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  • 20.10.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Zweigapotheken-Regeln, Onkologie-Fälschungsrisiken, einjähriger Austauschrahmen
    20.10.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Zweigapotheken-Regeln, Onkologie-Fälschungsrisiken, einjähriger Austauschrahmen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Berlin meldet Onko-Rezeptfälschungen, der Entwurf erleichtert Zweigapotheken und testet Sofortaustausch; GMP-CBD trifft Rezeptur. Tempo, ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Zweigapotheken-Regeln, Onkologie-Fälschungsrisiken, einjähriger Austauschrahmen

 

Die Meldung bündelt vereinfachte Voraussetzungen für Zweigapotheken, dokumentierte Onkologie-Rezeptfälschungen in Berlin sowie den auf ein Jahr befristeten Austausch nicht verfügbarer Rabattarzneimittel.

Apotheken-News: Bericht von heute

In Berliner Offizinen häufen sich gefälschte Onko-Verordnungen mit erfundenen Arztkennungen und Hochpreisern; die Masche variiert, das Muster bleibt – Plausibilitätscheck, Rückruf und Anzeige werden zur Routine. Parallel will der Referentenentwurf Zweigapotheken in unterversorgten Ortsteilen erleichtern, Verbundprozesse bündeln und Telepharmazie definieren, damit Versorgungslücken schneller geschlossen werden können. Der geplante, befristete Sofortaustausch soll Engpässe abfedern, verlangt aber lückenlose Dokumentation und saubere Kommunikation mit Verordnern und Kassen, sonst drohen Retax und Haftungsfragen. Aus der Industrie drückt GMP-zertifiziertes CBD in die Lieferketten; Qualität wird messbar, Verantwortung bleibt verteilt: Wareneingang, Identität, Lagerung, Rezeptur, Abgabe. Wer jetzt Prozess- und Datenqualität priorisiert, gewinnt Geschwindigkeit, Prüfbarkeit und Luft im Notdienst – dort, wo Fehler am teuersten wären.

 

Apothekenreform im Verordnungsentwurf, Skonti kehren zurück, Öffnungszeiten werden flexibler

Der neue Verordnungsentwurf zur Apothekenreform ergänzt den bereits kursierenden Gesetzestext und setzt entscheidende Akzente bei Vergütung, Organisation und Betrieb. Zentral ist die geplante Verhandlungslösung: Deutscher Apothekerverband und GKV-Spitzenverband sollen regelmäßig Empfehlungen zu Fixum und relativem Festzuschlag erarbeiten, die der Verordnungsgeber „bei Anpassungen“ berücksichtigen soll. Damit verschiebt sich die Honorarfrage in ein Procedere, das Geschwindigkeit verspricht, aber Unsicherheiten lässt, weil eine Empfehlung nicht automatisch eine Entscheidung ist. Parallel kehren handelsübliche Skonti für Rx zurück, was Beschaffungskalkulationen entspannt, ohne das strukturelle Honorarproblem zu lösen. Flankierend steigt der Notdienstzuschlag vorübergehend, während der pDL-Zuschlag entfällt und erst nach der ersten Honoraranpassung eine neue Balance in Aussicht steht.

Auf Betriebsebene skizziert der Entwurf eine Flexibilisierung, die vor allem Verbundstrukturen adressiert. Filialverbünde werden klar definiert; nicht mehr jede Apotheke muss ein eigenes Labor vorhalten, sofern Identitätsprüfungen zentral im Verbund gesichert sind. Zweigapotheken werden erleichtert: Mindestflächen fallen, Rezepturpflicht entfällt, wenn der Verbund beliefert, und die Räume beschränken sich auf Offizin und ausreichendes Lager. Diese Modularisierung soll Versorgungslücken schließen, ohne Parallelstrukturen aufzublähen. Telepharmazie wird als synchrone Beratung über Video gefasst – zulässig verbundweit –, Werbung während der Beratung bleibt untersagt, um Trennung von Beratung und Akquise zu sichern.

Für die tägliche Praxis besonders relevant sind die neuen Spielräume beim Austausch nicht verfügbarer Rabattarzneimittel. Apotheken sollen wirkstoffgleich substituieren dürfen, wenn das rabattierte Präparat fehlt, und erhalten für den Mehraufwand eine zusätzliche Vergütung. Gleichzeitig wird im Notdienst die Abgabe eines identischen, qualitativ vergleichbaren Arzneimittels erlaubt, wenn Dringlichkeit besteht und das Verordnete nicht verfügbar ist. Diese Öffnung kann Lieferengpassdruck mindern, verlangt aber robuste Dokumentation, klare Kommunikation mit Verordnenden und ein lückenloses Temperatur- sowie Qualitätsmanagement im Backoffice. Denn bei Kühl- und Kühlkettenware werden Transportpflichten geschärft: Geeignete Dienstleister, nachweisbare Temperaturführung und dreijährige Aufbewahrung der Nachweise sind obligatorisch.

Auch die äußere Taktung der Offizin wird neu justiert. Künftig sollen Inhaberinnen und Inhaber Öffnungszeiten und Dienstbereitschaft selbst festlegen dürfen; die Behörde kann Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste anordnen, um Netzstabilität zu sichern. Während Diensten genügt die jederzeitige Erreichbarkeit in unmittelbarer Nachbarschaft – ein Detail, das Personaleinsatzpläne und Rufbereitschaften neu denken lässt. Beim Botendienst wird der Kreis der Zustellenden erweitert: Nicht-pharmazeutisches Personal darf ausliefern, wenn die Beratung unmittelbar per Telepharmazie erfolgt; bei Kühlware sind qualifizierte Transporte und belegbare Temperaturtreue Pflicht. Das verschiebt Beratungszeitpunkte nach vorn, erhöht aber auch die Anforderungen an Prozess- und Technikqualität.

Vergütungslogik und Governance bleiben die Gretchenfragen des Pakets. Die Verhandlungslösung kann Tempo bringen, wenn Indizes, Landzuschlag-Logik und Schiedsstellfristen greifen; sie kann aber auch zum Wartesaal werden, wenn Empfehlungen politisch versanden. Die Rückkehr der Skonti lindert Einkaufskosten, ohne das Packungsfixum zu ersetzen, und der temporär erhöhte Notdienstzuschlag ist Signal, kein Rettungsanker. Operativ eröffnen Filial- und Zweiglösungen Spielräume, die mit klaren SOPs, Temperatur- und Identitätsnachweisen, Telepharmazie-Standards und Austauschroutinen gefüllt werden müssen. Am Ende entscheidet nicht die Schlagzeile, sondern die Umsetzbarkeit auf Kassenplatz, im Warenfluss und in der Dokumentation – dort, wo Versorgungsqualität, Retaxresilienz und Wirtschaftlichkeit täglich zusammenfallen.

 

Abrechnung im Wandel, E-Rezept beschleunigt Takt, Unterschiede werden strategisch

Die Wahl des Apothekenrechenzentrums war früher eine Frage der Nähe und des Preises, heute ist sie eine Weichenstellung für Tempo, Datenqualität und Retaxrisiko. Mit dem E-Rezept hat sich der Abrechnungstakt von monatlichen Stapeln hin zu kontinuierlichen Datenströmen verschoben, in denen Plausibilitäten, Signaturen und Kostenträgerdaten in Sekunden stimmen müssen. Rechenzentren reagieren darauf mit unterschiedlichen Architekturen: Einige setzen auf nahezu Echtzeit-Validierung im Eingangsprozess, andere auf nachgelagerte Prüfcluster mit Schwerpunkt auf Retaxprävention. Diese Divergenz spüren Offizinen als spürbare Differenz in Erstgutschriften, Korrekturschleifen und Support. Wer hier falsch wählt, zahlt nicht nur mehr Gebühren, sondern riskiert Liquiditätslöcher durch verzögertes Clearing.

Technisch entscheidet sich viel an drei Punkten: wie früh und wie tief die Daten geprüft werden, wie transparent die Prüfregeln sind, und wie eng die Schnittstellen zu WWS und Kassen gestaltet sind. Frühprüfung fängt Fehler ab, bevor sie teuer werden: fehlerhafte Kassen-IK, fehlende QES-Nachweise, widersprüchliche Statusfelder zwischen eGK und Fachdienst. Tiefe Regeln erkennen Muster, die in der Papierwelt nie auffielen, etwa inkonsistente Dosierungsangaben im eRezept-Datensatz oder widersprüchliche Kostenträgerhistorien beim Kassenwechsel im Quartal. Transparenz bedeutet, dass Apotheken die abgelehnten Positionen nicht als „Blackbox-Retax” sehen, sondern mit regelbasierten Hinweisen sofort korrigieren können. Und enge Schnittstellen erlauben, aus der Offizin heraus Quittungen, Lieferscheine und Nachweise nachzureichen, ohne Medienbruch und Wartezeit.

Ökonomisch wirkt die Abrechnung wie ein unsichtbares Working-Capital-Instrument. Rechenzentren mit tagesgenauer Vorfinanzierung und stabilem Factoring senken Zinslasten, während lange Prüf- und Cut-off-Ketten Liquidität binden. Die Gebührenmodelle variieren: Pauschalen scheinen günstig, können aber bei hoher Prüfintensität zu Mehrkosten durch Zusatzpakete führen; transaktionsbasierte Modelle sind fair, wenn der Anbieter tatsächliche Retaxquoten senkt. Entscheidend ist, ob der Partner im Retaxfall mitgeht: übernimmt er Widerspruchsmanagement, stellt er Fristen-Backlogs aktiv dar, liefert er revisionssichere Dossiers für Formfehler-Nullretaxationen. In Zeiten steigender Hochpreise sind Vorfinanzierungswege für Einzelverordnungen relevant, etwa gesonderte Linien für parenterale Zubereitungen oder BtM-Serien, damit nicht das laufende Geschäft erstickt.

Organisatorisch trennt sich die Spreu am Thema Skalierung und Resilienz. Große Häuser punkten mit 24/7-Monitoring, Ausweichrechenzentren und eigenen TI-Teams, die Fachdienst-Störungen überbrücken; kleinere Anbieter überzeugen mit direkter Betreuung, kurzen Entscheidungswegen und maßgeschneiderten Reports. Für Filialverbünde wird wichtig, ob Sammelclearing auf Mandantenebene, filialübergreifende Fehlerheatmaps und vereinheitlichte IK-Korrekturroutinen angeboten werden. Zudem wächst die Bedeutung von Versionsdisziplin: Rechenzentren, die WWS-Updates, Gematik-Profile und Kassenänderungen früh in Staging-Umgebungen testen und mit Pilotapotheken scharf schalten, produzieren weniger Rückläufer. Supportqualität zeigt sich nicht in Hotline-Minuten, sondern daran, ob ein Anbieter proaktiv Anomalien meldet – bevor eine Kasse die Retax ausrollt.

Rechtlich dreht die E-Welt an alten Stellschrauben. § 300 SGB V bleibt Grundlage, aber Nachweispflichten verlagern sich: abrechenbar ist, was über den Fachdienst geladen und QES-quittiert wurde; der eigentliche Streit dreht sich um Datenkonsistenz. Gute Anbieter mappen neue Kassenregeln in Regelkataloge, kennzeichnen „harte” versus „weiche” Prüfungen und dokumentieren, welche Behebungen in der Offizin möglich sind und welche nur über Arztpraxis-Korrekturen laufen. Für Nullretax-Stopps aus formalen Gründen zählt, ob das Rechenzentrum die Kassenpositionen historisiert und Widersprüche fristgerecht eskaliert. Im Behördenkontakt – vom Prüfregiment der Ersatzkassen bis zu Landesverträgen – zeigt sich, ob der Partner die regionale Klaviatur beherrscht und mit Verbänden abgestimmt ist.

Strategisch stellt sich für Inhaberinnen und Inhaber die Portfoliofrage: Standeseigener Anbieter mit Verbundnähe, großer privater Player mit Skalenvorteilen oder spezialisierter Nischenrechner mit intensiver Betreuung. Eine belastbare Auswahl folgt drei Ebenen: harte KPIs (Retaxquote, Erstgutschrift-Laufzeiten, Fehler-Turnaround), Prozess-KPIs (Zeit bis Regel-Update, Pilotzyklen, Schnittstellen-Uptime) und Risiko-KPIs (Fachdienst-Fallbacks, Notfallplan bei Systemausfall, Audit-Trail-Vollständigkeit). Wer die eigene Rezeptstruktur kennt – Anteil eRezepte, Hochpreis, Zubereitungen, Heime, BtM – findet schneller den best-fit. Und wer im Vertrag klare SLA-Korridore, Transparenzrechte und gemeinsame Quartalsreviews verankert, macht die Abrechnung vom Kostenblock zur Resilienzquelle. In den kommenden Monaten werden E-Rechnungspflichten, mögliche Anpassungen der Preisverordnung und neue Prüfprofile der Kassen die Spreizung verstärken; jetzt getroffene Entscheidungen wirken über Jahre.

Zwischen Papiernostalgie und Datenökonomie liegt die Zukunft der Abrechnung im Zusammenspiel aus Technik, Recht und Service. Apotheken, die ihre Datenqualität an der Quelle erhöhen, profitieren überproportional von Frühprüfung und Automatisierung; Rechenzentren, die Regeln erklären statt sie zu verstecken, binden Kunden durch Vertrauen statt durch Trägheit. Wo die TI holpert, zeigt sich die wahre Resilienz – im geübten Fallback, nicht im Versprechen. Und wo die Retax zur Dauerschleife wird, entscheidet die Qualität des Dossiers über die Chance auf Rückholung, nicht die Lautstärke des Ärgers. Wer Abrechnung als Prozessinnovation begreift, gewinnt Zeit auf der Fläche, Liquidität im Monat und Ruhe im Audit.

 

Orales Mikrobiom, Candida-Signale, Pankreaskarzinom-Risiko

Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den Tumoren mit der höchsten Letalität, weil Frühsymptome fehlen und Metastasen häufig erst spät erkannt werden. Entsprechend richtet sich die Forschung auf Frühindikatoren, die Jahre vor der Diagnose ein erhöhtes Risiko anzeigen könnten. In prospektiven Kohorten mit biobankierten Speichelproben rückt deshalb das orale Mikrobiom in den Fokus, also die Gesamtheit der im Mund lebenden Bakterien und Pilze. Mehrere Arbeiten finden wiederkehrende Muster aus Parodontitis-Keimen, die später mit einer Pankreasdiagnose korrelieren. Neu ist, dass spezifische Candida-Signaturen als eigenständige Risikokomponente identifiziert wurden.

Biologisch ist diese Spur plausibel, weil die Mundflora über Schlucken, Metabolite und Immunmodulation systemisch wirkt. Chronische Parodontitis erhöht Entzündungsmediatoren, verändert neutrophile Abwehrmechanismen und schwächt Barrieren. Candida bildet Biofilme, setzt Proteasen frei und beeinflusst lokale wie systemische Immunantworten; in kleinen Serien fanden sich identische Candida-Arten im Speichel und im Pankreasgewebe. Auch metabolische Spuren wie kurzkettige Fettsäuren, Amine und Alkohole werden als Signale diskutiert, die Tumormikromilieus prägen können. Zusammengenommen entsteht die Idee eines Scores, der relative Spezieshäufigkeiten zu einem graduellen Risiko verdichtet.

Methodisch stützen sich die stärksten Studien auf große, prospektive Datensätze, in denen Proben vor Krankheitsbeginn erhoben wurden und so Rückwärtsbias reduziert ist. Sequenzierungsbasierte Profile liefern relative Anteile; statistische Modelle kombinieren sie zu Risiko-Scores und verknüpfen diese über lange Nachbeobachtungszeiten mit Inzidenzen. Mehrfach zeigte sich: Steigt der kombinierte orale Mikroben-Score um eine Standardabweichung, erhöht sich das Pankreasrisiko im Mittel deutlich. Zugleich finden sich Spezies mit möglichem Protektivsignal, was auf Netzwerkeffekte statt Einzeltäter hindeutet. Entscheidend bleibt die externe Validierung jenseits der Trainingskohorten.

Grenzen und Fallstricke müssen klar benannt werden, damit aus Korrelation keine Kausalität gemacht wird. Erstens ist Pankreaskarzinom selten, wodurch selbst sehr große Kohorten nur wenige Ereignisse liefern; Power und Replikation bleiben limitierend. Zweitens wirken Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Mundhygiene, Ernährung, Diabetes und Medikamente gleichzeitig auf Mikrobiom und Krebsrisiko; Residualkonfounding lässt sich nicht vollständig ausschließen. Drittens messen viele Ansätze relative Anteile statt absolute Lasten oder Aktivität; Funktions-Omics, Metabolomik und Immunphänotypisierung fehlen oft. Viertens existiert kein Nutzenbeleg, dass Mikrobiom-gestütztes Screening Morbidität oder Mortalität senkt.

Praktisch ergeben sich vorsichtige, aber handfeste Konsequenzen für Prävention, Beratung und Forschung. Für Hochrisikogruppen mit genetischer Prädisposition, positiver Familienanamnese oder chronischer Pankreatitis könnten validierte Mikrobiom-Scores künftig zusätzliche Granularität in multimodalen Risikomodellen liefern. Zahn- und Hausarztpraxen sollten Parodontalstatus, Blutungsneigung und persistierende Entzündung systematisch adressieren; was Herz-Kreislauf und Stoffwechsel nützt, entlastet über systemische Achsen wahrscheinlich auch das Pankreas. Studien sollten funktionelle Schichten ergänzen, Interventionen testen und prüfen, ob professionelle Parodontitistherapie, diätetische Lenkung oder gezieltes Management oraler Hefen Scores und Ereignisse beeinflussen. Mundgesundheit wird damit zum möglichen Fenster in verborgene systemische Risiken; die nächste Frage ist, wie solche Scores fair, robust und ohne Überdiagnostik in Vorsorgepfade integriert werden können.

 

CBD-Rohstoffe, GMP-Lieferketten, Chancen für Rezeptur und Industrie

Der Einstieg von Welding in Cannabinoide markiert eine Zäsur zwischen Nischenmarkt und industrieller Skalierung. Mit einem US-Partner, der cGMP-zertifizierte Anlagen betreibt, rücken standardisierte Wirkstoffqualitäten, konsistente Chargen und belastbare Audits in den Vordergrund. Für europäische Abnehmer entsteht damit mehr Versorgungssicherheit, weil Beschaffung, Qualitätsprüfung und Dokumentation aufeinander abgestimmt werden. Zugleich verschiebt sich das Risiko: Nicht der Einzelbetrieb trägt die volle Last der Identitätsprüfung, sondern die Kette muss an jedem Glied auditierbar sein. Genau dort entscheidet sich, ob Cannabidiol in Europa vom „Sonderfall“ zum normalisierten Rohstoff wird, der regulatorisch und wirtschaftlich kalkulierbar ist.

Pharmazeutisch zählt Cannabidiol zu den heiklen Stoffen, weil Reinheit, Restlösemittel, Pflanzentoxine und Spurenmetalle streng zu kontrollieren sind. GMP-Herstellung mit validierten Prozessen reduziert Varianz, ersetzt aber nicht die Apothekenpflichten in Wareneingang, Identitätsprüfung und Lagerung. Für Kliniken und Rezeptur-schwere Betriebe eröffnet ein robustes Spezifikationsmanagement die Option, standardisierte Öle oder Isolate als Ausgangsstoff einzusetzen, ohne bei jeder Charge neu zu „erfinden“. Gleichzeitig sind Stabilität, Photoprotektion und Behältnisinteraktionen systematisch zu prüfen, da lipophile Matrizen und hohe Oberflächenaktivität die Formulierung empfindlich machen. Wer hier die Rezeptur- und Prüfmonographien konsequent harmonisiert, spart Zeit und minimiert Reklamationen.

Ökonomisch verschiebt sich die Marge dorthin, wo Lieferfähigkeit und Audit-Fähigkeit zusammenfallen. Ein europäischer Distributor mit etablierter Wirkstofflogistik kann Lieferprioritäten besser ausbalancieren als fragmentierte Einzelimporteure, sofern die Compliance sauber nachweisbar ist. Für Hersteller bedeutet die Partnerschaft Zugang zu regulierten Märkten, aber auch einen engen Rahmen für Änderungsmanagement: Jede Prozessanpassung zieht Re-Validierungen, Änderungsanzeigen und potenziell neue Stabilitätsprogramme nach sich. Für Apotheken zahlt sich das als Planbarkeit bei Preiseingang, Chargenlaufzeiten und Rückrufen aus; Störungen in der Kette bleiben dennoch real, wenn Zoll-, Transport- oder Energiepreise eskalieren. Daher wird die Lieferkette erst dann resilient, wenn Second-Source-Konzepte vertraglich verankert sind.

Regulatorisch bleibt die Trennlinie zwischen Nahrung, Medizinprodukt und Arzneistoff der neuralgische Punkt. In der Rezeptur gilt allein die arzneiliche Qualität: Spezifikationen nach Europäischem Arzneibuch, validierte Prüfmethoden und lückenlose Dokumentation. Parallel entwickelt sich das Umfeld: Novel-Food-Entscheidungen, nationale Einstufungen und Rechtsprechung verändern Vertriebskanäle in kurzer Taktung. Für Apotheken ist damit nicht nur die stoffliche, sondern auch die formale Identität kritisch – vom Lieferschein bis zur PZN-Zuordnung der Ausgangsstoffe. Je klarer der Upstream dokumentiert ist, desto leichter lassen sich interne SOPs, Chargenfreigaben und Retax-sichere Taxationen abbilden. Wer die regulatorische Landkarte proaktiv pflegt, verhindert, dass Lieferfähigkeit an Formalien scheitert.

Strategisch entscheidet die Rezeptur, ob Cannabidiol ein Randthema oder ein verlässliches Angebot wird. Drei Hebel wirken zusammen: qualitätsgesicherter Einkauf mit Audit-Trail, robuste Herstellprotokolle mit klaren Freigabekriterien und eine Beratung, die Indikationsgrenzen und Interaktionen sauber adressiert. Klinische Evidenz bleibt für viele Indikationen begrenzt; umso wichtiger ist es, Nutzen-Risiko-Profile transparent zu kommunizieren und Off-Label-Erwartungen zu steuern. Gleichzeitig lohnt es sich, standardisierte Rezeptursets mit definierten Hilfsstoffen zu etablieren, damit Herstellzeiten, Out-of-Specification-Quoten und Reklamationen messbar sinken. So wird aus einem anspruchsvollen Stoff ein planbares Portfolioelement – und aus einer Lieferkette ein Wettbewerbsvorteil, der in Audits ebenso trägt wie im Tagesgeschäft. Ein nächster Blick gehört den Zweigapotheken und dem Sofortaustausch, denn beide Regelwerke greifen tief in Beschaffung, Lagerstrategie und Herstellplanung hinein.

 

Zwischen Berliner Onko-Rezeptfälschungen, erleichterten Zweigapotheken und dem befristeten Sofortaustausch verschiebt sich der Schwerpunkt der Offizin vom Reagieren zum Antizipieren. Echtzeit-Plausibilisierung, dokumentierte Substitutionslogik und belastbare Kommunikation mit Verordnern und Kassen entscheiden nun über Retax-Risiken und Versorgungsqualität. Gleichzeitig drängt GMP-zertifiziertes CBD als Rohstoff in die Rezeptur: standardisiert, auditierbar, aber nur so gut wie Wareneingang, Identitätsprüfung und Chargenführung. Wer Prozesse sichtbar macht, Datenflüsse schließt und Verbundstrukturen präzise nutzt, gewinnt Sekunden an der Engpass-Front. Genau dort entsteht der Vorsprung: in kleinen, verlässlichen Routinen, die Stress in Struktur verwandeln.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Fälscher wechseln ihre Muster, sobald Offizinen sicher prüfen; nur trainierte Teams halten Schritt, wenn Indikation, Identität und Abholer zusammenpassen und die Datenspur härtet. Zweigapotheken entlasten erst dann, wenn Zuständigkeiten, Rezeptur- und Laborlogik im Verbund deckungsgleich sind – inklusive Telepharmazie und kalter Kette im Botendienst. Der Sofortaustausch wirkt wie ein Ventil, aber nur mit klaren Regeln: dokumentierte Wirkstoffäquivalenz, Rückmeldung an die Praxis, retaxfeste Begründung in Sekunden. GMP-CBD eröffnet Spielräume in der Rezeptur, sofern Spezifikationen, Identitätsprüfungen und Stabilitätsregeln ohne Grauzonen greifen. Stabilität wächst nicht aus Einzellösungen, sondern aus einem Netz überprüfbarer Standards – so wird Versorgung planbar und Beratung wieder zur Hauptsache.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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