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  • 01.10.2025 – Apotheken Nachrichten sind heute Digitale Beratung beschleunigt Entscheidungen, Standardisierung senkt Risiken, Strukturierte Daten erhöhen Nutzen
    01.10.2025 – Apotheken Nachrichten sind heute Digitale Beratung beschleunigt Entscheidungen, Standardisierung senkt Risiken, Strukturierte Daten erhöhen Nutzen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Vier Entwicklungen prägen die Woche: KI verschiebt Beratung in den Dialog, Blisterzentren zeigen Prozessqualität, die ePA erzwingt Daten...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken Nachrichten sind heute Digitale Beratung beschleunigt Entscheidungen, Standardisierung senkt Risiken, Strukturierte Daten erhöhen Nutzen

 

Die Cannabis-Bilanz zeigt Handlungsbedarf bei Prävention, Vollzug und klaren Grenzwerten

Apotheken-News: Bericht von heute

Die Woche bündelt vier Konfliktlinien, die künftig Versorgung und Geschäftsmodelle prägen: KI-Assistenten verschieben Beratung, bündeln Suche, Empfehlung und Bezahlvorgang in einem Dialog und beschleunigen damit Kauf- und Entscheidungswege; Blisterzentren zeigen, wie Standardisierung, Dokumentation und Haftungslinien in der Praxis Qualität absichern, aber auch, wo Schnittstellen haken; die verpflichtende Nutzung der elektronischen Patientenakte zwingt Leistungserbringer, Datenflüsse zu ordnen, Formate zu harmonisieren und Verantwortlichkeiten zu klären, damit Verlauf und Medikation nachvollziehbar bleiben; die Zwischenbilanz zur Cannabis-Teillegalisierung macht deutlich, dass Jugendschutz, Verkehrssicherheit und Schwarzmarktverdrängung nur mit klaren Regeln, belastbaren Indikatoren und konsequentem Vollzug erreichbar sind, während Präventions- und Hilfeangebote für Jugendliche flächendeckend greifen müssen.

 

KI verschiebt Beratung, Plattformen bündeln Kauf, Apotheken justieren Geschäftsmodell

Die aktuelle Debatte über künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung verschiebt den Fokus weg von Suchmaschinen hin zu dialogbasierten Systemen, die Beratung, Produktempfehlung und Beschaffung in einem Ablauf zusammenführen. In diesem Kontext skizziert Marcus Diekmann ein Szenario, in dem Apotheken nicht verschwinden, ihre Zahl jedoch deutlich sinken könnte, weil digitale Assistenten Routinefragen abfangen und Kaufprozesse automatisieren. Der Zeithorizont für spürbare Veränderungen wird auf die nächsten fünf Jahre gelegt, mit der Annahme, dass sich Nachfragepfade und Gewohnheiten beschleunigt verlagern. Grundlage der Einschätzung ist nicht eine einzelne Technologie, sondern das Zusammenwirken aus Large-Language-Modellen, angebundenen Diensten und zunehmend selbstständig agierenden Softwareagenten. Die Konsequenz wäre eine Verdichtung der Versorgungslandschaft bei gleichzeitiger Ausweitung digitaler Kontaktpunkte. Die Ausgangslage ist damit nicht die Ablösung der Apotheke, sondern ihre Neuverortung im Geflecht aus Beratung, Datenströmen und Lieferketten.

Als Treiber beschreibt Diekmann eine Verhaltensverschiebung: weniger „googeln“, mehr interaktive Abklärung über Systeme wie ChatGPT oder Gemini, die Rückfragen stellen, Eingaben strukturieren und Vorschläge kontextualisieren. Entscheidend ist die Qualität der Eingabeaufforderungen und die Fähigkeit, Antworten einzuordnen; beides lässt sich standardisieren und in Workflows gießen. Parallel entstehen Agenten, die verfügbare Angebote sichten, Optionen gewichten und bis zur Kasse führen. In Aussicht gestellt wird eine direkte Checkout-Einbindung, etwa über Wallet- oder Payment-Schnittstellen, wodurch Suchphase, Empfehlung, Preisvergleich und Bezahlung nahtlos verschmelzen. Für Anwender entstünde ein Reibungsverlust nahe Null, weil der Dialog nicht abreißt und Medienbrüche entfallen. Damit verschiebt sich die Wertschöpfung aus dem Schaufenster in den Chatverlauf.

Zur Veranschaulichung dient ein Alltagsbeispiel: Ein Erkältungssymptom wie laufende Nase wird im Dialog präzisiert, Zusatzangaben wie Druckgefühl in den Nasennebenhöhlen führen zu einer konkreteren Einordnung, und daraus werden geeignete Präparate vorgeschlagen. Ergänzende Hinweise zu unterstützenden Maßnahmen, etwa Flüssigkeitszufuhr oder mineralische Mikronährstoffe, werden als Optionen angeboten und mit einfachen Erklärungen versehen. Das System fragt nach, bietet Übersetzungen für abweichende Sprachprofile und verlinkt mögliche Bezugsquellen, wodurch Informationslücken im Ablauf reduziert werden. Aus Nutzersicht entsteht ein kontinuierlicher Pfad von der Frage zur Lösung, ohne dass externe Recherchen erforderlich sind. Wo früher die Suche, der Vergleich und der Kauf getrennte Schritte waren, bildet nun ein einziger Dialog den gesamten Vorgang ab.

Aus dieser Prozesslogik leitet Diekmann keine Abschaffung, sondern eine betriebliche Neuausrichtung ab: weniger Frequenz in Standardanliegen vor Ort, dafür mehr Spezialisierung und differenzierte Beratung dort, wo persönliche Interaktion Mehrwert stiftet. Genannt werden Felder wie Langlebigkeit, Hautgesundheit und Nahrungsergänzung, die strukturierte Beratung und kuratierte Sortimente erfordern. Gleichzeitig würde ein Teil der Nachfrage direkt aus dem Assistenten heraus in Bestellungen übergehen, was die Rolle der Apotheken stärker an Qualität, Kurationskompetenz und Service bindet. Die Schätzung, dass perspektivisch deutlich weniger Betriebe die Versorgung tragen könnten, versteht sich damit als Folge geänderter Pfade, nicht als normative Zielgröße. Entscheidend ist, welche Standorte den Wandel methodisch, technisch und organisatorisch abbilden.

Strategisch verweist die Skizze auf eine brancheneigene Lösung: eine datenschutzstarke KI-App, die Beratung „AI-first“ abbildet, Logistik anbindet und das Wahlrecht für persönliche Beratung bewahrt. Eine solche Anwendung müsste Interoperabilität mit E-Rezept-, Kassen- und Lieferprozessen sichern, Datenschutzanforderungen erfüllen und klinische Guardrails verankern, um Fehlinformationen zu begrenzen. Zugleich stellen sich Fragen nach Haftung, Bias-Kontrolle, Kennzeichnung automatischer Empfehlungen und abgestuften Eskalationspfaden zur menschlichen Fachberatung. Für Verbünde und Verbände ergibt sich daraus ein Koordinationsproblem: Standards definieren, Schnittstellen vereinheitlichen, Investitionen bündeln und Governance klären, um Skaleneffekte gegen große Plattformen zu heben. In der politischen und verbandlichen Diskussion rücken damit jene Orte in den Blick, an denen Versorgungsmodelle konkret umgesetzt werden und Stakeholder Erwartungen abgleichen – ein Übergang, der im nächsten Thema anhand eines Vor-Ort-Gesprächs in einem Blisterzentrum sichtbar wird.

 

Politik prüft Versorgungsmodelle, Blisterzentren zeigen Praxis, Branche sucht Verlässlichkeit

Der Besuch im Blisterzentrum setzt einen nüchternen Rahmen: Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger verschaffen sich ein Bild davon, wie patientenindividuelle Verblisterung entlang realer Prozesse funktioniert. Im Fokus stehen standardisierte Abläufe, dokumentierte Prüfpfade und die Frage, wie sich Fehlerquellen bei der Arzneimittelbereitstellung systematisch reduzieren lassen. Beteiligte schildern, wo Schnittstellen reibungslos laufen und wo Medienbrüche Zeit kosten oder Risiken erzeugen. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Verblisterung nicht nur eine technische, sondern auch eine organisatorische Antwort auf Fachkräftemangel und Komplexität polypharmazietypischer Therapien ist. Der Gesprächsrahmen bleibt deskriptiv: Welche Aufgaben fallen an, welche Ressourcen sind nötig, und welche Kennzahlen sind geeignet, Qualität und Effizienz messbar zu machen.

Aus Praxisperspektive rücken drei Linien nach vorn: Arzneimitteltherapiesicherheit, Haftung und Logistik. Erstens verzahnen Vier-Augen-Prinzip, Chargendokumentation und serielle Fotokontrolle die Fehlerprävention mit nachvollziehbaren Korrekturpfaden. Zweitens verlangen Betreuungs- und Pflegearrangements klare Verantwortlichkeiten zwischen verschreibender Praxis, beliefernder Apotheke, Blisterzentrum und Einrichtung, damit Rollenkonflikte vermieden werden. Drittens entscheidet die Logistik über Alltagstauglichkeit: pünktliche Belieferung, Rückläufermanagement, temperatur- und feuchtigkeitssichere Lagerung sowie transparente Eskalation bei Abweichungen. In der Diskussion zeigt sich, dass standardisierte Berichte zu Abgabefehlerraten, Rückfragenquoten und Durchlaufzeiten als objektive Grundlage für Bewertung und Steuerung dienen. So entsteht ein Bild von Prozessqualität, das über Einzelfälle hinaus belastbar ist.

Technisch dominieren Fragen der Interoperabilität: Wie fließen Verordnungsdaten rechtssicher ins System, wie werden Änderungen versioniert, und wie verhindern Konvertierungen Informationsverluste. TI-Anbindung, eRezept-Workflows und strukturierte Medikationspläne benötigen definierte Datenfelder, damit Blistersoftware, Apothekenwarenwirtschaft und Praxissysteme konsistent bleiben. Wo Systeme proprietär bleiben, entstehen manuelle Nacharbeiten, die die Fehleranfälligkeit erhöhen und die Prozesszeit verlängern. Schulungen, Berechtigungskonzepte und Audit-Trails sind deshalb nicht Beiwerk, sondern Grundbedingung für Skalierung. Ergänzend steht die Frage im Raum, wie Entscheidungshilfen künftig regelbasiert und datenbasiert kombiniert werden können, ohne ärztliche Therapiehoheit oder datenschutzrechtliche Grenzen zu überschreiten.

Ökonomisch geht es um eine Vergütung, die Tätigkeitsbilder real abbildet und Investitionen planbar macht. Verblisterung verursacht Fixkosten in Technik, Qualifizierung und Qualitätssicherung, denen variable Mengen und vertragliche Bindungen gegenüberstehen. Transparente Kalkulationsmodelle, die Prozessschritte sachgerecht bepreisen, reduzieren den Anreiz zu informellen Querfinanzierungen und erleichtern Skalierungsentscheidungen. Zugleich spielen Auftragsstruktur, Mindestmengen und Laufzeiten eine Rolle, weil sie Kapazitätsauslastung und Lieferzuverlässigkeit beeinflussen. Gesprächspartner verweisen darauf, dass verlässliche Regeln nicht allein Effizienz adressieren, sondern auch Versorgungssicherheit in Regionen stützen, in denen Einrichtungen ohne standardisierte Arzneimittelversorgung höhere Ausfallrisiken tragen.

Ausblickend richten sich die Fragen auf Governance und Qualitätssicherung im Echtbetrieb. Welche Indikatoren eignen sich für fortlaufende Evaluation, und wie werden sie veröffentlicht, ohne Betriebs- oder Patientengeheimnisse zu verletzen. Wie werden Reklamationen und Beinahe-Ereignisse in Lernschleifen überführt, und wer priorisiert Maßnahmen bei konkurrierenden Zielen wie Geschwindigkeit, Kosten und Sicherheit. Pilotprojekte können hier Brücken schlagen, wenn sie definiert starten, Zwischenziele erreichen und belastbare Abschlussberichte liefern. Der Übergang zum nächsten Thema ergibt sich aus den Datenschnittstellen: Sobald ePA-Inhalte strukturiert vorliegen, steigt der Nutzen konsistenter Medikationsdaten für alle Beteiligten, und Pflichtenkataloge für das Befüllen gewinnen praktische Kontur. In diesem Rahmen wird die Frage, wer welche Informationen wann und in welchem Format einträgt, im nächsten Schritt an der elektronischen Patientenakte diskutiert.

 

ePA fordert Vollständigkeit, Praxen ordnen Datenflüsse, Versorgung gewinnt Nachvollziehbarkeit

Die elektronische Patientenakte rückt mit der gesetzlichen Nutzungspflicht vom optionalen Werkzeug zum verbindlichen Bestandteil der Behandlungsdokumentation. Damit verschiebt sich die Erwartungshaltung von „hochladen, wenn Zeit ist“ hin zu „zeitnah, strukturiert und vollständig“. Erfasst werden sollen Laborwerte, Befunde bildgebender Verfahren, Arztbriefe und Entlassungsberichte, damit Behandelnde sequenziell und fachübergreifend anschlussfähig arbeiten können. Kliniken erhalten Übergangsfristen, ambulante Leistungserbringer sind gefordert, ihre Routinen zügig anzupassen, Apotheken verfügen bislang primär über Zugriffs- statt Schreibrechte. Der Kern der Aufgabe bleibt unabhängig von Rollen gleich: Informationsverluste vermeiden, Versionen nachvollziehbar halten und Verantwortlichkeiten für Inhalte eindeutig klären.

Im Alltag entscheidet die Qualität der Schnittstellen über den Nutzen der ePA. Praxissysteme, Krankenhaus-IT, Apothekenwarenwirtschaft und Blister- oder Heimversorgungssoftware müssen Datenfelder konsistent mappen, sonst entstehen Brüche und Doppelerfassungen. TI-Anbindung, eRezept-Workflows und strukturierte Medikationspläne bilden den technischen Unterbau, auf dem sich Medikationsänderungen, Dosisanpassungen und Interaktionshinweise sauber nachzeichnen lassen. Wo proprietäre Formate dominieren, steigt der manuelle Korrekturaufwand mit entsprechendem Fehlerrisiko. Schulungen, Berechtigungskonzepte und Audit-Trails sind deshalb keine Randthemen, sondern Betriebsvoraussetzungen. Erst wenn Rollen- und Zugriffsmatrix greifen, kann die ePA ihren dokumentarischen Mehrwert im Versorgungsablauf entfalten.

Governance und Verbindlichkeit werden über Anreize und Sanktionen justiert. Die Erwartung an die Leistungserbringer lautet, fortlaufend zu befüllen statt punktuell zu sammeln, damit Verlauf und Kontext nicht hinterher rekonstruiert werden müssen. Das setzt definierte Mindestinhalte voraus, die unabhängig von Fachrichtung und Sektor gelten, sowie Fristen, die den Zeitwert klinischer Informationen abbilden. Sanktionstatbestände adressieren säumige Akteure, während nutzungsfreundliche Oberflächen, stabile Systeme und Support die praktische Hürde senken. Parallel braucht es klare Hinweise für Sonderfälle, etwa wenn Unterlagen aus Drittsystemen verspätet eintreffen oder Patient:innen selektiv Inhalte teilen. Transparenz über Pflichten und Spielräume reduziert Reibung, bevor sie im Tagesgeschäft entsteht.

Aus Versorgungssicht steht die Nachvollziehbarkeit im Vordergrund: Wer hat wann welche Diagnose gesichert, welche Maßnahme eingeleitet und welche Reaktion dokumentiert. Für chronische Erkrankungen und Polypharmazie bedeutet das weniger Medienbrüche und weniger Informationssuche, sofern Daten nicht nur abgelegt, sondern strukturiert hinterlegt werden. Entscheidend ist die Kombination aus Freitext für klinische Nuancen und codierten Feldern für Such- und Entscheidungsunterstützung. Damit gewinnen Verlaufskurven, Medikationshistorien und Befundpakete an Aussagekraft über den einzelnen Kontakt hinaus. Auch Qualitätsindikatoren lassen sich belastbarer bilden, wenn Daten zeitnah, vollständig und in vergleichbarer Struktur vorliegen. Der Nutzen skaliert also erst mit Disziplin und Einheitlichkeit.

Die offenen Punkte liegen in der Tiefe: Wie werden Korrekturen versioniert, wie werden Konflikte zwischen Dokument und tatsächlicher Medikation aufgelöst, und wie werden Patient:innen befähigt, Leserechte reflektiert zu vergeben. Ebenso relevant ist die Verzahnung mit Präventionspfaden: Wenn relevante Befunde schneller an der richtigen Stelle landen, werden Folgeentscheidungen früher möglich. Daraus ergibt sich die Brücke zur Regulierung sichtbarer Alltagsrisiken im öffentlichen Raum, in dem gesundheitspolitische Weichenstellungen Wirkung entfalten. An der Debatte um Cannabis wird sichtbar, wie Anforderungen an Klarheit, Durchsetzbarkeit und Jugendschutz operationalisiert werden sollen, während Versorgung und Datenlage gleichermaßen Anspruch auf Konsistenz erheben.

 

Legalisierung zeigt Reibungen, Jugendschutz verlangt Präzision, Regeln brauchen Durchsetzbarkeit

Gut anderthalb Jahre nach der Teillegalisierung von Cannabis liegt eine erste, heterogene Bilanz vor, die beides zeigt: punktuelle Entlastungen bei Strafverfolgung und Entstigmatisierung, zugleich sichtbare Reibungen im öffentlichen Raum und in Vollzugsabläufen. Der gesetzliche Rahmen erlaubt Erwachsenen unter Auflagen Besitz und begrenzten Eigenanbau sowie perspektivisch clubbasierte Versorgung, während Handel weiter untersagt bleibt. In der Praxis treffen diese Regeln auf sehr unterschiedliche kommunale Ressourcen, weshalb Kontrollen, Beratung und Ahndung regional variieren. Parallel verändert sich die Wahrnehmung: Mehr Sichtbarkeit von Konsum im Alltag wird berichtet, ohne dass daraus automatisch ein sprunghafter Anstieg der Prävalenz folgt. Entscheidend ist daher, zwischen Wahrnehmungseffekten, belastbaren Daten und Vollzugsrealität zu unterscheiden, bevor Folgerungen gezogen werden.

Oppositionsstimmen betonen vor allem Jugendschutz und Verkehrssicherheit und leiten daraus Forderungen nach schärferen Grenzen und konsequenterer Durchsetzung ab. Genannt werden höhere Risiken durch potenteres Material, Mischkonsum und vermeintliche Normalisierung, verbunden mit Mehrbelastungen für Polizei und Ordnungsbehörden. Auf dieser Linie liegt die Kritik, erlaubte Besitzmengen und Eigenanbau eröffneten Einfallstore, die schwer kontrollierbar seien. In der Abwägung wird darauf hingewiesen, dass Prävention und Hilfeangebote für Jugendliche greifen müssen, wenn riskante Muster auftreten, statt primär über Strafkanäle zu steuern. Die politische Debatte spiegelt damit eine klassische Regulierungsfrage: Wo müssen Schwellenwerte nachgeschärft werden, wo wirkt konsequente Umsetzung bereits bestehender Regeln, und wo sind ergänzende Leitplanken nötig.

Aus Regierungssicht und von Fachvertreterinnen und -vertretern wird die Gemengelage differenziert gelesen: Ein sprunghafter Anstieg des Konsums lässt sich nicht ohne Weiteres belegen, zugleich sinken Frühinterventionen, wenn Fälle seltener über Jugendgerichte laufen. Damit rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie niedrigschwellige Zugänge zu Beratung, Screening und Unterstützung organisiert werden, bevor sich problematische Verläufe verfestigen. Relevante Einflussgrößen sind Wirkstoffgehalte, Konsumfrequenz, Alter des Konsumbeginns und Begleitfaktoren wie psychische Belastungen. Wo diese Variablen zusammentreffen, steigen Gesundheitsrisiken, die in Notaufnahmen oder Beratungsstellen sichtbar werden. Prävention muss deshalb altersgerecht, schul- und milieunah und mit klaren, widerspruchsfreien Botschaften arbeiten.

Für die Regeln selbst steht die Durchsetzbarkeit im Prüfstand: Besitztoleranzen, Abstandsgebote, Konsumzonen und Fahruntüchtigkeitsgrenzen sind nur wirksam, wenn sie operativ handhabbar sind. Das betrifft Mess- und Beweisfragen im Straßenverkehr ebenso wie Rückverfolgbarkeit außerhalb erlaubter Strukturen. Clubmodelle zeigen bisher begrenzte Verdrängung illegaler Quellen; Lieferketten bleiben teils intransparent, während Nachfrage nach medizinischen Produkten Graubereiche berührt. Daraus ergeben sich Aufgaben für Vollzug, Aufklärung und Datenverwaltung: klare Kontrolldesigns, belastbare Indikatoren für Zielerreichung und ein Meldesystem, das lokale Entwicklungen früh sichtbar macht. Erst mit konsistenten, vergleichbaren Kennzahlen lässt sich entscheiden, ob es Feinjustierungen oder grundlegend neue Stellschrauben braucht.

In den nächsten Monaten wird die Evaluierung daran gemessen, ob Ziele wie Jugendschutz, Gesundheitsprävention und Eindämmung des Schwarzmarkts messbar näher rücken. Nötig sind dafür valide Vergleichszeiträume, abgestimmte Datenschnittstellen zwischen Gesundheitswesen, Schulen, Kommunen und Sicherheitsbehörden sowie transparente Berichte, die Interpretation und Gegenmaßnahmen nachvollziehbar machen. Prävention und Hilfeangebote müssen gleichzeitig skaliert und verlässlich finanziert werden, damit sinkende Gerichtswege nicht zu weniger Unterstützung führen. Kommunale Praxisleitfäden, standardisierte Schulungsmodule und regelmäßige Lagebilder könnten die Umsetzung vereinheitlichen, ohne lokale Besonderheiten zu ignorieren. Aus der Perspektive der Versorgungssteuerung schließt hier die Brücke zur redaktionellen Aufbereitung: Die anschließende Etappe bündelt die Achsen, verdichtet sie für die Leserschaft und führt in die vertiefende Auswertung über, in der die Positionen wieder zusammengeführt werden.

 

Versorgung gewinnt dort, wo Prozesse nachvollziehbar sind, Werkzeuge Verantwortung stützen und Regeln in der Praxis tragen. Digitale Beratung schließt Wege, Blisterlogik senkt Fehlerrisiken, die ePA macht Verläufe sichtbar, und Regulierung setzt Grenzen, die auch im Alltag halten. Entscheidend ist nicht das einzelne Instrument, sondern das Zusammenspiel: Daten, Qualität und Vollzug greifen ineinander, wenn Rollen geklärt, Schnittstellen stabil und Ziele messbar sind.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Entscheidungen werden leichter, wenn Informationen rechtzeitig vorliegen und Verantwortlichkeiten klar sind. Qualität entsteht, wo Standards geübt und Abweichungen sichtbar gemacht werden. Prävention wirkt, wenn Hilfe näher ist als die Hürde. Regeln überzeugen, wenn sie überall gleich verstanden und angewendet werden.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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