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  • 17.09.2025 – Apotheken Nachrichten sind heute Kennzahlen schärfen, Reformpfad prüfen, Onkologie begleiten
    17.09.2025 – Apotheken Nachrichten sind heute Kennzahlen schärfen, Reformpfad prüfen, Onkologie begleiten
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Kennzahlen als Kompass, Reformpfad auf dem Prüfstand, klare Botschaften aus Verband und Kammer, spürbare Wirkung der pDL in der oralen O...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken Nachrichten sind heute Kennzahlen schärfen, Reformpfad prüfen, Onkologie begleiten

 

Zahlen- und Versicherungssteuerung im Apothekenbetrieb, HAV zu Reformen ohne Honorarplus, Kammer Saar zur vertagten Fixum-Erhöhung, pDL bei oraler Antitumortherapie

Apotheken-News: Bericht von heute

Kennzahlen werden zum Kompass, wenn sie in ein kurzes Wochenbild fließen und mit einem dreizehn Wochen langen Blick auf die Liquidität verbunden sind. Dann folgen Dienstpläne der tatsächlichen Frequenz, Sortimente der Evidenz und Investitionen einem klar begründeten Nutzenfenster. Zugleich bleibt Reform nur ein Versprechen, solange ein datierter Vergütungsweg fehlt. Der hessische Verband begrüßt betriebliche Entlastungen und Impulse für den Notdienst, warnt jedoch vor Struktur ohne Anpassung des Fixums. Die Kammer im Saarland zeichnet die nüchterne Zeitleiste und erwartet eine Erhöhung realistisch erst ab zweitausendsiebenundzwanzig, mit spürbaren Folgen für Personalbindung und Standorte. Gerade deshalb zeigt die pharmazeutische Betreuung in der oralen Onkologie, was heute schon trägt: ein strukturiertes Erstgespräch, ein termingerechtes Folgegespräch, sorgfältige Interaktionsprüfung und eine alltagsnahe Dosierlogik, die Missverständnisse verhindert und Therapie im Alltag sicherer macht. Aus diesem Zusammenspiel entsteht Verlässlichkeit am HV und im Quartier.
 
 
 

 

Zahlen verstehen, Hebel priorisieren, Wirkung messen

Wer seinen Apothekenbetrieb wirklich steuern will, beginnt bei den Zahlen, nicht bei Meinungen: Deckungsbeitrag pro Indikation und Warengruppe, Wareneinsatzquote, Rohertrag, Personalkostenquote, Fixkostenblock, Skonto- und Bonusausnutzung, Retaxquote und die Cashflow-Spannung über den Monat sind die Grundpfeiler einer belastbaren Sicht. Entscheidend ist, die Kennzahlen zu verdichten: ein Wochen-Dashboard mit fünf bis sieben Leitwerten, die Entwicklung anzeigen statt Momentaufnahmen. Der Rohertrag wird dabei nicht nur absolut, sondern pro Stunde HV-Zeit betrachtet – so wird sichtbar, ob Personal- und Öffnungsstruktur mit dem Nachfrageprofil harmonieren. Lagerkennzahlen wie Umschlag, Reichweite und Schwund bilden die zweite Achse, denn gebundenes Kapital, Verfall und Fehlmengen sind stille Ergebnisvernichter. Erst wenn diese Basismetrik sitzt, machen Maßnahmen wie Sortimentsfeinschliff, Konditionsverhandlungen oder Serviceskalierung wirklich einen Unterschied.

Der Wareneinsatz bestimmt die Musik, also gehört die Einkaufstiefe systematisch gemessen und verhandelt: Zielkonditionen, real genutzte Skonti, Bonusstaffeln, freie Lieferantenwahl und die Quote der Artikel, die unter Rabattvertrag laufen, legen die Marge fest, bevor der erste Kunde den HV erreicht. Wer Skonto aus Liquiditätsgründen nicht zieht, verschenkt jährliche Prozentpunkte – eine belastbare Liquiditätsvorschau und eine klare Zahlungsrhythmik heben diesen Effekt. Parallel schafft ein A/B/C-Sortiment mit sauberer Ersatzlogik Klarheit: A-Artikel hohe Verfügbarkeit, B-Artikel rotierend optimiert, C-Artikel schlank mit definierter Nachbestellroutine. Engpass-KPIs – Substitutionsquote ohne Rückläufer, Zeit bis Erstabgabe, Gesprächsdauer am HV – verbinden Einkauf mit Beratung und machen sichtbar, wo Prozesse klemmen. So wird aus dem Gefühl „wir rennen nur hinterher“ ein Plan, der Lager, Einkauf und HV-Entscheidungen in einem Takt führt.

Personalkosten sind kein Gegner, sondern ein Hebel, wenn Produktivität transparent ist: Rohertrag pro Stunde und pro Teamrolle, Beratungsminuten pro Indikation, First-Solve-Rate am HV und Nacharbeitsquote in der Rezeptur zeigen, ob das Team zur Nachfrage passt. Schulung zahlt sich aus, wenn sie an Kennzahlen hängt: Interaktionscheck verkürzt Rückfragen, Dosierklarheit senkt Rückläufer, strukturierte pDL-Gespräche heben Adhärenz und Ertrag gleichzeitig. Dienstpläne folgen der Frequenzkurve, nicht der Gewohnheit; Pausenschnitt und Stoßzeiten werden am Kassendatenstrom ausgerichtet. Technik wirkt, wenn sie Lastspitzen abträgt: Kommissionierer, Vorbestell-App, Kassenaufruf, aber nur dort, wo sie den HV entlasten und nicht neue Brüche erzeugen. Die Wirkung landet in einer einfachen Kennzahl: Minuten bis zur qualifizierten Erstberatung – wer sie senkt, steigert Zufriedenheit, Folgekooperation und Ertrag.

Retaxationen und Prozessverluste werden oft als Schicksal verbucht, sind aber mess- und beherrschbar: Nullretax-Trefferquote, durchschnittlicher Retaxbetrag, Bearbeitungsdauer bis Widerspruch und Erfolgsquote fließen in ein monatliches Compliance-Board. SOPs am HV – Abgaberegeln, BtM-/T-Rezept-Check, Austauschpfade – sind dann nicht „Papier“, sondern reduzierte Fehlerwahrscheinlichkeit; ein Vier-Augen-Sprung bei Hochrisiko-Rezepten senkt Kosten überproportional. Kühlkette wird zur Zahl: Alarmquote pro Monat, Reaktionszeit, dokumentierte Gegenmaßnahmen, Ausschusswerte; ein Probealarm pro Quartal zwingt Technik und Rufbereitschaft in die Realität. Cyber- und Zahlungsprozesse werden ebenso quantifiziert: Phishing-Simulationen mit Erfolgsquote, Freigabeschwellen im Zahlungsverkehr, Whitelists und Rückrufpflicht ab definierten Beträgen. Wenn diese Kennzahlen in Versicherungs- und Serviceverträge rückgekoppelt werden, sinken Prämien, Franchise und Ausfallzeiten nachweisbar.

Am Ende entscheidet der Cashflow über Handlungsfähigkeit: Ein 13-Wochen-Liquiditätsplan verbindet Wareneinsatz, Personalkosten, Mieten, Tilgung, Steuertermine und Saisonalitäten und macht sichtbar, ob Skonto gezogen und Investitionen getaktet werden können. Investitionsentscheidungen folgen einer einfachen Trias: klarer Nutzen im Betrieb (Zeit, Fehler, Ertrag), messbarer Effekt in Kennzahlen binnen 90 Tagen und ein Payback-Fenster, das zur Apotheke passt. Wer dann noch ein schlankes Monatsclosing etabliert – Inventur-Abgleich, Bestandsbewertung, offene Posten, Konditionsprüfung, Abweichungsanalyse – erkennt Muster früh statt spät. Aus all dem entsteht eine Decision-Map: vermeiden, vermindern, versichern – mit definierten Schwellen je Risiko und einem jährlichen Stresstest über Kühlkette, Engpasswellen und IT-Ausfall. So wird Führung messbar: Sie erklärt jede Maßnahme über ihre Wirkung auf Ergebnis, Liquidität und Versorgungssicherheit, und sie tut es in Zahlen, die das ganze Team versteht und mitträgt. Deshalb führt der Blick auf KPIs direkt zur Frage, wie sich politische und strukturelle Weichenstellungen im Alltag auswirken – genau dort beginnt das nächste Thema, das Honorare, Rollen und Erwartungen neu ordnet.

 

Weichen stellen, Honorar klären, Versorgung sichern

Der vom Bundesgesundheitsministerium vorgestellte Fahrplan für Reformen im Apothekenwesen stößt beim Hessischen Apothekerverband auf eine doppelte Lesart: Einerseits werden Entlastungen im Betrieb und Impulse für den Notdienst ausdrücklich begrüßt, andererseits fehlt erneut jede verbindliche Zusage für eine Honoraranpassung. Genau diese Leerstelle erzeugt im Alltag den größten Druck, weil Kosten steigen, Personalbindung anspruchsvoller wird und Investitionen planbar sein müssen. Der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth spricht deshalb von dem, was Apotheken jetzt am dringendsten brauchen: Planbarkeit – und zwar mit einem datierten, nachvollziehbaren Pfad. Positiv registriert der Verband, dass das Ministerium Strukturthemen adressiert; ohne ein aktualisiertes Fixum droht die beste Strukturreform dennoch im Betrieb zu verpuffen.

Besonders kritisch sieht der Verband die Idee, Mittel aus dem Topf der pharmazeutischen Dienstleistungen in andere Reformbausteine zu verschieben. Diese Logik sei „linke Tasche, rechte Tasche“ und spiele Versorgungsaufgaben gegeneinander aus, statt sie zu stärken. pDL sind in der Versorgung längst mehr als Symbolik: Sie schaffen messbare Qualität in Medikationsanalyse, Adhärenz und Sicherheit – und brauchen daher Kontinuität, nicht Umwidmung. Ähnlich vorsichtig bewertet der HAV die diskutierte PTA-Vertretung: Ohne sauber geklärte Qualifikationsanforderungen, klare Haftungsfragen und kontrollierte Qualitätssicherung entsteht keine echte Entlastung, sondern neue Unsicherheit im Arbeitsalltag. Reformen, die am HV-Tisch wirken sollen, müssen dort rechtssicher und praktisch umsetzbar ankommen.

Im Kern formuliert der HAV drei Erwartungen, die ineinandergreifen: einen verbindlichen Zeitplan für die Anhebung des Fixums samt Perspektive auf Dynamisierung, sofort wirksame Entlastungen ohne Kannibalisierung der pDL sowie klare Leitplanken für neue Rollen- und Vertretungsregeln. Hinter diesen Forderungen steht kein Selbstzweck, sondern die Notwendigkeit, Öffnungszeiten, Notdienste und Teamstärken real abzusichern. Wer Notdienste stärken will, denkt Finanzierung und Personalressourcen mit; wer Bürokratie abbauen will, schafft digitale und rechtliche Prozesse, die tatsächlich Zeit freisetzen. Und wer Retaxationsrisiken eindämmen möchte, muss mit Kassen verbindliche, praxistaugliche Kriterien vereinbaren, damit Aufwand, Unsicherheit und Liquiditätsrisiken sinken.

Die Enttäuschung vieler Inhaberinnen und Inhaber entzündet sich deshalb weniger an fehlenden Überschriften als an der Kluft zwischen Ambition und Finanzierung. Während in anderen öffentlichen Bereichen spürbare Erhöhungen umgesetzt wurden, blieb die Vergütung der Vor-Ort-Apotheken wieder stehen – mit spürbaren Folgen für Löhne, Weiterbildung, Technik und die Bereitschaft, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Ohne Indexierung verliert das Fixum Jahr für Jahr an Tragfähigkeit; höhere Mindestlöhne und allgemein steigende Kosten verschärfen die Schere. Wer die heilberufliche Ausrichtung der Apotheken stärken will, muss ihre wirtschaftliche Basis so stabilisieren, dass Qualifikation auch fair bezahlt werden kann. Sonst greifen gut gemeinte Rollenbilder ins Leere.

Am Ende entscheidet sich die Wirkung des Reformfahrplans daran, ob er die betriebliche Realität trifft: weniger Reibung, verlässliche Finanzierung, klare Verantwortungen. Gelingt das, können die positiven Strukturimpulse – vom Notdienst bis zu betrieblichen Erleichterungen – tatsächlich greifen und die Versorgungsqualität sichtbar steigern. Wird die Honorarseite weiter vertagt, droht das Gegenteil: Personalabwanderung, Investitionsstau und Schließungen, die in ländlichen wie urbanen Räumen Versorgungslücken reißen. Aus Sicht des HAV liegt die Lösung auf der Hand: Ein datierter Vergütungsfahrplan, sofortige, nicht kompensierte Entlastungen und rechtssichere Rollenmodelle. Erst dann wird der Reformwille zum Reformwert – spürbar am HV-Tisch, im Notdienst und für die Menschen, die auf die Apotheke vor Ort zählen.

 

Erwartungen enttäuscht, Verträge vertagt, Schließungen beschleunigt

Die Reaktion aus dem Saarland auf die jüngsten Aussagen zur Honoraranpassung lässt keinen Interpretationsspielraum: Kammerpräsident Manfred Saar spricht von einer bitteren Enttäuschung und einem Wortbruch gegenüber dem Koalitionsvertrag. Dort war eine Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro angekündigt, nun wurde diese Anpassung mit Verweis auf die angespannte Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung vertagt. Aus Sicht vieler Apothekerinnen und Apotheker ist diese Argumentation nicht tragfähig, da alle Parameter schon bei Abschluss des Koalitionsvertrages bekannt gewesen seien. Der Vertrauensschaden ist entsprechend groß – und er wirkt in die Fläche hinein: Wer auf die Umsetzung vertraglich zugesicherter Maßnahmen vertraut, plant mit Spielräumen, die nun abrupt verschwinden.

Die Folgen sind nicht theoretisch, sondern konkret: Mit jeder vertagten Anpassung verschärft sich der Kostendruck in Betrieben, deren Personalkosten durch steigende Mindestlöhne und höhere Sozialabgaben ohnehin spürbar steigen. Qualifiziertes Personal erwartet zu Recht angemessene Löhne, doch ohne zusätzliche Mittel können Apotheken diesen Anspruch kaum erfüllen. Damit droht ein Teufelskreis: sinkende Attraktivität als Arbeitgeber, wachsende Schwierigkeiten bei der Nachwuchsgewinnung und eine schleichende Ausdünnung des Versorgungsnetzes. Saar bringt es auf den Punkt: Ohne strukturelle Stärkung der Vergütung ist jede Reform nur Fassade, weil die ökonomische Basis der Offizinen bröckelt.

Politisch wird die Hoffnung nun auf die „Finanzkommission Gesundheit“ verlagert, die bis März 2026 Vorschläge vorlegen soll. Realistisch, so der Kammerpräsident, ist eine tatsächliche Anpassung des Fixums damit nicht vor 2027. Das bedeutet für die Apotheken mindestens weitere zwei Jahre in einer Grauzone aus steigenden Kosten, stagnierendem Honorar und wachsender Belastung. In dieser Zeit werden voraussichtlich weitere Standorte schließen, vor allem in ländlichen Regionen, wo die Ertragslage ohnehin am dünnsten ist. Dass die Bundesregierung parallel die heilberufliche Ausrichtung der Apotheken stärken möchte, wirkt in dieser Perspektive widersprüchlich: Ohne solide Finanzierung kann ein heilberuflicher Anspruch nicht eingelöst werden.

Besonders drastisch zeigt sich die Schieflage beim Blick auf die Zeitachse: Seit über 20 Jahren wurde das Fixum nicht mehr real angepasst. Inflationsbereinigt bedeutet das eine fortschreitende Entwertung der Leistungen, die Apotheken täglich erbringen – von der Notdienstbereitschaft über die Beratung bei Interaktionen bis hin zu pDL. Diese Dauerbelastung lässt sich nicht durch kleinere Strukturreformen kaschieren. Wer Versorgung sichern will, muss die Basis erneuern, nicht nur an den Rändern optimieren. Ein Fahrplan, der konkrete Daten nennt und eine Dynamisierung verbindlich verankert, wäre deshalb das Minimum, um Vertrauen zurückzugewinnen und Perspektiven zu eröffnen.

Der Kern der Botschaft aus dem Saarland ist unüberhörbar: Ohne ein klar datiertes, finanziell wirksames Signal wird das Apothekensterben weitergehen. Jeder geschlossene Standort ist nicht nur ein unternehmerisches Scheitern, sondern eine Versorgungslücke für die Bevölkerung. Wer Politik und Selbstverwaltung ernst nimmt, muss diese Perspektive einrechnen – sonst wird die nächste Reformdebatte nicht mehr über zusätzliche Aufgaben geführt, sondern über die Frage, wie man überhaupt noch eine Grundversorgung sicherstellt. Damit verbindet sich Thema drei nahtlos mit den Stimmen aus den Verbänden: Es reicht nicht, Pläne zu schmieden – sie müssen finanziert und umgesetzt werden, bevor die Realität schneller Fakten schafft als jede Kommission.

 

Kleine Schritte, große Wirkung, echte Entlastung

Die pharmazeutische Dienstleistung bei oraler Antitumortherapie zeigt eindrücklich, wie Apotheken mit vergleichsweise überschaubarem Einsatz spürbare Verbesserungen im Alltag von Patientinnen und Patienten erreichen können. Gerade in der Krebstherapie entscheidet Beratung nicht nur über die richtige Einnahme, sondern über Lebensqualität, Therapietreue und Sicherheit. Der Anspruch der pDL ist klar definiert: ein erweitertes Erstgespräch mit detaillierter Information zu Wirkstoffen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, ergänzt durch ein Folgegespräch nach einigen Monaten. Dass dieses Angebot nicht abstrakt bleibt, machten Erfahrungsberichte bei der Expopharm deutlich – sowohl aus Sicht einer beratenden Apothekerin als auch aus Sicht einer betroffenen Patientin. Beide Perspektiven verdeutlichten, dass schon kleine Interventionen den Unterschied zwischen Verunsicherung und Sicherheit ausmachen können.

Fallbeispiele aus der Praxis belegen, wie zentral die Rolle der Apotheke ist: Ein geriatrischer Patient erhielt Ivosidenib und gleichzeitig ohne Wissen der behandelnden Ärztin ein Diphenhydramin-haltiges Schlafmittel. Erst die Medikationsanalyse in der Apotheke legte die kritische Kombination offen und verhinderte eine potenziell gefährliche QT-Zeitverlängerung. Ein anderes Beispiel zeigte, wie eine Patientin Niraparib falsch dosierte, weil das Rezept missverständlich ausgestellt war. Die Folge: starke Übelkeit, die sich nach Korrektur der Einnahme und Beratung durch die Apotheke deutlich besserte. Diese Szenen verdeutlichen, dass pDL kein theoretisches Zusatzangebot ist, sondern direkte, lebensnahe Versorgungsarbeit mit sofortigem Nutzen.

Damit solche Leistungen nachhaltig wirken, braucht es Hilfsmittel und Strukturen: Leitlinien, standardisierte Merkblätter, digitale Tools und Fortbildungen für Apothekenteams. Projekte wie AMBORA oder die Initiative „Orale Krebstherapie“ liefern dafür wertvolle Materialien, die Apothekerinnen und Apotheker schnell in die Praxis übertragen können. Ebenso wichtig ist die Verankerung in Leitlinien der Onkologie, die pharmazeutische Beratung nicht nur als Add-on, sondern als festen Bestandteil des Therapieplans sehen. Diese Kombination aus Wissen, Standardisierung und praktischer Anwendung hebt die Versorgungsqualität – und macht Apotheken sichtbar als Partner im interdisziplinären Netzwerk.

Die Patientenperspektive zeigt, warum dieses Angebot mehr als fachliche Exzellenz verlangt: Es geht um das Gefühl, verstanden zu werden, eine Ansprechperson für Unsicherheiten zu haben und den Alltag mit einer komplexen Therapie nicht allein stemmen zu müssen. Die Apotheke übernimmt hier eine Brückenfunktion, die Ärztinnen und Ärzte entlastet und gleichzeitig Patienten stärkt. Gerade bei oralen Krebstherapien, die zu Hause eingenommen werden, ist diese Begleitung unverzichtbar, weil Fehler oft unbemerkt bleiben und erst bei Komplikationen auffallen würden. Der direkte Draht zur Apotheke verhindert genau das – und macht aus einem Rezept eine tragfähige Therapie.

Die Lehre aus diesen Beispielen lautet: Mit wenig lässt sich viel bewirken, wenn das Wissen gezielt eingesetzt und konsequent vermittelt wird. Für Apotheken eröffnet die pDL bei oraler Antitumortherapie die Chance, ihre heilberufliche Rolle zu zeigen und gleichzeitig die Versorgungsqualität messbar zu erhöhen. Für Patientinnen und Patienten entsteht ein Gewinn an Sicherheit und Lebensqualität, der sich nicht in Zahlen allein ausdrücken lässt. Und für das System gilt: Diese Leistungen sparen Kosten, indem sie Folgeschäden, Klinikaufenthalte und Therapieabbrüche verhindern. Damit fügt sich dieses Thema nahtlos in die Debatte um Honorierung und Reformen ein – denn Qualität entsteht im Alltag, nicht in Absichtserklärungen.

 

Es sind selten die großen Trommeln, die einen Versorgungstag wenden, sondern die kleinen Töne, die sich aufeinander einstimmen: Eine Zahl rückt an den richtigen Platz und nimmt dem Bauchgefühl die Last; ein politischer Satz verliert seine Schärfe, wenn er ohne Datum bleibt; ein Gespräch am HV legt eine Hand an die Therapie, und plötzlich wird aus Unsicherheit ein gangbarer Weg. In diesem leisen Zusammenklang zeigen die Kennzahlen, wohin die Schritte tragen können, die Verbände erinnern an den festen Boden, den es dafür braucht, die Kammer zeichnet die Zeitlinie, auf der Entscheidungen tatsächlich wirken, und die Onkologie macht spürbar, wofür das alles steht: dass Hilfe nahe bleibt. Wer so hört, merkt, wie die Themen sich wechselseitig vorbereiten – und der Schluss schon mitschwingt, lange bevor er gesagt ist.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Zahlungsflüsse werden ruhig, wenn Zahlen den Takt vorgeben und Abrechnungen mit den richtigen Hilfsmitteln fehlerarm laufen. Abrechnung wird verlässlich, wenn feste Ankerpunkte stehen und die Werkzeuge im Team geübt sind. Prävention im Quartier gewinnt Gewicht, wenn Nähe nicht behauptet, sondern jeden Tag erfahrbar wird.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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