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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Apotheken stehen unter Druck wie nie zuvor: Kosten steigen, Fachkräfte fehlen, digitale Systeme wanken, und politische Entscheidungen werden vertagt. Statt Sicherheit erleben Inhaberinnen und Inhaber Unsicherheit – vom E-Rezept-Ausfall bis zum Kühlkettenrisiko. Standardpolicen decken diese komplexe Realität nicht ab, weil sie branchenspezifische Gefahren übersehen. Retaxationen, Cyberangriffe oder ungeklärte Nachfolgeregelungen bedrohen nicht nur die Bilanz, sondern die Versorgung einer ganzen Region. Der Bericht zeigt, warum Apotheken ohne maßgeschneiderten Versicherungsschutz ihre Zukunft verspielen, wie Fachinstitutionen wie ApoRisk Gesundheit, Sicherheit, Vorsorge und Finanzen in einen Zusammenhang bringen und warum jetzt der Rollenwechsel vom reinen „Feuerlöscher“ zum strategischen Risikomanager entscheidend ist. Wer Risiken unterschätzt, verliert Handlungsfähigkeit; wer sie erkennt und absichert, gewinnt Stabilität, Vertrauen und Zukunft.
Wer eine Apotheke führt, kennt den Reflex: überall sein, jede Lücke schließen, jedes Problem sofort persönlich lösen. Dieser „Feuerlöscher-Modus“ hält den Betrieb sichtbar am Laufen – bis er ihn unsichtbar auslaugt. Der Rollenwechsel hin zur strategischen Unternehmerin bzw. zum strategischen Unternehmer ist deshalb kein Luxus, sondern Überlebensfrage: Arbeit am System statt nur im System. Strategie allein reicht aber nicht. Ohne belastbare Strukturen, die auch bei Ausfällen, Stressspitzen und Personallücken tragen, bleibt jede Vision ein Versprechen auf Papier. Der Schlüssel liegt darin, Verantwortung zu bündeln, Prozesse zu entflechten und das Team so zu entwickeln, dass es Qualität nicht nur erfüllt, sondern fortlaufend verbessert.
Der Weg beginnt mit einer nüchternen Bestandsaufnahme. Welche Aufgaben sind wirklich Chefsache – Zielbild, Risiko, Ressourcen – und was muss ins Team? Welche Abläufe hängen an einzelnen Köpfen und gefährden damit die Resilienz? Wo existieren schriftliche Standards, Checklisten und Trainings – und wo regiert Gewohnheit? Wer diese Fragen ernst nimmt, erkennt schnell: Der Engpass ist selten die Belegschaft, sondern die fehlende Struktur, die aus Engagement wiederholbare, überprüfbare Qualität macht. Ein belastbares Grundgerüst umfasst eine saubere Trennung von Verantwortlichkeiten, klar definierte Übergaben, eine dokumentierte Stellvertreterlogik und einen Trainingskalender, der Pflichtthemen (BtM, Kühlkette, AMTS, Rezept- und Retax-Prophylaxe, Datenschutz/Cyberhygiene) zyklisch auffrischt. Alles schriftlich, überall zugänglich, regelmäßig geübt.
Strategische Personalentwicklung beginnt mit dem Zielbild: Welche Kompetenzen braucht die Apotheke in zwei bis drei Jahren zwingend? Typischerweise gehören dazu: tiefes Abrechnungs- und Retaxwissen, strukturierte AMTS-Beratung, Prozesskompetenz für Heimversorgung, digitale Termin- und Kontaktstrecken, belastbare BtM- und Kühlkettendokumentation, Präventionsschwerpunkte (z. B. Sucht, Selbstmedikation, Impfen). Aus dem Zielbild werden Lernpfade, Mentoring-Duos, Hospitationen und Prüfmeilensteine. Teams, die ihre eigenen Standards mitschreiben, halten sie nicht nur besser ein – sie verbessern sie, weil sie die Reibstellen des Alltags am besten kennen. Das verändert Kultur: weg von „Fehler suchen“, hin zu „Abläufe verbessern“.
Marketing ist in der Offizin kein Plakat, sondern gelebte Positionierung. Zielgruppenspezifisch heißt: klare Angebote für klar definierte Menschen. Chronisch Kranke brauchen ein eng getaktetes Medikationsmanagement mit verbindlichen Folgeterminen und erreichbarer Rückfrage; junge Familien erwarten verlässliche Orientierung zu Fieber, Stillzeit, Reiseapotheke; Pflegeeinrichtungen brauchen planbare Lieferfenster, feste Ansprechpartner und Auditsicherheit; digital affine Kundschaft will robuste, datensichere Kontakt- und Terminpfade. Wer das bewusst baut, schafft Bindung, die Promi-Werbung nicht einfach wegwischen kann.
Die Frage „Was bleibt beim Chef?“ lässt sich präzise beantworten: Richtung, Risiken, Ressourcen. Richtung heißt: wenige, messbare Ziele („Retaxquote halbieren“, „AMTS-Gespräche pro Woche verdoppeln“, „Digital-Ausfallplan testen und protokollieren“) – und eine monatliche Review. Risiken heißt: ein lebendes Risikoregister mit Quartalsblick, Verantwortlichen und Gegenmaßnahmen – Retax-Check vor Abgabe, Vier-Augen-Prinzip bei Hochpreisern, Temperatur-Logging mit Alarmkette, Cyber-Hygiene mit Phishing-Drills, Vertretungsnetz für Langzeitausfälle. Ressourcen heißt: Liquiditätsplanung mit Szenarien, Investitionsdisziplin, Personaldecke mit Puffer, klare Priorisierung bei Engpässen.
Zeitstruktur macht Haltung sichtbar. Ein fester „Chef-Slot“ pro Woche für Kennzahlen, Risiken, Personal und Partnergespräche verhindert, dass Dringliches Wichtiges frisst. Ein monatlicher Qualitätszirkel mit Mikrodaten – Abgabefehler, Abbrüche, Abrechnungsauffälligkeiten – als Lernformat statt als Kontrollinstrument dreht die Spirale in Richtung Kompetenz. Eine halbjährliche Strategierunde mit externer Sicht (Steuerkanzlei, Fachmakler, IT-Partner, Heimversorgungsleitung) bringt das Korrektiv, das intern oft fehlt. So entsteht ein Takt, der den Alltag trägt.
In der Praxis rechnet sich das schnell. Klar definierte Prozesse lassen Urlaubs- und Krankheitsphasen ohne Qualitätsverlust überstehen. Gelebte Dokumentation schützt vor Retaxationen. Eine geübte Notfallkette bei Kühlkettenproblemen spart Ware und Nerven. Ein getesteter Digital-Ausfallplan verhindert Umsatz- und Vertrauensverluste, wenn das E-Rezept oder Schnittstellen streiken. Eine definierte Kundenreise vom ersten Kontakt bis zur Folgeberatung macht aus einzelnen Käufen stabile Beziehungen. Und ein bewusst gepflegtes Netzwerk – Ärztinnen/Ärzte, Pflege, Beratungsstellen, Fachanwalt, Fachmakler – erweitert Handlungsoptionen in kritischen Situationen.
Für Apotheken bedeutet das: Strukturen sind keine Bürokratie, sondern Versicherung gegen das Unerwartete. Wer sie baut, federt Promi-getriebene Marktverschiebungen besser ab, weil Bindung nicht dem Zufall überlassen bleibt (Thema 2). Wer sie pflegt, erkennt Präventionsthemen früh – etwa riskanten Lachgas-Konsum im Umfeld und seine Konsequenzen (Thema 3). Und wer so führt, schafft für verletzliche Gruppen – Kinder aus suchtbelasteten Familien, Jugendliche mit FASD – verlässliche Ansprechpartner und klare Wege in Hilfen (Thema 4). So wird aus „Feuer löschen“ wieder „Zukunft gestalten“.
Die Schließungsankündigung einer Landapotheke mit dem Vorwurf, prominente Fernsehwerbung für einen EU-Versender sauge Stammkundschaft im Alter 50 bis 70 regelrecht ab, wirkt zugespitzt – und benennt doch eine reale Dynamik. Wenn zur besten Sendezeit Vertrauensträger den bequemen Klick preisen, geraten Vor-Ort-Apotheken in einen Sog aus steigenden Erwartungen, sinkender Frequenz und schmaleren Margen. Werbepsychologie ist gnadenlos: Wiederholung, Einfachheit, Belohnung – ein Rabattgutschein hier, ein Testimonial dort – und Gewohnheiten verschieben sich. Dass gleichzeitig E-Rezept-Störungen das Bild „online = modern, vor Ort = umständlich“ begünstigen, verschärft den Effekt. Die Frage ist daher nicht, ob Werbung wirkt, sondern wie die Offizin vor Ort gegenhält, ohne in Kopie zu verfallen.
Die Antwort liegt in Differenzierung, nicht im Preiswettlauf. Differenzierung heißt: Leistungen sichtbar machen, die Versand nicht leisten kann – spürbare Nähe, fachliche Tiefe, verlässliche Erreichbarkeit, kluge Services. Das beginnt bei der konsequenten Rezept-Navigation: proaktiv klären, was verfügbar ist, Alternativen und Teilbelieferungen offensiv organisieren, Rückfragen mit der Praxis auf kurzem Draht lösen, Folgetermine aktiv anbieten. Es setzt sich fort in strukturierten AMTS-Gesprächen, die Wechselwirkungen und Anwendungsfehler wirklich reduzieren, und in planbaren Services für chronisch Kranke, die Sicherheit schaffen: Medikationsplan mit Erinnerungslogik, Quartals-Check-Ins, Notfall-Karten. Für Pflegeheime und Pflegedienste zählt die Verlässlichkeit ganzer Prozessketten – von der Bestellung bis zur kontrollierten Übergabe. Für junge Familien sind niederschwellige Orientierungen zu Fieber, Stillen und Reiseapotheke Gold wert. Für digital affine Kundschaft entscheidet, ob die Apotheke datensichere, verständliche Kontakt- und Terminwege bietet und bei E-Rezept-Störungen sofort eine „Brücke“ baut.
Gegen die Macht der TV-Bühne hilft eine eigene, glaubwürdige Stimme. Das heißt nicht, mit denselben Mitteln zurückzuschlagen, sondern lokal und digital präzise zu sein: verständliche, wiederkehrende Formate auf der Website und in den sozialen Kanälen; kurze, nützliche Hinweise, die echten Alltag adressieren; seriöse Tonalität statt Clickbait. Wer regelmäßig in den Köpfen auftaucht, ist ansprechbar, wenn etwas schiefgeht – genau dann entscheidet sich Loyalität. Im Offizin-Alltag übersetzt sich das in eine konsequente „Kontakt-Kaskade“: Jede Beratung endet mit einem klaren nächsten Schritt, jeder Meilenstein wird festgehalten, jeder Folgetermin wird aktiv angeboten. Bindung ist kein Zufall.
Rechtlich und wirtschaftlich braucht es einen kühlen Kopf. Prominente Versandwerbung ist zulässig, solange sie die Regeln einhält; sie zu skandalisieren, ändert wenig. Entscheidend ist, die eigenen Kennzahlen zu kennen: Frequenz, Rx-Quote, Abwanderungsindikatoren, Wiederkehr-Raten, Beratungszeit pro Fall, AMTS-Gespräche, Retaxquote, durchschnittlicher Bon, Serviceinanspruchnahme. Wer Trends früh erkennt, kann Leistungen anpassen, Öffnungszeiten justieren, Personaleinsatz optimieren, Kooperationspartner stärken. In Regionen mit hoher Versandaffinität ist es sinnvoll, eigene Stärken noch schärfer zu definieren: Heimversorgung, Pflege-Kooperationen, Spezial-Beratungslinien (z. B. Onkologie-Support, Diabetes-Coaching), Prävention und Impfungen.
Psychologisch hilft, das Narrativ zu drehen: Nicht „wir verlieren gegen Versand“, sondern „wir sind die, die da sind, wenn es kompliziert wird“. Wenn das E-Rezept wieder hängt, ist die Offizin die Stelle, die Brücken baut – durch Token-Ausdruck, durch Rückruf in der Praxis, durch pragmatische Lösungen im Rahmen der Regeln. Diese Erfahrungen prägen mehr als ein Fernsehspot. Und sie werden erinnert, wenn es zählt.
Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus: Marktverschiebungen sind real, aber nicht zwangsläufig. Wo Struktur, Prozessklarheit und wiedererkennbare Qualität zusammentreffen, bleibt Bindung robust – trotz Rabatt und Promi. Wer diese Linie mit Haltung, Daten und Team entwickelt, verliert weniger an den Sog und gewinnt mehr an Profil. Genau dieses Profil stiftet weitere Resilienz in den Themen, die als Nächstes aufschlagen: riskanter Konsum von Lachgas und seine Folgen (Thema 3) sowie die stille Last von Kindern aus suchtbelasteten Familien, für die verlässliche Orte besonders wichtig sind (Thema 4).
Distickstoffmonoxid, als Lachgas aus der Anästhesie bekannt, hat in den vergangenen Jahren eine zweite Karriere als vermeintlich harmlose Partydroge hingelegt. Kartuschen sind leicht zu besorgen, die Inhalation wirkt schnell und kurz – und genau diese Kombination unterschätzen viele. Die Giftnotrufe melden deutliche Anstiege an Anfragen, Kliniken berichten von neurologischen Ausfällen, und Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Lachgas nehmen in einzelnen Ländern spürbar zu. Öffentlich ist die Diskussion angekommen, politisch sind Verbote für Minderjährige und Einschränkungen des Online-Handels auf dem Weg. Für Apotheken stellt sich damit nicht die Frage, ob das Thema relevant ist, sondern wie man klug und wirksam damit umgeht.
Pharmakologisch ist die Lage ernster als der Begriff „Party“ suggeriert. Lachgas oxidiert Vitamin-B12-abhängige Enzyme und kann bei wiederholtem oder hohem Konsum funktionelle B12-Defizite auslösen. Die Folgen reichen von Parästhesien über Gangunsicherheit bis zu schwerer Myelopathie; hinzu kommen Bewusstseinsstörungen, Stürze und Unfälle, vor allem im Straßenverkehr. Akut drohen Hypoxie, Erfrierungen an Lippen und Mundschleimhaut durch eiskaltes Gas, Druckverletzungen im Mittelohr. Das Problem: Viele Betroffene und ihr Umfeld werten Symptome als „vergeht schon“, während sich neurologische Schäden schleichend verfestigen. Umso wichtiger ist eine frühe, klare Ansprache und eine schnelle ärztliche Abklärung.
Für die Offizin bedeutet das zweierlei. Erstens: niedrigschwellige, nicht moralische Aufklärung. Wer nach „Cream-Charger“, „N2O“ oder Ballons fragt, wer mit typischen Verletzungen kommt, wer über Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche klagt, braucht Fakten in einfacher Sprache: mögliche Schäden, Warnzeichen, völlige Ungeeignetheit für das Führen von Fahrzeugen, absolute Tabus in Kombination mit anderen Substanzen, keine Sicherheit durch „Dosieren“. Zweitens: eine standardisierte Beratungs- und Verweislogik. Bei Verdacht auf neurologische Symptome: umgehende ärztliche Abklärung, am besten neurologisch; begleitend kann die Apotheke auf eine mögliche B12-Problematik hinweisen, Selbsttherapie ersetzt Diagnostik aber nicht. Bei Jugendlichen ist Fingerspitzengefühl gefragt: kurze, klare Botschaften, kein Vorwurf, ein Weg zu Hilfeangeboten.
Rechtlich zeichnet sich ein engerer Rahmen ab. Ein Verbot für Minderjährige, Limits für Automaten- und Online-Vertrieb, Werbebeschränkungen – das sind sinnvolle Schritte, lösen das Problem aber nicht allein. Entscheidend ist die Kombination aus Regulierung, konsequenter Alterskontrolle im Handel und Aufklärung in Schulen, Jugendangeboten und Familien. Apotheken können hier konstruktiv ansetzen: Informationskarten in klarer Sprache, Hinweise auf seriöse Online-Informationsstellen, Kooperationen mit lokalen Präventionsstellen und Ärzteschaft. Wichtig ist auch die interne Klarheit: Wie reagieren wir auf Anfragen? Welche Formulierungen nutzen wir? Wen rufen wir im Zweifel an? Was dokumentieren wir?
In der Selbstmedikation braucht es Wachsamkeit. Wiederholte Käufe von Vitamin-B-Präparaten, Leber- und Nervenmitteln, Schlaf- oder Beruhigungspräparaten können Hinweise auf tieferliegende Probleme sein. Das gilt nicht nur bei Lachgas, sondern allgemein bei riskantem Konsum. Wer aufmerksam fragt, ohne zu bedrängen, öffnet Türen. Die Haltung lautet: schützen, ohne zu beschämen; informieren, ohne zu verharmlosen; verweisen, ohne allein zu lassen.
Operativ heißt das: Lachgasprävention wird Teil der normalen Beratungsroutine – wie Sonnenschutz im Sommer und Grippeimpfung im Herbst. Kurze, standardisierte Kernbotschaften, ein sichtbarer Hinweis an der Kasse oder am Beratungsplatz, ein klarer Pfad für Verdachtsfälle, und intern geübte Sätze, die Sicherheit geben. Wo die Apotheke so handelt, wirkt sie über die Abgabe hinaus als Gesundheits-Anker im Quartier. Genau diese Rolle macht den Unterschied – und sie stärkt die Glaubwürdigkeit auch dann, wenn es um die schwierigeren familiären Themen geht, bei denen Kinder mit unsichtbarer Last leben (Thema 4).
Wenn Alkohol das Limit überschreitet, leiden nicht nur Konsumierende. Besonders verletzlich sind Kinder – vor der Geburt durch pränatale Exposition, nach der Geburt in suchtbelasteten Familien. Das Spektrum fetaler Alkoholspektrumstörungen (FASD) reicht von sichtbaren körperlichen Merkmalen bis zu unsichtbaren neurologischen und kognitiven Einschränkungen. Betroffene ringen mit Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen, Reizverarbeitung und Emotionsregulation; im Alltag äußert sich das in Lernschwierigkeiten, sozialer Unsicherheit, Überforderung in Übergangssituationen und riskanten Entscheidungen. Später kommen oft psychische Störungen hinzu. Parallel dazu wachsen Millionen Kinder in Deutschland mit einem alkoholkranken Elternteil auf. Sie erleben Unberechenbarkeit, Verantwortungsumkehr, Scham und Angst – Lasten, die weit in das Erwachsenenleben hineinragen können.
Das Heimtückische: Vieles bleibt unsichtbar. FASD ist nicht immer anhand äußerer Merkmale erkennbar; Kinder wirken sprachlich gewandt und „unauffällig“, während kognitive und emotionale Einschränkungen das Funktionsniveau deutlich mindern. In suchtbelasteten Familien werden Symptome überdeckt, bagatellisiert oder falsch gedeutet; in Schule und Medizin kommt es zu Fehldiagnosen, von ADHS über Autismus bis hin zu Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter. Was hilft, ist ein wachsam-freundlicher Blick und ein Netzwerk aus verständnisvollen, informierten Erwachsenen, das Stabilität schafft.
Die Apotheke kann hier mehr sein als Abgabestelle. Sie ist niedrigschwellige Anlaufstelle, Gesprächsort ohne Stigma, Lotsin zu Hilfe. In der Beratung zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit gehört der klare Satz „in Schwangerschaft und Stillzeit kein Alkohol“ zum Standard – aber er wirkt erst, wenn er Raum lässt für Rückfragen und Ambivalenzen. Bei Rezepturen mit Ethanol, bei Mitteln für Schlaf, Nerven, Leber oder Schmerzen lässt sich sensibel nachfragen, ob es weitere Belastungen gibt und ob ärztliche Abklärung sinnvoll wäre. Bei wiederholten Käufen solcher Präparate oder bei Anzeichen von Erschöpfung, sozialem Rückzug und Überforderung können kurze, wertschätzende Interventionen Türen öffnen: „Wenn Sie möchten, nenne ich Ihnen vertrauliche Stellen, die unterstützen.“ Das Ziel ist nie Diagnose, sondern Orientierung.
Für Familien mit FASD-Kindern ist Verlässlichkeit entscheidend. Klare, einfache Sprache, Wiederholung ohne Vorwurf, kleine Schritte, feste Bezugspersonen – das sind die Bausteine, die Alltag erleichtern. Hilfreich sind Materialien, die Unsichtbares sichtbar machen, etwa Ausweise oder Karten, die im Notfall Besonderheiten erklären und eine Kontaktperson benennen. Schulen, Jugend- und Behindertenhilfe und Medizin sind häufig nicht ausreichend vorbereitet; umso wichtiger ist es, dass die Apotheke weiß, an wen vor Ort verwiesen werden kann: Kinder- und Jugendärzte mit Erfahrung, sozialpädiatrische Zentren, lokale Beratungsstellen, Selbsthilfe und Programme, die Kindern Strategien für Stress und Selbstwirksamkeit vermitteln. Entscheidend ist, dass niemand allein bleibt.
Langfristig geht es um Resilienz. Nicht jedes Kind aus einer suchtbelasteten Familie entwickelt Störungen, nicht jede FASD-Diagnose nimmt denselben Verlauf. Schutzfaktoren – eine stabile Bezugsperson, frühe Förderung, passende therapeutische Angebote, klare Strukturen – können viel ausgleichen. Die Apotheke kann diese Faktoren nicht ersetzen, aber sie kann sie verstärken, indem sie konstant, freundlich und aufmerksam ist. Jede gute Erfahrung mit einem verlässlichen Erwachsenen hinterlässt Spuren – auch das ist Gesundheitsversorgung.
Für Betreiberinnen und Betreiber folgt daraus eine doppelte Einsicht. Erstens: Diese Themen sind nicht „sozialromantisch“, sondern betreffen direkte Gesundheitsrisiken, Versorgungsqualität und Community-Vertrauen. Zweitens: Sie sind zu bewältigen, wenn Struktur, Netzwerk und Haltung stimmen. Eine Apotheke, die Prävention bei Lachgas ernst nimmt, die bei FASD und Suchtbelastung Orientierung bietet, die bei Promi-getriebenen Marktverschiebungen Bindung aktiv gestaltet und die im Inneren vom Feuerlöscher- in den Strategiemodus gewechselt hat, ist mehr als ein Betrieb. Sie ist ein verlässlicher Ort – und genau das wird gebraucht.
Manchmal sind es nicht die einzelnen Schlaglichter, die bleiben, sondern das Zwielicht dazwischen – die Bewegung, die uns zwingt, vom Alltäglichen ins Grundsätzliche zu blicken. Ob es der Rollenwechsel des Apothekers ist, der plötzlich Strategien statt Pflaster braucht, oder die bittere Schließung, die nicht durch einen einzelnen TV-Spot erklärt werden kann, sondern durch eine Kultur, die Nähe verliert. Ob es die Leichtigkeit einer Partydroge ist, die in Lähmung endet, oder die stille Last von Kindern, die mit unsichtbaren Narben aufwachsen – alles fügt sich in ein Muster von Verantwortung und Zerbrechlichkeit.
Hier zeigt sich, dass Apotheken nicht nur Orte der Abgabe sind, sondern Spiegel einer Gesellschaft, die zwischen Halt und Haltlosigkeit schwankt. Die eigentliche Botschaft liegt nicht in den Schlagzeilen, sondern in der Frage, wie wir Stabilität neu denken – und wer bereit ist, sie zu tragen, wenn Systeme ausfallen und Vertrauen brüchig wird.
So öffnet sich ein Bogen, der weit über einzelne Vorfälle hinausgeht. Er spannt sich über persönliche Schicksale und strukturelle Brüche hinweg, bis er dort ankommt, wo er ankommen muss: in der Erkenntnis, dass Versorgung nie selbstverständlich ist, sondern immer wieder erkämpft, geschützt und erneuert werden muss.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Sie bleibt, weil strukturiert geführte Apotheken Nähe in Stabilität übersetzen, weil sie dort Klarheit schaffen, wo Unsichtbares verletzt, und weil sie Vertrauen halten, wenn Märkte kippen und Systeme ruckeln. Wer diese Linie hält, sichert nicht nur die eigene Zukunft, sondern ein Stück Versorgung für alle.
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