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  • 17.09.2025 – Nachrichten sind heute Rx Versand bewerten, Aufgaben trennen, pDL Wirkung belegen
    17.09.2025 – Nachrichten sind heute Rx Versand bewerten, Aufgaben trennen, pDL Wirkung belegen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Vier aktuelle Linien: Versand von Rezeptpflichtigem neu bewerten, Abgaben ohne Rezept nur mit klaren Verfahren, SMC B Ausfall als Risiko...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Nachrichten sind heute Rx Versand bewerten, Aufgaben trennen, pDL Wirkung belegen

 

Rx-Versandrahmen, Abgabe ohne Rezept, SMC B Ausfall, pDL Direktabrechnung

Apotheken-News: Bericht von heute

Kennlinien werden sichtbar, wenn Entscheidungen konsequent am Schutz der Patientinnen und Patienten ausgerichtet sind. Der Apothekertag ringt um den richtigen Takt beim Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel und um Worte, die politisch wirken, ohne andere Reformen zu überdecken. Parallel entzündet sich die Debatte um Abgaben ohne Rezept an der Grenze zwischen Entlastung und Doppelstruktur, die nur durch strenge Verfahren, Dokumentation und klare Rückwege in die Praxis tragfähig wird. Wie fragil Versorgung ist, zeigt ein Betrieb, der ohne SMC B auf Notbetrieb fällt, weil eine einzige Komponente fehlt. Und während im Topf für pharmazeutische Dienstleistungen erhebliche Mittel ruhen, wächst der Druck, Wirkung messbar zu machen und direkt abzurechnen. Aus allem spricht eine einfache Logik: Rollen trennen, Verfahren sichern, Daten nutzen, damit Qualität nicht behauptet, sondern belegt wird.

 

Rx-Versandverbot, Patientensicherheit, politisches Timing

Der Deutsche Apothekertag hat das Rx-Versandverbot mit ungewohnter Schärfe auf die Tagesordnung gehoben und dabei zwei Linien sichtbar gemacht: Die Landesapothekerkammer Hessen fordert den Gesetzgeber explizit zum Handeln auf, während der Abda-Vorstand in seiner Formulierung zurückhaltender bleibt und sich „dafür ausspricht“, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel auf das unionsrechtlich erforderliche Maß zu begrenzen. Hinter der Semantik steht ein strategischer Unterschied: Die eine Seite will jetzt das Signal, die andere will Optionen offenhalten, um die politische Arbeit nicht durch eine zu frühe öffentliche Polarisierung zu belasten. Die hessische Position begründet die Dringlichkeit mit konkreten Vorfällen, in denen Minderjährige sich online Rezepte und Medikamente beschafften – mit teilweise gravierenden Folgen. Damit rückt die Debatte vom Systemischen ins Konkrete: Wer wie und wann an Rx-Arzneimittel gelangt, ist nicht nur eine Frage des Wettbewerbs, sondern der unmittelbaren Patientensicherheit. Auch die EU-Ebene ist nicht fern: Die EMA hat jüngst vor zunehmenden Fälschungen im Netz gewarnt, was den Ruf nach engeren Leitplanken zusätzlich verstärkt.

Die politische Großwetterlage liefert zugleich neue Impulse: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken ließ nach Eindrücken vom Vortag erkennen, dass sie den Komplex „mitnehmen“ will – ein Hinweis, der von Befürwortern eines klaren Verbots als Fenster der Gelegenheit gelesen wird. Genau hier setzt der hessische Antrag an, der die „bewährte Achse Arzt–Apotheker–Patient“ in Gefahr sieht und den Gesetzgeber in die Pflicht nehmen möchte. Der Abda-Vorstand argumentiert hingegen, dass zu frühe Festlegungen eine Debatte auslösen könnten, die andere Reformbaustellen – etwa Preisbindung, Notdienst, Honorierung – überlagert. Der inhaltliche Kern bleibt dennoch deckungsgleich: Beide Anträge unterstützen das Ziel, den Versand von Rx-Arzneimitteln deutlich zurückzudrängen. Die Differenz liegt im Takt und in der Wahl der Instrumente, nicht im Zielbild. Ob eine harte Aufforderung an den Gesetzgeber oder eine strategische Flankierung mehr Wirkung entfaltet, entscheidet sich an Koalitionsarithmetik und europarechtlicher Präzision.

Spürbar ist, dass sicherheitspolitische Argumente die Diskussionshoheit gewonnen haben: Neben den dokumentierten Missbrauchsfällen verweisen Befürworter eines Verbots auf Lücken bei der Identitäts- und Rezeptprüfung im Online-Setting, auf die erschwerte Erkennung von Wechselwirkungen ohne persönlichen Kontakt und auf die wachsende Angriffsfläche durch Fälschungen im Versandkanal. Dem wird entgegengehalten, dass der rechtssichere Versand in engen Grenzen – etwa mit robusten eRezept-Pfaden und strengen Prüfregeln – Versorgungslücken schließen könne, insbesondere für immobile Patienten. Doch die Gegenfrage lautet: Erhöht ein liberaler Versand die Sicherheitsbilanz insgesamt, oder verlagert er Risiken, die im Präsenzsystem durch Beratung, Plausibilität und spontane Rückfragen abgefedert werden? Der Apothekertag beantwortet diese Abwägung mehrheitlich mit Vorsicht. Das Votum zugunsten der Rückführung des Versandhandels deutet eine Leitlinie an, auch wenn der Ton der Beschlussbegründungen variiert.

In diesem Spannungsfeld spielen Signalpolitik und Timing eine zentrale Rolle. Ein zu scharfes öffentliches Signal kann Bewegung erzeugen – oder Fronten verhärten und andere Dossiers blockieren. Gleichzeitig verlieren weiche Formulierungen häufig an Traktion, wenn keine Frist, kein Adressat und kein Normvorschlag mitlaufen. Genau deshalb ringen die Delegierten um den Satzbau: „spricht sich dafür aus“ versus „fordert den Gesetzgeber auf“. Der Geschäftsordnungsantrag, der den Übergang zum nächsten Tagesordnungspunkt erzwang, zeigt, wie umkämpft die Prioritätensetzung ist. Dass am Ende der Antrag zur Rückführung des Versandhandels angenommen wurde, gibt dem Vorstand Deckung, ohne die hessische Klartext-Linie zu desavouieren. Für die kommenden Wochen bleibt die Frage, ob das BMG einen konsistenten juristischen Pfad skizziert – und wie dieser verlässlich mit dem eRezept-Regelwerk und der Aufsichtspraxis der Länder harmonisiert.

Für Apotheken bedeutet das, die Sicherheitsargumentation konsequent zu professionalisieren: belastbare Fallchroniken, dokumentierte Risiken entlang des eRezept-Flows, klare Vergleichswerte zur Fehlerprävention in der Vor-Ort-Beratung und ein Vorschlagspaket, das Versorgungssicherheit und Rechtsklarheit verbindet. Dazu gehören Mindeststandards für Identitäts- und Verordnungsprüfung, nachvollziehbare Audit-Trails und abgestufte Sanktionsmechanismen bei Verstößen – unabhängig vom Kanal. In der Offizin stellt sich jetzt zusätzlich die Aufgabe, Patientinnen und Patienten die Unterschiede zwischen Präsenzabgabe und Online-Bestellung transparent zu erklären, ohne zu polarisieren: Wann zählt Nähe, was leistet persönliche Plausibilität, wo ist das Risiko real? Operativ heißt das, interne SOPs an die öffentliche Debatte anzuschließen und Datenpunkte aufzubauen, die im Dialog mit Politik und Aufsicht überzeugen. Wer Sicherheit messbar macht, gestaltet den Rahmen, in dem am Ende Recht gesetzt wird. Eine Brücke ins nächste Thema ergibt sich fast von selbst: Wenn Rollen und Grenzen neu verhandelt werden, folgt als Nächstes die Frage, welche Aufgaben Apotheken ohne Rezept verantworten können – und wo Ärztinnen und Ärzte ihren Vorbehalt behaupten.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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