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  • 19.09.2025 – Apotheken-Nachrichten sind heute Stierschaden bewerten, Engpässe stabilisieren, Infektionswellen steuern
    19.09.2025 – Apotheken-Nachrichten sind heute Stierschaden bewerten, Engpässe stabilisieren, Infektionswellen steuern
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Von Engpass-Logik bis Infektfrüherkennung: Heiserkeit als Signal, Austauschregeln sicher anwenden, Meningokokken pragmatisch eindämmen. ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten sind heute Stierschaden bewerten, Engpässe stabilisieren, Infektionswellen steuern

 

Versicherungslogik klar anwenden, Austauschregeln beschleunigen, Heiserkeit als Signal nutzen, Kontaktkreise mit Prophylaxe priorisieren

Apotheken-News: Bericht von heute

Zwischen Tradition und Sicherheit, zwischen Nachfragekurven und Versorgungsspitzen zeigt diese Lage, wie schmal die Korridore sind, in denen Entscheidungen tragen. Ein falsch abgestelltes Fahrzeug macht aus einem Umzug eine Gefahrenzone und erinnert daran, dass Pufferflächen Regeln sind, keine Empfehlungen. Gleichzeitig beginnt ein Engpass selten am leeren Fach, sondern in veränderten Intervallen und verdichteten Rezeptspitzen: Wer Substitutionen vorbereitet, dokumentiert und ruhig erklärt, hält Beratung und Lager stabil. Heiserkeit entpuppt sich in Atemwegswellen als frühes, verlässliches Signal, das Kommunikation und Bestände neu taktet. Wo Meningokokken Angst erzeugen, zählen sauber gezogene Kontaktkreise, zügige Prophylaxe und klare Hinweise mehr als Debatten. Zusammengenommen entsteht Alltagstüchtigkeit: Regeln lesen, Alternativen führen, Symptome richtig deuten und Informationen so aufbereiten, dass sie tragen. Ziel ist Verlässlichkeit in der Spitze – leise, nachvollziehbar, prüfbar.

 

Regeln respektieren, Räume freihalten, Schäden vermeiden

Beim Stiertreiben im spanischen Tendilla prallte Tradition auf ein einzelnes, falsch positioniertes Fahrzeug – und binnen Sekunden wurde aus einem Zuschauerraum ein Schadensraum. Ein Kleinwagen stand dort, wo die Strecke keinen festen Körper verträgt: im dynamischen Korridor, der Tieren, Treibern, Ordnern und Rettungskräften als Pufferzone dient. Solche Korridore sind keine Zierde, sondern das zentrale Sicherheitsorgan einer Veranstaltung; wer sie blockiert, verschiebt Kräfte und Wege. Der vielgeteilte Videoclip wirkt spektakulär, doch hinter der Kulisse liegt ein nüchternes Problem: Ein einzelnes Fehlverhalten reicht, um aus berechenbarer Bewegung ein unkontrolliertes Ereignis zu machen. Deshalb stellen sich nach dem Blechschaden weniger Fragen zur „Laune“ des Tiers, sondern vor allem zur Lesbarkeit und Beachtung der Regeln, die einen öffentlichen Raum temporär in einen Veranstaltungsraum verwandeln.

Versicherungstechnisch beginnt die Prüfung häufig mit einem Ja und endet mit einem Vielleicht: Ja, ein von außen plötzlich einwirkendes Ereignis kann grundsätzlich unter die Vollkasko fallen. Doch das Vielleicht folgt im zweiten Schritt, wenn es um das Vorverhalten des Halters geht. Wurde gegen temporäre Haltverbote, Absperrungen oder sichtbar kommunizierte Sicherheitskorridore verstoßen, kann grobe Fahrlässigkeit bejaht werden. Moderne Bedingungen kennen zwar oft den Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit, lassen aber eine Quotelung zu, wenn der Schaden zu einem erheblichen Teil selbst verursacht wurde. Anders liegt der Fall, wenn der Stellplatz zulässig war und die Absperrung unklar oder widersprüchlich markiert wurde; dann verschiebt sich die Beweislast in Richtung Veranstalter- und Kommunalhaftung. Entscheidend sind am Ende harte Fakten: genehmigte Lagepläne, Fotos vor Ort, Auflagen der Behörde, Einweisungen durch Ordner und die erkennbare Beschilderung im Moment des Parkens.

Die Haftung verteilt sich in der Praxis auf drei Ebenen, die sich ergänzen, nicht ersetzen. Der Halter muss temporäre Zeichen beachten, Korridore freihalten und auf Anwohner- oder Besucherinformationen reagieren; „nur kurz“ ist dabei kein Argument, sondern das meistgehörte Einfallstor zum Schaden. Veranstalter sind verpflichtet, Sperren eindeutig zu führen, Korridore sichtbar zu markieren, Kreuzungspunkte zu sichern und Einweisungen zu dokumentieren. Städte und Gemeinden tragen Verantwortung für klare Auflagen, wirksame Beschilderungen und ausreichende Kommunikation vorab. Wo eine dieser Ebenen versagt, wächst das Risiko sprunghaft; wo sie zusammenwirken, sinkt es erfahrungsgemäß auf ein Maß, das auch große Menschenmengen beherrschbar macht. Für die Regulierung zählt weniger der Videomitschnitt als die Chronik der Maßnahmen: wann welches Schild stand, wie der Raum geführt war und ob Abweichungen protokolliert wurden.

Die Biologie liefert eine einfache, aber wichtige Zusatzperspektive. Ein Stier unter Reizüberflutung sucht Auswege oder Widerstände: enge Gassen, spiegelnde Flächen, Lärmspitzen und Geruchsmischungen erhöhen die Erregungskurve. Ein im Korridor stehendes Auto wird dann nicht als „Eigentum“ gelesen, sondern als massiver Pfropfen im Fluss – und genau dort entlädt sich kinetische Energie. Prävention heißt deshalb, Strecken nicht als Linien mit Zäunen zu planen, sondern als Korridore mit Sichtachsen, Ausweichräumen, redundanten Barrieren und klaren Marshaling-Punkten. Je flüssiger der Strom geführt wird, desto seltener prallen Kräfte auf Dinge, die dort nichts zu suchen haben. Diese Logik gilt nicht nur für Stiertreiben, sondern für alle Veranstaltungen mit bewegten Korridoren: von Karnevalsumzügen und Marathonläufen bis zu Motocross-Events und historischen Festzügen.

Aus dem Tendilla-Fall lassen sich drei belastbare Lehren ziehen, die überall funktionieren. Erstens: Temporäre Regeln sind endgültig, solange sie gelten; wer sie relativiert, relativiert die Sicherheit. Zweitens: Veranstaltungsraum ist kein Parkraum; schon wenige Minuten im Korridor erzeugen strukturelle Risiken, die sich durch Personal kaum kompensieren lassen. Drittens: Versicherungsschutz ersetzt keine Raumintelligenz; Deckung folgt Vertrag und Verhalten, nicht Mitleid oder Viralität. Praktisch heißt das, vor Ort die Kombination aus Plan, Schild und Blick zu nutzen: Wo ist heute der Fluchtweg, welcher Abschnitt ist als Puffer definiert, welche Kreuzung wird dynamisch umgelenkt. Wer Raum und Zeit gemeinsam liest, spart sich den teuersten Lerneffekt – den am eigenen Blech.

Vom Einzelfall führt der Blick jetzt zur Systemebene, in der Minutenketten und Versorgungslinien zählen. Im nächsten Thema geht es darum, wie belastbar politische Beruhigungen zu Lieferengpässen sind und welches Tempo Apotheken im Alltag tatsächlich benötigen, damit Stabilität am Handverkauf ankommt.

 

Engpässe einschätzen, Austauschregeln anwenden, Stabilität messen

Wenn die Erkältungs- und Infektionszeit anzieht, entscheidet nicht die Schlagzeile, sondern das Zusammenspiel aus Bestandsdaten, Beschaffungswegen und klaren Entscheidungsleitplanken. Ein Engpass beginnt nicht erst mit dem leeren Fach, sondern mit der Abweichung von gewohnten Lieferintervallen und dem Anstieg der Nachfragen in kurzer Taktung. Wer Stabilität ernst nimmt, betrachtet deshalb zuerst die eigene Nachfragehistorie und projiziert daraus Tages- und Wochenfenster, in denen einzelne Wirkstoffe sprunghaft laufen. In dieser Sicht ist das Rezept an Tag X kein Einzelereignis, sondern ein Datenpunkt in einer Welle, deren Spitze sich glätten lässt, wenn Substitutionen früh und regelkonform vorbereitet werden. Je besser diese Vorbereitung dokumentiert ist, desto ruhiger verlaufen die Gespräche am Handverkaufstisch, weil die Alternativen nicht improvisiert, sondern begründet sind. So wird aus der Engpassmeldung ein organisatorisches Signal statt eines Stressverstärkers.

Die Anwendung von Austauschregeln ist in der Praxis weniger ein Paragraphenakt als eine Kette aus drei sauberen Entscheidungen: pharmakologisch, wirtschaftlich und kommunikativ. Pharmakologisch heißt, Bioäquivalenz, Dosisstärke, Darreichungsform und Packungsgrößenlogik prüfbar übereinanderzulegen, bevor das Alternativpräparat in den Warenkorb wandert. Wirtschaftlich bedeutet, die Zuzahlungssituation, Rabattvertragslage und die voraussichtliche Wiederbeschaffung zu gewichten, damit eine heute sinnvolle Substitution nicht morgen neue Rückläufer erzeugt. Kommunikativ schließlich geht es darum, den Wechsel ruhig und knapp zu erklären und die Erwartungen an Verfügbarkeit und Einnahmeschema klar zu justieren. Wo diese Kette geübt ist, sinken Nachfragen, und Reklamationen bleiben die Ausnahme. Die Dokumentation hält das zusammen, weil sie erkennbar macht, dass die Entscheidung kein Zufall war, sondern ein regelkonformer Weg durch eine knappe Situation.

Stabilität lässt sich messen, und wer sie misst, kann sie steuern. Ein einfaches Instrument ist die wöchentliche Ampel je Wirkstoffgruppe: grün für verlässlich, gelb für angespannt, rot für knapp – hinterlegt mit Bestellvorlauf, Lieferquote und Substitutionspfad. Die Ampel ist kein Dekor, sondern eine Handlungsanweisung, weil sie definiert, wann präventiv nachgeordert, wann Packungsgrößen gewechselt und wann der ärztliche Rückruf vorbereitet wird. Ergänzend lohnt sich ein Blick auf die „Wärme“ der Nachfrage, also die Dichte eingehender Rezepte pro Stunde; hier zeigt sich, ob die Knappheit real die Theke erreicht oder bloß als Gerücht zirkuliert. Wer beides koppelt, erkennt, wann Lageraufbau sinnvoll ist und wann er nur Kapital bindet. Aus dieser Logik entstehen Entscheidungen, die im Team einheitlich wirken, weil sie auf dieselben Schwellenwerte zurückgreifen.

Engpasszeiten sind Teamzeiten: Rollen, Übergaben und Eskalationswege müssen schneller und stiller werden. Eine klare Rollenkarte trennt Vororder, Substitutionsfreigabe und Arztkommunikation, damit Anfragen nicht kreisen, sondern landen. In der Übergabe zählt, was objektiv ist: Ampelstatus, offene Rückfragen, zugesagte Rückrufe, erwartete Lieferungen mit Uhrzeit und Quelle. Eskalationen beginnen nicht beim ersten leeren Fach, sondern an definierten Schwellen, etwa wenn eine zweite Lieferung ausbleibt oder zwei Alternativen im gleichen Segment ausfallen. Dann stehen vorbereitete Pfade bereit: therapeutische Nachbargruppen mit Begründung, Hinweistexte für das Team und Call-Listen für Hausarztpraxen, die besonders häufig betroffen sind. Je disziplinierter diese Mechanik läuft, desto weniger entscheidet der Zufall, und desto seltener entsteht das Gefühl, man sei dem Geschehen ausgeliefert.

Die Patientenseite entscheidet am HV-Tisch, ob ein Engpass zur Vertrauenskrise wird oder zur erklärbaren Ausnahme. Gute Kommunikation beginnt mit dem Anerkennen des Problems, nicht mit seiner Verkleinerung, und führt dann mit zwei Sätzen zur Lösung: was gleich bleibt, was anders ist und warum der Wechsel sicher ist. Chronische Patientinnen und Patienten benötigen Aufmerksamkeit für Packungsgrößen und Einnahmezeiten; Eltern von Kindern erwarten Hinweise zu Geschmack, Applikation und vorhandenen Hilfsstoffen. Wer auf Vorratsfragen gefasst ist, erklärt, warum private Hortung Knappheit verschärft, und bietet stattdessen verlässliche Nachlieferungen oder Reservierungen an. Beschwerden werden protokolliert, nicht emotionalisiert, und münden in konkrete Zusagen mit Zeitfenster. Dieser Stil entlastet das Team und hält die Beziehung stabil, selbst wenn die Situation angespannt bleibt.

So vorbereitet, richtet sich der Blick auf die nächste Lage, in der eine zusätzliche Variable die Nachfrage verschiebt und die Substitutionspfade prüft. Als Nächstes steht die Frage im Raum, welche Signale eine Atemwegswelle früh sichtbar machen und wie Heiserkeit als Leitsymptom Kommunikations- und Lagerstrategien verändert. Auf dieser Grundlage setzt das folgende Thema die Systemebene fort und verdichtet die Regeln zu praxistauglichen Routinen im Alltag.

 

Heiserkeit erkennen, Wellen früh sehen, Kommunikation steuern

Heiserkeit wirkt auf den ersten Blick banal, doch in Atemwegswellen ist sie oft das früheste, verlässlichste Warnsignal. Gerade wenn Husten und Fieber noch fehlen, markieren belegte Stimme, Räusperzwang und Stimmbruch die Schwelle vom Gefühl zur klinischen Beobachtung. In Beratungssituationen zahlt sich ein kurzer, strukturierter Symptom-Check aus: Seit wann, in welcher Intensität, in welcher Kombination und in welchem Umfeld. Wer diese vier Fragen ruhig stellt, ersetzt Spekulation durch Mustererkennung und gewinnt kostbare Zeit für Verhaltensempfehlungen. Aus dem Einzelsymptom wird damit ein Steuerimpuls, der die Nachfrage am HV-Tisch lenkt, statt sie ungeplant eskalieren zu lassen.

Früherkennung ist eine Frage der Taktung, nicht der Intuition: Tagesspitzen, Wochentrends und wiederkehrende Cluster verraten, wann eine Welle kippt. Ein einfaches Lageboard genügt: täglich die Zahl kurzer Heiserkeitsanfragen, plus Anteil mit Halsschmerzen und trockenem Husten, dazu zwei Freitext-Notizen zu Umfeldfaktoren wie Schulbeginn oder Großveranstaltungen. Aus drei Tagen werden Linien, aus einer Woche wird ein Bild, das Einkauf, Personal und Beratung synchronisiert. Diese Sicht verhindert Fehldeutungen, wenn zwei auffällige Gespräche eine gefühlte Epidemie erzeugen, wo objektiv eine Seitwärtsbewegung bleibt. Entscheidend ist die Disziplin, das Board zu pflegen, wenn es ruhig ist – denn nur dann trägt es, wenn es laut wird.

Kommunikation steuert Verhalten, und Verhalten steuert Nachfrage: Diese Kette entscheidet über die Ruhe im Tagesgeschäft. Wer Heiserkeit klar erklärt, nimmt Druck aus dem System, weil Menschen verstehen, was sie selbst tun können. Kurze, belastbare Sätze wirken am besten: Schonung der Stimme, ausreichende Flüssigkeit, salzbasierte Gurgellösungen, bedarfsweise lokal wirksame Präparate; zurückhaltend bei Reizern wie Alkohol und Tabak. Für Haushalte mit Kindern lohnt ein Hinweis auf Dosierhilfen und altersgerechte Darreichungen, damit gut gemeinte Maßnahmen nicht am Applikationsalltag scheitern. Der Ton bleibt sachlich, nicht alarmistisch; er überträgt Handlungsfähigkeit, statt Hilflosigkeit zu verstärken.

Auf Lagerseite hilft eine stille Priorisierung, die Heiserkeit nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext mit Hals-, Husten- und Fiebersortiment. Sinnvoll ist eine Dreiteilung: Basissortiment mit stabiler Verfügbarkeit, Schwenkzone mit flexiblen Alternativen, Pufferzone für Spitzen. In der Schwenkzone stehen Präparate, die therapeutisch gleichwertig, aber lieferrobuster sind; sie werden in Beratung und Schaufenster textlich verbunden, damit der Wechsel nicht wie ein Mangel wirkt. Die Pufferzone dient vor allem der Ruhe am Samstag und am Montagvormittag, wenn Nachfrageballungen erfahrungsgemäß am höchsten sind. Wer diese Logik dokumentiert, kann sie im Team reproduzieren und gegenüber Außenstehenden sachlich erklären.

Teamroutine entscheidet, ob gute Pläne tragen: Rollen, Übergaben und Eskalationswege müssen einfach, sichtbar und geübt sein. Eine Person verantwortet das Lageboard, eine die Lagerampel, eine die externen Rückfragen; Vertretungen sind benannt, damit keine Rolle ausfällt, wenn es eng wird. Die Übergabe am Tagesende enthält nur Objektives: Zahlen, Ampelstatus, offene To-dos mit Zeitfenstern. Eskalationen sind an klare Schwellen gebunden, etwa wenn zwei Alternativen ausfallen oder ein Lieferfenster zweimal reißt; dann greifen vorbereitete Pfade mit hinterlegten Textbausteinen. So bleibt die Kommunikation nach innen und außen leise, auch wenn die Kurven steiler werden. Auf dieser Grundlage führt das nächste Thema zusammen, wie Signale aus Beratung und Lager in konkrete Handlungsprioritäten übersetzt werden – bevor die nächste Nachfragewelle die Routinen erneut prüft.

 

Kontaktkreise erfassen, Prophylaxe steuern, Symptome erkennen

Nach einem bestätigten Meningokokken-Fall zählt jede Stunde, weil kleine Verzögerungen große Kreise ziehen können. Der Einstieg ist immer derselbe: Den Indexfall fachlich sauber bestätigen, das Zeitfenster der Ansteckungsfähigkeit bestimmen und danach konsequent die engen Kontaktpersonen identifizieren. Enge Kontakte sind nicht „alle, die den Namen kennen“, sondern Menschen mit direktem, nahen, meist ungeschützten Kontakt im relevanten Zeitraum. Dazu gehören Haushaltsangehörige, Spiel- und Sportgruppen, Sitznachbarn mit engem Austausch sowie Betreuungspersonen, die über die üblichen Distanzgrenzen hinaus agiert haben. Genauigkeit schützt hier besser als Großzügigkeit: Wer den Kreis zu weit zieht, verknappt Ressourcen, wer ihn zu eng zieht, verpasst Risiken.

Ist der Kreis bestimmt, beginnt die Prophylaxe nicht mit Appellen, sondern mit konkreten Maßnahmen in einer klaren Reihenfolge. Zuerst wird geprüft, wer Antibiotika als postexpositionelle Maßnahme benötigt und wie die Gabe möglichst innerhalb von 24 Stunden organisiert werden kann. Parallel wird die Impfgeschichte erhoben, denn je nach Serogruppe können Nachhol- oder Auffrischimpfungen sinnvoll sein und die weitere Ausbreitung bremsen. Für Eltern und Betreuungspersonal sind schriftlich fixierte Hinweise hilfreich, die Dosis, Zeitpunkte und Verhalten nach der Einnahme knapp erklären. Je weniger Interpretationsspielraum bleibt, desto ruhiger laufen die Wege durch Praxis, Apotheke und Einrichtung.

Symptome sind tückisch, weil sie anfangs unspezifisch wirken und sich innerhalb weniger Stunden zuspitzen können. Plötzliches hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteife und Lichtscheu sind Warnzeichen, die nicht abgewartet gehören. Bei Kindern irritieren schrilles Schreien, Trinkenverweigerung, auffällige Schläfrigkeit oder ein ungewöhnlich matter Eindruck, der sich nicht mit banalen Infekten deckt. Petechien, also punktförmige Hauteinblutungen, dürfen als Alarm verstanden werden, weil sie auf eine mögliche Blutvergiftung hinweisen. Wer dieses Set aus Warnhinweisen kennt, reagiert eher rechtzeitig, und das entscheidet im Zweifel über Verlauf und Ausgang.

Kommunikation hält das System zusammen, wenn die Lage emotional wird. Ein kurzer, nüchterner Informationsbrief an betroffene Gruppen erklärt, was geschehen ist, wer zur Prophylaxe eingeladen wird, welche Symptome zu beachten sind und welche Fristen gelten. Telefonketten und Messengernachrichten funktionieren nur, wenn sie an einen verbindlichen Text angeschlossen sind, der Missverständnisse vermeidet und Rückfragen bündelt. Ansprechpartner werden namentlich benannt, damit Verantwortung sichtbar wird und niemand in der Unschärfe hängen bleibt. Für die breite Öffentlichkeit gilt, Verunsicherung zu vermeiden, ohne Risiken zu verharmlosen: Die Mehrheit ist nicht betroffen, aber die Betroffenen benötigen Tempo und Klarheit, nicht Debatten.

Im Nachgang entscheidet die Dokumentation, ob die Abläufe belastbar waren oder ob sie beim nächsten Mal ins Stocken geraten. Wer den Zeitpunkt der Indexmeldung, die Schritte zur Kontaktermittlung, die Prophylaxe-Gaben und die Informationswege sauber protokolliert, gewinnt nicht nur Übersicht, sondern beweisbare Qualität. Einrichtungen, die ihre Pläne jährlich üben, kommen in der akuten Lage schneller aus dem Stand und vermeiden doppelte Wege. Apotheken können ihren Beitrag leisten, indem sie klare Abgabepfade für Prophylaxeantibiotika und Impfstoffe sichern, Hinweistexte bereithalten und mit naheliegenden Praxen Abstimmungsroutinen pflegen. Aus der Summe dieser Bausteine wird gelebte Prävention, die im Ernstfall Ruhe erzeugt, wo es laut werden könnte. Auf dieser Grundlage folgen als Nächstes nüchterne, alltagstaugliche Prioritäten für Beratung und Versorgung.

 

Aus kleinem Fehltritt wird lauter Schaden, aus leiser Beobachtung wird ruhige Führung. Wo Regeln Raum schaffen, finden Alternativen Platz, und wo Signale früh gelesen werden, bleibt Beratung klar. Sicherheit entsteht, wenn viele kleine richtige Schritte zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung gehen.

Nicht die Schlagzeile hält den Alltag zusammen, sondern die Art, wie Entscheidungen zustande kommen. Was wie Mangel wirkt, ist oft nur fehlende Vorbereitung; was wie Zufall erscheint, folgt Mustern, die man lesen kann. Wer Regeln ernst nimmt, Alternativen sauber führt und Symptome rechtzeitig würdigt, tauscht Unsicherheit gegen Übersicht – und genau daraus entsteht Vertrauen, das trägt.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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