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  • 18.09.2025 – Apotheken-Nachrichten sind heute Rechtssicher posten, Entlastung liefern, Evidenz vor Erzählung stellen
    18.09.2025 – Apotheken-Nachrichten sind heute Rechtssicher posten, Entlastung liefern, Evidenz vor Erzählung stellen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Social-Media-Recht: HWG, Impressum, Datenschutz, Lizenzen. Haushalt: Beiträge stabilisieren, Apotheken wirklich entlasten. Frankreich: St...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten sind heute Rechtssicher posten, Entlastung liefern, Evidenz vor Erzählung stellen

 

Social-Media-Auftritt rechtsfest führen, Haushaltszusagen in datierte Entlastung übersetzen, Iberogast-Innovation an offener Evidenz und stabilen Lieferketten messen

Apotheken-News: Bericht von heute

Vier Linien prägen den Tag: Social-Media-Recht wird zum Pflichtfach für Apotheken, weil Heilmittelwerbung, Impressum, Datenschutz und Urheberrecht in jedem Post mitschreiben – Reichweite lohnt sich nur, wenn SOPs, Kennzeichnung und Lizenzarchiv sitzen. In der Haushaltspolitik setzt die Ministerin auf Beitragsstabilisierung und „Apotheken stärken“; wirkungsvoll wird das erst mit datierten Schritten, messbaren Indikatoren und verlässlichen Datenwegen für pDL, Retax und Rückrufe. Frankreichs Streik zeigt, wie rasch Netze ins Stocken geraten, wenn Vergütung, Aufgaben und Nachweise nicht zusammenpassen; Versorgung hält, wo Notdienste, Eskalationen und Kulanzregeln früh abgestimmt sind. Und Bayers neues Phytolabor in Darmstadt steht für Innovation, die nur trägt, wenn Studienqualität, Transparenz und Lieferketten überzeugen – besonders rund um Iberogast und biotische Ansätze. Gemeinsamer Nenner: Verfahren, Befugnisse und Nachweise deckungsgleich führen, damit aus Schlagzeilen prüfbare Entlastung wird – an der Offizin, im Dienstplan, im Audit.

 

Recht klären, Auftritt steuern, Schutz priorisieren

Soziale Netzwerke sind für Apotheken Schaufenster, Hotline und Nachbarschaft zugleich – und rechtlich anspruchsvoll. Wer auf Facebook, Instagram, LinkedIn oder TikTok publiziert, steht gleichzeitig im Heilmittelwerbegesetz, im Wettbewerbsrecht, in Berufsordnungen und im Datenschutz. Grundsatz eins: keine Publikumswerbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel; fachliche Information ja, Verkaufsimpulse nein, und niemals Preisaktionen, Gutscheine oder Verlosungen im Umfeld von Rx-Präparaten. Für OTC gilt: Aussagen müssen sachlich, wahr und ausgewogen sein, Heilsversprechen sind tabu, Warn- und Pflichttexte gehören dorthin, wo sie gelesen werden. Wer Leistungen erläutert, trennt nüchterne Information vom Verkauf und vermeidet Druckrhetorik wie „jetzt sichern“, „nur heute“ oder pseudo-amtliche Siegel.

Zweiter Prüfblock ist die Anbieterkennzeichnung: Jedes Profil braucht ein leicht erreichbares Impressum mit vollständigen Pflichtangaben, idealerweise per dauerhaft gültigem Link in der Profil-Bio, ergänzt um Datenschutzhinweis und Verweis auf die Berufsordnung. Jeder Post ist eine Veröffentlichung – also gelten Urheber- und Markenrechte uneingeschränkt. Stockfotos benötigen belastbare Lizenzen, Logos Dritter gehören nicht ohne Freigabe ins Bild, und Zitate dürfen nicht aus dem Kontext gerissen werden. Gewinnspiele verlangen Teilnahmebedingungen, Laufzeit, Ziehmodus und Altersgrenzen; die Teilnahme darf nie an den Erwerb eines Arzneimittels gekoppelt sein. Wer Produkte verlinkt, achtet auf korrekte Preisangaben und vermeidet Irreführung durch durchgestrichene Scheinpreise oder künstliche Verknappung.

Dritter Kern ist der Umgang mit Daten: Gesundheitsangaben gehören nicht in Kommentarspalten oder Direktnachrichten, sondern in geschützte Wege. Die Offizin beantwortet Allgemeines öffentlich oder mit einem kurzen Messenger-Hinweis und verlagert Persönliches in sichere Kanäle – Telefon, datenschutzkonforme Sprechstunde, ärztliche Übergabe. Rezeptfotos, Medikationspläne oder Laborwerte werden grundsätzlich nicht über Social Media verarbeitet; wer etwas einreicht, wird freundlich auf den sicheren Pfad gelenkt. Tracking-Pixel, eingebettete Formulare und Gewinnspiel-Apps sind Auftragsverarbeitung und brauchen Vereinbarungen, Löschkonzepte und eine saubere Rechtsgrundlage. Geräteprivatnutzung im Team wird geregelt: keine Privat-Clouds, keine Screenshots sensibler Inhalte, keine Admin-Zugänge ohne Mehr-Faktor-Absicherung.

Vierte Linie ist die Trennschärfe im Inhalt: Beratung, Information und Vertrieb müssen unterscheidbar bleiben, damit der heilberufliche Charakter sichtbar wird. Keine „Fernbehandlung light“ in Kommentarspalten, keine Diagnosen auf Zuruf, klare Grenze: „Dieser Kanal ersetzt keine individuelle Beratung in der Apotheke oder Praxis.“ Influencer-Formate benötigen klare Briefings, Werbekennzeichnung und Freigabeprotokoll; Testimonial-Zitate sind bei Rx tabu und bei OTC nur zulässig, wenn sie nicht suggerieren, ein Erfolg sei garantiert. Moderation folgt Regeln: sachlich korrigieren, bei medizinischen Grenzfällen in den sicheren Kanal lotsen, Rechtsverstöße zeitnah dokumentieren und entfernen. Plattformregeln sind nicht das Gesetz – im Zweifel gilt Berufs- und Gesundheitsrecht vor Reichweitenlogik.

Zur Priorität der Absicherung gilt ein nüchterner Dreischritt: erst Prävention, dann branchenspezifischer Rechtsschutz, dazu Retax-Absicherung – flankiert von Cyber-Bausteinen. Prävention heißt SOPs für Redaktion und Freigabe, Rechte-Check vor Veröffentlichung, Kennzeichnungspflichten, Impressums- und Datenschutzaudit, ein Lizenzarchiv sowie ein Logbuch für Meldungen und Löschungen. Ein apothekenspezifischer Rechtsschutz sollte Wettbewerbs- und Markenrecht, Urheberrecht, presserechtliche Ansprüche, Abmahn- und Unterlassungsverfahren sowie datenschutzrechtliche Auseinandersetzungen abdecken – inklusive Eilverfahren und Kostenvorschuss. Retax-Versicherung schützt eine andere Flanke: Sie federt formale Abrechnungsrisiken und Prüfkosten ab, die mit Social Media zwar nicht entstehen, aber im selben Betrieb auf Liquidität durchschlagen. Cyber-Bausteine sichern Konto-Übernahmen, Phishing-Schäden und PR-Krisenhilfe ab, wenn Profile missbraucht wurden und schnelle Gegenkommunikation nötig ist. Wer diese Linien klärt, gewinnt Sendezeit ohne Spätfolgen: Social Media wird zum sauberen Schaufenster, nicht zur juristischen Stolperfalle.

Im nächsten Schritt wechselt der Blick von der Plattform in die Politik: Wenn die Ministerin „Apotheken stärken“ als Ziel ausruft, entscheidet sich an Terminen, Budgets und Zuständigkeiten, ob Sicherheitslinien aus dem Netz auch im Betrieb tragen.

 

Haushalt stabilisieren, Apotheken stärken, Versorgung ordnen

Drei Monate vor Jahresende verhandelt der Bundestag den laufenden Haushalt, und Gesundheitsministerin Nina Warken setzt den Rahmen: Beiträge stabilisieren, Strukturen ordnen, Versorgung verlässlich halten. Sie beschreibt die Schieflage von Kranken- und Pflegeversicherung als Folge jahrelanger Auseinanderentwicklung von Einnahmen und Ausgaben und kündigt an, die Spiralen steigender Beitragssätze zu durchbrechen. Kurzfristige Dämpfer wie Darlehen und die Übernahme des bisherigen GKV-Anteils am Krankenhaus-Transformationsfonds seien notwendig, könnten aber Beitragserhöhungen nur mildern, nicht dauerhaft verhindern. Der Maßstab sei deshalb doppelt: kurzfristige Liquidität sichern und zugleich strukturelle Ursachen adressieren. Für Apotheken ist das keine abstrakte Debatte, sondern der Takt, in dem Personal, Öffnungszeiten und Beratungstiefe planbar bleiben.

Parallel skizziert Warken einen Stufenplan, der Tempo und Richtung koppelt. Zum Jahresanfang sollen Beiträge stabilisiert werden; die neue Finanzkommission Gesundheit soll bis März erste Empfehlungen vorlegen, weitere Strukturvorschläge bis Ende 2026 folgen. Dass diese Gespräche „angesichts der Haushaltslage nicht einfach“ sind, liest sich nicht als Floskel, sondern als Hinweis: Jede Entlastung braucht Gegenfinanzierung, und jedes Mehr an Leistung eine messbare Grundlage. Wer Versorgung verlässlich halten will, muss Fristen benennen und Indikatoren definieren, an denen Fortschritt sichtbar wird. Ohne datierten Fahrplan drohen gute Absichten zu verflachen, während an der Tara die Luft dünner wird.

Zwischen den Zahlen setzt Warken ein direktes Signal an die Offizin: „Es geht darum, die Apotheken vor Ort zu stärken und deren Kompetenz noch besser für die Versorgung zu nutzen.“ Das steht neben zwei Pflegerechts-Vorhaben, einem anstehenden Krankenhausanpassungsgesetz und der Zusage, Gesundheitseinrichtungen bei der Cybersicherheit zu unterstützen. „Stärken“ meint im Alltag stabile Grundvergütung, verlässliche Abrechnungswege und weniger Formularlast bei gleichbleibender Nachweisqualität. Es meint auch, pharmazeutische Dienstleistungen so zu führen, dass sie planbar sind und nicht als Restgröße im Budget enden. Und es meint, die Rolle der Apotheke als Knotenpunkt für Beratung, Prävention und Übergaben sichtbar zu machen, statt sie rhetorisch zu loben und praktisch zu belasten.

Damit Ziele Wirkung entfalten, brauchen sie eine Übersetzung in geübte Verfahren. Beitragsstabilisierung wird erst spürbar, wenn Belastungen im Betrieb messbar sinken – etwa bei Retaxquoten, Dokumentationsaufwand und Rückrufwartezeiten. Strukturreformen tragen nur, wenn Schnittstellen zu Praxen, Kassen und Kliniken Reibung verlieren und definierte Rückrufkorridore zuverlässig funktionieren. Cybersicherheit ist mehr als Technikförderung; sie verlangt Fallback-Prozesse für E-Rezept und Signaturen, geübte Notfallwege, ersatzweise Identitäten mit Ablaufdatum und eine klare Meldekette. Starke Apotheken entstehen, wenn Befugnisse, Nachweise und Vergütung deckungsgleich sind – nicht, wenn eine Ebene den anderen hinterherhinkt. Wo dieser Gleichlauf fehlt, steigt die Fehleranfälligkeit genau in den Momenten, in denen Geschwindigkeit gefragt ist.

Für Patientinnen und Patienten zählt am Ende, ob Wege kürzer werden, Beratung verlässlich bleibt und Leistungen ohne Zickzack ankommen. Ein starker Hausapothekenpunkt ist nur dann glaubwürdig, wenn Termine, Rezepte und pharmazeutische Dienstleistungen ohne Brüche zusammenfinden und Teams Zeit für die schwierigen Fälle gewinnen. Für Betriebe heißt das, parallel zur politischen Debatte die eigene Steuerbarkeit zu erhöhen: klare SOPs, feste Eskalationsnummern, gepflegte Kontaktlisten und ein Jahresplan, der Saisonspitzen glättet. Politik setzt den Rahmen, Betriebe machen daraus Routine – beide Seiten brauchen einander, damit Ankündigungen nicht zu Wartezimmern ohne Tür werden. Im nächsten Thema wechselt der Blick auf die europäische Ebene: Ein landesweiter Protesttag in Frankreich zeigt, wie schnell Versorgungsnetze unter Druck geraten, wenn Unzufriedenheit in die Fläche geht und Apotheken kollektiv die Arbeit niederlegen.

 

Protest verstehen, Versorgung sichern, Lehren ziehen

Frankreich erlebt einen selten geschlossenen Protesttag, an dem laut einer Vorab-Umfrage der Fachzeitschrift „Le Moniteur des Pharmacies“ bis zu 98 Prozent der rund 20.000 Offizinen streiken und damit die Arzneimittelversorgung landesweit spürbar drosseln. Auslöser sind kumulierte Belastungen aus stagnierenden Honoraren, Lieferengpässen, wachsendem Dokumentationsaufwand und der Sorge vor schleichender Erosion der heilberuflichen Verantwortung. In dieser Gemengelage verschiebt sich Unzufriedenheit vom Berufsalltag auf die Straße, weil betriebliche Puffer aufgebraucht sind und kommunikative Zusagen als folgenlos erlebt werden. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das lange Wege, kurzfristige Schließungen und improvisierte Übergaben, die auch gut organisierte Notdienstnetze nur teilweise auffangen können. Der Streik ist damit weniger „Arbeitsverweigerung“ als Notsignal eines Systems, das seine Lasten falsch verteilt.

Damit eine solche Eskalation nicht zum Regelmuster wird, muss man die Druckpunkte im Detail betrachten, denn sie ähneln denen in Deutschland, auch wenn die Mechanik anders justiert ist. Wo Honorare nicht mit Kostenpfaden Schritt halten, verschärfen Energiepreise, Tarifsteigerungen und IT-Sicherheitsanforderungen die Kalkulation bis an die Kante, und jede zusätzliche Auflage kippt in Überforderung. Lieferengpässe erzwingen Mehraufwand bei Beschaffung, Substitution und Dokumentation, der in Zahlen selten sichtbar wird, aber Dienstpläne frisst und Frustration nährt. Wenn parallel die heilberufliche Rolle über Delegations- und Versanddebatten relativiert wird, entsteht das Gefühl, dass Verantwortung verteilt, aber Rechenschaft gebündelt wird – am liebsten in der Offizin. Streik ist dann die Sprache, die übrig bleibt, wenn Daten nicht mehr überzeugen und Geduld kein Instrument mehr ist.

Versorgungssicherheit in der Streiklage ist eine Frage der Architektur, nicht der Kulanz, und sie beginnt mit transparenten Übergabeplänen, die Patienten und Leistungserbringer ernst nehmen. Notdienstkorridore lassen sich verdichten, wenn Regionen frühzeitig koordiniert, Apothekenverbünde Wechselmodelle verabreden und digitale Aushänge verlässliche Öffnungszeiten in Echtzeit spiegeln. Kliniken, Praxen und Apotheken brauchen in solchen Phasen definierte Rückruf- und Eskalationswege, damit Medikationsfragen nicht im Leerlauf landen und Risiken bei Antikoagulanzien, Insulinen oder Antiepileptika beherrschbar bleiben. Kassen können temporäre Kulanzregeln für Genehmigungen und Substitution stützen, solange die Dokumentation die Linie hält und Missbrauch verhindert. Für die Bevölkerung zählt am Ende, ob jemand erreichbar ist, der nicht nur beantwortet, sondern auch übergibt – mit Namen, Zeitfenster und Verantwortung.

Für Deutschland ist der französische Protest ein Spiegel, der zwei nüchterne Lehren anbietet, ohne Pathos und ohne nationale Eitelkeit. Erstens: Strukturelle Entlastung braucht einen datierten Pfad, der Liquidität, Bürokratieabbau und Rollenklärung parallel behandelt, weil Einzelschritte im Betrieb verpuffen, wenn die anderen Ebenen nicht mitziehen. Zweitens: Qualität und Verantwortung lassen sich nicht beliebig fragmentieren, ohne an anderer Stelle neue Kosten zu erzeugen – Retax, Nachfragen, Wiedervorlagen und Vertrauensverluste sind die stillen Zinsen unklarer Regeln. Wer Versorgung beruhigen will, muss einen gemeinsamen Indikatorensatz akzeptieren, der Wartezeiten, Rezeptdurchlauf, Retaxquote, Engpassmanagement und Notfallübergaben sichtbar macht. Diese Transparenz schützt beide Seiten: Sie verhindert Schaufensterpolitik und belegt zugleich echte Fortschritte, die Teams im Dienstplan spüren. Ohne sie häufen sich symbolische Lösungen, die Konflikte nur später und lauter wiederkehren lassen.

Langfristig hängt die Stabilität von Versorgungsnetzen an ihrer Fähigkeit, Störungen zu absorbieren, ohne Vertrauen zu verlieren, und genau dort hat die Offizin eine besondere Rolle. Apotheken sind Knotenpunkte, die Daten, Menschen und Entscheidungen mit kurzer Latenz verbinden, und ihre Resilienz entsteht aus Verfahren, nicht aus Versprechen: klare SOPs für Engpässe, definierte Eskalationen, geübte Fallbacks bei Telematik, und ein Ton, der informiert statt dramatisiert. Politik kann diesen Knoten stärken, indem sie Vergütung, Aufgaben und Nachweise deckungsgleich führt, während Kassen ihre Steuerungsambitionen an messbare Entlastungen koppeln. Berufsvertretungen wiederum gewinnen, wenn sie Konflikte nicht nur beschreiben, sondern in überprüfbare Projektpläne übersetzen, die Monatsziele, Verantwortliche und Ampelstände kennen. Aus dem französischen Tag lässt sich so ein ruhiger Satz für morgen destillieren: Weniger Symbolik, mehr Routine – und dort, wo Neues entsteht, mit klaren Grenzen und fairen Gegenleistungen. Der Übergang zum nächsten Thema ist folgerichtig: Wenn Industrie in Forschung investiert, wie Bayer mit dem neuen Iberogast-Labor, entscheidet sich an Verfahren, Prüflogik und Transparenz, ob Innovation Vertrauen stiftet oder nur Erzählung bleibt.

 

Forschung bündeln, Evidenz stärken, Vertrauen verdienen

Bayer setzt mit dem neuen Phytolabor in Darmstadt ein Signal: Innovation in der Magen-Darm-Therapie soll näher an die Praxis rücken, schneller prototypisiert und sauberer geprüft werden. Der Fokus liegt auf pflanzlichen und biotischen Ansätzen, darunter Weiterentwicklungen rund um Iberogast, das seit Jahrzehnten als Kombinationspräparat positioniert ist. Ein Labor, das Formulierungen im Haus testet, verkürzt Wege zwischen Idee, Chargenversuch und Stabilitätsprüfung – und macht aus PowerPoint-Plänen belastbare Proben. Für die öffentliche Wahrnehmung zählt jedoch nicht die Feier des Standorts, sondern die Qualität des Outputs: Welche Fragestellung, welche Studie, welcher klinische Effekt. Genau hier entscheidet sich, ob „natürlich“ mehr ist als Marketing – nämlich reproduzierbare Wirkung mit klarer Sicherheit.

Historisch ist die Spur vielschichtig: 2013 stieg Bayer mit der Übernahme von Steigerwald in die Phytomedizin ein, später wurde das Traditionsunternehmen abgewickelt und die Marke in den Konzern integriert. Parallel prägte die Debatte um Schöllkraut und mögliche Leberschäden das Risiko-Narrativ, das zwischen Signalen, Einzelfällen und Kausalität sorgfältig sortiert werden musste. Mit Iberogast Advance entstand eine Variante ohne Schöllkraut – ein Schritt, der Sicherheitsfragen adressiert, aber auch Erwartung an klinische Differenzierung weckt. Für Verbraucherinnen und Verbraucher zählt am Ende weniger, wer wann was sagte, sondern ob heute transparent ist, was in welcher Dosis wirkt und wie selten relevante Nebenwirkungen sind. Vertrauen wächst, wenn ein Unternehmen seine Lernkurve zeigt und nicht nur sein Portfolio.

Wissenschaftlich lässt sich Phyto nur mit denselben Maßstäben glaubwürdig führen, die auch für synthetische Präparate gelten: definierte Extrakte, standardisierte Gehalte, robuste Endpunkte und adäquate Kontrollen. „Mehr als 20 Studien“ sind ein Anfang, aber Wirksamkeitsbehauptungen brauchen klare Designs, die Placeboeffekte, Erwartung und natürliche Schwankungen funktioneller Beschwerden sauber abgrenzen. Biotika-Komponenten – ob prä-, pro- oder postbiotisch – verlangen zusätzlich eine nachvollziehbare Rationale, die nicht den Darm als Blackbox behandelt. Ein Labor, das galenische Feinheiten beherrscht, kann genau hier punkten: Freisetzungsprofile abstimmen, Interaktionen mit Mahlzeiten prüfen, Stabilität unter realen Lagerbedingungen zeigen. So entsteht Evidenz, die nicht nur regulatorisch genügt, sondern klinisch überzeugt.

Ökonomisch ist die Entscheidung ebenfalls lesbar: Nach Jahren enger Gürtel in der OTC-Sparte braucht es Produkte, die sich mit belegtem Nutzen von Alltagsmitteln abheben. Darmgesundheit ist ein wachsender Markt, aber auch ein Feld mit viel Lärm – von Influencer-Tipps bis „natürlichen“ Heilsversprechen. Wer langfristig bestehen will, setzt nicht auf Lautstärke, sondern auf Nachweis und klare Indikation: motilitätsbedingte und funktionelle Beschwerden, definierte Zielgruppen, nachvollziehbare Dosierungen. Für Apotheken ist die Chance greifbar, wenn die Informationslage sauber ist: Wirkprofil verständlich, Unterschiede zwischen Classic und Advance eindeutig, Kontraindikationen offen benannt. Dann wird aus der Marke ein Werkzeug für Beratung – nicht ein Rätsel im Regal.

Reputationsseitig ist Transparenz die stärkste Währung: Studienregister, Kurzberichte, Nutzen-Risiko-Präzision und ein offener Umgang mit Signalen schaffen die Robustheit, die eine lang genutzte Marke in die Zukunft trägt. Praktisch heißt das: eindeutige Kennzeichnungen, verlässliche Lieferketten, temperaturgeführte Logistik und eine saubere Pharmakovigilanz, die Rückmeldungen nicht nur sammelt, sondern sichtbar verarbeitet. Für Teams vor Ort erleichtern klare Materialien die Arbeit: Welche Beschwerden passen, wann ist ärztliche Abklärung nötig, welche Wechselwirkungen sind relevant. So verbindet das Labor nicht nur Kolben und Chromatographen, sondern liefert die Sprache, in der sich Evidenz erklären lässt. Die Brücke zur nächsten Etappe ist damit vorbereitet: Wo Industrie Verfahren stärkt, Politik Strukturen sortiert und Offizinen Beratung schärfen, entsteht die verlässliche Routine, die Systeme stabil macht.

 

Social-Media-Auftritte von Apotheken sind Chance und Risiko zugleich: Wer Reichweite professionell nutzt, muss Heilmittelwerbung, Impressum, Datenschutz, Urheber- und Markenrecht sicher beherrschen – sonst frisst die Reichweite die Reputation. Politik verspricht derweil, Beiträge zu stabilisieren und Apotheken zu stärken; ob daraus Halt wird, entscheidet sich an Fristen, Indikatoren und Datenwegen, die im Betrieb wirklich entlasten. In Frankreich zeigen Streiks, wie schnell Netze kippen, wenn Last, Vergütung und Verantwortung auseinanderlaufen; Versorgung bleibt robust, wo Notfallpfade, Eskalationen und Übergaben geübt sind. Und Industrieinvestitionen wie das Iberogast-Labor zahlen nur dann auf Vertrauen ein, wenn Evidenz, Pharmakovigilanz und Transparenz mitwachsen. Über alle vier Linien gilt derselbe Maßstab: Verfahren, Befugnisse und Nachweise müssen deckungsgleich sein – dann wird aus Ankündigungen Routine.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt: Wo Apotheken Social Media rechtssicher führen, wo Haushaltsziele in datierte Entlastungen münden, wo Proteste durch belastbare Notfallarchitekturen abgefedert werden und wo neue Labore Evidenz vor Erzählung stellen, entsteht die Ruhe, die zählt: weniger Reibung, weniger Stillstand, mehr verlässliche Routine.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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