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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
E-Rezepte mit Freitext-Dosierungen bergen Retaxrisiken – sie lassen sich jedoch sauber heilen, wenn Verordnungs- und Abgabedaten konsistent geführt, Ergänzungen qualifiziert signiert und Rückwege dokumentiert werden. Gleichzeitig verschärfen knappe Praxistermine den Druck auf Übergaben: Anfragen landen häufiger zuerst in der Apotheke, Entscheidungen müssen ruhig, nachvollziehbar und mit klaren Grenzen getroffen werden. Drittens brauchen Menschen mit Demenz einfache, verlässliche Routinen, die Einnahmen sichern und Überforderung vermeiden: eindeutige Beschriftungen, Dosierhilfen, feste Zeiten, kurze Sätze, ein vereinbarter Rückkanal. Dieser Bericht bündelt die drei Linien in einen alltagstauglichen Faden für Apothekenteams: Freitext-Dosierungen richtig lesen, heilen und dokumentieren; Beratung so strukturieren, dass sie Lücken zwischen Terminen schließt; Demenzhilfe pragmatisch gestalten, damit Sicherheit entsteht. Ziel ist weniger Reibung, weniger Retax und mehr dokumentierte Verlässlichkeit – heute anwendbar, morgen prüfbar.
E-Rezepte reduzieren Medienbrüche, beseitigen jedoch nicht das Retax-Risiko rund um die Dosierangabe. Die Dosierung ist grundsätzlich Pflicht; eine Ausnahme greift nur, wenn ein gültiger Medikationsplan oder eine schriftliche Dosieranweisung mitgegeben und in der Verordnung ausdrücklich kenntlich gemacht wurde. In der Praxis entsteht genau an dieser Schnittstelle Reibung, weil die Information zwar existiert, im Abrechnungsstrom aber nicht sichtbar wird und Kassen deshalb auf formale Mängel abstellen. Wird die Dosierung lediglich als Freitext im Verordnungsdatensatz geführt, fehlt sie downstream im Abgabedatensatz und damit in der maschinellen Prüfung der Kostenträger. Deshalb bleibt dieser Punkt ein formaler Angriffskanal, den Apothekenteams mit klaren Routinen, Zuständigkeiten und Nachweisen schließen sollten.
Technisch ist die Trennung eindeutig: Der Verordnungsdatensatz trägt die ärztlichen Inhalte, der Abgabedatensatz bildet die Abrechnung ab, und Freitext wandert dabei nicht automatisch mit. Die frühere Papierrezept-Kennung „Dj“ wird im E-Rezept häufig durch eine systemseitige Kennzeichnung ersetzt, die sinngemäß „Dosieranweisung oder Medikationsplan mitgegeben“ bedeutet und in einzelnen Oberflächen als „false“ angezeigt wird; fehlt diese Markierung, erkennt die Kasse formal eine Lücke. Apotheken dürfen in dringenden Fällen heilen: Die Ergänzung der Dosierung ist zulässig, wenn eine Rücksprache nicht möglich ist, sie muss qualifiziert elektronisch signiert werden, und die Quelle der Information ist zu dokumentieren. Für die Ergänzung der Dosierung wird üblicherweise der Korrekturschlüssel 4 gesetzt; ein fehlender Hinweis auf einen mitgegebenen Medikationsplan kann über den Korrekturschlüssel 5 ergänzt werden. Jede Korrektur gehört mit Uhrzeit, Rolle, Rezept-ID, kurzer Begründung und gegebenenfalls Rücksprachevermerk in das Qualitätslogbuch, damit der Vorgang für Prüfung und Versicherer nachvollziehbar bleibt.
Die vielzitierte Nullretax-Bremse ordnet typische Formmängel als unverhältnismäßig ein und schließt die vollständige Erstattungskürzung in mehreren Fallgruppen aus; gleichwohl bleiben Engstellen bestehen. Ausgenommen sind insbesondere Rezepturen und Betäubungsmittelverordnungen, in denen die Dosierführung eine eigenständige Sicherheitsfunktion hat und deshalb nicht unter die Schonregel fällt. Unabhängig davon können Kassen weiterhin kürzen, wenn Rabattverträge übergangen, Austauschregeln missachtet, Packungsgrößen falsch gewählt oder Preisbestandteile fehlerhaft abgerechnet wurden. Gerade weil die Dosierfrage nicht mehr automatisch zur Nullretax führt, lohnt sich die Präzision doppelt: Sie nimmt der Gegenseite ein Argument und verhindert Folgefehler im Abgabestrom. Wer Retaxfälle strukturiert auswertet, kann wiederkehrende Muster erkennen, CAPA-Maßnahmen definieren und die Trefferquote der vorbeugenden Kontrollen erhöhen.
Im Betrieb bewährt sich ein kurzer, geübter Pfad am HV-Platz, der Sichtbarkeit herstellt und Entscheidungen nachvollziehbar macht. Zuerst wird die Dosierlage ermittelt: Ist die Kennzeichnung gesetzt, liegt Freitext vor, existiert ein externer Plan, und passt der Anwendungszweck plausibel zur Indikation und zum abgegebenen Wirkstoff. Danach folgt die Abrechnungsrelevanz: Was landet im Abgabedatensatz, welche Korrekturschlüssel sind zu setzen, und wo lauern Stolpersteine durch Sonder- oder Hilfstaxe sowie besondere Fristen. Bei einer Lücke wird geheilt oder eine Rücksprache initiiert – abhängig von Dringlichkeit, Erreichbarkeit der Praxis und Risiko für die Patientensicherheit –, und die Ergänzung wird sofort qualifiziert elektronisch signiert. Den Abschluss bildet die Retax-Resilienzprüfung mit Blick auf Rabatt- und Lieferregeln, Zuzahlungsstatus, Aut-idem-Vorgaben sowie eine kurze Plausibilitätsnotiz für spätere Audits.
Risikomanagement endet nicht an der Tara, sondern schützt Liquidität und Reputation gegen Ausreißerfälle, die trotz korrekter Versorgung auftreten können. Sinnvoll ist, Schwellenwerte zu definieren, ab denen ein zweites Augenpaar zwingend prüft, sowie klare Rollen für Heilvorgänge, Rücksprachepflichten und elektronische Signaturen festzulegen. Schulungen fokussieren auf die Unterscheidung zwischen Verordnungs- und Abgabedatensatz, das sichere Setzen von Korrekturschlüsseln, die Dokumentationspflichten und die typischen Retaxmuster. Softwareseitig helfen Dosier-Templates mit Pflichtfeldern, um Freitext zu reduzieren, und regelmäßige Stichproben sichern die Qualität, wenn Dienstpläne wechseln. Eine Retax-Absicherung kann die Restschäden abfedern, ersetzt aber nicht die Sorgfaltsroutinen; die erste Verteidigungslinie bleibt saubere Arbeit am Datensatz.
Im Anschluss greifen wir die Zuständigkeitsdebatte in der Versorgung auf, denn Patientensicherheit beginnt dort, wo Prozesse und Rollen zueinander passen. Wie Aufgaben verteilt werden, entscheidet mit darüber, wo formale Risiken überhaupt entstehen und wie sie pragmatisch geschlossen werden.
Die Position der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin stellt die Patientensicherheit ins Zentrum und warnt vor einer Vermischung ärztlicher und pharmazeutischer Aufgaben, die in der Praxis mehr Komplexität als Entlastung erzeugen könnte. Gemeint sind insbesondere Modelle, in denen Apotheken ohne vorherige ärztliche Untersuchung verschreibungspflichtige Arzneimittel abgeben oder diagnostische Leistungen ausweiten, weil an dieser Schnittstelle schnell Fehleinschätzungen, Parallelwege und ungeplante Folgetermine entstehen. Aus ärztlicher Sicht gehören Anamnese, Differentialdiagnostik und Therapieplanung in denselben Behandlungsraum, damit Befunde, Risiken und Wechselwirkungen unmittelbar zusammengeführt werden. Apotheken würden dadurch nicht abgewertet, sondern in ihrer originären Stärke verortet: niedrigschwellige Prävention, strukturierte Beratung und verlässliche Arzneimittelversorgung mit dokumentierter Plausibilitätsprüfung. Die Kernfrage lautet also nicht, wer „mehr“ darf, sondern wo welche Entscheidung mit welcher Verantwortung getroffen werden muss, damit der Weg für Patientinnen und Patienten kürzer und sicherer wird.
Dass Medikamente keine üblichen Verkaufsprodukte sind, ist unstrittig; sie sind Teil einer Behandlungskette, die medizinische Begründung, Verlaufskontrolle und Nebenwirkungsmanagement umfasst. Wird die Erstverschreibung ohne ärztliche Untersuchung in die Offizin verlagert, verlagert sich auch das Risiko, relevante Vorerkrankungen, Kontraindikationen oder Red Flags zu übersehen, was später teurere und belastendere Folgekontakte auslösen kann. Besonders heikel wäre dies bei Antibiotika, wo ungezielte Abgaben Resistenzentwicklung begünstigen und Stewardship-Konzepte unterlaufen könnten, die heute schon in vielen Praxen und Kliniken etabliert sind. Gleichzeitig ist es legitim, auf Wartezeiten, Terminengpässe und weite Wege zu verweisen; doch eine Zunahme an Behandlungsorten löst Steuerungsprobleme nicht automatisch, wenn die Pfade zwischen den Sektoren unklar bleiben. Patientensicherheit entsteht dort, wo Rollen sauber getrennt, Übergaben geregelt und Abweichungen schnell eskalierbar sind – unabhängig davon, ob die Türschildbeschriftung „Praxis“ oder „Apotheke“ lautet.
Auch Kapazitätsdaten sprechen für Vorsicht beim Umbau: Während die Zahl der Apotheken sinkt und die Teams unter Fachkräftemangel leiden, altert das hausärztliche System stark und steuert auf absehbare Lücken zu. Eine schlichte Aufgabenverlagerung schafft keine zusätzlichen Köpfe, sondern verschiebt Anforderungen in Strukturen, die selbst knapp sind, und erhöht damit das Risiko für Brüche im Ablauf. In Regionen mit dünner ärztlicher Versorgung ist die Apothekendichte oft ebenfalls geringer, sodass das Versprechen kurzer Wege nicht überall eingelöst werden kann. Sinnvoller als neue Parallelpfade ist die gezielte Steuerung bestehender Wege: verbindliche Hausarztzugänge mit Termingarantie, klare Indikationskorridore für Delegation und Substitution, digitale Rückkanäle für Befund- und Medikationsdaten. Wo dieser Rahmen fehlt, entsteht Unübersichtlichkeit, die Patientinnen und Patienten verunsichert und alle Beteiligten mit zusätzlicher Bürokratie belastet.
Für Apotheken bedeutet jede Ausweitung medizinischer Tätigkeiten hohe Anforderungen an Räume, Prozesse und Dokumentation: geschützte Beratungsbereiche, standardisierte Anamnesefragen, Eskalations- und Abbruchkriterien, sauber geführte Einwilligungen, Haftungs- und Versicherungslogiken, qualitätssichernde Fortbildung und auditfeste Nachweise. Ohne diese Voraussetzungen wird aus einer vermeintlichen Entlastung rasch ein Haftungshebel – zumal dort, wo diagnostische Graubereiche beginnen oder Arzneimittel mit engem therapeutischem Fenster betroffen sind. Gleichzeitig bleibt der Mehrwert der Offizin unbestritten, wenn sie ihre Stärken systematisch ausspielt: strukturierte Medikationsanalysen, Adhärenzförderung, Aufklärung zu Anwendung und Nebenwirkungen, Früherkennung unkomplizierter Beratungsanlässe mit klarer Verweislogik. Entscheidend ist, dass dies nicht als „Mini-Praxis“ verstanden wird, sondern als verlässliche, dokumentierte Ergänzung, die die ärztliche Behandlung vorbereitet, absichert und beschleunigt. So entstehen messbare Effekte auf Sicherheit und Zufriedenheit, ohne die Kette zu zerfasern.
Die politische Leitfrage sollte deshalb lauten, wie die ambulante Versorgung als Ganzes robuster wird: durch eine klare Primärsteuerung über Hausärztinnen und Hausärzte, durch definierte Schnittstellen mit Apotheken und durch digitale Werkzeuge, die beide Seiten synchronisieren. Kooperationsmodelle können funktionieren, wenn sie Indikation, Qualifikation, Vergütung und Haftung transparent klären und wenn für Patientinnen und Patienten eindeutig ist, wo Erstkontakt, Abklärung und Therapieentscheidung stattfinden. Für Apotheken heißt das: präventive und beratungsnahe Leistungen ausbauen, aber diagnostische Verantwortung nur dort übernehmen, wo Risiko und Kompetenz zusammenpassen und der Rückweg in die Praxis gesichert ist. Für Praxen heißt das: die Offizin als Partner für Adhärenz, Medikationssicherheit und Versorgungskoordinierung aktiv nutzen, statt sie als Konkurrenz zu betrachten. Erst wenn die Steuerung stimmt, werden Wege kürzer, Wartezeiten plausibel und Entscheidungen sicher.
Wer Prozesse an den Nahtstellen ordnet, erhöht die Sicherheit für Patientinnen und Patienten und verringert Reibung für Teams, ganz gleich, auf welcher Seite der Tresen oder der Praxistisch steht. Im nächsten Schritt geht es darum, die demografischen Verschiebungen in der hausärztlichen Versorgung einzuordnen und daraus pragmatische Wege abzuleiten, die beide Berufsgruppen tragen.
Deutschland steuert spürbar auf eine Lücke in der hausärztlichen Versorgung zu, weil viele erfahrene Ärztinnen und Ärzte in den nächsten Jahren aus dem Dienst ausscheiden und Nachfolgerinnen oder Nachfolger regional schwer zu finden sind. Der Nachwuchs wächst nicht im gleichen Tempo nach, wodurch insbesondere in der Fläche freie Sitze unbesetzt bleiben, Terminkalender dichter werden und telefonische Erreichbarkeiten abnehmen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das längere Wege, verschobene Routinekontakte und häufiger die Bitte, Symptome zunächst selbst zu beobachten, bevor ein Termin vergeben werden kann. Für Apotheken verändert sich damit der Alltag deutlich, denn mehr Menschen suchen niedrigschwellige Orientierung zu leichten Beschwerden, zu Wechselwirkungen und zu der Frage, wie sich Therapiepausen überbrücken lassen. Die Offizin wird zum Ort, an dem Unsicherheiten abgeholt, Anwendungslücken geschlossen, Eskalationen rechtzeitig angestoßen und die Dokumentation so geführt wird, dass Entscheidungen später nachvollziehbar bleiben.
Die Verteilung der Lasten ist ungleich: In Ballungsräumen lassen sich Ausfälle zeitweise abfedern, während ländliche Kreise und Stadtrandlagen empfindlicher reagieren und schneller in Engpässe laufen. Wo Einzelpraxen dominieren, kann eine Schließung gleich einen ganzen Versorgungsraum treffen, weil gewachsene Bindungen nicht einfach auf Nachbarpraxen übergehen und Kapazität dort ebenfalls begrenzt ist. Zugleich sinkt die Zahl der Vor-Ort-Apotheken, und die Personalsuche ist auch hier anspruchsvoll, wodurch Anforderungen nicht einfach verlagert werden können und Öffnungszeiten flexibel geplant werden müssen. Wenn verordnende Stellen schlechter erreichbar sind, steigt die Zahl der Nachfragen zu Indikationen, Kontraindikationen, Verlängerungen und Substitutionen, die sauber kanalisiert und zügig beantwortet werden müssen. Wer die Triage in der Offizin strukturiert, mit klaren Fragen, definierten Abbruchkriterien und festen Rückwegen, verhindert unnötige Wege und stellt sicher, dass bei Red Flags schnell eine ärztliche Abklärung erfolgt.
Für Apothekenteams folgt daraus eine Doppelaufgabe: Beratungstiefe erhöhen und Prozesssicherheit wahren, ohne Zuständigkeiten zu verwischen. Benötigt werden klare Entscheidungsbäume für häufige Anlässe wie Infektsymptome, Schmerzen, Hautreizungen oder Magen-Darm-Beschwerden, jeweils mit Dosierhinweisen, Warnzeichen, Abbruch- und Überweisungskriterien. Plausibilitätsprüfungen zur bestehenden Medikation, zu Interaktionen, zu Organfunktionen und zu Dosierungen gewinnen an Gewicht, wenn Arztkontakte seltener sind und Therapien über Wochen überbrückt werden müssen. Gerade in der Wiederholversorgung helfen fest definierte Schritte: Verordnung prüfen, Dosierlage und Reichweite klären, Hintergründe dokumentieren, medizinische Grenzen benennen und Betroffene aktiv über nächste Optionen informieren. So entsteht Verlässlichkeit für Kundschaft und Team, ohne den Kompetenzrahmen zu überschreiten, und es wird sichtbar, warum Entscheidungen so und nicht anders getroffen wurden.
Digitale Werkzeuge können Engpässe abfedern, wenn sie handhabbar bleiben, und Rollen klar geregelt sind, statt zusätzliche Reibung zu erzeugen. Elektronische Verordnungen, strukturierte Rückfragekanäle und sichere Nachrichtenformate verkürzen Wege, sofern Rückmeldungen zeitnah erfolgen, Zuständigkeiten benannt sind und Lesebestätigungen die Nachverfolgung erleichtern. Ein konsistenter Medikationsplan, der von Praxis und Apotheke fortlaufend gepflegt wird, verhindert Informationsverluste bei Umstellungen, Substitutionen und Akutverordnungen, die auf bestehende Dauermedikation treffen. Für die Offizin zahlt sich ein fester Workflow aus: Eingang erfassen, Dosierung und Austauschgründe sauber dokumentieren, Besonderheiten signieren, Kommunikationsversuche protokollieren und die Ausgabe mit Hinweisen flankieren. Fortbildungen zu häufigen Indikationen, Polypharmazie, Kommunikationsstandards und zu Notfallalgorithmen helfen, die Qualität im Alltag hochzuhalten und neue Mitarbeitende schnell einzuarbeiten.
Ökonomisch wirkt der Wandel zweischneidig: Beratungsanfragen steigen, Wege zur Verordnung werden gelegentlich länger, und Erlösstrukturen verschieben sich zugunsten zeitaufwendiger Gespräche und zulasten planbarer Routine. Sinnvoll ist es, Servicezeiten und Personal so zu planen, dass Stoßzeiten abgefangen werden, ohne Kernprozesse zu überlasten, und zugleich Ruhefenster für konzentrierte Aufgaben wie Rezeptur, Heimversorgung oder Dokumentation zu schaffen. Kooperationen mit Praxen, Pflegeeinrichtungen und sozialen Diensten stabilisieren Übergaben, etwa bei chronischen Erkrankungen, Polymedikation oder Wundversorgung, und schaffen verlässliche Ansprechpartner entlang des Weges. Wenn Schnittstellen funktionieren, gewinnen Patientinnen und Patienten an Sicherheit und Teams an Tempo, selbst dort, wo die Hausarztdichte sinkt und die Nachbesetzung auf sich warten lässt. Im nächsten Schritt rücken wir eine besonders vulnerable Gruppe in den Blick und ordnen ein, wie Unterstützung bei kognitiven Erkrankungen, Belastungen von Angehörigen und Versorgungskoordination in dieses Bild passt.
„Mensch sein und bleiben“ ist mehr als ein Motto: Es beschreibt den Anspruch, Menschen mit Demenz nicht auf ihre Diagnose zu reduzieren, sondern ihren Alltag so zu gestalten, dass Selbstständigkeit und Würde erhalten bleiben. Betroffene und Angehörige erleben häufig Unsicherheit, weil sich Verhalten, Sprache und Orientierung verändern und Routinen brüchig werden. In dieser Lage zählt jedes verlässliche Gegenüber, das verständlich erklärt, Prioritäten sortiert und Wege abkürzt. Apothekenteams sind niedrigschwellig erreichbar, kennen viele Familien seit Jahren und können erste Fragen entkräften, ohne klinische Prozesse zu ersetzen. Entscheidend ist, dass Hilfe konkret wird: klare Hinweise für den nächsten Tag, nicht nur ferne Konzepte.
Am Beginn steht das Erkennen typischer Signale und das Entzerren von Erwartungen, denn nicht jedes Vergessen ist krankheitsbedingt, aber jedes Missverständnis schafft Stress. Hilfreich sind kurze Gespräche in ruhiger Umgebung, einfache Fragen in Ich-Form und die Bestätigung dessen, was verstanden wurde, bevor neue Informationen folgen. Angehörige brauchen Hinweise, wie sie Veränderungen dokumentieren können, damit Ärztinnen und Ärzte ein scharfes Bild erhalten: Was passiert wann, wie oft, in welchem Kontext. Apotheken können Merkzettel, Einnahmepläne und Wochenboxen bereitstellen und dabei erklären, wie sich Dosierungen an Tagesabläufe ankoppeln lassen. So entsteht ein gemeinsamer Blick auf das, was täglich machbar ist.
Sicherheitsrelevant sind die Schnittstellen zwischen Diagnostik, Medikation und Alltag: Polymedikation, anticholinerge Last, Interaktionen und Sturzrisiken gehören auf die Checkliste jeder Plausibilitätsprüfung. Wer regelmäßig Dauerverordnungen, Bedarfsmittel und OTC-Präparate zusammenführt, erkennt Doppelgaben, vermeidbare Nebenwirkungen und heikle Kombinationen, etwa in Verbindung mit Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. Praktisch wirken Dosierhilfen, große Beschriftungen, farbliche Markierungen und die Regel, nur eine Änderung pro Woche einzuführen, damit Rückmeldungen eindeutig bleiben. Angehörige profitieren von festen Kontaktzeiten in der Offizin, um Fragen zu klären, ohne den Alltag zu unterbrechen. Je nachvollziehbarer Entscheidungen dokumentiert werden, desto stabiler bleiben Routinen, wenn Dienste wechseln.
Zur Therapie gehören nüchterne Erwartungskorrekturen: Es gibt Arzneien, die Verläufe in engen Grenzen verlangsamen können, aber keine schnellen Wunder. Manche Substanzen erfordern aufwendige Begleitkontrollen, sorgfältige Indikationsstellungen und klare Abbruchkriterien, damit Nutzen und Risiko im Lot bleiben. Apotheken erklären, wozu Maßnahmen dienen, welche Reaktionen beobachtet werden sollten und wann eine ärztliche Rücksprache sofort nötig ist. Ebenso wichtig sind nicht medikamentöse Bausteine: Tagesstruktur, Bewegung, Flüssigkeit, Licht, vertraute Gegenstände, Reizreduktion und sichere Wege in Haus und Quartier. Wenn alles aufeinander abgestimmt ist, sinkt die Zahl unplanbarer Eskalationen, und Betreuung wird für alle Beteiligten tragfähiger.
Weil Demenz ganze Familien betrifft, braucht Unterstützung einen Kompass: wer wofür zuständig ist, welche Hilfen in der Nähe verfügbar sind und wie man sie erreicht. Apotheken können Kontaktkärtchen zu lokalen Beratungsstellen, Pflege- und Demenznetzwerken bereithalten und wissen, wie man bei akuter Überforderung schnell entlastet. Für den Notfall gelten einfache Regeln: auffällige Verwirrtheit ernst nehmen, Ruhe herstellen, Flüssigkeit anbieten, klare Sätze, keine Korrektur von Erinnerungsfehlern, und bei Gefahr nicht zögern, medizinische Hilfe anzufordern. Teams trainieren diese Situationen am besten mit kurzen Rollenspielen, damit Handgriffe sitzen und Stimmen ruhig bleiben. Als Nächstes ordnen wir ein, wie sich Versorgungslücken in der Fläche besser schließen lassen und wo koordinierte Abläufe den Alltag spürbar erleichtern.
Wer heute in der Offizin sicher entscheiden will, braucht drei zusammenhängende Linien: E-Rezepte mit Freitext-Dosierungen regelkonform heilen, damit Retax-Risiken nicht in den Alltag durchbluten; Beratung so strukturieren, dass sie knapper werdende Praxistermine überbrückt, ohne ärztliche Aufgaben zu ersetzen; Demenzhilfe alltagsnah organisieren, damit Angehörige und Teams Ruhe gewinnen. Aus diesen Linien wird ein belastbarer Faden: klare Prüfpfade, verlässliche Rückwege, sichtbare Dokumentation.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt: Wenn Freitext-Dosierungen korrekt geheilt und dokumentiert sind, verschwinden Streitfälle aus dem Alltag. Wo Beratung klar strukturiert ist, schließen Rückwege die Lücken zwischen Terminen. Wenn Demenzhilfe in kleinen, verlässlichen Schritten organisiert wird, entsteht Ruhe für Familien und Sicherheit für Teams.
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