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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Dienstag, 21. Oktober 2025, um 16:26 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Anhörung gesetzt, Erwartungen hoch: Das BMG lädt am 6. November zur Verbändeanhörung zur Apothekenreform, Stellungnahmen sind bis 7. November gefordert – der Rahmen für Fixum-Debatte, Skontilogik und strukturelle Entlastungen ist damit abgesteckt. Parallel rückt Evidenz zur RSV-Impfung bei Immunsupprimierten in den Blick: messbare Antikörper- und CD4-Antworten, aber schwächere T-Zell-Signaturen bei starker Immunsuppression – eine Erinnerung, Impfstrategien an Lebenslagen zu koppeln. Im Handverkauf zeigen PKA, wie Beratung, Warenkunde und Lieferfähigkeit zusammenspielen, wenn Teams Rollen klar trennen und Übergaben definieren. Und schließlich: Empathie wirkt als sozialer Multiplikator – wer sie erwartet, handelt offener, baut Netze schneller und stabiler. Aus all dem entsteht eine Tageslage, die Versorgung weniger als Schlagabtausch, sondern als Prozessarbeit versteht: präzise, geduldig, wiederholbar. Genau dort liegt die Substanz, mit der Apotheken Vertrauen binden und Risiken klein halten.
Die Apothekenreform erreicht die entscheidende Schwelle: Für den 6. November hat das Bundesgesundheitsministerium die Verbände zur Anhörung geladen, die schriftlichen Stellungnahmen sollen bis zum 7. November vorliegen. Damit verdichten sich Zeitplan und Taktung – und mit ihnen die Konfliktlinien, die seit Monaten offen zutage liegen. Der Entwurf zum Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz sowie die flankierende Änderungsverordnung für Apothekenbetriebsordnung und Arzneimittelpreisverordnung markieren einen doppelten Zugriff: Strukturregeln und Preislogik werden parallel neu sortiert. Während die bereits im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellte Fixumerhöhung auf 9,50 Euro erneut nicht kommt, setzt das Ministerium auf eine Verhandlungslösung zwischen DAV und GKV-Spitzenverband. Zugleich sollen handelsübliche Skonti bei Vorfälligkeit wieder zulässig sein, und eine begrenzte PTA-Vertretung nach zweijähriger Weiterbildung bis zu 20 Tagen im Jahr ist vorgesehen.
Für die Praxis eröffnet sich damit ein Spannungsfeld aus Chancen und Unwägbarkeiten. Skonti können Liquiditätspuffer verbessern, sind aber kein Ersatz für planbare Grundvergütung; sie belohnen Zahlungsströme, nicht Vorhaltung. Die Verhandlungslösung klingt modern, verlangt aber klare Leitplanken: Ohne verbindlichen Rhythmus, harte Fristen und Trigger (Tarifsteigerungen, Inflation, TI-Kosten, Energiekosten) droht die Anpassung der Honorierung im politischen Tageswetter zu verpuffen. Gleichzeitig schiebt der Entwurf Verantwortung auf die Tarifpartner, ohne die asymmetrische Verhandlungsposition der Apotheken gegenüber der kollektiv auftretenden Kassenlandschaft zu adressieren. Entscheidend wird sein, ob die Verordnung Spielräume schafft, die Ergebnisse rechtssicher und zügig in Vergütung übersetzen – oder ob sie zusätzlichen Verfahrensaufwand produziert, der im HV am Ende als unbezahlte Zeit versickert.
Die befristete PTA-Vertretung wird vielerorts als Funktionsbrücke im Personalmangel verstanden, zugleich aber mit Blick auf Verantwortung und Qualitätssicherung kritisch gesehen. Die Regelung greift nur nach einer zweijährigen, berufsbegleitenden Weiterbildung und bleibt zeitlich streng begrenzt, was die Balance zwischen Flexibilisierung und Berufsrollen schützen soll. Für ländliche Standorte kann das Entlastung schaffen – etwa bei Fortbildung, Krankheit oder Notdienstkonzepten –, doch ohne belastbare Refinanzierung von Vorhaltung, Dienstplänen und dokumentationsintensiven Prozessen ersetzt sie keine strukturelle Stärkung. Gerade dort, wo Notdienste, Lieferengpässe und Schnittstellenarbeit kumulieren, entscheidet nicht die formale Vertretungsmöglichkeit, sondern die Frage, ob Teams stabil finanziert, planbar eingesetzt und digital nicht durch Störungen der Telematikinfrastruktur ausgebremst werden.
Politökonomisch lässt der Verordnungsentwurf zwei Lesarten zu. Optimistisch betrachtet kann die Rückkehr echter Skonti im Zusammenspiel mit einer professionell organisierten Verhandlungsarchitektur (inklusive Indexierung) den Einstieg in eine dynamischere, realitätsnähere Vergütung markieren. Skeptisch betrachtet bleibt die Grundfinanzierung der Vorhaltung unterdefiniert, während variable Elemente – Skonti, prozentuale Effekte, punktuelle Zuschläge – das Bild dominieren. Dass ausgerechnet die planungskritische Fixumsschraube ruht, während die Komplexität wächst, nährt Zweifel: Versorgungssicherheit beruht auf Verlässlichkeit von Sockel und Prozessen, nicht auf Volatilität. Wer die Fläche stabilisieren will, braucht neben fairen Prozentbausteinen vor allem einen ausdrücklichen Vorhalteanteil, der automatisch mit Kostenentwicklungen atmet und nicht jedes Jahr neu erstritten werden muss.
Für die Anhörung am 6. November zeichnet sich daher eine Agenda ab, die über Symbolik hinausreichen muss. Erstens: Klare, rechtssichere Kriterien für Anpassungen – inklusive Fristen, Indizes und Eskalationsstufen bei Verhandlungsstillstand. Zweitens: Eine Entlastungslogik, die Systemstörungen (TI-Ausfälle, Retaxbursts) als Systemkosten anerkennt und pauschaliert vergütet, statt sie in den Idealismus der Teams zu externalisieren. Drittens: Präzise Qualitätssicherungs- und Haftungsregeln für PTA-Vertretungen, die die Rolle der Approbierten schützen und zugleich alltagstaugliche Abwesenheitsbrücken schaffen. Viertens: Eine verlässliche Verzahnung von Verordnung und Gesetz, die verhindert, dass Ergebnisse der Tarifpartner in nachgelagerten Prozeduren steckenbleiben. Was am 6. November umrissen wird, entscheidet darüber, ob die Reform Versorgungsarbeit in Zeit und Geld abbildet – oder ob sie die bekannte Lücke zwischen politischer Absicht und HV-Realität offenlässt. Am Ende des Tages ist Versorgung nicht verhandelbar, sondern zu kalkulieren und zu bezahlen.
Die jetzt vorliegenden Daten zur RSV-Impfung bei immunsupprimierten Patientinnen und Patienten schließen eine wichtige Evidenzlücke – und sie zeichnen ein differenziertes Bild. Messbare IgG-Anstiege und robuste CD4-T-Zell-Antworten belegen, dass auch unter Immunsuppression adaptive Immunität aufgebaut werden kann, wenn auch nicht in jedem Kollektiv gleich stark. Auffällig ist die Spreizung zwischen Nieren- und Lungentransplantierten, was pharmakologische Hintergründe nahelegt: Intensität und Zusammensetzung der Immunsuppression modulieren die Impfantwort. Substanzen wie Mycophenolatmofetil, die bereits aus Covid-19-, Influenza- und Tetanus-Kontexten als „Serienbremsen“ bekannt sind, könnten auch hier den Antikörper-Output dämpfen. Dass CD8-T-Zellen in dieser Kohorte nicht nennenswert expandierten und mukosale IgA-Signaturen blass blieben, erklärt, warum ein formal „positiver“ Impfnachweis klinisch trotzdem unter der erhofften Schwelle liegen kann.
Für die Versorgungspraxis bedeutet das: Impfen ja, aber mit Strategie. Entscheidend ist das Zeitfenster relativ zur Transplantation und zur Erhaltungsimmunsuppression – das erste Jahr nach Organübertragung bleibt immunologisch ein Sonderfall, in dem Prioritäten, Risiken und Nutzen sorgfältig abgewogen werden müssen. Wo möglich, gehört die RSV-Impfung in Phasen niedrigerer Immunsuppressiva-Spiegel, flankiert von klaren Medikationsplänen und engmaschiger Nachbeobachtung. Bei dauerhaft starker Immunsuppression können serielle Impfschemata, Booster-Optionen und „Cocooning“ des Umfelds die Schutzlücke verkleinern. Parallel sind nicht-impfliche Schutzebenen relevant: frühzeitige Testung, konsequente Maskennutzung in saisonalen Wellen, sowie die Prüfung neuer passiver Immunisierungsansätze, sofern verfügbar und leitlinienkonform.
Für Apotheken entfaltet sich ein präzises Aufgabenprofil entlang der Patient Journey. Im Screening identifizieren Teams Transplantationsstatus, Immunsuppressiva, Zeit seit OP und bisherige Impfserie – dokumentiert in strukturierten Anamnesefeldern, die Wechselwirkungen und Kontraindikationen sichtbar machen. In der Indikationsberatung geht es um realistische Erwartungswerte: Eine gedämpfte Antikörperantwort ist kein Versagen, sondern oft pharmakologisch erklärbar; Schutz entsteht graduell und kombiniert humorale mit zellulären Komponenten. Im Medikationsmanagement stehen Mycophenolat, Calcineurin-Inhibitoren, Corticoide und potenzielle Interaktionspartner im Fokus; die Terminierung der Impfung sollte nicht „gegen“ die Talspiegel der Immunsuppressiva laufen. Schließlich erhöht ein verbindlicher Recall-Service die Serie-Treue und setzt den organisatorischen Rahmen, den immunsupprimierte Personen benötigen, um saisonale Fenster optimal zu nutzen.
Die Studie weist zugleich auf blinde Flecken, die die nächste Evidenzrunde schließen muss. Retrospektives Single-Center-Design, heterogene Kohorten und fehlende klinische Endpunkte wie Hospitalisationen oder „Time-to-Event“ begrenzen die Allgemeinbarkeit. Auch die Diskrepanz zwischen systemischen IgG-Anstiegen und der schwächeren mukosalen bzw. CD8-Antwort verlangt weitere Aufklärung: Welche Adjuvanz, Dosis oder Applikationsstrategie verbessert die nasopharyngeale Barriere tatsächlich? Und wie lassen sich Biomarker definieren, die in der Immunsuppression mehr leisten als ein grober Titer-Schnappschuss? Hier liegt ein Feld für multizentrische, prospektive Designs mit pharmakoimmunologischer Tiefencharakterisierung – und für Versorgungsforschung, die reale Impfpfade, Abbrüche und „Missed Opportunities“ in der Fläche sichtbar macht.
Politisch-ökonomisch passt das Bild zur größeren Versorgungsgleichung. Eine Impfung, die gerade bei Hochrisikogruppen wirkt, verdient verlässliche Rahmenbedingungen: refinanzierte Impfleistung inklusive Anamnese- und Dokumentationsaufwand, abgestimmte IT-Prozesse ohne TI-Störgeräusche, sowie klare Haftungs- und Qualitätsstandards im Zusammenwirken von Klinik, Niederlassung und Offizin. Für Transplantationszentren, Nephrologie- und Pneumologie-Praxisnetze lohnt der Schulterschluss mit Apothekenketten und Einzelbetrieben vor Ort: gemeinsame Saisonpläne, definierte Eskalationspfade bei Durchbruchsinfektionen, transparente Kommunikation an Patientinnen und Patienten. So wird aus einer „messbaren Immunreaktion“ ein belastbarer Versorgungsnutzen – und aus fragmentierten Zuständigkeiten eine resiliente RSV-Präventionslinie, die Immunsupprimierte durch den Winter trägt.
Der Handverkauf ist längst mehr als die Bühne für Abgabe und Zahlungsweg, er ist ein Resonanzraum für Kompetenz, Vertrauen und differenzierte Beratung. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte bringen hier ein Profil ein, das weit über Logistik und Backoffice hinausreicht: Sie kennen Sortimente, Preisspannen, Lieferketten und Kundenpräferenzen im Detail. In Zeiten knapper Personaldecken und komplexer Nachfrage rückt genau diese Schnittstellenstärke nach vorn. Wer Warengruppen, Aktionszyklen und saisonale Peaks lesen kann, übersetzt Lagerhaltung in Versorgungssicherheit – und entlastet pharmazeutisches Personal an der HV-Theke spürbar. Der Mehrwert entsteht dort, wo Wissen, Prozessverständnis und klare Zuständigkeiten zusammenfallen.
Gleichzeitig wirkt der Handverkauf als Trainingsfeld für strukturierte Gesprächsführung. PKA, die Kosmetik-, Medizinprodukt- und NEM-Beratung souverän beherrschen, schaffen Freiräume für Approbierte und PTA, wenn verschreibungspflichtige Fälle, Interaktionsprüfungen oder aufwändige Medikationsanalysen anstehen. Voraussetzung ist eine saubere Rollenklärung: apothekenübliche Ware, eindeutige Beratungsgrenzen, definierte Übergaben an das pharmazeutische Personal, sobald Arzneimittelfragen aufkommen. Mit standardisierten Leitfäden – Bedarf klären, Kontraindikationen ausschließen, Nutzen erklären, Anwendung zeigen, Rückfragen sichern – wird aus spontane-freundlicher Hilfe eine belastbare Prozessqualität. So entsteht ein wiederholbares Muster, das Kundenerwartungen strukturiert bedient und Haftungsrisiken vermeidet.
Zur Professionalität gehört auch, Betriebsdaten in Beratung zu übersetzen. PKA sehen täglich, welche Produkte drehen, wo Retouren auffallen, welche Marken in der Region Vertrauen genießen und welche Alternativen lieferfähig sind. Dieses Wissen macht Sortimentssteuerung konkret: Platzierungen werden angepasst, Doppelungen reduziert, Sortenvielfalt erklärt statt nur gezeigt. Im Gespräch lassen sich Preis-Leistungs-Argumente, Darreichungsformen und Anwendungsroutinen so verknüpfen, dass Kundinnen und Kunden nicht nur „etwas“ kaufen, sondern das Passende mit realistischer Erwartung an Wirkung und Dauer. Wer zudem digitale Kanäle pflegt – Social-Media-Hinweise, saisonale Tipps, Termin-Reminder – verlängert die Beratung in den Alltag und verstärkt die Bindung an die Vor-Ort-Apotheke.
Hürden bleiben: Hemmschwellen im direkten HV-Kontakt, die Sorge, „ins Falsche“ zu beraten, oder die Unterschätzung der eigenen Rolle. Hier hilft ein Dreiklang aus Schulung, Supervision und Feedback. Produktschulungen zu Indikation, Nutzen-Risiko-Profil und Abgrenzung zu Arzneimitteln schaffen Sicherheit; Shadowing-Modelle mit geplanter Rückkopplung im Team fördern Routine; kurze, dokumentierte Fallreviews machen Fortschritt sichtbar. Wichtig ist, dass die Organisation die Beratung sichtbar wertschätzt: klare Einsatzpläne im HV, definierte Beratungszeiten, Mitsprache bei Aktionen, und die Bereitschaft, erfolgreiche Beratungen als „Best Practice“ zu teilen. Mit jedem gut geführten Gespräch wächst Selbstwirksamkeit – und der Handverkauf wird zum Ort, an dem Kompetenz erlebt wird.
Im Ergebnis stärkt die aktive Rolle der PKA die gesamte Apotheke: Approbierte konzentrieren sich auf Arzneimittel- und Haftungsfragen, PTA auf pharmazeutische Prozesse, während PKA den kaufmännisch-beratenden Raum souverän gestalten. Kundinnen und Kunden erleben weniger Wartezeit, verständliche Empfehlungen und eine konsistente Linie vom Schaufenster bis zur Anwendung zuhause. Entscheidend bleibt die Teamchoreografie: Wer wofür zuständig ist, wann übergeben wird, wie dokumentiert wird, und wie Rückfragen nach dem Kauf aufgefangen werden. Wo diese Choreografie sitzt, wird aus „mithelfen“ ein professioneller Beitrag zur Versorgungsqualität – und aus dem Handverkauf ein Ort, an dem Vertrauen verdient und wiederholt wird.
Empathie beginnt selten im Lehrbuch und fast immer in der Wahrnehmung: Wer andere für mitfühlend hält, bewegt sich offener, sucht Nähe und riskiert Ablehnung eher – und wird dafür nicht selten mit Zugehörigkeit belohnt. Eine groß angelegte Erhebung unter Studierenden zeigte, dass die subjektive Einschätzung der sozialen Umgebung wie ein Thermostat für Kontaktbereitschaft wirkt. Wenn die Atmosphäre als empathisch gilt, wächst die Bereitschaft zu Begegnungen, und daraus entstehen mehr und stabilere Freundschaften. Umgekehrt führt die Annahme, die anderen seien distanziert, zu Rückzug, der die ursprüngliche Annahme bestätigt. So schaukeln sich Erwartung und Verhalten gegenseitig auf – zur Chance oder zum Risiko, je nach Startpunkt der Wahrnehmung.
Bemerkenswert ist, wie formbar diese Wahrnehmung ist. In experimentellen Settings reichten kurze Interventionen – Workshops, Plakate, einfache Textnachrichten –, um die Einschätzung fremder Empathie messbar zu erhöhen. Das klingt banal, verändert aber Verhalten: Wer glaubt, auf Mitgefühl zu treffen, bezieht andere eher ein, fragt öfter nach Hilfe und verzeiht Missverständnisse schneller. Das senkt die Hemmschwelle für „soziale Risiken“ wie ein erstes Gespräch oder einen ehrlichen Gefühlscheck. Gleichzeitig zeigt sich eine blinde Stelle: Viele überschätzen die eigene Empathie systematisch, während sie die der anderen unterschätzen – ein doppelter Wahrnehmungsfehler, der Beziehungen leiser erodieren lässt als jede offene Kränkung.
Diese Mechanik erklärt, warum Mitgefühl ansteckend wirkt, ohne Magie bemühen zu müssen. Empathie ist nicht nur ein Persönlichkeitsmerkmal, sondern ein soziales Signal, das Erwartungen justiert und Verhaltensoptionen öffnet. Wer häufiger erlebt, dass eigene Verletzlichkeit nicht ausgenutzt wird, verschiebt die innere Kosten-Nutzen-Rechnung zugunsten von Offenheit. Daraus entsteht eine Rückkopplung: Mehr Offenheit generiert mehr prosoziale Antworten, die wiederum die Erwartung bestätigen. Dieser Prozess lässt sich trainieren – etwa durch mikrodosierte Interventionen im Alltag: wertschätzende Rückmeldungen, explizite Perspektivwechsel, kleine Selbstoffenbarungen mit klarer Grenze. Das Entscheidende ist die Wiederholung in niedriger Dosis, nicht das seltene „große Gespräch“.
Gleichzeitig lohnt Nüchternheit: Interventionseffekte bauen ab, wenn der Alltag sie nicht trägt. Empathieprogramme, die Erwartungen erhöhen, müssen Strukturen liefern, die diese Erwartungen regelmäßig einlösen. Dazu gehören einfache Kontaktgelegenheiten, kulturell verankerte Micro-Rituale der Rücksichtnahme und sichtbare Vorbilder, die Fehlerfreundlichkeit vorleben. Ohne solche Haltepunkte kippt der anfängliche Aufwind rasch in Ernüchterung, und die alte Vorsicht kehrt zurück – gestärkt durch den Eindruck, „sich geirrt zu haben“. Deshalb ist Empathieförderung weniger Kampagne als Infrastruktur: Räume, Zeiten, Regeln, die sichere Begegnung wahrscheinlich machen und Missverständnisse abfedern.
Aus der Perspektive professioneller Kontexte hat das unmittelbare Folgen. Teams, die ihre Empathiekultur sichtbar machen, erhöhen nicht nur das Wohlbefinden, sie beschleunigen Abstimmungen und reduzieren Reibungsverluste. Klare Sprachmuster helfen: Bedürfnisse benennen, Annahmen prüfen, Rückfragen normalisieren. Ebenso wichtig ist eine geteilte Erwartungshygiene: Was darf man voneinander erwarten, was nicht, und wie wird ein Nein so kommuniziert, dass die Beziehung hält? Dort, wo diese Regeln explizit sind, sinkt die Zahl stiller Kränkungen – und mit ihr die verdeckte Abwehr, die Projekte bremst und Beziehungen ausdünnt. Die Brücke von der Erkenntnis zur Praxis ist kurz, aber sie muss bewusst betreten werden.
Der Tag trägt vier Linien, die zusammen ein klares Muster ergeben: Politik verdichtet Termine und Erwartungen, Forschung liefert Evidenz für besonders verletzliche Gruppen, Teams in Apotheken zeigen ihre kaufmännisch-beratende Stärke, und Sozialwissenschaften erklären, warum gelingende Zusammenarbeit eine Frage der wahrgenommenen Empathie ist. Zwischen Anhörungskalender und Kassenlogik, Impfantwort und Handverkauf entsteht ein Bild von Versorgung, das nicht an Schlagzeilen hängt, sondern an Routinen, die tragen. Wo Wissen, Prozesse und Rollen sauber ineinandergreifen, entsteht jene Resilienz, die Engpässe abfedert und Vertrauen bindet. Aus dieser Perspektive wirkt der Tag weniger laut – aber robuster, als er auf den ersten Blick scheint.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Denn eine Anhörung ist mehr als ein Termin: Sie setzt den Takt für Regeln, die den Alltag erreichen. Eine Impfstudie ist mehr als ein Signal: Sie lenkt den Blick auf Zeitpunkte, Dosen und Gruppen, die Schutz brauchen. Eine PKA am HV ist mehr als Verstärkung: Sie ist der sichtbare Beweis, dass Versorgung kaufmännisch klug und menschlich zugewandt zugleich sein kann. Und Empathie ist mehr als ein Wort: Sie ist eine Infrastruktur, die Kontakt erleichtert, Fehler auffängt und Kooperation beschleunigt. Wer das zusammennimmt, erkennt: Stabilität entsteht aus vielen kleinen, wiederholbaren Entscheidungen – heute, morgen, jeden Dienst.
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