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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung legen offen, wie stark die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt und welche Gruppen besonders betroffen sind; sie markieren den harten sozialen Rahmen, in dem Versorgung organisiert wird. Auf der Expopharm warb ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas parallel für weniger Statuskämpfe und mehr Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apotheken, damit Steuerung, Prävention und alltagsnahe Angebote tatsächlich bei Patientinnen und Patienten ankommen. Wie solche Angebote Aufmerksamkeit erzeugen und Bindung stiften können, zeigt der Blick auf narrative Prinzipien: Wer die „erste Folge“ einer Beratung erlebbar macht und mit einer klaren Dramaturgie weiterführt, erhöht die Chance, dass Services und pDL angenommen werden. Für Gesprächsstoff sorgt zudem Forschung aus Freiburg: In einer kleinen, humorvoll ausgezeichneten Studie schnitten Teilnehmende nach moderatem Alkohol beim Sprechen einer Fremdsprache besser ab; das Ergebnis ist kein Freibrief, aber ein Hinweis darauf, wie stark Kontext, Dosierung und Erwartung Leistung beeinflussen. Zusammen ergibt sich ein Bild aus finanzieller Realität, berufspolitischem Kurs und pragmatischen Werkzeugen für die Offizin – vom sozialen Fundament bis zur Inszenierung am HV.
Im Jahr 2024 bezogen in Deutschland rund 1,75 Millionen Menschen eine gesetzliche Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung, darunter etwa jeder Zehnte als Neuzugang. Der durchschnittliche monatliche Zahlbetrag – also die Rente nach Abzug der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung – lag bei gut 1.027 Euro und damit deutlich unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle von 1.381 Euro für Alleinlebende. Männer erhielten im Mittel knapp 1.020 Euro, Frauen geringfügig mehr mit rund 1.033 Euro, der Unterschied ändert aber nichts an der grundsätzlichen Unterdeckung. Besonders problematisch ist die Lage bei teilweiser Erwerbsminderung, wo der durchschnittliche Zahlbetrag deutlich unter 700 Euro bleibt. Hinter den Summen stehen medizinische Gutachten, versicherungsrechtliche Voraussetzungen und eine Rentenformel, die bei lückenhaften Erwerbsbiografien nur begrenzt kompensiert.
Die statistische Dominanz liegt bei der vollen Erwerbsminderungsrente, die etwa 96 Prozent aller Zahlfälle ausmacht. Wer aus gesundheitlichen Gründen auf unabsehbare Zeit keine drei Stunden täglich arbeiten kann, erfüllt – bei erfüllten Wartezeiten – die Anspruchsgrundlage und erhält durchschnittlich rund 1.044 Euro. Demografische und arbeitsmarktliche Faktoren wirken hier zusammen: Chronische Erkrankungen, psychische Belastungen und körperlich fordernde Tätigkeiten erhöhen das Risiko des frühzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben. Dass Frauen im Schnitt einen leicht höheren Zahlbetrag erhalten, spiegelt nicht zwingend bessere Erwerbschancen, sondern oft längere Versicherungszeiten mit niedrigeren Entgelten wider. Bei Männern schlagen zwar höhere Einzelentgelte zu Buche, jedoch häufen sich auch unterbrochene Erwerbsverläufe in belasteten Branchen, was die Entgeltpunkte schmälert.
Die teilweise Erwerbsminderungsrente bleibt eine Minderheitenleistung und wirtschaftlich besonders eng. Anspruch besteht, wenn mindestens drei, aber weniger als sechs Arbeitsstunden täglich möglich sind; die durchschnittlichen Zahlbeträge bewegen sich um die 650 Euro. Für Betroffene entsteht ein doppeltes Risiko: Einerseits ist die gesundheitliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt, andererseits reicht die Rente allein häufig nicht zur Existenzsicherung, sodass ergänzende Erwerbstätigkeit oder Sozialleistungen nötig werden. Hinzu tritt Planungsunsicherheit, weil befristete Bewilligungen und Nachprüfungen üblich sind. In einzelnen, kleinen Gruppen – etwa der Rente für Bergleute – sind die Zahlbeträge nochmals niedriger, was strukturelle Veränderungen im Arbeitsmarkt alter Industrien reflektiert. Sozialpolitisch verschärft das die Frage, wie Übergänge in Teil- oder Erwerbsminderungsphasen stabiler finanziert werden können.
Bei den Neurentnerinnen und -rentnern zeigt sich 2024 ein ähnliches Bild wie im Bestand: gut 171.000 Erstbewilligungen, davon über 88 Prozent volle Erwerbsminderungsrenten mit leicht höheren Zahlbeträgen um circa 1.099 Euro. Die Differenz zum Bestand erklärt sich durch Zurechnungszeiten und jüngere Kohorten, deren Rentenbiografien stärker durch Erwerbsunterbrechungen und Teilzeit geprägt sind, zugleich aber von erweiterten Zurechnungsregeln profitieren. Die teilweisen Erwerbsminderungsrenten bleiben auch in den Neuzugängen der wirtschaftliche Schwachpunkt mit Summen um die 600 Euro. Gerade hier greifen Flankierungen wie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Hinzuverdienstregelungen und Reha-Maßnahmen, doch die Schnittstellen sind komplex und für Betroffene schwer zu navigieren. Für die Leistungsträger erhöhen Prüf- und Verwaltungsaufwand die Systemkosten, ohne das Verteilungsproblem zu lösen.
Ökonomisch betrachtet markiert die Lücke zwischen Zahlbetrag und Armutsgefährdungsschwelle ein dauerhaftes Spannungsfeld. Preissteigerungen bei Mieten, Energie und Gesundheitsausgaben treffen Erwerbsgeminderte überproportional, weil außerordentliche Ausgaben (Hilfsmittel, Mobilität, Zuzahlungen) häufiger anfallen. Prävention und Rehabilitation sind die erste Barriere gegen Erwerbsminderung, doch ihre Wirksamkeit hängt an rechtzeitigem Zugang, betrieblicher Umsetzung und Akzeptanz. Wo Erwerbsminderung dennoch eintritt, entscheidet der nahtlose Übergang von Reha zu Rente („Reha vor Rente“) über Stabilität im Haushalt. Brücke: In derselben Versorgungslandschaft operieren Praxen, Kassen und Apotheken – der Druck, Zuständigkeiten neu zu ordnen und Zusammenarbeit zu vertiefen, wächst mit jeder Zahl, die finanzielle und organisatorische Lücken sichtbar macht. Aus der Statistik wird damit eine Versorgungsfrage: Wie kooperieren die Akteure, damit Patientinnen und Patienten nicht zwischen Zuständigkeiten fallen?
Auf der Expopharm beschreibt ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas den Zustand des Gesundheitssystems als von Rollenkonflikten geprägt und fordert mehr Miteinander. Im Fokus stehen die Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apotheken, die patientennahe Steuerung sowie eine stärkere Präventionsorientierung. Ausgangspunkt der Debatte sind die von Ministerin Nina Warken vorgestellten Eckpunkte zur Apothekenreform und die kontroversen Reaktionen aus der Ärzteschaft. Lucas betont, dass Versorgungsergebnisse wichtiger seien als Standesgrenzen und dass Verantwortung entlang von Versorgungspfaden organisiert werden müsse. Der Apothekertag habe gezeigt, wie schnell die Diskussion auf Statusfragen kippt, obwohl konkrete Lösungspfade auf der Hand liegen, wobei Spannungsfelder benannt und zugleich regionale Kooperationsprojekte vorgestellt wurden.
Die Apothekerin skizziert, wie sich Aufgaben an der Schnittstelle bereits verschieben, ohne die ärztliche Diagnose zu relativieren. Apotheken sichern niedrigschwellige Zugänge, während Arztpraxen bei planbaren und komplexen Anliegen die zentrale Rolle behalten. Als Beispiel nennt sie Wochenend- und Feiertagssituationen, in denen Apotheken geöffnet sind und standardisierte Beratungen zu Bagatellindikationen leisten. Kinderhustensaft oder akute Kleinbefindlichkeiten müssen nicht zwingend ärztlich verordnet werden, sofern Leitplanken konsentiert und Sicherheitsnetze vereinbart sind. Für Risikokonstellationen und unklare Differenzialdiagnosen bleibt der direkte ärztliche Zugang gesetzt. Voraussetzung dafür seien verbindliche Kataloge zulässiger Indikationen, dokumentierte Entscheidungsbäume und klare Rückmeldung an die zuständige Praxis.
Gleichzeitig verweist Lucas auf den Generationswechsel in der Offizin und veränderte Ausbildungsinhalte. Jüngere Apothekerinnen und Apotheker sind mit pharmazeutischen Dienstleistungen und strukturierten Beratungsprozessen vertrauter als frühere Jahrgänge. Schulungen zur richtigen Inhalation, Medikationsanalysen oder standardisierte Blutdruck-Checks lassen sich in der Fläche etablieren, wenn Vergütungen praxistauglich und Abrechnungswege schlank sind. Eine planbare pDL-Finanzierung erhöht Investitionsbereitschaft in Personal, Räume und digitale Tools und schafft damit Qualitätssicherung im Alltag. Entscheidend sei, dass Messgrößen für Wirkung – zum Beispiel Adhärenz, Krankenhausvermeidung oder Blutdruck-Kontrolle – systematisch erhoben werden. Gleichzeitig brauche es Fortbildungspfade für erfahrene Teams, damit Wissen zu Leitlinien und Digitalisierung breit verankert bleibt und nicht nur punktuell wirkt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Patientennavigation: Aus Sicht von Lucas braucht es klare Angebote, die Menschen an die jeweils passende Anlaufstelle führen. Elektronische Patientenakten und digitale Medikationspläne sollen Informationsbrüche reduzieren, Doppelarbeit vermeiden und Wechselwirkungen schneller sichtbar machen. Wenn Hausarztpraxis, Facharzt und Apotheke Sicht auf einen gemeinsamen, aktuellen Medikationskern haben, sinkt das Risiko für Therapieabbrüche und Fehlanwendungen. Für die Steuerung des Zugangs nennt Lucas definierte Triage-Kriterien, verbindliche Rücküberweisungswege und feste Feedbackschleifen zwischen Praxis und Offizin. Pilotregionen könnten diese Elemente unter Realbedingungen testen und anhand klarer Indikatoren evaluieren, bevor ein breiter Roll-out erfolgt. Dazu gehören auch pragmatische Schnittstellen zwischen Praxissoftware und Warenwirtschaft, damit die Dokumentation nicht erneut zur Hürde wird.
Drittens betont Lucas die Prävention – von Impfangeboten bis zu strukturierten Programmen zur Herzgesundheit –, die Apotheken als niedrigschwellige Gesundheitsorte tragen können. Voraussetzung sind rechtssichere Rahmenbedingungen, klare Delegationsgrenzen und gemeinsame Qualitätsindikatoren mit der ärztlichen Seite; nur so entsteht verlässliche Arbeitsteilung. Damit Prävention systemisch wirkt, müssen Effekte messbar werden und Finanzierungspfade langfristige Einsparungen berücksichtigen, nicht nur Jahresbudgets. Im Lichte der aktuellen Reformdebatte verweist Lucas darauf, dass gelebter Dialog mit Kassen, Ärzteschaft und Politik die Umsetzung beschleunigt und Reibungsverluste vermeidet. Zwischen Apothekenalltag und Reformpapier liegt eine Brücke aus Daten, Standards und Vertrauen – dort entscheidet sich, ob aus Ankündigungen spürbare Versorgung wird.
In vielen Offizinen wird derzeit sichtbar, wie stark Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte den Apothekenalltag prägen. In der Heegbach-Apotheke in Erzhausen beschreibt Chef-PKA Birgit Weber ihre Rolle als zentral, weil Einkauf, Lagerpflege und Direktbestellung ohne reibungslose Abstimmung kaum zuverlässig funktionieren. Über die klassischen Aufgaben hinaus verantwortet sie die Sortimentspflege bei Verbandsstoffen und wirkt an der inhaltlichen Planung des Verkaufsflyers mit, was Preisstrategie und Aktionslogik unmittelbar berührt. Parallel verteilen sich in ihrem Team klar abgegrenzte Zuständigkeiten: von Büro- und Rechnungswesen über Kosmetik bis hin zum Sanitätshaus, wodurch Spezialisierung entsteht und Wissensinseln systematisch genutzt werden. Der Inhaber, Dr. Nojan Nejatian, fasst die Wahrnehmung aus Kundensicht in ein Bild: PKA sind häufig die ersten Stimmen am Telefon und die Gesichter am HV – und damit ein wesentlicher Teil der erlebten Apothekenmarke.
Wie dieser Beitrag zeigt, geht es im Tagesgeschäft weniger um Titel als um messbare Abläufe. Die tägliche Wareneingangsinventur – bei Weber Routine „im Vorbeigehen“ – stabilisiert Bestandsgenauigkeit, schafft Transparenz und hält Reaktionswege in Engpasslagen kurz. Das reduziert Kapitalbindung durch Fehldispositionen und mindert Ausfälle, wenn Lieferungen verspätet eintreffen oder Rabattverträge drehen. Gleichzeitig erlaubt die enge Verzahnung von Warenwirtschaft und HV-Prozess, dass PKA auf Nachfragen der Kolleginnen und Kollegen schnell belastbare Informationen liefern. Je besser diese Stillarbeit im Hintergrund strukturiert ist, desto ruhiger laufen Beratungen vorn: Suchzeiten schrumpfen, Alternativen liegen bereit, und Retourenquoten bleiben beherrschbar. So wird aus „Lager“ ein kontinuierlicher Service-Taktgeber.
Zur Professionalisierung gehört auch, dass PKA Fortbildungsangebote mitnutzen, die traditionell eher PTA oder Approbierten adressiert sind. In Erzhausen ist dies geübte Praxis: Produkt-Updates, Leitlinien-Bezüge und Aktionsschulungen werden teamweit geteilt, damit die Logik hinter Platzierungen, Aktionsfenstern und Preispunkten verstanden wird. Diese Wissensbreite trägt in Beratungsnähe, etwa wenn saisonale Nachfragewellen – vom Erkältungsregal bis zur Sonnenschutzspitze – antizipiert und mitbestellt werden müssen. Spezifische Verantwortlichkeiten (Kosmetik, Sanitätshaus, Büroprozesse) erzeugen zugleich Ansprechpartnerrollen, die die interne Kommunikation verkürzen. So entsteht ein System, das nicht an einzelnen Personen hängt, sondern über definierte Aufgaben tragfähig bleibt, wenn Dienste wechseln oder krankheitsbedingt Lücken entstehen.
Wesentlicher Befund des Gesprächs: Wertschätzung ist kein weiches Thema, sondern wirkt betriebswirtschaftlich. Wo Hierarchien flach gelebt werden, trauen sich PKA, auf Unstimmigkeiten in der Disposition hinzuweisen, Konditionen nachzuverhandeln oder bei unwirtschaftlichen Routinen Bremsspuren zu ziehen. Das hält Prozesse schlank und verhindert, dass „unsichtbare“ Reibungen – Doppelwege, Korrekturschleifen, vermeidbare Reklamationen – Zeit und Marge kosten. Kundenseitig zahlt sich dies in Verlässlichkeit aus: Wer anruft, erreicht jemanden, der Bestellung, Status und Lieferoptionen kennt; wer hereinkommt, erlebt ruhige Abläufe, kurze Wege und klare Zuständigkeiten. Die oft zitierte Formel „PKA sind das Herzstück“ beschreibt damit weniger ein Kompliment als eine strukturelle Tatsache im Regelbetrieb.
Im größeren Kontext zeigt das Beispiel, wie Aufgabenbündel in der Offizin neu austariert werden, ohne Rollen zu verwischen. PKA sichern Warenfluss und Datenqualität, PTA vertiefen Beratung und Rezeptur, Approbierte verantworten pharmazeutische Beurteilung und Gesamtleitung; erst in dieser Ergänzung entsteht ein belastbares Versorgungserlebnis. Wo Teams diese Logik transparent machen und in Dienstpläne, Übergaben und Kennzahlen überführen, wird Resilienz messbar – Engpässe bleiben Ausreißer, nicht Alltag. Diese Klarheit erleichtert auch die Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen und reduziert das Risiko, dass Wissen „im Kopf“ einzelner verloren geht. Damit wird die Bühne frei für den nächsten Qualitätshebel: Wenn die Struktur trägt, kann die Beratung glänzen – und genau dort beginnt die Differenzierung am Patienten. Als stiller Motor im Hintergrund hält die PKA-Arbeit die Apotheke verlässlich im Takt.
Ein Wodka-Mix kann in Einzelfällen die Zunge lockern – darauf deutet eine Untersuchung hin, die an der Universität Maastricht mit deutschsprachigen Studierenden durchgeführt wurde und die zwei Freiburger Psychologen später mit einem Ig-Nobelpreis ins Rampenlicht brachte. Ziel war nicht, Alkohol als Lernhilfe zu empfehlen, sondern zu prüfen, ob eine geringe, kontrollierte Dosis die spontane Sprechleistung in kurzen Dialogen einer Fremdsprache messbar verändert. Die Teilnehmenden wurden zufällig einer Gruppe mit alkoholischem Getränk oder einer Kontrollgruppe mit Wasser zugeteilt; die Menge war moderat und auf Körpergewicht und Geschlecht abgestimmt. Anschließend führten sie kurze Gespräche auf Niederländisch, die von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern blind bewertet wurden. Ergebnis: Die Aussprache und wahrgenommene Flüssigkeit wurden in der Alkohol-Gruppe etwas besser eingestuft, während die Selbsteinschätzung der Teilnehmenden nicht anstieg, was gegen bloße Überschätzung spricht.
Die Grenzen des Befunds sind jedoch klar umrissen und gehören zur Einordnung dazu. Es handelte sich um eine kleine Stichprobe im Labor, mit standardisierten Aufgaben und wenigen Minuten Gesprächsdauer, sodass externe Einflüsse weitgehend ausgeschlossen waren. Bewertet wurde vor allem die natürlich wirkende Artikulation und Verständlichkeit; komplexere Dimensionen wie Grammatikbeherrschung, Wortschatzbreite, argumentative Tiefe oder die Fähigkeit, auf unerwartete Wendungen zu reagieren, standen nicht im Fokus. Eine Übertragung auf Prüfungen, berufliche Gespräche oder längere Diskurse ist daher nicht gerechtfertigt, zumal dort andere Leistungsanforderungen gelten. Hinzu kommt der Dosis-Effekt: Über niedrigem Promilleniveau sinken kognitive Kontrolle und motorische Präzision rasch, und aus einem kleinen Plus wird ein deutliches Minus.
Als mögliche Erklärung diskutiert die Literatur eine Mischung aus verringerter sozialer Hemmung und reduzierter Sprechangst bei zugleich gedämpftem Selbstmonitoring. Leichte Enthemmung kann artikulatorische Routinen und Intonation erleichtern, wodurch die Rede flüssiger klingt, ohne dass die inhaltliche Präzision tatsächlich steigt. In dieses Bild passt der bekannte Yerkes-Dodson-Zusammenhang, nach dem zu hohe Anspannung Leistung mindert, während eine moderate Erregung kurzfristig förderlich sein kann. Neurochemisch werden kurzfristige Effekte auf GABA-erge und dopaminerge Systeme diskutiert, die Anspannung mindern und Belohnungssignale verstärken; gesicherte Mechanismen fehlen jedoch, und die Wirkfenster sind eng. Ebenfalls zu bedenken sind Placebo- und Setting-Effekte: Wer an eine Lockerung glaubt und in sicherem Umfeld spricht, kann unabhängige Zugewinne zeigen.
Im Alltag entscheidet der Kontext oft stärker als ein Laboreffekt, und hier setzt die praktische Relevanz an. Geräuschpegel, Dialogtempo, soziale Erwartungen und unbekannter Wortschatz können kleine Leistungsgewinne neutralisieren oder in Fehler umschlagen; in fremden Umgebungen kommen zudem Hemmungen und Höflichkeitsregeln hinzu. Für Minderjährige, Schwangere, Menschen mit Leber-, Herz- oder Suchterkrankungen sowie für viele chronisch Kranke ist Alkohol ohnehin kontraindiziert; auch im Straßenverkehr und in beruflichen Situationen gelten klare Grenzen. Hinzu treten Wechselwirkungen mit Arzneimitteln – etwa Sedativa, bestimmte Antidepressiva, Antihistaminika oder Analgetika –, die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit weiter senken können. Als Orientierungsgröße dient in Deutschland die „Standard-Einheit“ von etwa 10 bis 12 Gramm Alkohol; die Studie arbeitete mit moderaten Mengen, die deutlich unter dem Bereich lagen, der Alltagstüchtigkeit und Sicherheit beeinträchtigt.
Für die Beratungspraxis lässt sich daraus eine sachliche Brücke schlagen, die ohne Imperative auskommt und dennoch Orientierung bietet. Die Studie lädt zur Neugier ein, aber der robuste Weg zur Sprechsicherheit verläuft durch Regelmäßigkeit, Feedback, kleine erreichbare Ziele und ausreichend Schlaf – Faktoren, die in der Forschung verlässlich mit Lernerfolg korrelieren. Ein Schluck kann die Zunge lockern, doch tragfähig wird Sprache dort, wo Übung, Ohr und Herz zusammenfinden und die Situation Angst reduziert, nicht verdrängt. Wo Aufmerksamkeit wächst, wird Unsicherheit zu Rhythmus und Rhythmus zu Stimme. So endet die Wirkung des Glases, wo die Sprache beginnt.
Wo Einkommen nicht trägt, geraten Zeit, Wege und Entscheidungen unter Druck. Genau dort entfaltet Kooperation Wirkung: Rollen werden klar, Angebote anschlussfähig, Prävention sichtbar. Aufmerksamkeit folgt einer Form – wer den ersten Kontakt erzählerisch setzt und konsequent weiterspielt, macht Beratung erlebbar und Services selbstverständlich. Selbst die freiburgische Studie erinnert daran, wie Kontexte Leistung verschieben: Signal für Gestaltung, nicht für Leichtsinn.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Jede wache Sekunde am HV-Tisch vergrößert die Sicherheitszone für Patientinnen und Patienten, während präzise Prozesse im Backoffice die Lieferfähigkeit von morgen sichern. Wenn Handelssignale lauter werden, gewinnt die Apotheke vor Ort dort, wo sie stark ist: Nähe, Prüfung, Verantwortung. Und wo epidemiologische Meldungen mahnen, verbindet die Offizin Alltagsversorgung mit öffentlicher Gesundheit zu einem leisen, verlässlichen Schutzraum.
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