschieben Zuständigkeiten und Vergütungslogiken, die Zahl der Standorte sinkt weiter, und Lieferketten bleiben angreifbar. Mit der Reform ab 2025 werden Zweigapotheken als Versorgungsarm leichter möglich, Vertretungswege neu sortiert und die Rezepturabrechnung stärker an den anteiligen Apothekeneinkaufspreis gekoppelt, was Restmengen in den Betrieb verlagert. Gleichzeitig zeigt der Strukturrückgang Tempo: Mitte 2025 stehen noch 16.803 Apotheken, das sind −238 gegenüber 12/2024, mit spürbaren Wegen für Patientinnen und Patienten. Hinzu kommt die Bestandsfrage: Der Kassenabschlag liegt seit 01.02.2025 wieder bei 1,77 €, was Liquidität schont, aber Wirtschaftlichkeit nicht rettet. Wer in dieser Lage trägt, denkt Regeln als gelebte Routine: Herstellprotokolle nennen Öffnungszeitpunkt, Charge und Restvolumen; Engpassmanagement ordnet „verordnet, verfügbar, vorgeschlagen“ mit Datum; Großhandelswechsel werden an Tourenfenstern, Cut-off-Zeiten und Reklamationsläufen gemessen. Der Alltag gewinnt dort, wo Gründe sichtbar sind, Zahlen den Takt geben und jede Entscheidung durch eine kurze Notiz belegbar bleibt.

 

 

Reform wirkt, wenn sie in der Offizin ankommt. Die Stufung ab 2025 ordnet Zweigapotheken als „besser eine als keine“ neu, ohne den Qualitätsmaßstab zu senken, und verlagert in der Rezeptur die Kostenlogik auf den anteiligen Apothekeneinkaufspreis. In der Praxis kollidieren 50-ml-Gebinde und 10-ml-Bedarf, während 40 ml wirtschaftlich am Betrieb hängen bleiben, wenn keine Folgefälle in der Haltbarkeit eintreffen. Tragfähig wird das erst mit vollständig geführten Protokollen, die Charge, Öffnungszeitpunkt, Rest und Stabilitätsende dokumentieren und den Rückruf an die verordnende Praxis festhalten. Rechtlich flankiert das der Rahmen aus § 17 ApBetrO und § 129 Abs. 2a SGB V, operativ sichert es die Argumentation in Retax- und Prüfverfahren.

Struktur entscheidet über Wege und Wartezeit. Der Rückgang auf 16.803 Apotheken zur Jahresmitte 2025 verschiebt Versorgungsgewohnheiten, die in manchen Regionen über Jahre stabil waren. Wo Standorte schließen, müssen Öffnungszeiten, Botendienste und Rezeptlogistik neu austariert werden, sonst steigen Leerlauf und Doppelwege. Ein 14-Tage-Raster mit drei immer gleichen Fragen hält die Linie: Wann kommen die meisten E-Rezepte an, wie verteilen sich Erstabgaben und Nachlieferungen, welche Uhrzeit bringt die meisten Rückfragen. Zahlen ersetzen Bauchgefühl, und ein Monatsbericht mit drei Kennziffern – Erreichbarkeit in Minuten, Quote pünktlicher Belieferung, Anteil erstgelöster Fälle – zeigt, ob Maßnahmen wirken oder nur gut gemeint waren.

Engpässe lassen sich nicht wegreden, aber methodisieren. Seit Q1/2025 berichten Teams fortlaufend über Nichtverfügbarkeiten, Chargenverschiebungen und kurzfristige Rückrufe, die Beratung verlangsamen und Abholungen fragmentieren. Eine einfache Dreizeile pro Fall – verordnet, verfügbar, vorgeschlagen – mit Datum, Dosierung und Rückrufpartner macht Entscheidungen prüffest und reduziert erneute Nachfragen. Ergänzt wird das durch eine wöchentliche 30-Minuten-Lage: Top-10-Engpässe, voraussichtliche ETAs in Tagen, vereinbarte Substitutionspfade. Wer seine zweite Bezugsquelle real bestellfähig hält, nicht nur vertraglich benannt, senkt die Ausfallquote und hält den HV-Tisch frei von wiederkehrenden Erklärschleifen. Die Erfahrung zeigt: Drei gut gepflegte Ersatzlinien sind mehr wert als zehn theoretische Optionen.

Rezeptur bleibt Königsdisziplin, wenn Gründe mitschreiben. Die Umstellung auf anteilige Einkaufspreise zwingt dazu, die „kleine Serie“ mitzudenken, wo das Krankheitsbild das erlaubt, und sonst Restmengen als Kostenposition zu akzeptieren. Der dokumentierte Rückruf in der Praxis, der das Warum einer Konzentration klärt, spart mehr Zeit als fünf improvisierte Telefonate ohne Aktenzeichen. Wer jede Herstellung mit Datum, Uhrzeit, Stabilitätsgrenze und Begründung versieht, kann Monate später zeigen, dass 4,00 g Wirkstoff nicht „verschwunden“, sondern in zwei Folgeverordnungen eingeflossen sind. Das ist kein Formalismus, sondern die Brücke zwischen Pharmazie und Wirtschaftlichkeit in einem Jahr, in dem 1,77 € Abschlag wenig Puffer lässt.

Teamführung ist 2025 eine Frage der Sprache. Missverständnisse entstehen, wenn Bonus, Zuzahlung und OTC-Vorteil in Sätzen ineinanderlaufen, und sie eskalieren, wenn Pflichtinformationen zu klein, zu spät oder am falschen Ort erscheinen. Ein internes Glossar mit zulässigen und heiklen Phrasen, quartalsweise mit drei Fallbeispielen geübt, macht Beratung vorhersehbar. Am HV-Tisch helfen kurze, eintrainierte Formulierungen, die erklären, warum eine Gleichwertigkeit stimmt, warum ein Alternativpräparat heute nicht lieferbar ist, und welche Option bis zum Datum X verfügbar sein wird. Wer diese Sätze regelmäßig prüft, verhindert, dass gute Absicht im Stress zu ungenauen Zusagen führt, die später Zeit und Glaubwürdigkeit kosten.

Großhandel und Touren schlagen auf die Ruhe durch. Ein Eigentümerwechsel, ein neues Depot oder veränderte Cut-off-Zeiten verschieben pünktliche Belieferung stärker als man meint, und sie treffen Kühlkette, BtM-Belieferung und Sichtwahlartikel unterschiedlich. Ein einfaches Mess-Set – Tourenfenster in Minuten, Reklamationslaufzeit in Tagen, Erreichbarkeit namentlicher Ansprechpartner – zeigt binnen zwei Wochen, ob die Linie hält. Wer zusätzlich eine Second-Source mit echten Konditionen aktiviert, kann Kühlware und Hochpreiser trennen, falls eine Route stolpert. Erfahrungen aus Q2/Q3-Wechseln zeigen, dass zwei konkrete Namen mit Durchwahl mehr bewirken als ein generischer „Service“-Kontakt, wenn es am Freitag 17:30 Uhr eng wird.

Finanzielle Ruhe entsteht aus kleinen Hebeln. Der Kassenabschlag von 1,77 € seit 01.02.2025 ist eine Zahl ohne Gefühl, bis Wareneinsatz, Retaxquote und Dienstleistungsumsatz in einem Vier-Wochen-Rhythmus gegengerechnet werden. Drei Ziffern reichen: Wie viele strukturierte Dienstleistungen wurden mit Datum X erbracht, wie viele Retaxfälle konnten mit Begründung Y abgewehrt werden, wie oft landeten Substitutionsvorschläge beim ersten Anlauf. Teams gewinnen, wenn sie diese Zahlen sehen und verstehen, weil jede Zahl eine Geschichte über Zeit und Wirkung erzählt. In Summe entsteht aus Messpunkten und Routinen die Ruhe, die Beratung braucht, um gut zu sein.

Zwischen Paragrafen und Packungen, zwischen Wegen und Wartezeiten liegt der Takt eines Jahres: Ein Protokoll nennt Gründe, ein Raster ordnet die Nachfrage, eine Matrix für Engpässe ersetzt das improvisierte Telefonat. Wenn jede Entscheidung eine kurze, datierte Notiz bekommt, schrumpft der Lärm, und die Offizin gewinnt Minuten zurück. So wird die Reform von einem Wort zu einem Werkzeug, der Standort von einer Zahl zu einer Aufgabe, und die Lieferkette von einer Klage zu einer Methode; Ordnung entsteht, wenn Gründe sichtbar sind und Routinen halten.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Rezepturen mit Öffnungszeitpunkt, Rest und Stabilitätsende geführt werden, verliert die Anbruchdebatte ihren Stachel und Retaxfragen ihre Lautstärke. Wenn 16.803 Standorte mit erreichbaren Diensten und planbaren Wegen arbeiten, schrumpft die Strecke zwischen Rezept und Abgabe. Wenn Engpässe wöchentlich gemanagt werden und eine zweite Bezugsquelle real liefert, wird aus Zufall wieder Versorgung. Wenn 1,77 € nicht entmutigt, sondern Zahlen und Sätze schärft, trägt der Monat – nicht leichter, aber geordneter, und damit für Team und Patient verlässlich.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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