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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Cybersicherheit ist in Apotheken kein Zusatz, sondern Teil der Versorgung: Identitäten entscheiden, wer handeln darf; Netze bestimmen, welche Systeme einander erreichen; Backups trennen Vorfall und Verlust; Vorfallpläne machen den Unterschied zwischen Chaos und Wiederanlauf. Praktisch beginnt Schutz dort, wo Alltag stattfindet: Passwortmanager und Mehrfaktorzugang statt geteilte Logins, segmentierte Zonen für Kasse, Warenwirtschaft, TI und Kühlkette statt „ein Netz für alles“, 3-2-1-Backups mit geübtem Restore statt stiller Hoffnung, kurze Protokolle und klare Rollen statt langer Mails im Ereignis. Haftungsfragen werden dadurch berechenbar: Wer nach Stand der Technik handelt, dokumentiert und meldet, verkürzt Verfahren und schützt Vertrauen. Eine Cyber-Police wirkt, wenn Bedingungen zum Betrieb passen: forensische Soforthilfe, Wiederherstellung mit Dienstleistern, Unterbrechung auch bei digitalen Ursachen, Haftung bei Datenabfluss – verzahnt mit gelebter Praxis. So bleibt die Apotheke verlässlich, selbst wenn ein Angriff trifft: sichtbar, eindämmbar und geordnet wieder im Takt.
Wie gelingt Cybersicherheit für Apotheken? Versicherungsexperte Seyfettin Günder beschreibt Cyber als Linienfunktion des Betriebs – nicht als Zusatzthema. Eine Offizin ist heute ein digitales Netzwerk aus Warenwirtschaft, TI-Anbindung, E-Rezept-Workflows, Kassensystemen, Labor- und Kühlkettenbezug, Botendienst-Apps und Partnerzugängen. Risiken entstehen nicht nur durch Angriffe, sondern auch durch alltägliche Fehler: falsch adressierte Dateien, ungeschützte Bildschirme, Dienstgeräte ohne Bildschirmsperre, unklare Rollenrechte. Der Maßstab ist schlicht: Kann der Standort einen Vorfall erkennen, eindämmen, melden und innerhalb planbarer Zeit wieder versorgen? Cyberschutz ist dann gelungen, wenn er im Normalbetrieb kaum auffällt, im Ereignisfall aber spürbar greift – technisch, organisatorisch und versicherungsvertraglich.
Im technischen Kern zählen wenige, robuste Prinzipien. Erstens: Identitäten härten – starke, unterschiedliche Passwörter mit Passwortmanager, Mehrfaktor-Anmeldung für alle Konten mit Außenbezug, keine geteilten Logins. Zweitens: Systeme absichern – aktuelle Patches, geschützte Konfigurationen, Deaktivierung nicht benötigter Dienste, Signatur- und Verhaltensschutz statt reiner Virenscanner. Drittens: Netzwerke segmentieren – Kasse, Warenwirtschaft, Rezeptursysteme, TI-Konnektor, Kühlkettenmonitoring und Gäste-WLAN gehören in getrennte Zonen mit minimalen Brücken. Viertens: Daten sichern – 3-2-1-Backups (drei Kopien, zwei Medien, eine offline/immutable Kopie), Wiederherstellung testen, Aufbewahrung und Verschlüsselung dokumentieren. Fünftens: Sichtbarkeit schaffen – zentrale Protokollierung für Anmeldungen, Admin-Ereignisse und Datei-Zugriffe, mit einfacher Auswertung; was nicht gesehen wird, kann nicht begründet werden.
Organisation entscheidet, ob Technik wirkt. Rollen und Verantwortlichkeiten müssen eindeutig sein: Wer ist IT-verantwortlich, wer Stellvertretung, wer darf externen Fernzugriff freigeben, wer meldet Datenschutzvorfälle? Dienstgeräte sind Arbeitsmittel – keine Privatgeräte –, mit klaren Regeln zu Apps, Updates, Cloud-Speichern und Messenger-Nutzung. Schulung wirkt als Mikro-Routine: fünf Minuten pro Monat zu Phishing-Mustern, Social-Engineering-Tricks („Techniker“, „dringender Kontowechsel“), sicheren Screenshots und Bildschirmsperren. Besonders sensibel ist die Bildkommunikation: Fotos aus Offizin oder Labor veröffentlichen schnell ungewollte Daten (Bildschirme, Etiketten, Lieferscheine). Ein einfacher Grundsatz verhindert viel: Kein Post ohne Sichtprüfung, keine Patientenkennung im Bild, Dienstgeräte getrennt von privaten Konten. Dokumentation hält das System zusammen – kurze, klare Notizen zu Beratung, Abgabe, Eskalation und IT-Eingriffen stützen im Nachgang jede Entscheidung.
Wenn etwas passiert, zählt die Reihenfolge. Ein Vorfallplan beginnt nicht mit Schuldfragen, sondern mit Eindämmung: betroffene Geräte vom Netz trennen (nicht ausschalten, wenn Forensik nötig sein könnte), Admin-Passwörter rotieren, verdächtige Zugriffe sperren, Backups isolieren. Parallel wird Sichtbarkeit erzeugt: Wer hat wann was bemerkt, welche Systeme sind betroffen, welche Datenkategorien sind berührt? In die 72-Stunden-Logik eines Datenschutzvorfalls passen drei Stränge: interne Lagefeststellung, Meldung an die zuständige Aufsicht (sofern meldepflichtig) und – falls erforderlich – Information Betroffener in verständlicher, sachlicher Sprache. Gute Vorlagen sind kurz, belegbar und vermeiden Spekulationen. Für Apotheken gilt zusätzlich: Versorgungsfähigkeit sichern – E-Rezept-Fallback, manuelle Belege, spätere Rückerfassung, klare Kommunikation an Patientinnen und Patienten und an Praxen. Ein ruhiger Ton verhindert Zweitschäden.
Die Lieferkette ist heute Teil der eigenen Angriffsfläche. Warenwirtschaft, Kassenanbieter, Remotesupport, Botendienst-Apps, E-Mail-Security-Gateways oder Cloud-Speicher – überall entstehen gemeinsame Verantwortungen. Praktisch hilft ein Register kritischer Dienstleister mit Kontaktkette, SLAs, Update-Zyklen und Notfallpfaden ohne Passwortweitergabe. Fernwartung bekommt eigene Regeln: zeitlich begrenzte Freigaben, protokollierte Sitzungen, kein genereller Dauerzugriff. Zugleich lohnt ein Blick auf „Schatten-IT“: private Mailweiterleitungen, inoffizielle Filesharing-Dienste, spontane QR-Tools. Was bequem wirkt, erzeugt Lücken. Günder empfiehlt, wenige offizielle Lösungen konsequent zu machen – sie werden genutzt und dadurch sicherer. Verträge nützen erst, wenn Prozesse sie tragen: Backups, die niemand testet, sind Versprechen; Log-Sammlungen ohne Blick sind Kulisse; Policies ohne Schulung sind Papier.
Wie priorisiert eine Apotheke ihre Maßnahmen? Der Ansatz von Seyfettin Günder: erst Identitäten (MFA, Passwortmanager), dann Backups (3-2-1, Restore-Test), anschließend Segmentierung (Zonen und Regeln), danach Sichtbarkeit (Logs, einfache Auswertung) und schließlich Automatisierung (Patching, Inventarisierung). Diese Reihenfolge reduziert das Risiko eines Totalausfalls und erhöht die Chance, im Vorfall handlungsfähig zu bleiben. Wirtschaftlich sinnvoll ist, was selten Aufmerksamkeit braucht, aber im Ereignisfall skaliert: automatisierte Updates mit Wartungsfenstern, feste Wiederanlauf-Checklisten, vorbereitete Kommunikationsbausteine („Wir haben einen technischen Zwischenfall – Versorgung läuft, Folgendes gilt…“). Aufwand und Nutzen hängen nicht linear: Ein sauberer Passwortwechselprozess und MFA vermeiden mehr Schaden als teure Perimetergeräte ohne gelebte Praxis.
Welche Rolle spielt eine Cyber-Versicherung – und wo liegen ihre Grenzen? Aus Sicht von Günder deckt eine gute Police vier Bereiche ab: forensische Soforthilfe, Wiederherstellung (Daten, Systeme, Dienstleister), Betriebsunterbrechung (inklusive digitaler Ursachen) und Haftungsfolgen bei Datenabfluss (inklusive Verteidigung und Informationspflichten). Entscheidend sind Bedingungen, die zum Apothekenalltag passen: Kein Ausschluss bei Social-Engineering-Konstellationen mit plausiblen Täuschungen; klare Regelungen für behördlich angeordnete Abschaltungen; Deckungen für Drittdienstleister-Vorfall mit Folgeschaden im Standort. Ebenso wichtig ist die Verzahnung mit der Betriebshaftpflicht: Die BHV schützt vor Personen-/Sachschäden und wehrt unberechtigte Ansprüche ab – sie ist kein Ersatz für Cyber-Deckungen bei Daten-, System- oder Ertragsverlusten. Priorität hat Cyber dort, wo digitale Abhängigkeit hoch ist und Wiederanlaufzeiten direkt Patientenversorgung und Umsatz treffen – in modernen Offizinen also regelmäßig. Versicherung ist dabei niemals Erstmaßnahme: Ohne MFA, Backups und segmentiertes Netz verfehlt die Police ihre Wirkung und wird im Ernstfall streitanfällig.
Haftungsrisiken entstehen im Digitalen häufig aus einfachen, menschlichen Abläufen. Unverschlüsselte Mails mit sensiblen Anhängen, falsch adressierte Serienbriefe, unsichere Fotonutzung, fehlende Zugriffsbegrenzungen – all das ist vermeidbar, wenn Zuständigkeiten und Werkzeuge klar sind. Ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten, technisch-organisatorische Maßnahmen in verständlicher Sprache, kurze Rollenbeschreibungen und regelmäßige Wirksamkeitsprüfungen sind keine Bürokratie, sondern Schutzschichten. Sie ermöglichen, im Ereignisfall zu zeigen, dass nach Stand der Technik und nach bestem Wissen gehandelt wurde. Das mindert Vorwürfe, verkürzt Verfahren und stärkt die eigene Position gegenüber Aufsicht, Partnern und Öffentlichkeit. Am Ende zahlt sich Ruhe aus: Wer vorbereitet ist, kommuniziert knapper, entscheidet schneller und kehrt geordneter in den Alltag zurück.
Die Praxisnähe von Cyberschutz zeigt sich im Off-Alltag. Ein Scanner, der ausfällt, darf nicht die Versorgung stoppen; ein E-Rezept-Dienst, der hakt, darf nicht den HV lahmlegen; eine Kühlkette, die meldet, braucht einen Handlungsplan jenseits der Software. Ersatzfähigkeit – der geübte Übergang auf definierte Notwege – ist im Digitalen wie im Analogen die entscheidende Qualität. Sie entsteht durch kleine Rituale: Monatsweise Probewiederherstellung einer Datei, Quartalsweise Fallback-Übung am Kassenplatz, halbjährliche Notfallkette-Tests. Diese Übungen sind kein Zusatzaufwand, sondern Versicherung der Versorgung. Wer sie dokumentiert, gewinnt eine zweite Dividende: Vertrauen im Team und Nachvollziehbarkeit für Dritte.
Am Ende geht es nicht um Technikfaszination, sondern um Versorgungssicherheit. Cybersicherheit gelingt, wenn Identitäten geschützt, Netze geordnet, Daten wiederherstellbar, Vorfälle handhabbar und Verträge wirksam sind. Der Rest ist Haltung: vorsichtig, aber nicht ängstlich; nüchtern, aber nicht kalt; verbindlich, aber nicht formalistisch. So bleibt die Apotheke verlässlich – für die Menschen am HV, für die Partner entlang der Strecke und für das eigene Team, das auf klare Regeln angewiesen ist.
Aus geschützten Identitäten, einer klar getrennten Systemlandschaft und geübter Wiederherstellung entsteht digitale Gelassenheit: Wenn Logins standhalten, Netze nicht alles mit allem verbinden und Backups mehr sind als Kopien, bleibt ein Vorfall ein Vorgang statt einer Krise. Sichtbarkeit durch schlichte Protokolle, ein verständlicher Plan für Eindämmung und Wiederanlauf sowie klare Zuständigkeiten verhindern, dass Minuten zu Tagen werden. Eine Cyber-Police ergänzt dieses Gerüst dort, wo externe Hilfe, Wiederherstellungsleistungen, Unterbrechungsfolgen und Haftungsfragen zusammenkommen, ohne Prozesse zu ersetzen, die nur im Betrieb wachsen. So wird Technik zur Funktion der Versorgung: sichtbar genug, um Risiken rechtzeitig zu erkennen, leise genug, um den Tag nicht zu stören, und stabil genug, um im Ernstfall zu tragen – am HV, in der Warenwirtschaft, an der TI-Schnittstelle und entlang der Kühlkette.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Vorbereitung zur Gewohnheit wird und Zuständigkeiten klar sind, verliert Zufall an Gewicht; wenn Wiederanlauf gelingt und Sprache ruhig bleibt, wird aus einem Angriff kein Drama, sondern eine Aufgabe. Wenn Verträge zur Funktion und Protokolle zu Belegen werden, hält die Apotheke Kurs – für Menschen am HV, für Partner entlang der Strecke und für ein Team, das auf verlässliche Ordnung vertraut. Die Gelassenheit entsteht nicht aus Geräten, sondern aus Routinen, die selten Aufmerksamkeit brauchen und im Ereignisfall groß werden: Mehrfaktorzugänge, segmentierte Netze, getestete 3-2-1-Backups, erreichbare Notfallkontakte, geübte Fallbacks. So bleibt Versorgung verlässlich, auch wenn ein Dienst stockt; und aus Technikstress wird Versorgungssicherheit – heute, morgen und im nächsten Update.
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