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  • 12.09.2025 – Notdienst fair verteilen, Team schützen, Erreichbarkeit sichern sind heute Apothekennachrichten
    12.09.2025 – Notdienst fair verteilen, Team schützen, Erreichbarkeit sichern sind heute Apothekennachrichten
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Vier Hebel, die Ihren Offizin-Alltag sofort stabiler machen: Notdienst fair steuern, Delegation mit Qualität leben, Risiken und Liquidi...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Notdienst fair verteilen, Team schützen, Erreichbarkeit sichern sind heute Apothekennachrichten

 

Wie gerechte Dienstpläne, Puffer und Fallbacks die Offizin offen halten 

Apotheken-News: Bericht von heute

Apotheken-Alltag im Fokus: Dienstlast zähmen, Teams befähigen, Risiken absichern, Mikrobiomschutz mitdenken. Apotheke braucht Nachrichten. Denn wer die Lage klar sieht, ordnet Prioritäten, schafft Standards und überzeugt im Quartier. Wir knüpfen vier Linien zu einem Handlungsrahmen: Erstens verteilen wir Notdienste gerecht, hinterlegen Fallbacks und hinterfragen Bezirksgrenzen datenbasiert. Zweitens schneiden wir Rollen sauber, autorisieren Delegation mit Nachweisen, messen Wartezeit, Fehlerquote und Retaxrisiken und stabilisieren so die Führung im Tagesgeschäft. Drittens kartieren wir Risikogruppen, schließen Deckungslücken mit passenden Policen, sichern Liquidität und trainieren Reaktionspläne für Kühlkette, IT und Retax. Viertens beraten wir zu Arzneimittelwirkungen auf das Darmmikrobiom, erklären Kolonisationsresistenz, setzen klare Schwellen für ärztliche Abklärung und geben alltagstaugliche Ernährungstipps. Das Ziel ist schlicht: weniger Reibung, mehr Sicherheit, sichtbar bessere Entscheidungen, für Patienten, Team und Betrieb.

 

Notdienste fair verteilen, Erreichbarkeit sichern, Schließungen vermeiden sind heute Apothekennachrichten

Die vorzeitige Schließung einer Offizin, weil die Notdienstlast explodiert, ist kein Einzelfall mehr, sondern ein Warnsignal für die Versorgungsarchitektur. Wenn aus 24 Diensten über Nacht mehr als 40 werden, kippt die Balance zwischen heilberuflicher Pflicht, Familienrealität und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Das Ergebnis ist nicht nur persönliche Erschöpfung, sondern reale Versorgungslücken im Quartier. Wer die örtliche Erreichbarkeit erhalten will, muss das Thema jenseits moralischer Appelle technisch, organisatorisch und finanziell lösen – transparent, gerecht und überprüfbar.

Der erste Hebel liegt in der Lastverteilung. Eine regionale Dienstmatrix, die Fahrzeiten, Patientenaufkommen, Teamgröße, Öffnungszeiten, Filialverbünde und besondere Lagen wie Kliniken oder Pflegeheime berücksichtigt, verteilt nicht einfach mathematisch, sondern bedarfsnah. In die Matrix gehören auch Ausfallpuffer, damit Krankheit oder Elternzeit nicht in Kettenreaktionen münden. Digital gepflegte Tauschbörsen mit verbindlicher Frist, automatischer Benachrichtigung und dokumentierten Abtretungen schaffen Ruhe im Kalender. So wird aus heroischer Spontanhilfe planbare Solidarität.

Der zweite Hebel ist die betriebliche Robustheit. Notdienste sind Hochlastsituationen mit atypischen Risiken: unklare Medikationshistorie, eingeschränkte ärztliche Erreichbarkeit, erhöhte Fehlergefahr durch Übermüdung. Ein kompaktes Diensthandbuch – Kassenworkflow, BtM, E-Rezept-Fallback, Kühlkette, Defekturgrenzen, Hausapotheken und gelistete Kontakte – spart in der Nacht Minuten und verhindert teure Irrtümer. Entscheidend ist auch die personelle Flankierung: Wer mehr Dienste schultern muss, braucht planbare Ruhetage, konsequente Übergaben und klare Eskalationswege bei Überlast. Dienst ist Versorgung, nicht Selbstausbeutung.

Der dritte Hebel betrifft die Finanzierung. Nacht- und Notdienstpauschalen können nur dann wirken, wenn sie den realen Aufwand annähernd abbilden und ohne Retax-Roulette fließen. Abrechnungslogiken müssen eindeutig sein, insbesondere bei Sonderfällen, die im Notdienst überproportional auftreten. Zusätzlich lohnt es sich, mit den regionalen Ärzten und Kassen feste Kommunikationspfade zu vereinbaren: Welche Substitutionsentscheidungen werden mitgetragen, welche Dokumentation genügt, wann wird am Folgetag nachgesteuert. So sinken Rückfragen, und die wirtschaftliche Seite wird kalkulierbarer.

Der vierte Hebel ist die Erwartungssteuerung nach außen. Notdienst deckt akut Notwendiges ab; er ersetzt weder Routineberatung noch Hausarztsprechstunde. Ein sachlicher Aushang und eine kurze Website-Seite, die erklärt, welche Leistungen zu erwarten sind und welche Unterlagen helfen, verkürzen Wartezeiten. Wer die Regeln erklärt, erntet Verständnis – und schützt die Mitarbeitenden vor Eskalationen am Tresen. Parallel sollte die Gemeinde wissen, dass Erreichbarkeit Ressourcen kostet: gute Zusammenarbeit mit Rettungsdiensten, Polizeiposten und Pflegediensten schafft spürbare Entlastung.

Strategisch gilt: Dort, wo sich Dienstlast kumuliert, braucht es Kammern und Verbände als Moderatoren, die Dienstbezirke überprüfen, Grenzbereiche mit Nachbarbezirken glätten und Sonderlagen (Bau, Verkehr, Klinikneuordnungen) dynamisch einpreisen. Das Ziel ist einfach zu formulieren und schwer zu erreichen: gleiche Chance auf Erholung für alle, gleiche Verlässlichkeit für Patienten. Genau so bleibt die Offizin am Ort – und die Versorgungsnähe wird nicht der Statistik geopfert. Als Brücke in das nächste Thema zeigt sich: Belastung lässt sich nur tragen, wenn Rollen, Verantwortung und Führung im Team klar gezogen sind – und genau darum geht es im Anschluss.

Ein oft unterschätzter Hebel sind gemeinsame Ressourcenpools. Mobile Kühl- und Stromtechnik, austauschbare Alarmtelefone, standardisierte Dienstrucksäcke mit Notfallmedien, Etiketten, BtM-Buch, Ladegeräten und Einmalmaterial entlasten Einzelbetriebe. Wer hier mit Nachbaroffizinen kooperiert und die Kosten fair teilt, gewinnt Redundanz ohne doppelte Anschaffung. Ebenso wirksam ist ein kurzer Nachtdienst-After-Action-Review am Folgetag: zwei Fragen, zwei Minuten – was lief gut, wo gab es Reibung. Kleine Korrekturen summieren sich über Monate zu spürbar besseren Nächten.

Nicht zuletzt lohnt der Blick auf Dienstbezirk-Topologie. Neubaugebiete, geänderte Verkehrsströme, verlegte Notaufnahmen oder neue Pflegecluster verschieben Bedarfe, ohne dass die Dienstpläne automatisch folgen. Eine jährliche Lageanalyse mit Karte, Frequenzdaten, Blaulichtwegen und Patientenströmen – idealerweise gemeinsam mit der Kammer – verhindert, dass alte Grenzen neue Ungerechtigkeiten erzeugen. Wo Zahlen fehlen, helfen einfache Zählungen an repräsentativen Wochenenden. Evidenz schlägt Gefühl – auch im Notdienst.

 

Rollen sauber schneiden, Führung delegieren, Qualität absichern sind heute Apothekennachrichten

Wenn PTA plötzlich Filialleitungen übernehmen, Hierarchien aufbrechen und Rollen neu definiert werden, prallen zwei Wahrheiten aufeinander: Ohne gelebte Delegation ist die Offizin im Jahr 2025 nicht mehr zu führen; ohne klare Grenzen zwischen Verantwortung und Ausführung bricht Qualität weg. Mut ist nötig – aber Methodik entscheidet, ob Mut trägt oder scheitert.

Der Kern ist eine saubere Aufgabenarchitektur. Die Approbation bleibt für Indikationsentscheidung, Freigabe kritischer Abgaben, Impfaufsicht, Rezeptur- und Defekturhoheit sowie AMTS-Risiken zuständig. Leitende PTA steuern im Tagesgeschäft Personal, Warenfluss, Terminfenster für pDL und Impfen, führen Erstprüfungen durch und dokumentieren Abweichungen. Das Team trägt standardisierte Schritte: Ident- und Plausichecks, Dokumentation, Recall, Botendienst. Tätigkeiten folgen SOPs mit Freigabeschwellen; jede Abweichung wird kurz, datiert und personengebunden festgehalten. So entsteht Geschwindigkeit ohne Blindflug.

Führung ist kein Titel, sondern eine Schnittstellenkompetenz. Wer führt, moderiert Zielkonflikte zwischen HV-Druck, Beratungstiefe, Retaxschutz und Menschlichkeit. Zwei kurze Rituale tragen erstaunlich weit: ein tägliches Fünf-Minuten-Stand-up für Lage, Engpässe und Zuständigkeiten, sowie ein dreißigminütiger Wochendurchgang für Kennzahlen, Beschwerden, Lernfälle. Kritische Themen – Datenschutz, Kühlkette, Arbeitsschutz – erhalten feste Slots. Diese Taktung schützt vor Dauerfeuer und gibt Luft für echte Patientengespräche.

Rechtlich und haftungsseitig braucht Delegation Geländer. Interne Autorisierungslisten nennen Person, Umfang, Datum und Schulungsstand; sie werden versioniert und auditierbar geführt. Hochrisikotätigkeiten bleiben ausdrücklich der Approbation vorbehalten. Für die Übergangsphase helfen Zwischenschritte: Shadowing, Doppelunterschrift, gezieltes Feedback nach definierter Checkliste. Wer Qualität misst – Wartezeit, Fehlerquote, Retaxrate, Recall-Erfolg, Teamzufriedenheit – kann Führung an Fakten binden statt an Bauchgefühl.

Politisch ist die Stunde günstig, wenn die Berufsvertretungen Delegationsmodelle mit Qualitätsgarantien anbieten. Das Narrativ muss lauten: Entlastung ja, Qualitätsverlust nein. Das gelingt, wenn Prozesse von der Offizin her gedacht werden: Wie viele Minuten pro Schritt, welche Datenfelder, welcher Haftungspunkt. Was so modelliert und erprobt ist, lässt sich in Beschlusslagen übersetzen – und überlebt den Alltag.

Psychologie entscheidet leise mit. Rollenwechsel erzeugen Statusfragen, Unsicherheiten und Gerüchte. Transparente Kommunikation, klar benannte Ansprechpartner und sichtbare Anerkennung für gelungene Führung stabilisieren das System. Wer Menschen ernst nimmt, bekommt Prozesse geschenkt. Als Brücke ins nächste Thema gilt: Rollen und Verantwortung sind nur stabil, wenn Risiken versichert, Daten geschützt und Geldflüsse abgesichert sind – die passende Absicherung macht Delegation erst belastbar.

Ein Praxisbeispiel zeigt die Logik: In einer Stadtteilfiliale übernimmt eine erfahrene PTA die operative Leitung. Die Approbierte bleibt an drei Tagen vor Ort, verantwortet Freigaben und führt wöchentliche Supervision. SOPs regeln, wann die Freigabe erforderlich ist und wie dokumentiert wird. Nach sechs Wochen sinkt die Wartezeit messbar, die Retaxrate halbiert sich, Krankmeldungen gehen zurück. Nicht weil mehr gearbeitet wird, sondern weil klarer gearbeitet wird.

Technik kann Führung unterstützen, aber nicht ersetzen. Aufgaben-Boards, digitale Checklisten und KPI-Dashboards sind Hilfsmittel – sie müssen auf die Realität der Offizin skaliert sein. Keine Kennzahl darf länger erklärt werden als sie zu erheben ist. Zwei bis drei robuste Werte pro Bereich reichen: Wartezeit am HV, Interaktionsfunde pro 100 Abgaben, Dokumentationsvollständigkeit bei pDL/Impfungen. Wer Abweichungen als Lernanlass nutzt und nicht als Schuldzuweisung, verändert Kultur.

 

Risikoprofile erkennen, Absicherung verzahnen, Liquidität schützen sind heute Apothekennachrichten

Versorgung ist mehr als Abgabe; sie ist Risikoarbeit am offenen System. Vier Patientengruppen prägen das Tagesgeschäft besonders stark, ohne dass man sie ausrufen muss: ältere Menschen mit vielen Verordnungen, Menschen in hochpreisigen Therapien, junge Familien mit selbstgesteuerter OTC-Nutzung und digital affine Kundschaft samt B2B-Bezügen. Wer ihre Muster versteht, standardisiert Beratung, schont Nerven – und senkt Kosten.

Bei Multimedikation zählen Vereinfachung und Priorisierung. Ein kurzer, strukturierter AMTS-Check mit Fokus auf Duplikate, anticholinerge Last, Sturz- und Dehydratationsrisiko bringt schnell Wirkung. Was geändert wird, gehört in den Medikationsplan und wird an die Praxis gespiegelt. Adhärenz entsteht nicht aus Appellen, sondern aus verständlicher Sprache, sinnvollen Dosierhilfen und einem vereinbarten Recall. So sinken Folgekontakte durch Verwirrung – und die Offizin gewinnt Zeit.

Hochpreiser brauchen eine eigene Prozesslinie, weil die ökonomischen und klinischen Risiken überdurchschnittlich sind. Genehmigung vor Bestellung, Temperatur- und Identitätskette, terminierte Erstabgabe, dokumentierte Warnzeichen und eine Nachfass-Logik verhindern Eskalationen. Jede Unschärfe wird hier teuer: Retaxationen, Rückgaben, Frust. Standards schaffen Frieden – im Team wie bei Kassen und Praxen.

Junge Familien entscheiden oft schnell und selbstbewusst über OTC. Hilfe ist hier nicht Bevormundung, sondern Priorisierung: Was wirkt wahrscheinlich, was ist überflüssig, wann braucht es ärztliche Abklärung. Dosiersicherheit, Interaktionscheck mit Dauermedikation und das ehrliche Benennen von Grenzen verhindern Fehlkäufe und Risiken. Wer dabei respektvoll bleibt, gewinnt Vertrauen – und Wiederkehr.

Digital affine Kundschaft erwartet Bequemlichkeit und Geschwindigkeit. Das ist kein Widerspruch zu Sicherheit, wenn IT-Prozesse robust sind: Mehr-Faktor-Anmeldung, tägliche Offline-Backups, Rechtekonzepte, Phishing-Drills und definierte Fallbacks für TI-Ausfälle. Ein sichtbarer Statushinweis am HV nimmt Druck aus der Situation, wenn Technik hakt. Sicherheit ist hier Service, nicht Bremse.

Zur Absicherung gehört ein Schutzmix, der Sach- und Vermögensrisiken gleichermaßen adressiert. Inhalts- und Betriebsunterbrechungsdeckung müssen Kühlkettenverluste, Stromspitzen und Interimskosten einschließen; Cyberpolicen benötigen Forensik, Datenwiederherstellung, Haftpflicht gegenüber Dritten und leistungsfähige BU-Komponenten inklusive Dienstleistereinbezug. Vertrauens- und Vermögensschadenbausteine fangen Retax-Spitzen und interne Delikte auf, modularer Rechtsschutz hält Verwaltung, Sozial- und Strafrecht abgedeckt. Entscheidend sind Obliegenheiten: Logger, Wartung, Vier-Augen-Prinzip, Schulungsnachweise – ohne sie versickert Deckung im Ernstfall.

Liquidität ist der Puffer, der aus Störungen keine Krisen macht. Wer Kernrisiken kartiert, drei Notfallkarten pflegt (Kühlkette, IT, Retax) und vierteljährlich prüft, wie schnell die Offizin wieder hochfährt, kauft sich Zeit. Genau diese Zeit entscheidet über Vertrauen im Quartier. Als Brücke in das nächste Thema bleibt ein biologischer Blick: Viele Medikationsprobleme wurzeln im Darm – und das Mikrobiom reagiert sensibel auch auf Mittel, die keine Antibiotika sind.

Absicherung ist kein Ersatz für Prävention, sondern deren Partner. Deshalb stehen Obliegenheiten am Anfang jeder Police-Diskussion: geschulte Teams, dokumentierte Wartung, Temperatur-Logger mit Alarmkette, Vier-Augen-Prinzip in Kasse und Abrechnung, IT-Backups mit Wiederherstellungstest. Wer diese Baseline etabliert, verhandelt aus Stärke und bekommt bessere Konditionen. Umgekehrt werden Versprechen ohne Praxis im Schadenfall zu Streit.

Ein kurzer, wiederkehrender Risiko-Rundgang schließt Lücken: Kühllager checken, Kabelwege, Zugriffsrechte, sichere Entsorgung von Etiketten mit Patientendaten, Alarmfunktionen der TI, Notfallkontakte laminiert am Servicetelefon. Nichts davon braucht große Projekte, alles davon wirkt täglich. So wird aus abstraktem Risiko ein handhabbarer Teil des Betriebs.

 

Mikrobiom schützen, Nebenwirkungen vorbeugen, Beratung präzisieren sind heute Apothekennachrichten

Die klassische Warnung vor Antibiotika und Darmproblemen ist bekannt. Weniger bekannt ist, wie stark auch nicht-antibiotische Wirkstoffe das ökologische Gleichgewicht im Darm verschieben können – mit Folgen für Infektionsrisiken, Verträglichkeit und Wirksamkeit. Neue Daten aus Labor, Tiermodell und Klinik deuten auf einen Mechanismus, der einfach klingt und komplex wirkt: Wenn Vielfalt und Biomasse der Darmflora sinken oder Schlüsselkeime verdrängt werden, verlieren Erreger an Konkurrenz – und gewinnen Patientinnen und Patienten an Risiko.

Das Konzept der Kolonisationsresistenz erklärt, warum Vielfalt schützt. Viele Bakterien besetzen Nischen, verbrauchen Nährstoffe und modulieren das Immunsystem. Wird dieses Netz gelichtet, öffnet sich Raum für Keime wie Salmonellen oder Klebsiellen. Dass Antibiotika das tun, ist trivial; dass Hormonpräparate, Antihistaminika, Antimetabolite oder Psychopharmaka ähnlich wirken können – subtiler, aber relevant – ändert Beratungspraxis. Es geht nicht um Alarmismus, sondern um kluges Erwartungsmanagement und präventive Schritte.

In der Offizin lässt sich das Thema pragmatisch verankern. Drei Fragen bringen Licht: Welche Wirkstoffe laufen dauerhaft, welche Beschwerden haben begonnen oder zugenommen, welche Antibiotikakurse lagen zuletzt vor. Wo mehrere potenziell eingreifende Mittel zusammentreffen, lohnt die Bündelung von Empfehlungen: ballaststoffreiche Kost, ausreichende Proteinzufuhr, Bewegung, ausreichendes Trinken, Stressreduktion. Probiotische Strategien bleiben individuell; wichtiger ist, Symptome ernst zu nehmen und Schwellen für ärztliche Abklärung zu benennen – Fieber, blutige Diarrhö, Dehydratation, rascher Kräfteverlust.

Die zweite Ebene ist Medikationshygiene. Unnötige Dauerverordnungen werden mit der Praxis hinterfragt, Doppelverordnungen bereinigt, Dosierungen überprüft. Jede Umstellung bekommt einen Beobachtungshorizont und einen Rückkanal: Was bessert sich, was verschlechtert sich, was bleibt gleich. Wer dokumentiert, lernt – und kann mit Ärztinnen und Ärzten auf Augenhöhe nachjustieren. So entsteht Qualität jenseits von Produktdiskussionen.

Kommunikation entscheidet über Akzeptanz. Der Ton bleibt nüchtern: seltene, aber ernstzunehmende Risiken; klare Hinweise, wann gehandelt werden muss; Respekt vor Autonomie. Pauschale Versprechen helfen nicht, konkrete Schritte schon. Wer den Zusammenhang zwischen Medikament, Mikrobiom und Symptom in einfachen Bildern erklärt, macht Menschen handlungsfähig. Genau das ist Versorgungsarbeit – messbar am ruhigeren Verlauf von Beschwerden und an weniger Notfallkontakten.

Der Blick zurück auf die Offizin zeigt: Mikrobiom-Beratung ist keine Spezialdisziplin, sondern ein Querschnittsthema. Sie verbindet AMTS, Ernährungswissen, Prävention und empathische Gesprächsführung. Wer sie strukturiert anbietet, schafft Differenz zum Versand und bindet Patienten über Vertrauen. Die Nähe bleibt eine Stärke – und sie wird stärker, wenn sie systematisch wird.

Einen Unterschied macht auch die Auswahl von Darreichungsformen. Magensaftresistente Präparate, hochdosierte Zinkgaben, Osmolalität mancher Säfte oder Zuckeralkohole in Sirupen verändern Transitzeit und Fermentation. Wer diese Effekte kennt, rät gezielt zu Einnahmezeitpunkten, Flüssigkeitsmengen oder Alternativen. Kleine Anpassungen entscheiden oft darüber, ob ein Bauch ruhig bleibt oder rebelliert.

Für sensible Gruppen – ältere Menschen, Kinder, Immunsupprimierte – sollten Offizinen klare Empfehlungslinien bereit halten: wann zum Arzt, welche Warnzeichen, welche Selbstmedikation mit Vorsicht zu genießen ist. Eine laminierte Infokarte hinter dem HV stützt die Beratung, ein kurzer Textbaustein im Kassenbon erinnert zu Hause. Qualität wird sichtbar, wenn sie sich wiederholt.

Fortbildung hält das Wissen lebendig. Ein vierteljährlicher Kurzimpuls zu Mikrobiom und Medikation – zwanzig Minuten, ein Fall, drei Merksätze – verankert das Thema im Team. Wer das in den Qualitätszirkel aufnimmt und mit der lokalen Praxis teilt, baut Brücken, die im Ernstfall tragen. So wird Mikrobiomkompetenz vom Nischenthema zur Routine – und die Offizin bleibt der Ort, an dem komplexe Zusammenhänge verständlich werden.

 

Vier Fäden, ein Ziel: Versorgung ruhig und verlässlich machen. Wenn Notdienste fair verteilt und betrieblich abgesichert sind, bleibt die Offizin offen. Wenn Führung delegiert, Rollen klar gezogen und Qualität vermessen wird, trägt das Team ohne Reibung. Wenn Risikogruppen sichtbar werden und Absicherung samt Liquidität greift, übersteht der Betrieb Schocks. Und wenn wir Arzneimittelwirkungen aufs Mikrobiom mitdenken, beraten wir präziser und beugen Komplikationen vor. So wird aus Alltagstaktik ein System.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will, sondern eine Wirkung, die bleibt. Zahlungsflüsse werden planbarer, wenn Dienstlast, Prozesse und Versicherungen aufeinander abgestimmt sind. Abrechnung und Hilfsmittel laufen reibungsärmer, wenn Vorabprüfungen, SOPs und Nachweise standardisiert sind. Prävention stärkt das Quartier, wenn Offizinen Hygiene, AMTS und verständliche Aufklärung konsequent verbinden.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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