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  • 08.09.2025 – Apotheken Nachrichten stärken Prävention, ordnen Versorgung, sichern Standorte
    08.09.2025 – Apotheken Nachrichten stärken Prävention, ordnen Versorgung, sichern Standorte
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Politik ruft Prävention und Telepharmazie aus, Finnland warnt vor Sparen ohne Netz, „Zone Zero“ erleichtert Adhärenz, der G-BA schä...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken Nachrichten stärken Prävention, ordnen Versorgung, sichern Standorte

 

Leitplanken in Routinen bringen, Adhärenz niedrigschwellig fördern, Impfansprüche sauber umsetzen

Apotheken-News: Bericht von heute

Mehr Verantwortung anbieten, Fläche sichern, Verhalten erleichtern, Impfen präzisieren: Diese Woche spannt sich der Bogen von der großen Bühne bis ins kleine Gespräch am HV. In Berlin wird die Apotheke als Präventions- und Impfpartner offen adressiert – mit Telepharmazie, Früherkennung und der Ansage, Honorierung und Bürokratie weiterzuentwickeln. Der Blick nach Finnland zeigt die Kehrseite schneller Reformen: Wer spart, ohne Netze zu stützen, riskiert weiße Flecken. Im Alltag hilft ein leiser Trend: „Zone Zero“ senkt die Schwelle zur Bewegung und liefert eine Vorlage für Adhärenz-Gespräche, die ohne Druck funktionieren. Gleichzeitig setzt der G-BA neue Impfsteine: Grippe für Tierkontakt-Gruppen, Mpox ab zwölf, Chikungunya für Reisende – alles Chancen für klare Prozesse, saubere Aufklärung und dokumentierte Qualität. Wo Politik, Finanzierung, Verhalten und Leitlinien in SOPs landen, wird Versorgung spürbar besser – Schritt für Schritt, Patient für Patient.

 

Prävention ausbauen, Telepharmazie verankern, Vergütung stabilisieren

Christos Pantazis verschiebt die Perspektive weg von der reinen Packungsabgabe hin zur Vor-Ort-Apotheke als präventive Anlaufstelle. Er denkt Prävention konkret und niedrigschwellig: Blutdruck- und Rhythmuschecks, Adhärenzgespräche, strukturierte Follow-ups, Impfangebote ohne Hürden. Das ist weniger eine Aufgabenausweitung als eine Rückbesinnung darauf, wofür Offizinen in der Fläche seit Jahren stehen: Nähe, Verbindlichkeit, verlässliche Routinen. Wenn Politik diese Routinen stärkt, entsteht Ruhe in einem System, das zu oft von hektischen Signalen getrieben wird. Und wenn Vergütung stabil wird, werden aus guten Absichten verlässliche Leistungen, die bleiben.

Die praktische Frage ist nicht, ob die Apotheke „mehr“ kann, sondern wie sie die Zusatzaufgaben in den Wochenrhythmus übersetzt. Drei Bausteine helfen sofort: feste Präventions-Slots im Kalender, kurze Protokolle für Tele-Follow-ups und ein Impfpfad, der Aufklärung, Einwilligung, Durchführbarkeit und Nachbeobachtung in einem ruhigen Ablauf bündelt. Genau dafür braucht es Vergütung, die nicht von Zufall abhängt, sondern Leistungen kalkulierbar macht. Eine einmalige Anhebung schafft Luft, aber erst eine dynamische Logik schützt vor dem nächsten Kostenschub. Wenn das Packungsfixum atmet und Folgekosten realistisch bepreist werden, gewinnen Planung und Personalpolitik an Boden.

Die E-Rezept-Störungen sind dabei kein Argument gegen Digitalisierung, sondern ein Hinweis auf fehlende Betriebsmittel: klare Wartungsfenster, redundante Wege, geübte Fallbacks. Wer das auf Apothekenebene übt, verliert weniger Zeit am HV und gewinnt Vertrauen zurück, weil Kommunikationslinien funktionieren. Die Brücke zu den Impfempfehlungen zeigt, wie Politik und Praxis ineinandergreifen können: Wenn Zielgruppen klar benannt sind und Abläufe sitzen, ist der Schritt von der Richtlinie zur Spritze kurz. Der Rest ist Handwerk: Terminfenster definieren, Bögen bereitlegen, Lager und Kühlkette gelassen führen.

Für Apotheken bedeutet das, Prioritäten sichtbar zu machen. Prävention ist keine Kampagne, sondern eine Wochenaufgabe mit festen Zeiten, klaren Zuständigkeiten und einer Sprache, die entlastet statt belehrt. Teams brauchen kleine, wiederholbare Einheiten, die sich nicht nach der größten Krankheit richten, sondern nach dem kleinsten nächsten Schritt. Der Erfolg zeigt sich nicht in Scheckheften, sondern in weniger Unterbrechungen, weniger Rückfragen, weniger verpassten Chancen. Wenn Prävention so organisiert wird, verliert sie ihren Event-Charakter und wird zur ruhigen Konstante.

In der Offizin stellt sich jetzt die Frage, wie Präventionswege belastbar in die Woche gegossen werden. Ein Vorschlag: Montag und Donnerstag je zwei Stunden Präventionsfenster, mittwochs Tele-Follow-ups in zwei zehnminütigen Blöcken pro Stunde, freitags Impfslot mit klarer Bestelllogik. Begleitend eine kurze Einwilligungsroutine, ein Mini-Protokoll pro Gespräch und ein Rückkanal an Hausärztinnen und Hausärzte, der die Apotheke als Partner erkennbar macht. So hält die Offizin das Versprechen der Nähe ein, ohne Teams zu überziehen. Wenn Zahlen zeigen, was wirkt, fühlt sich eine Debatte über Honorierung weniger nach Bitte an und mehr nach sachlicher Fortschreibung.

Telepharmazie ist dabei kein Fremdkörper, sondern ergänzt die Präsenz. Ein klarer Rahmen verhindert Missverständnisse: Video-Check-ins nach Therapiewechseln, kurze Nachfragen zu Nebenwirkungen eine Woche nach Beginn, ein strukturiertes Gespräch bei Kombinationsfragen. Die Technik ist Mittel, nicht Botschaft. Entscheidend ist, dass die Apotheke erreichbar bleibt, wenn Menschen unsicher sind, und dass die Gesprächsführung nicht komplizierter wird als das Anliegen. So entsteht Verlässlichkeit, die digital unterstützt, aber analog spürbar bleibt.

Der Streit um Zuständigkeiten wird leiser, wenn Wirkungen messbar sind. Wer konsequent dokumentiert, wie viele Blutdruck-Checks Auffälligkeiten ergeben, wie viele Impfungen ohne Termin gelingen oder wie oft Tele-Follow-ups Klarheit bringen, kann ruhig über Vergütung sprechen. Politik honoriert, was sichtbar wirkt. Und je klarer die Zahlen aufbereitet sind, desto weniger müssen Teams ihre Bedeutung erklären. Das nimmt Schärfe aus Debatten und schafft einen einfachen Satz: Diese Leistungen sparen Wege, Zeit und Fehler – täglich.

Für Apotheken bedeutet das, Prioritätensetzung nicht nur zu predigen, sondern zu zeigen. Eine Tafel mit Wochenfenstern, ein ruhiger Hinweis im Gespräch, eine kurze Rückmeldung nach Tele-Terminen – mehr braucht es selten. So wird Prävention nicht zur Last, sondern zur Form der Fürsorge, die Offizinen ohnehin auszeichnet. Und genau in dieser Ruhe liegt die Kraft, neue Aufgaben aufzunehmen, ohne das Alte zu verlieren.

 

Netz sichern, Steuerlast justieren, Fläche erhalten

Was in Finnland als Reform diskutiert wird, ist überall dasselbe Spannungsfeld: Effizienz gewinnen, ohne die Fläche zu verlieren. Einsparziele, unveränderte Abgaben und sinkende Preise erzeugen einen Zangeneffekt auf Betriebe, die ohnehin mit höheren Energie-, Personal- und Mietkosten kämpfen. Wenn dazu steuerliche Vereinfachungen Schwellen glätten, die bislang Randlagen schützten, kippt ein fein ausbalanciertes System. Dann werden Apotheken zu Kostenstellen, die in Excel gut, im Alltag aber schlecht aussehen. Versorgung ist jedoch kein Tabellenblatt, sondern ein Gewebe aus Wegen, Menschen und Rhythmen.

Dichteveränderungen sind selten linear. Schließen Nebenapotheken, wandert Frequenz nicht einfach in die Hauptbetriebe, sondern reißt Wegeketten. Ärztliche Termine werden verschoben, Pflegewege länger, chronische Verläufe brüchiger. Die volkswirtschaftliche Rechnung ist trügerisch, wenn sie nur Ausgaben zählt, aber die Folgekosten verteilter Versorgung ignoriert. Ein Steuerkamm, der „groß“ und „klein“ vereinfachen will, muss in ländlichen Netzen fein greifen oder bewusst gegensteuern. Reformen, die Fläche nicht ausdrücklich adressieren, erzeugen Lücken, die später teuer gefüllt werden müssen.

Das Gegenbild dazu ist ein Rahmen, der Nähe und Aufwand anerkennt. Wer Botendienst, Rezeptmanagement und Impfwege in dünn besiedelten Gebieten leistet, trägt Zusatzlast, die nicht beliebig effizienter wird. Dafür braucht es verlässliche Zuschläge, die nicht jährlich neu erkämpft werden müssen, sondern als stilles Fundament liegen. Gleichzeitig gilt: Kollektivlösungen ohne Marktrückmeldung laufen Gefahr, an der Praxis vorbeizugehen. Deswegen sind kurze Evaluationsschleifen wichtig, in denen Verbände, Betriebe und Kommunen früh Rückmeldung geben. Nur so bleibt Politik beweglich, statt auf Jahre festzuschreiben, was heute schon knirscht.

Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus, Szenarien durchzurechnen, bevor die Reform kommt. Welche Liquidität bleibt bei veränderten Steuerklassen, welche Öffnungszeiten sind tragfähig, welche Rollen kann eine Nebenapotheke noch spielen. Es lohnt sich, Zuschläge, Wege und Nachtlasten hart zu quantifizieren, damit Gespräche mit Kommunen und Abgeordneten nicht aus dem Bauch geführt werden. Eine ruhige Vorbereitung zahlt sich aus, weil sie Optionen sichtbar macht: Kooperationen bei Botendiensten, geteilte Lagerlogik, abgestimmte Impfwochen mit den Praxen, die Frequenz bündeln.

Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus außerdem, die eigene Erzählung zu schärfen. Nicht „wir stehen unter Druck“, sondern „so viel Versorgung hängt an diesem Ort, und so rechnen wir sie vor“. Wer die Fläche konkret macht, statt abstrakt über Belastung zu sprechen, verschiebt die Debatte. Dann wird sichtbar, warum Gleichheit im Gesetz nicht Gleichwertigkeit in der Versorgung ist – und warum Reformen nicht an Städten gemessen werden dürfen, wenn sie die Fläche treffen. Das klingt unspektakulär, ist aber wirksam, weil es Menschen, Wege und Wirkungen benennt.

In Reformphasen entscheidet die Reihenfolge. Erst wird der Bestand gesichert, dann werden Prozesse schlanker gemacht. Wer es umkehrt, spart auf dem Papier und verliert in der Fläche. Deshalb wirken Korrekturen an Steuerklassen nur, wenn sie die Versorgungsschwelle respektieren. Unterhalb dieser Schwelle wird jede Vereinfachung zur Belastung, weil sie gesparte Verwaltung auf der Kostenseite mit verlorener Nähe auf der Versorgungsseite bezahlt. Das ist eine Rechnung, die Menschen spüren, bevor Tabellen es zeigen.

Koalitionen vor Ort helfen, wenn Regeln von oben drücken. Kommunen, Pflege, Hausärztinnen und Hausärzte kennen die Wege, die an einer Apotheke hängen. Wenn sie gemeinsam darlegen, welche Folgekosten bei Schließungen entstehen, wird aus einem Branchenanliegen ein regionales Projekt. Manchmal reichen kleine Lösungen: eine verbesserte ÖPNV-Anbindung, eine Stützpunktlogik für Botendienste, die Einbindung in lokale Impfkampagnen. Strukturpolitik beginnt im Kleinen, und genau dort hat die Offizin ihre Stärke.

In der Offizin stellt sich jetzt die Aufgabe, die eigene Resilienz zu planen. Liquiditätsreserve definieren, Personalmodelle mit flexiblen Stundenkorridoren prüfen, Mietverträge auf Risiken sichten, regionale Partner für gemeinsame Services identifizieren. Wer solche Themen nicht erst im Ernstfall anfasst, sondern früh, reduziert Schockwellen. Das schützt Teams, Kundschaft und letztlich auch die Reform, weil sie auf tragende Betriebe trifft und nicht auf ausgezehrte Strukturen. 

 

Leicht bewegen, Stoffwechsel stützen, Einstieg erleichtern

Zone Zero wirkt deshalb, weil sie niemanden überfordert. Zehn Minuten gehen, zwei Mobilisationsübungen, eine kurze Dehnungseinheit – das alles liegt unterhalb der klassischen Trainingszone und lässt sich ohne Ausrüstung und Vorwissen starten. Der Nutzen entsteht aus der Summe: bessere Durchblutung, ruhigere Blutzuckerprofile, mehr Regeneration, weniger Schlaflosigkeit. Für Menschen nach Erkrankungen, in stressigen Phasen oder mit langem Sitzen ist das ein Einstieg, der nicht nach „Sport“ klingt, aber biologisch trägt. Und genau das nimmt Druck aus Gesprächen, die sonst an zu großen Plänen scheitern.

In der Beratung ist die Sprache der Hebel. Wer „Training“ sagt, weckt Erwartungen, wer „Bewegung im Alltag“ sagt, senkt die Schwelle. Drei kleine Anker helfen, Routine zu bauen: an Routinen andocken, Erfolge sichtbar machen, Überforderung vermeiden. Praktisch heißt das, Spaziergänge an bestehende Wege zu hängen, etwa nach dem Abendessen, Mini-Übungen morgens nach dem Zähneputzen, und erst nach einer Woche den Schrittzähler aus der Schublade zu holen. So entsteht Selbstwirksamkeit, ohne dass Menschen an Zahlen scheitern. Das Ergebnis ist weniger Abbruch, mehr ruhiger Fortschritt.

Die Brücke zu Stoffwechselthemen liegt auf der Hand. Wer Prädiabetes vorbeugen will, profitiert sofort von leichten Bewegungsfenstern, die postprandiale Spitzen abflachen. Wer Blutdruck senken möchte, gewinnt über regelmäßige, niedrige Aktivität Verdauungsruhe und besseren Schlaf. Auch psychisch wirkt der Einstieg: Tagesstruktur, Licht, Atem – alles das lässt Stress runterfahren, gerade in dunklen Monaten. Damit aus guten Vorsätzen echte Verläufe werden, braucht es kleine Protokolle, die nicht schrecken: ein Satz auf der Karteikarte und ein Rückruf nach sieben Tagen reichen.

In der Beratungspraxis zeigt sich, dass Zone Zero kein Ersatz für intensive Reize ist, sondern ein Fundament. Wer später mehr will, baut darauf auf – wer es nicht kann, hat dennoch gewonnen. Das entlastet Gespräche, weil es den Druck nimmt. Die Offizin ist dafür ein guter Ort: niedrigschwellig, vertraut, nicht moralisierend. Hier darf Bewegung Alltag sein, nicht Identität. Wer so führt, verändert Verhalten, ohne das Wort „Lebensstiländerung“ zu bemühen. Das Ergebnis ist weniger Spektakel und mehr Verlässlichkeit.

Für Apotheken bedeutet das, Zone Zero als festen Baustein in Präventionsgesprächen zu verankern. Zwei Sätze reichen: „Zehn Minuten nach dem Abendessen gehen, morgens zwei Mobilisationsübungen. Wir haken nächste Woche kurz nach.“ Dazu ein kleiner Hinweis auf bequeme Schuhe oder eine witterungsfeste Jacke – mehr braucht es nicht. Wer will, ergänzt später einen moderaten Impuls, aber erst, wenn die Einsteigeroutine sitzt. So bleibt Bewegung freundlich, planbar und still wirksam. Und Teams merken, wie solche kleinen Erfolge die Stimmung heben.

Auch das Team profitiert, wenn Bewegung in die Beratung einzieht. Wer täglich steht, trägt Lasten anders, wenn Mobilisationen selbstverständlich werden. Fünf ruhige Atemzüge nach hektischen Phasen, eine Minute Schulterkreisen, ein kurzer Gang um den Block – das schärft Wahrnehmung und senkt Fehlerquote. So entsteht eine Kultur, in der Gesundheit nicht gepredigt, sondern gelebt wird. Menschen spüren diese Glaubwürdigkeit, und sie stärkt die Beratung mehr als jedes Poster.

Am Ende zählt der nächste machbare Schritt. Niemand muss Tracker, Pläne oder Mitgliedschaften haben, um zu beginnen. Ein JA zu zehn Minuten ist wertvoller als ein Plan für zehn Kilometer, der nie startet. Darauf baut alles andere. Wenn die Offizin diesen Ton setzt, wird aus der Apotheke ein Ort, an dem kleine Veränderungen anfangen dürfen. Das reicht, um Verläufe leiser zu machen – und genau das ist die Stärke dieses Ansatzes.

Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus, Zone-Zero-Bausteine in Präventionswochen fest zu verankern. Ein ruhiger Aushang genügt: „Bewegung freundlich starten – wir zeigen, wie es geht.“ Dazu ein kurzer Gesprächsleitfaden und eine Nachfassnotiz nach sieben Tagen. So entsteht ein kleiner Service mit großer Wirkung, der keine Geräte braucht und doch viel verändert. Die Apotheke wird zur verlässlichen Begleiterin, nicht zur Trainerin – und genau das hält durch.

 

Zielgruppen klären, Impfpfade ordnen, Alltag schützen

Die jüngsten Richtlinienanpassungen eröffnen konkrete Wege, Schutz lückenloser zu organisieren. Bei Influenza rücken Menschen in den Fokus, die häufig und direkt mit Schweinen, Geflügel, Wildvögeln oder Robben arbeiten – von Stall bis Zoo, von Praxis bis Schlachthof. Bei Mpox sinkt die Altersgrenze für Indikations- und Postexpositionsimpfung auf zwölf Jahre; sensible, respektvolle Ansprache und klare Einwilligungswege werden damit wichtiger. Die Chikungunya-Impfung betritt als Reiseimpfung die Bühne, sinnvoll eingebettet in eine Beratung, die Tropenrisiken ruhig ordnet. Solche Anpassungen sind kein Selbstzweck, sondern schließen Lücken, die der Alltag offenbart.

Damit Richtlinien Versorgung werden, braucht es Pfade, die niemanden überraschen. Ein Pfad beginnt nicht an der Spritze, sondern an der Tür: Wer gehört wozu, welche Unterlagen liegen bereit, wie läuft die Einwilligung, wer beobachtet nach, wer dokumentiert und rechnet ab. In der Offizin trägt eine saubere Wochenstruktur: ein Influenza-Fenster für Tierkontakte, ein Mpox-Slot mit sensibler Beratung und Einwilligungslogik für Minderjährige, ein Reiseblock, der Chikungunya mit Mückenschutz und Reisedurchfall-Beratung bündelt. Wenn diese Fenster fest sind, sinkt Hektik, steigen Trefferquote und Zufriedenheit.

Die Sprache entscheidet. Menschen mit Tierkontakten kommen aus Schichten, in denen Zeit knapp ist; klare, freundliche Informationen und feste Slots sind wichtiger als Plakate. Mpox-Gespräche gelingen, wenn Respekt spürbar ist und Räume sicher wirken; es geht nicht um Schubladen, sondern um Schutz. Und bei Reiseimpfungen zahlt sich Einfachheit aus: Was wann wohin, mit welcher Verträglichkeit – keine Abkürzungen, keine Verharmlosung. Wer das ruhig erklärt, nimmt Hektik aus dem Thema und macht Termine verlässlich.

Operativ heißt das, heute zu sortieren: Zielgruppenlisten schärfen, Bögen für Minderjährige prüfen, Lager und Kühlketten abgleichen, Teamrollen verteilen, Abrechnungspfade kurzhalten. Eine kleine Checkliste pro Angebot verhindert Reibung: Aufklärung da, Einwilligung hier, Beobachtung dort, Eintrag abgeschlossen. Wer mit Hausärztinnen und Hausärzten früh Brücken baut, vermeidet Doppelungen und Rückfragen. Und wer nach der Saison Zahlen sammelt, weiß morgen, wie viele Slots gereicht haben – aus Erfahrung wird Routine.

Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus, Impfangebote als Versorgung zu denken, nicht als Event. Es geht um verlässliche Prozesse, nicht um Glanz. Wenn die Wege gut sind, sind die Gespräche kürzer, die Nachfragen seltener, die Zufriedenheit höher. Der Schutz entsteht nicht in der Spitze der Kampagne, sondern im ruhigen Durchlauf über Wochen. Wer so arbeitet, schafft Ruhe in Zeiten, die zu Unruhe neigen – und genau darin liegt der Wert der Offizin für die Menschen vor der Tür.

Impfpfade sind auch Kommunikationspfade. Wer die Saison mit einem ruhigen, erklärenden Ton eröffnet, begegnet Skepsis freundlich. Kein Druck, keine Übertreibung, sondern klare Antworten auf klare Fragen: Wogegen schützt die Impfung, wie wahrscheinlich sind Reaktionen, welche Alternativen bestehen. So bleibt die Entscheidung beim Menschen, und Vertrauen wächst, weil niemand überfahren wird. Das ist langsamer als Kampagnen, aber nachhaltiger, weil es Beziehungen pflegt.

Die Verzahnung mit Präventionsangeboten wirkt doppelt. Blutdruckmessungen, Medikationsanalysen und Impftermine lassen sich in einem Besuch verbinden, wenn Wege kurz sind. Wer digitale Erinnerung nutzt, holt Menschen rechtzeitig ab, ohne zu nerven. Und wenn einmal Technik streikt, greifen geübte Fallbacks – ein Hinweis aus der E-Rezept-Praxis, der hier ebenso gilt. So bleibt das Angebot robust, selbst wenn die Umgebung unruhig wird. Versorgung entsteht, wenn Prozesse halten, nicht wenn sie glänzen.

Für Apotheken bedeutet das, Schnittstellen nach außen wach zu halten. Betriebe an Schlachthöfen, Tierärztinnen und Tierärzte, Reisebüros und Schulen sind natürliche Partner, wenn es um Aufklärung und Slots geht. Wer diese Kreise früh einlädt, füllt die Termine ruhiger und vermeidet Staus. Es ist die alte Stärke der Offizin: Menschen kennen, Wege kennen, leise organisieren. Genau hier liegt die Kraft, die die neuen Empfehlungen in gelebten Schutz verwandelt. 

 

Politik gibt Richtung, Praxis macht Wirkung: Wenn Prävention und Telepharmazie in Berlin größer gedacht werden, braucht es vor Ort klare Abläufe, damit Beratung, Tests und Impfungen ohne Umwege stattfinden. Blick nach Finnland: Sparreformen ohne fein justierte Steuern gefährden Fläche – auch hierzulande ist das die Warnlampe für jede Honorar- und Strukturdebatte. Sanfte Bewegung als „Zone Zero“ erinnert daran, wie niedrig Schwellen sein müssen, damit Routinen halten – genau die Logik, mit der Apotheken Adhärenz, Selbstmessung und kleine Verhaltensschritte begleiten. Und wenn der G-BA Impfempfehlungen präzisiert, wird aus Regelwerk Alltag: Anspruch klären, Zielgruppen benennen, Aufklärung leisten, Dokumentation sichern. Aus vier Richtungen entsteht ein Bild: Versorgung wird verlässlich, wenn Politik, Finanzierung, Verhalten und Leitlinien in SOPs landen – messbar, wiederholbar, teamtauglich.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Teams leise, aber konsequent Routinen pflegen, wird Reform spürbar, nicht bloß verhandelt. So wächst die Ruhe, die Menschen an der Offizintür suchen.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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