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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
In den Filialen eines großen Drogeriehändlers werden Gesundheitsservices wie Hautscreening erprobt, flankiert von Plänen für einen OTC-Versand unter neuem Markennamen. Für Apotheken ist das mehr als Konkurrenz: Es verschiebt Beratung, Frequenz und Kleinteiligkeit in die Fläche, während der Preisdruck auf Standardleistungen steigt. Parallel ruft ein breites Bündnis aus Patientenschutz, Pflege und Selbsthilfe die EU dazu auf, die Packungsbeilage nicht allein zu digitalisieren, sondern hybrid zu denken: ePI für Aktualität und Barrierefreiheit – plus Papier für Versorgungssicherheit ohne Gerätezwang. Auf der Branchenachse ordnet die kartellrechtlich freigegebene Übernahme von Curevac durch Biontech das mRNA-Feld neu; Synergien entstehen in Onkologie-Pipelines, ohne kurzfristige Effekte am HV-Tisch. Gleichzeitig belastet eine anhaltend hohe Krankheitsquote die Personaleinsatzplanung: Atemwegswellen und psychische Langfälle treiben Ausfalltage, während eAU die Erfassung geschärft hat. Zusammengenommen entsteht ein Tagesbild, in dem Apotheken zwischen neuen Wettbewerbern, Dokumentationspflichten und knapper Personaldecke manövrieren – Robustheit entsteht dort, wo Prozesse, Nachweise und Liquiditätstakte zusammenfallen.
dm kündigt an, den Gesundheitsmarkt mit OTC-Versand und Services wie Sehtests, Hautchecks und Präventionsangeboten zu betreten. Parallel kalkuliert das Management mit juristischen Reibungen, Abmahnungen und einer allmählichen Skalierung über mehrere Jahre. Für Apotheken ist das kein simpler Wettbewerb „Drogerie gegen Heilberuf“, sondern ein Strategiewechsel der Fläche. Frequenzstarke Standorte koppeln Warenkorb, Convenience und niedrigschwellige Gesundheitskontakte. Dem begegnet die Offizin mit fachlicher Tiefe, verlässlichen Entscheidungswegen und nachweisbarer Arzneimitteltherapiesicherheit. Entscheidend ist, dass Qualität nicht nur gelebt, sondern auch messbar und für Kund:innen intuitiv erkennbar wird.
Im Kern greift dm nach drei Hebeln, die den Kundenzugang strukturieren. Erstens die Logistik des OTC-Versands mit eigenem Markenlabel, enger Carrier-Anbindung und schlanken Retourenprozessen. Zweitens filialisierte Gesundheitsservices mit standardisierten Workflows, definierten Qualitätskriterien und verlässlichen Öffnungszeiten. Drittens die Vertrauensebene aus dem Drogeriealltag, die Schwellenangst reduziert, Spontankäufe fördert und Datenpunkte für spätere Ansprache liefert. Jeder Hebel adressiert Lieferfähigkeit, Planbarkeit und das Gefühl, „alles aus einer Hand“ zu bekommen. Je konsequenter die Kette ihre drei Hebel synchronisiert, desto stärker verschiebt sie Erwartungshaltungen an Takt, Tempo und Bequemlichkeit.
Für Apotheken stellt sich die Gegenfrage: Wie wird pharmazeutische Qualität sichtbar und wiederkehrend messbar? Der wirtschaftliche Hebel liegt nicht im Warenverkehr, sondern in Beratung und Sicherheit. Dokumentierte Interventionen, strukturierte Adhärenz-Programme und die Begleitung chronischer Verläufe erzeugen Bindung und Deckungsbeitrag. Daraus folgen drei Operationselemente: klare Triage von Selbstmedikation zu Arztkontakt, saubere Dokumentation der Risikoabfragen und ein belastbarer Follow-up-Takt. Wer diese Elemente mit AMTS-Checks, Medikationsanalysen und standardisierten Abgabeentscheidungen verbindet, übersetzt Heilberuf in überprüfbare Mehrwerte. So wird der Unterschied zwischen „Service“ und „Versorgung“ greifbar.
Regulatorisch spielt die Musik in Übergangszonen: Wo endet niedrigschwellige Prävention, wo beginnt Therapie? Genau hier entscheidet sich die Rollenaufteilung. Apotheken stärken ihre Position, wenn sie für „graue“ Anliegen belastbare SOPs etablieren und Grenzfälle konsistent eskalieren. Dazu gehören Kriterien für Abgabe versus Verweisung, Einwilligung, Beratungsergebnis, Plausibilitätsprüfung, AMTS-Prüfung und Wiedervorlage. Der Vorteil ist doppelt: Es entsteht ein auditfester Pfad, der Haftung reduziert und gleichzeitig Versorgungsqualität belegt. Wer diese Pfade in Teamtrainings verankert und regelmäßig auditiert, gewinnt Tempo ohne Reibungsverluste.
Marktseitig wird dm kurzfristig Aufmerksamkeit binden, mittel- und langfristig entscheidet jedoch die Prozessqualität. Scheitern Piloten an uneinheitlichen Abläufen, wechselnder Datenqualität oder fehlender Fachkoordination, verpufft der Effekt als PR-Feuerwerk. Gelingt die Skalierung, verschieben sich Kundenerwartungen auf Standardisierung, Tempo und integrierte Datenpfade. Dann zählen in Apotheken die sichtbaren Beweise ihrer Kernkompetenz: nachvollziehbare Entscheidungen bei Selbstmedikation, lückenlose AMTS-Pflege, belastbare Erreichbarkeit und verlässliche Rückmeldungen an Ärzt:innen. Wer das als „Versorgungsversprechen in 5 Schritten“ kommuniziert und hält, bleibt erste Anlaufstelle, selbst wenn der Drogeriemarkt die Fläche bespielt. Aus dieser Klarheit folgt: Wettbewerb über Prozesse schwächt Rabattschlachten und stärkt die Bereitschaft, für Sicherheit Wege mitzugehen.
B10-Abschluss: Die Drogeriekette segmentiert den Zugang, die Apotheke segmentiert die Verantwortung. Dort liegen Pakete und Prozesse, hier liegen Arzneimittel, Risiken und Folgen. Je klarer Apotheken ihre Beweisführung organisieren – vom Erstkontakt über Entscheidungspfade bis zur Rückmeldung –, desto stärker wirkt jede Deregulierung als Katalysator für ihre Rolle als verlässliche Versorgungsinstanz – nicht als Erosionsfaktor.
Die Reform des EU-Arzneimittelrechts rückt die elektronische Packungsbeilage in den Mittelpunkt und verspricht Aktualität, Barrierefreiheit und sprachliche Varianten. Gleichzeitig bleibt die gedruckte Packungsbeilage für viele Menschen die niedrigschwelligste, verlässlichste Informationsquelle. Zwischen beiden Formen liegt kein Entweder-oder, sondern ein Spannungsfeld aus Inklusion, Praktikabilität und Datenschutz. Ein hybrides Modell kann dieses Spannungsfeld auflösen, wenn es Wahlfreiheit sichert und Zuständigkeiten eindeutig klärt. Dazu gehören klare Rollen für Hersteller, Behörden und Leistungserbringer sowie identische Inhalte über alle Kanäle hinweg. Das Zielbild ist ein System, in dem jede Patientin und jeder Patient die identische, geprüfte Information in der bevorzugten Form erhält und in dem Aktualisierungen überall gleichzeitig ankommen.
Befürworter der ePI verweisen auf schnellere Korrekturen, Assistenzfunktionen und Personalisierung, etwa größere Schrift, Vorlese-Modi oder einfache Sprache. Diese Vorteile entfalten Wirkung, sofern der Zugang über vertrauenswürdige, öffentlich kontrollierte Quellen erfolgt und Geräte, Datenvolumen sowie Netzstabilität vorhanden sind. Für viele Patientinnen und Patienten ist das jedoch nicht die Realität, denn Endgerät, Empfang und digitale Kompetenz streuen stark nach Alter, Einkommen und Region. Ein verpflichtender Digital-Only-Ansatz würde daher am Bedarf vorbeigehen und die Patientensicherheit schwächen. Ein hybrider Zugang erhält den sofort nutzbaren Sockel der Papierform und ergänzt ihn um präzise digitale Mehrwerte. Gerade in ländlichen Räumen oder bei geringer digitaler Ausstattung sichert das Papier den Erstzugang, während die ePI ihre Stärken in Dynamik und Assistenz ausspielt. So entsteht ein gestuftes Sicherheitsnetz, das schlicht dort auffängt, wo ein Kanal temporär versagt oder eine Zielgruppe ihn nicht nutzen kann.
In der Versorgungspraxis zeigt sich die Stärke der Mischform besonders deutlich. Im Notdienst, im Pflegeheim und im hektischen Praxisalltag bleibt Papier unabhängig von Strom, Login oder QR-Erreichbarkeit. Die ePI liefert im Gegenzug Tempo bei Änderungsdiensten, Sicherheitsinformationen oder Sprachvarianten und kann direkt auf Behördenseiten referenziert werden. Apotheken, Kliniken und Praxen profitieren, wenn Ausdrucke, Beilagen und Links alle auf denselben öffentlichen Referenzdatensatz zeigen. So sinkt die Fehleranfälligkeit, und Dokumentation wie Haftungsfragen gewinnen an Klarheit. Entscheidend ist, dass der Wechsel zwischen den Formen reibungslos bleibt und nicht zu doppeltem Aufwand oder widersprüchlichen Lesarten führt. Wenn alle Verweise auf eine dauerhafte, versionierte URL der Behörden zeigen, werden auch Archivierung und forensische Nachvollziehbarkeit handhabbar.
Datenschutz ist der neuralgische Punkt, weil Gesundheitsinformationen sensible Rückschlüsse erlauben. Tracking über Drittseiten, Profilbildung und intransparente Telemetrie stehen dem Versorgungszweck entgegen. Ein sauberer Rahmen bevorzugt daher behördliche Gateways ohne Werbung, ohne Datenhandel und mit klaren Speicherfristen. Zugleich muss Barrierefreiheit Standard sein, nicht Zubehör: kontrastreiche Ansichten, Screenreader-Tauglichkeit, mehrsprachige Fassungen und offline nutzbare Spiegel. Nur so wird digitale Information zu einem gleichwertigen Zugang und nicht zu einer zusätzlichen Hürde. Diese Architektur schützt nicht nur Privatsphäre, sondern reduziert auch Reibungsverluste, weil alle Beteiligten denselben, datensparsamen Weg nutzen.
Operativ entscheidet am Ende die Nachweisführung. Versionsstände brauchen Zeitstempel, Prüfsummen und eine eindeutige Referenz, damit im Streitfall klar ist, welche Fassung einer Abgabe, einem Medikationsgespräch oder einer Einwilligung zugrunde lag. Herstellerseitig rückt das Qualitätsmanagement in den Vordergrund, weil Inkonsistenzen zwischen Faltschachtel, Beilage und ePI sofort auffallen. Leistungserbringer gewinnen, wenn der Informationspfad von der Packung bis zum amtlichen Datensatz kohärent ist und ohne Medienbrüche funktioniert. So wird aus der Formfrage eine Frage der Verlässlichkeit entlang der gesamten Versorgungskette. Damit entsteht eine belastbare Kette vom Herstellprozess über die Distribution bis in die Beratungssituation vor Ort.
Akzeptanz wächst dort, wo Menschen die Form wählen können, der sie vertrauen, und der Informationspfad zugleich nachprüfbar, barrierearm und datenschutzfest bleibt. Aus dieser Klammer folgt, dass Sicherheit nicht aus dem Kanal entsteht, sondern aus konsistenten Inhalten und transparenten Verantwortlichkeiten.
Wer Patientensicherheit ernst meint, stärkt das Gedruckte als verlässlichen Sockel, baut das Digitale als präzise, kontrollierte Ergänzung aus und verankert beides in einem öffentlichen Referenzdatensatz.
Die Freigabe der Übernahme Curevacs durch Biontech markiert eine Zäsur für die deutsche mRNA-Landschaft und zugleich eine Bewährungsprobe für die Innovationsaufsicht. Die Kartellbehörde sah keine erheblichen Pipeline-Überschneidungen und somit keine unmittelbare Verringerung des Wettbewerbsdrucks in bereits vermarkteten Indikationen. Biontech bringt mit Comirnaty ein etabliertes Produkt und eine breite onkologische Entwicklung ein, während Curevac überwiegend frühe Kandidaten und methodische Bausteine beiträgt. Ökonomisch verschiebt der Zusammenschluss den Schwerpunkt von parallelen Ansätzen hin zu einer stärkeren Bündelung von Know-how, Daten und Fertigungsreife. Für die hiesige Biotech-Ökonomie ist das ein Signal, dass Skalierung und Schutzrechte zunehmend über Plattformstärke entscheiden. Investoren lesen daraus ein Bekenntnis zu Plattform-Skalierung in Deutschland, zugleich aber die Erwartung, dass Regulatorik und Förderung lernoffen bleiben.
Strategisch wirkt der Deal entlang dreier Achsen: Technologie, Rechte, Menschen. Technologisch geht es um Sequenz-Optimierungen, Cap-Strukturen, Lipid-Nanopartikel, Prozesskontrollen und die Fähigkeit, Chargen robuster und günstiger herzustellen. Auf der Rechte-Seite werden Patente, Lizenzen und schwebende Verfahren sortiert, was Rechtsunsicherheit senkt und Entwicklungsbahnen bereinigt. Menschlich steht die Integration von Teams im Fokus, deren Erfahrung aus Erfolgen und Fehlversuchen die Lernrate einer Plattform bestimmt. Gelingt dieses Zusammenführen ohne Verlust an Widerspruchskultur, steigt die Chance, dass riskante, aber wirkungsstarke Programme in die Klinik getragen werden. Datenintegration wird zur eigenen Disziplin: Nur wenn Labor-, Präklinik- und Klinikdaten entlang FAIR-Prinzipien verknüpfbar sind, realisiert ein Konzern die erhofften Lernkurven.
Die Kehrseite jeder Konsolidierung ist die Gefahr, dass Ideenräume enger werden und Entscheidungskaskaden länger. Frühe Programme brauchen kurze Feedback-Schleifen, geringe politische Reibung und Schutz vor Portfolio-Bias zugunsten später Phasen. Dem kann man begegnen, indem Spin-ins mit Budgethoheit arbeiten, Meilensteine datengetrieben und zeitgebunden gesetzt werden und externe Gutachter frühe Go-/No-Go-Punkte mitentscheiden. Auch Partnerschaften mit akademischen Zentren bleiben wichtig, weil sie unkonventionelle Hypothesen und Biomarker schnell in Proof-of-Concept-Studien übersetzen. Kulturell hilft es, wenn Misserfolge sichtbar dokumentiert werden und nicht leise verschwinden, damit Teams nicht dieselben Sackgassen zweimal befahren. Governance-seitig braucht es klare KPIs für Lernzeit, Abbruchkosten und Übergangsgeschwindigkeiten, damit Effizienz nicht nur behauptet, sondern messbar wird.
Wettbewerb in der mRNA findet nicht nur zwischen Unternehmen statt, sondern zwischen Plattform-Generationen mit unterschiedlichen Sicherheits-, Wirksamkeits- und Kostenprofilen. Chemische Modifikationen, bessere Formulierungen und skalierbare Herstellprozesse konkurrieren darum, Reaktogenität zu senken, Dosen zu minimieren und Lieferketten zu entstressen. Ein integrierter Player kann Synergien heben, muss aber Transparenz gegenüber Aufsehern wahren, damit der Innovationswettbewerb nicht aus Versehen verengt wird. Für Kliniken und Studiennetzwerke zählt, ob Programme rascher in prüfbare Endpunkte übergehen, verlässliche CMC-Pakete liefern und Rekrutierung realistisch planen. Für Zahler und Gesundheitssysteme zählt, ob Evidenz klar, Zusatznutzen messbar und Preisbildung nachvollziehbar bleibt, wenn Plattformbreite wächst. Offenheit in präkompetitiven Konsortien kann helfen, toxikologische und immunologische Grundsatzfragen gemeinsam zu lösen und Doppelarbeiten zu vermeiden.
Operativ werden die nächsten zwölf Monate an fünf Signalen ablesbar sein. Erstens der Closing-Zeitpunkt und die Klarheit über Standorte, Rollenprofile und die Verteilung kritischer Kompetenzen. Zweitens die Priorisierung der Pipeline mit sichtbaren Stop-/Go-Entscheidungen, flankiert von Out- und In-Licensing dort, wo externe Partnerschaften schneller Wirkung entfalten. Drittens die Harmonisierung von CMC-Daten zwischen Alt- und Neu-prozessen, weil nur geschlossene Vergleichsbücher Verzögerungen in den Behördenwegen vermeiden. Viertens und fünftens der Aufbau redundanter Lieferketten für Rohstoffe sowie die Skalierung analytischer Qualitätssicherung, die Batch-Freigaben planbar macht. Sechstens schließlich die ersten extern sichtbaren Meilensteine wie Studienstarts, Beschleunigte-Zulassungs-Diskussionen oder Kooperationsdeals, die die strategische Richtung bestätigen.
Im größeren Kontext ordnet sich die Transaktion in Europas Suche nach technologischer Souveränität, resilienten Lieferketten und messbarer Patientenwirkung ein. Je klarer Governance, Datenstandards und Förderlogiken aufeinander abgestimmt sind, desto weniger Reibung entsteht an den Nähten zwischen Labor, Produktion und Versorgung. Konsolidierung schafft nur dann Wert, wenn sie Tempo, Qualität und Zugänglichkeit zugleich erhöht – sonst ist Größe nur Lautstärke.
Atemwegsinfektionen bleiben der größte Treiber krankheitsbedingter Fehlzeiten – in Wellen, die seit der Pandemie höher schlagen und länger nachwirken. Auffällig ist die Kombination aus vielen, kurzen Episoden in der Wintersaison und einem konstant hohen Sockel an Langzeitausfällen durch psychische Diagnosen. Parallel hat die elektronische Krankmeldung die Erfassung verdichtet: weniger „verlorene“ Scheine, mehr dokumentierte Fälle. Wer Trends lesen will, muss deshalb zwischen echter Morbidität und besserer Sichtbarkeit unterscheiden. Das Ergebnis ist dennoch eindeutig: Die Summe aus Infekten, Erschöpfung und mentaler Belastung drückt die Produktivität so stark wie seit Jahren nicht.
Die Atemwegsachse folgt bekannten Mustern, ist aber in Frequenz und Gleichlauf volatiler geworden. Virusmix, Wetterwechsel, Mobilität und eng getaktete Innenräume verstärken sich gegenseitig; kurze Inkubationszeiten sorgen für rasche Ketten, die Teams in Etappen ausdünnen. Unternehmen merken das an spontan reißenden Dienstplänen, Nachschulungsbedarf und Qualitätszacken in operativen Kennzahlen. Wer allein mit mehr Präsenzpflicht oder rigidem Attestregime reagiert, verschiebt das Problem in die Fläche: Mitarbeitende kommen zu früh zurück, stecken andere an, und die Gesamtfehlzeit steigt. Wirksam sind dagegen einfache, planbare Hebel: Lüften und Filtration, Homeoffice-Fenster in Hochphasen, klare Regeln zu Symptomen und Rückkehr.
Die psychische Last bildet eine zweite, weniger sichtbare Welle, die in der Statistik über disproportional viele Fehltage je Fall auffällt. Gründe sind vielschichtig: Verdichtung der Arbeit, private Pflegelast, finanzielle Spannungen, Erreichbarkeitsdruck. Führungskräfte sehen nur die Spitze – die langen Verläufe bleiben oft im Hintergrund, weil Betroffene Wege und Worte suchen. Prävention braucht hier mehr als Gesundheitskurse: realistische Zielbilder, beherrschbare Ticket-Queues, Schutzfenster für konzentriertes Arbeiten und die Erlaubnis, „Nein“ zu sagen. Wer mentale Gesundheit als Organisationsaufgabe begreift, nutzt Kennzahlen wie Aufgabenalter, Kontextwechsel pro Stunde oder Überstundenhalbwertszeit – und nicht nur die Zahl der Krankenstände.
Die Messlogik selbst verändert den Befund: Mit der eAU sind Dunkelfelder kleiner, Vergleichsreihen aber „gebrochen“. Der sichtbare Sprung um einen Stichtag entsteht teils durch bessere Daten, nicht zwingend durch mehr Krankheit. Saubere Analysen trennen deshalb technische Effekte (Erfassungsquote) von medizinischen (Inzidenzen, Verläufe) und organisatorischen (Erreichbarkeit von Ärzten, Schwellen für Krankmeldungen). Auch telefonische Erstbescheinigungen erklären die Dynamik nicht allein; ihr Anteil an Atemwegsfällen ist gering. Wer Entscheidungen an Kennzahlen koppelt, sollte Zeitreihen harmonisieren und statt absoluter Fallzahlen robuste Größen nutzen: Ausfalltage pro Kopf, Medianfalllänge, saisonbereinigte Trends.
Operativ lassen sich Ausfälle glätten, wenn drei Linien zusammenkommen: Prävention, flexible Kapazität, saubere Vertretungsroutinen. Prävention heißt nicht nur Seife und Plakat, sondern gelebte Standards: Maskenoptionen in engen Räumen, CO₂-Schwellen, klare „Bleib-zu-Hause“-Trigger. Flexibilität entsteht über hinterlegte Job-Shadows, modulare Schichten und dokumentierte Übergaben – nicht ad hoc per Chat. Und Vertretung funktioniert nur mit schlanken Checklisten, handhabbaren Zugriffsrechten und einem kleinen Pool geschulter Allrounder. So kippt der Betrieb bei einer Infektwelle nicht, sondern fährt unter Last kontrolliert weiter. Die Lernkurve: Was in der Hochsaison trägt, zahlt sich auch im Restjahr aus.
Am Ende zählt der nüchterne Umgang mit Streuung. Wer Kennzahlen erklärt statt beschönigt, Regeln einfach hält und die Gleichzeitigkeit von Infekten, Erschöpfung und Datenartefakten anerkennt, reduziert Frust – und Fehlzeiten. Die Brücke ist kurz: Stabil wird es dort, wo Messung, Maßnahmen und Kommunikation dasselbe erzählen. Der Abschluss folgt aus derselben Logik: Resilienz entsteht nicht in der Ausnahme, sondern im Alltag – als Summe kleiner, verlässlicher Routinen.
Wettbewerb entsteht oft dort, wo Vertrautes in neue Räume wandert: Wenn Drogeriemärkte Beratung anbieten, entscheidet nicht die Ladefront, sondern ob Qualität, Zugang und Nachweis dieselben Wege gehen. Eine hybride Packungsbeilage ist in diesem Sinn kein Anachronismus, sondern ein doppelter Handlauf am selben Treppenhaus. Forschung konsolidiert, ohne den HV-Alltag sofort zu drehen; der Effekt bleibt mittelbar, die Pflicht bleibt täglich. Hohe Fehlzeiten sind keine Ausrede, sondern ein Stresstest für Planung, Vertretung und dokumentierte Übergaben. Wer diesen Bogen spannt, hält das Feld zusammen: vom Regal bis zum Rezept, vom Bildschirm bis zum Beipackzettel.
Das Tagesbild wirkt nur dann hart, wenn es unverbunden bleibt. Wird Beratung als Stärke gesetzt, Information zweigleisig gesichert und Personal über klare Takte geführt, verliert die Summe der Meldungen ihre Schärfe. Dann sind neue Services Impuls, nicht Einbruch; hybride Beilagen Brücke, nicht Bremse; mRNA-News Perspektive, nicht Verdrängung. Am Ende steht kein Alarm, sondern ein Plan: gleiche Standards für Zugang, Dokument, Entscheidung – und die Ruhe, sie jeden Tag zu wiederholen.
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