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  • 17.10.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Reformpfade, Evidenz und Alltag, Rolle der Apotheken geklärt
    17.10.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Reformpfade, Evidenz und Alltag, Rolle der Apotheken geklärt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Rechtsklarheit, Digitalroutine, Therapielücken, First-in-Class: Ein Berliner Urteil verpflichtet Versicherer zur aktiven Aufklärung, P...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Reformpfade, Evidenz und Alltag, Rolle der Apotheken geklärt

 

Reformpfade, Evidenz und Alltag treffen zusammen; Apotheken übersetzen das in ruhige Prozesse, klare Schwellen und verlässliche Beratung.

Apotheken-News: Bericht von heute

Versorgung im Spannungsfeld von Recht, Digitalalltag und Evidenz: Ein Berliner Urteil stärkt Geschädigte nach E-Scooter-Unfällen und zwingt Versicherer zu aktiver Aufklärung, während Vermieter Fahrdaten offenlegen müssen. In den Praxen wächst parallel die Zufriedenheit mit E-Rezept, eAU und eArztbrief – doch die Telematikinfrastruktur stolpert weiterhin zu oft und kostet Zeit, Nerven und Planbarkeit. Für Long-Covid bleibt die Therapielücke spürbar: Der Off-Label-Pfad braucht klare Verfahren, Forschung und Finanzierung, damit Patienten nicht im Niemandsland warten. Zugleich rückt mit Pritelivir ein First-in-Class-Ansatz gegen refraktäre HSV-Infektionen in den Fokus, der den Helikase-Primase-Komplex hemmt und bei Immunsupprimierten eine orale Option eröffnet. Für Apotheken heißt das: Haftungslogik und Prozessstabilität sichern, digitale Fallbacks geordnet halten, Off-Label-Kommunikation sauber führen – und neue Evidenz so in den Alltag übersetzen, dass Beratung, Adhärenz und Sicherheit zusammenfinden.

 

Haftung bei Leih-Scootern, Aufklärungspflichten der Versicherer, Auswirkungen auf Apotheken

Der Berliner Fall markiert eine juristische Weggabel: Geschädigte können nach einem E-Scooter-Crash unmittelbar den Haftpflichtversicherer des Vermieters in Anspruch nehmen, und dieser darf sich nicht mit formelhaftem „Nichtwissen“ aus der Affäre ziehen. Stattdessen verlangt das Gericht eine aktive Aufklärung, also das Ausschöpfen naheliegender Informationsquellen und eine nachvollziehbare Dokumentation des Ermittlungsgangs. Parallel wird der Vermieter in die Pflicht genommen, fahrerbezogene Daten offenzulegen, damit der Hergang sauber rekonstruiert werden kann. Für die Praxis heißt das: Wer professionelle Mobilität anbietet, muss mit professionellen Nachweisen rechnen. Das verschiebt die Balance im Streitfall weg von Vermutungen und hin zu prüfbaren Fakten.

Für Apotheken ist der Berührungspunkt weniger theoretisch, als es zunächst klingt. Lieferfahrten mit E-Scootern oder E-Bikes, Botendienste bis zur Haustür, An- und Abfahrten im verkehrsreichen Umfeld – all das macht Betriebsrisiken sichtbar, die bislang oft unterschätzt wurden. Wo Fahrzeuge dienstlich genutzt werden, greifen Halter- und Versichererpflichten; wo Gehwege, Einfahrten oder Haltezonen tangiert sind, zählt die Beweisführung nach einem Vorfall. Ein sauber geführtes Betriebstagebuch für Botendienste, klare Einweisungen zum Fahren auf der Fahrbahn und die Dokumentation von Übergaben können im Ernstfall den Unterschied zwischen plausibler Einlassung und teurer Retaxation außerhalb des Arzneimittelkontexts ausmachen. Der Rechtsrahmen belohnt jene, die Abläufe schriftlich fassen.

Die Entscheidung stärkt Geschädigte, erhöht aber auch die Verlässlichkeit für rechtstreue Betriebe. Versicherer müssen proaktiv tätig werden, Vermieter müssen liefern – und beide Seiten hinterlassen Spuren, die überprüfbar sind. Für Apotheken ergibt sich daraus eine kleine Checkliste im Kopf: Ist die betriebliche Haftpflicht auf Botendienste mit Kleinstfahrzeugen ausdrücklich erweitert? Sind Weisungen zum Abstellen, Wenden und Einfahren auf die Fahrbahn schriftlich fixiert? Werden Vorfälle – selbst Bagatellen – intern protokolliert, mit Datum, Uhrzeit, Ort, Beteiligten und kurzer Darstellung? Wer das leistet, erleichtert im Zweifel dem eigenen Versicherer die Leistung und reduziert die Reibung in der Regulierung. Es ist die Logik der Nachvollziehbarkeit, die am Ende Zeit, Geld und Nerven spart.

Auch jenseits des Verkehrsrechts zeigt die Linie Wirkung: Dort, wo Datenpflichten konkretisiert werden, werden Schwebezustände kürzer. Apotheken kennen ähnliche Mechanismen aus der Arzneimittelversorgung, wenn Lieferketten, Temperaturführungen oder Kühltransporte nachträglich plausibilisiert werden müssen. Der Grundsatz ist identisch: Je früher und strukturierter dokumentiert wird, desto geringer die Angriffsfläche. Wer ein standardisiertes Formular für Botendienste nutzt – Abfahrtszeit, Route in Stichworten, Übergabe, Rückkehr –, gewinnt nicht nur im Schadenfall, sondern auch im Alltag an Übersicht. Dokumentation ist keine Zierde, sondern eine Versicherungspolice in Papierform.

Schließlich wirft die Entscheidung ein Schlaglicht auf Kommunikation. Vermieter sollen fahrenahen Datenzugriff ermöglichen, Versicherer sollen das Ermitteln nicht delegieren, und Anspruchsteller sollen ihre Schäden belegen. In dieser Trias liegt die praktische Lehre für Betriebe im Gesundheitswesen: Schnittstellen definieren, Zuständigkeiten schreiben, Erreichbarkeiten sichern. Wenn ein Vorfall passiert, entscheidet die erste halbe Stunde über die Qualität der Spur: Fotos, kurze Skizze, Namen, Kontaktdaten – und intern die sofortige Meldung an die verantwortliche Person. So wird aus einem Störereignis kein Dauerbrenner. Wer das als Routine etabliert, merkt schnell: Prävention und Nachweis sind zwei Seiten derselben Medaille.

Im Kern zeigt sich, dass ein verlässlicher Umgang mit Mikromobilität nur mit klaren Pflichten, sauberer Dokumentation und festen Abläufen funktioniert. Das mindert Streit, verkürzt Regulierung und schützt diejenigen, die ordentlich arbeiten.

Unter dem Strich trägt, was konsistent bleibt: klare Zuständigkeiten, belastbare Dokumentation und transparente Prozesse – damit aus Einzelfällen verlässliche Praxis wird.

 

Praxisdigitalisierung, Zufriedenheit und Hürden, E-Rezept und eAU im Alltag

Die neue Erhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zeichnet ein differenziertes Bild: Digitale Routinen greifen, aber Reibungsverluste bleiben spürbar. Besonders der elektronische Arztbrief hat den Sprung in den Alltag geschafft; ein Großteil der Praxen nutzt ihn inzwischen regelmäßig, weil Befunde schneller dort ankommen, wo sie medizinisch gebraucht werden. Auch die elektronische AU wird von den meisten Anwenderinnen und Anwendern positiv bewertet, nachdem Kinderkrankheiten der Anfangszeit weitgehend geglättet wurden. Das E-Rezept rückt in dieselbe Richtung, was Bedienung, Akzeptanz und die Einbindung in Praxisverwaltungssysteme angeht. Gleichzeitig zeigen die Rückmeldungen, dass die Stabilität der Telematikinfrastruktur über den Tagesverlauf mitentscheidet, ob Digitalisierung als Hilfe oder als Hemmschuh erlebt wird.

In Zahlen verdichtet sich das so: Der eArztbrief ist von einer Nischenfunktion zum Standard gewachsen und wird in der großen Mehrheit der Praxen genutzt; damit werden Überweisungs- und Rückübermittlungswege messbar kürzer. Bei der eAU überwiegt inzwischen ebenfalls die Zufriedenheit, weil Medienbrüche seltener und Fehlerpfade transparenter geworden sind. Das E-Rezept erhält deutlich mehr Zuspruch als noch im Vorjahr – ein Indiz dafür, dass Anbindung, Druckwege und Token-Handling praxistauglicher geworden sind. Parallel dazu melden jedoch viele Praxen tägliche bis wöchentliche TI-Störungen, die die gewonnenen Effizienzgewinne in kritischen Momenten wieder aufzehren. Die Botschaft aus der Versorgung ist damit klar: Nutzen entsteht, wenn die Technik verlässlich bleibt.

Der zweite Blick fällt auf die Nahtstellen jenseits der eigenen Praxissoftware. Beim Datenaustausch mit Kliniken bleibt die Kluft groß: Nur ein kleiner Teil der Praxen kommuniziert überwiegend digital mit Krankenhäusern, obwohl der Bedarf an zeitnahen Entlassbriefen hoch ist. Wo diese Schnittstelle analog bleibt, verlieren alle Beteiligten Zeit: Behandelnde warten auf entscheidende Informationen, Patienten auf Therapieentscheidungen, und Folgeverordnungen verzögern sich. Die elektronische Patientenakte wird von frühen Anwendern punktuell positiv bewertet – etwa wegen der Medikationsliste –, doch der Zusatzaufwand bremst. Unterschiede zwischen Praxisverwaltungssystemen, unklare Verantwortlichkeiten bei Störungen und fehlende Interoperabilität verschärfen den Eindruck einer guten Idee mit ungleichen Startbedingungen.

Aus Praxissicht rücken deshalb drei Faktoren nach vorn. Erstens Stabilität: Wenn die TI hängt, helfen weder Schulungen noch Leitfäden – dann braucht es klare Verantwortlichkeiten, schnelle Eskalationswege und robuste Fallbacks. Zweitens Transparenz: Funktionen müssen in allen großen Systemlandschaften ähnlich bedienbar sein, sonst ist jeder Wechsel eine Operation am offenen Herzen. Drittens Wirtschaftlichkeit: Digitale Prozesse sparen nur dann Ressourcen, wenn Eingabewege kurz, Datenflüsse standardisiert und Doppelarbeiten eliminiert sind. Wo diese Trias gelingt, kippt die Wahrnehmung von „Pflicht“ zu „Erleichterung“ – und digitale Werkzeuge werden zu stillen Beschleunigern in der Versorgung.

Für die Zusammenarbeit mit Apotheken ist dieses Bild mehr als ein Nebenschauplatz. Reibungsarme E-Rezepte, saubere Medikationsdaten und verlässliche Rückkanäle verkürzen Wege, mindern Rückfragen und verhindern Fehlsteuerungen – gerade bei Akuten, Polypharmazie und Substitutionsentscheidungen. Wo Entlassbriefe digital und zeitnah vorliegen, wird die Erstversorgung nach Klinikaufenthalt sicherer; wo die ePA strukturiert befüllt ist, sinkt das Risiko von Doppelverordnungen. Am Ende entscheidet die Summe kleiner Stabilitätsgewinne darüber, ob „digital“ zusätzliche Arbeit bedeutet oder echte Entlastung bringt.

Ein zweiter Blick zeigt, dass stabile Schnittstellen und klare Verantwortlichkeiten die Voraussetzung dafür sind, evidenzbasierte Entscheidungen schneller bis in die letzte Meile zu bringen—dort, wo Patientinnen und Patienten ihre Versorgung tatsächlich spüren.

Unter dem Strich gilt: Digitalisierung trägt dann, wenn sie verlässlich läuft, Schnittstellen schließt und Arbeit spart—erst dann wird aus Technik Versorgung und aus Versorgung Vertrauen.

 

Versorgung, Evidenzpfade und Regulierung, Long Covid und ME/CFS im Fokus

Long Covid und ME/CFS haben das Versorgungssystem an einen Punkt geführt, an dem klinische Realität schneller wächst als die verfügbare Evidenz. Viele Betroffene berichten über anhaltende Erschöpfbarkeit, kognitive Verlangsamung, Kreislauflabilität und eine Belastungsintoleranz, die Stunden bis Tage nach geringer Aktivität aufbricht. Gleichzeitig bleibt die Zahl sauber geprüfter Arzneimittel gering, weil heterogene Verläufe, Komorbiditäten und fehlende Biomarker klassische Studienformate erschweren. Leitlinien empfehlen deshalb vor allem strukturierte Diagnostik, Symptomkontrolle und Energie-Management statt schneller pharmakologischer Antworten. Für Apotheken bedeutet das: Verlauf lesen, Interaktionen prüfen, Erwartungen kalibrieren und Engpässe in der Selbstmedikation vorausschauend managen.

Pathophysiologisch konkurrieren mehrere Hypothesen, die einander eher ergänzen als ausschließen. Diskutiert werden persistierende Virusfragmente, dysregulierte Immunantworten mit Autoantikörpern, Gerinnungsstörungen mit Mikrothromben, autonome Dysbalancen sowie Störungen an der Mitochondrien-Schnittstelle. Je nach Subgruppe ergeben sich unterschiedliche Angriffspunkte, was die Heterogenität der Studien erklärt und die Notwendigkeit kluger Phänotypisierung unterstreicht. Die Belastungsintoleranz (post-exertional malaise, PEM) ist dabei Marker erster Ordnung: Schon kleine Überlastungen führen zu verzögerten Crashs, die Tage anhalten können. Wer Therapieoptionen bewertet, muss daher Endpunkte wählen, die diesen Zeitversatz abbilden und nicht nur Momentaufnahmen.

Die Pipeline ist breiter, als sie von außen wirkt, aber ungleich gereift. Repurposing-Kandidaten reichen von antiviralen Strategien über antiinflammatorische Ansätze bis zu Modulatoren des autonomen Nervensystems. In der Diskussion sind unter anderem H1/H2-Kombinationen, niedrig dosiertes Naltrexon, Immunglobuline, antikoagulative Microclot-Konzepte, Vasodilatatoren bei Dysautonomie, Inhalationstherapien für Small-Airway-Dysfunktion sowie gezielte Rehakomponenten. Ergänzend rücken datengetriebene N-of-1-Designs und adaptive Studien in den Fokus, weil sie heterogene Phänotypen besser abbilden als starre Parallelgruppen. Für die Offizinpraxis heißt das: Nutzen-Risiko immer am individuellen Profil spiegeln, Begleitmedikation sichern und Stufenpläne transparent machen.

Regulatorisch liegt der Ball beim G-BA, wenn es um Off-Label-Erstattung geht. Zunächst werden evidenzbasierte Empfehlungen vorbereitet und in ein Stellungnahmeverfahren gegeben, dessen Frist zwar überschaubar ist, dessen Auswertung jedoch Monate beanspruchen kann. Danach beraten Unterausschuss und Plenum; erst nach Rechtsprüfung und Veröffentlichung im Bundesanzeiger tritt eine Regelung in Kraft. Zeitpläne bleiben damit volatil, weil sie vom Umfang der Daten und der Zahl der Stellungnahmen abhängen. Für Betroffene entstehen Erwartungslücken, die die Versorgung nur dann schließt, wenn Aufklärung, Priorisierung und realistische Zielbilder von Beginn an mitlaufen.

Versorgungslogisch ist die Arbeitsteilung klar, wenn sie koordiniert wird. Zentren sichern Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Studienzugang; Hausärztinnen und Hausärzte tragen die Langzeitbegleitung; Apotheken stabilisieren durch Interaktionscheck, Adhärenzberatung und Engpass-Management; Reha-Teams übernehmen Atem-, Energie- und Alltagsschulung. Pacing ist dabei kein „Schonprogramm“, sondern ein strukturierter Schutz vor Crashs: belastbare Baselines definieren, Mikropausen setzen, Prioritäten klären und Belastung nur schrittweise erweitern. Schlaf, Flüssigkeitshaushalt und ein reizarmes Innenraumklima sind keine Nebensätze, sondern physiologische Voraussetzungen, damit Pharmakotherapie überhaupt greifen kann. Entscheidend bleibt, dass Fortschritte konserviert werden, auch wenn sie klein sind.

Auffällig bleibt, dass Innovation an den Rändern der Infektiologie voranschreitet. Neue Mechanismen in der Virologie, präzisere Entzündungsmodulatoren und digitale Verlaufsdaten könnten Lücken schließen, die klassische Studiendesigns offenlassen. Das nächste Thema nimmt diesen Faden auf – vom breiten Repurposing-Feld hin zu einem first-in-class-Ansatz, der an einem anderen Virus zeigt, wie frühe Zielstruktur-Intervention klinische Relevanz gewinnen kann.

Unter dem Strich trägt, was belastbar bleibt: klare Phänotypen, vorsichtige Endpunkte, transparente Daten – und eine Versorgung, die Crashs verhindert, Fortschritte konserviert und Entscheidungen auf Evidenz statt Hoffnung stellt.

 

Evidenz, Zulassung und Nutzen, Rolle der Apotheken bei Pritelivir

Pritelivir gilt als First-in-Class-Inhibitor des Helikase-Primase-Komplexes von Herpes-Simplex-Viren und setzt damit vor der DNA-Synthese an. Im Unterschied zu Aciclovir und verwandten Nukleosid-Analoga benötigt der Wirkstoff keine Aktivierung durch die virale Thymidinkinase. Das erklärt seine Aktivität bei Stämmen, die gegen klassische Substanzen resistent sind, etwa durch fehlende oder veränderte Kinase. In einer Phase-III-Studie wurde Pritelivir bei immungeschwächten Personen mit refraktären, mukokutanen HSV-Infektionen gegen ärztlich gewählte Standardtherapien geprüft. Der primäre Endpunkt war die vollständige Abheilung der Läsionen innerhalb von bis zu 28 Behandlungstagen. Gerade diese frühe Blockade verspricht eine raschere virologische Kontrolle in Situationen, in denen Zeit und Toxizitätsfenster knapp sind.

Laut Herstellerangaben erreichte Pritelivir den Endpunkt mit statistischer Signifikanz und zeigte zugleich ein günstiges Verträglichkeitsprofil. Die Vergleichsarme umfassten etablierte, aber teils nebenwirkungsreiche Alternativen wie Foscarnet oder Cidofovir. Gerade in vulnerablen Kollektiven wie Transplantierten oder onkologischen Patienten kann eine orale Option die Behandlungspraxis verändern. Orale Gabe reduziert Katheter- und Infusionsaufwand, verkürzt Wege und senkt das Risiko infusionsassoziierter Komplikationen. Diese praktischen Effekte sind in der Versorgungsrealität oft genauso relevant wie die biostatistische Überlegenheit. Relevanz gewinnt das dort, wo ambulante Versorgung Krankenhausressourcen entlasten kann und Patientinnen und Patienten mobil bleiben.

Für die Offizin ergeben sich daraus drei Linien: Indikationsklarheit, Interaktionsprüfung und Adhärenzsteuerung. Indikationsklarheit bedeutet, Resistenzlagen und Vortherapien nachvollziehbar zu dokumentieren, denn Pritelivir adressiert spezifisch die Lücke nukleosidresistenter Verläufe. Bei der Interaktionsebene stehen Transporter, renale Funktion und kumulative Toxizitäten im Fokus, auch wenn das Profil bislang günstiger wirkt als bei Alternativen. Adhärenzsteuerung nutzt die Chance der oralen Einnahme, verlangt aber ein präzises Erwartungsmanagement zu Wirkbeginn, Heilungsverlauf und möglichen Rückfällen. Digitale Erinnerungen, kurze Follow-ups und klare Abbruch- beziehungsweise Eskalationskriterien geben dabei die nötige Sicherheit. Apotheken können diese drei Ebenen in strukturierte Kurzberatungen integrieren und so die klinische Linie stabilisieren.

Regulatorisch zielt der Hersteller zunächst auf eine FDA-Zulassung, während europäische Schritte noch ausstehen. Das lenkt den Blick auf Übergangsphasen, in denen Einzelfallanträge, Importregelungen oder klinische Studienzugänge den Alltag prägen. Apotheken benötigen hierfür klare Prozesse: saubere Dokumentation, Abstimmung mit verordnenden Zentren und belastbare Kälte- oder Lagerketten, falls besondere Anforderungen definiert werden. Parallel sollten Teams Standardtexte zur Aufklärung vorbereiten, die Nutzen, Grenzen und offene Evidenzfragen knapp und verständlich bündeln. Das reduziert Variabilität zwischen Schichten und Standorten und macht Ergebnisse messbar. Gleichzeitig bleibt die Therapielandschaft dynamisch und verlangt Routinen, die Änderungen ohne Reibungsverluste aufnehmen.

Ethisch und ökonomisch steht Pritelivir exemplarisch für eine Entwicklung, die Präzision vor Breite setzt. Kosteneffekte ergeben sich weniger durch Preisetiketten als durch vermiedene Hospitaltage, niedrigere Pflegelast und schnellere Heilung. Pharmakovigilanz und Wissensmanagement runden die Versorgung ab, weil frühe Signale oft aus der Praxis kommen und gemeldet werden müssen. Lieferketten verdienen besondere Aufmerksamkeit, da Nischenindikationen anfällig für Engpässe sind; qualitätsgesicherte Beschaffung und Alternativpfade gehören in den Notfallplan. In der Kommunikation hat es sich bewährt, Nutzen nicht als Wunderversprechen, sondern als realistisches Delta zur bisherigen Option zu rahmen. Unter dem Strich entsteht Wert dort, wo Evidenz, Alltag und Erwartungen deckungsgleich sind.

Ein zweiter Blick zeigt, wie eng wissenschaftliche Daten, regulatorische Pfade und die praktische Beratung in der Apotheke verzahnt sind. Genau diese Verzahnung entscheidet, ob eine Studie Versorgungsrealität wird.

Nicht das letzte Wort, wohl aber die tragende Linie: Wenn Evidenz trägt und Prozesse halten, wird aus einer neuen Substanz verlässliche Versorgung.

 

Zwischen Rechtsklarheit, Prozessqualität und klinischer Präzision spannt sich ein Bogen, der Versorgung erst belastbar macht. Wo Gerichte Rollen schärfen, entstehen saubere Wege für Schadensregulierung – und damit planbare Schnittstellen auch für die Offizin. Digitale Werkzeuge tragen, wenn Stabilität vor Funktionsvielfalt steht; Fallbacks sind dann kein Notbehelf, sondern Teil der Routine. Und klinische Neuerungen entfalten Wert, wenn sie in klaren Pfaden landen: Off-Label strukturiert, First-in-Class geerdet, Beratung messbar – so wird aus Neuerung Verlässlichkeit.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Rechtliche Linien ordnen Verantwortung, dadurch wird Versicherungslogik vorhersehbar und Beratung souveräner. Digitale Infrastruktur gewinnt erst dann, wenn sie wie ein stiller Dienst funktioniert – stabil, transparent, mit klaren Zuständigkeiten; genau dort sparen Teams die Minuten, die Patienten spüren. Der Off-Label-Pfad zu Long-Covid braucht Regeln, Sprache und Finanzierung, sonst bleibt Hoffnung Verwaltungssache. Und wo mit Pritelivir Evidenz auf Praxis trifft, entscheidet nicht der Schlagwortwert, sondern die ruhige Übersetzung: Indikation sauber, Interaktionen geprüft, Adhärenz geführt. So hält die Apotheke den Faden zwischen Recht, Routine und Wissenschaft – bis aus vier Meldungen ein konsistenter Versorgungstag wird.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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