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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Die Apotheke von morgen wird an vier Fronten geformt: durch den wiederauflebenden Mut zur Selbstständigkeit, durch den politischen Einsatz für moderne Studienbedingungen, durch die alltägliche Beratungsarbeit zu altbewährten Wirkstoffen und durch den kritischen Umgang mit Trends aus dem Internet. Während die Treuhand Hannover einen Positivtrend bei Apothekengründungen meldet und damit eine neue Aufbruchsstimmung in der Heilberufewelt erkennbar wird, hoffen Thüringens Apotheker in Jena auf den Doppelhaushalt, um die Pharmazieausbildung endlich auf zeitgemäßes Niveau zu bringen. In der Offizin bleibt ASS-Beratung das Paradebeispiel, wie Selbstmedikation Chancen bietet, aber Risiken ernst genommen werden müssen. Und parallel dazu verlangt das Lifestyle-Produkt Shilajit eine nüchterne Einordnung: Potenzielles „Schwarzes Gold“ mit Mythen, aber auch mit Nebenwirkungen und Schwermetallrisiken. Die gemeinsame Klammer dieser Themen: Apotheken tragen Verantwortung für Zukunft, Ausbildung, Beratung und Sicherheit – und beweisen damit, dass Versorgung mehr ist als Routine, nämlich gestaltete Professionalität.
Das Interesse an Apothekengründungen steigt wieder. Nachdem 2024 noch Flaute herrschte und selbst Informationsveranstaltungen abgesagt werden mussten, meldet die Treuhand Hannover nun eine deutlich höhere Nachfrage nach Gründungsberatung. Silke Wolff, Rechtsökonomin bei der Treuhand, sieht darin ein Signal, dass Apothekerinnen und Apotheker wieder Mut zur Selbstständigkeit fassen. Im Gespräch mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe verweist sie auf eine veränderte Stimmungslage: Mit dem Regierungswechsel und positiven Signalen aus der Gesundheitspolitik sei die Existenzgründung wieder ein Thema, das nicht nur Risiken, sondern auch Chancen birgt.
Im Ergebnis zeigt sich deutlich, dass die Phase der Unsicherheit, die unter Minister Lauterbach durch Reformpläne und juristische Auseinandersetzungen wie das Skonti-Urteil geprägt war, abgelöst wird von einer vorsichtigen Aufbruchsstimmung. Wolff betont zwar, dass „nicht jede Apotheke“ automatisch eine gute Investition sei, wohl aber, dass sich ein genauer Blick lohne. Ob Autonomie, wirtschaftlicher Erfolg oder eine Kombination beider Motive im Vordergrund stehe, müsse jeder Gründer selbst abwägen. Damit greift sie eine alte Wahrheit auf: Selbstständigkeit bedeutet größere Verantwortung, aber auch größere Gestaltungsmöglichkeiten.
Für Apotheken bedeutet das, dass eine Gründung heute stärker mit strategischen Überlegungen verbunden ist als in früheren Jahrzehnten. Fragen der Standortwahl, Spezialisierung und Mitarbeiterbindung entscheiden über den Erfolg. Gerade in Zeiten von Personalmangel rückt das Betriebsklima in den Vordergrund: Nur wer ein attraktiver Arbeitgeber ist, kann auf Dauer Personal gewinnen und halten. Auch Work-Life-Balance ist kein Fremdwort mehr, sondern Teil einer realistischen Gründungsplanung. Wolff widerspricht der Ansicht, Selbstständigkeit sei grundsätzlich familienfeindlich – sie erfordere lediglich klare Absprachen und eine stabile Personaldecke.
Zuspitzend betrachtet zeigt sich: Die Entscheidung für die Selbstständigkeit ist keine rein betriebswirtschaftliche, sondern eine kulturelle und persönliche Weichenstellung. Wer ein Team führen will, muss ansprechbar sein, auch wenn das bedeutet, im Notfall einzuspringen, wenn approbierte Mitarbeiter ausfallen. Wer Autonomie anstrebt, muss zugleich akzeptieren, dass ökonomische Realität harte Grenzen setzt. Die Treuhand bietet in diesem Spannungsfeld Beratung und Unterstützung – von steuerlichen Fragen bis hin zu Finanzierungsmodellen in Kooperation mit der Apobank.
Operativ heißt das: Gründerinnen und Gründer sollten die vorhandenen Unterstützungsangebote nutzen. Der Existenzgründungsworkshop am 29. Oktober 2025 in Münster bietet Gelegenheit, Experten aus Steuerberatung, Finanzierung, Großhandel und Verbänden direkt zu befragen. Neben Zahlenwerken und Marktanalysen stehen Netzwerken und der Austausch mit Gleichgesinnten im Vordergrund. So entsteht nicht nur Wissen, sondern auch das Vertrauen, das in der Anfangsphase entscheidend ist. Wer sich vorbereitet und rechtzeitig informiert, reduziert Risiken und gewinnt Spielraum für die eigene Vision von Apotheke.
In Jena hoffen viele Pharmazie-Studierende, Lehrende und Berufspolitiker seit Jahren auf eine Modernisierung des Instituts für Pharmazie. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen, die technische Ausstattung genügt vielfach nicht mehr den Ansprüchen moderner Forschung und Lehre. Thüringens Apothekerschaft setzt deshalb ihre Erwartungen in den Doppelhaushalt 2026/27, über den der Landtag in Kürze beraten wird. Die Frage lautet: Gelingt diesmal der Durchbruch, nachdem frühere Anläufe immer wieder an Finanzierungs- oder Prioritätsentscheidungen gescheitert sind?
Man könnte festhalten, dass die unklare Zukunft der Pharmazie-Ausbildung in Jena symptomatisch für die Hochschulpolitik im Gesundheitswesen ist. Zwischen der Einsicht, dass die Nachfrage nach gut ausgebildeten Apothekerinnen und Apothekern steigt, und den knappen Landeshaushalten klafft eine Lücke. Universitäten können zwar neue Studienplätze versprechen, wenn die Infrastruktur nicht Schritt hält, bleibt die Ausbildung hinter den Anforderungen zurück. Für ein Fach wie Pharmazie, das Laborpraxis, Chemie, Biologie und Arzneimittelanalytik verbindet, sind veraltete Räume und Geräte nicht nur ein Komfortproblem, sondern ein Qualitätsrisiko.
Für Apotheken bedeutet das, dass der Nachwuchs mit suboptimalen Bedingungen in die Ausbildung startet. Wer heute Studierende in Jena begleitet, weiß, dass viel Engagement vorhanden ist – doch ohne eine Infrastruktur, die moderne pharmazeutische Praxis widerspiegelt, fällt es schwer, junge Menschen für das Fach zu begeistern. Das betrifft nicht nur das Studium, sondern auch die spätere Versorgung: Qualität beginnt im Studium, sie setzt sich in der Offizin fort. Bleiben Versäumnisse bestehen, droht langfristig eine Versorgungslücke, die durch Quereinsteiger oder Nachqualifizierungen nicht aufgefangen werden kann.
Im Ergebnis zeigt sich deutlich, dass Investitionen in die Pharmazie-Ausbildung keine Nebensache sind. Sie sind Teil der Versorgungsarchitektur. Während andere Standorte wie Leipzig oder Greifswald stärker investieren, riskiert Jena den Anschluss zu verlieren. Dass Apothekerverbände und Kammern jetzt den Druck erhöhen, ist daher folgerichtig: Politik muss verstehen, dass es sich hier nicht um einen Wunsch einzelner Hochschullehrer handelt, sondern um eine Grundsatzfrage der Patientensicherheit.
Operativ heißt das für die Politik, dass der Doppelhaushalt mehr sein muss als eine Zahlenübung. Wer Pharmazie stärken will, muss Mittel für Labore, Geräte und moderne Lehrformate bereitstellen. Für die Offizin wiederum heißt es, dass sie diese Debatte nicht als entferntes Universitätsproblem betrachten darf: Es geht um den Nachwuchs, der in einigen Jahren die Verantwortung am HV-Tisch übernimmt. Apothekerinnen und Apotheker vor Ort haben daher ein Interesse, die Diskussion zu begleiten und zu unterstützen.
Acetylsalicylsäure, kurz ASS, zählt seit mehr als 125 Jahren zu den bekanntesten Wirkstoffen weltweit. Als Schmerzmittel, Fiebersenker und Entzündungshemmer hat es einen festen Platz in der Selbstmedikation. Hinzu kommen kardiologische Indikationen wie die Sekundärprävention nach Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dass die meisten Präparate in Deutschland rezeptfrei erhältlich sind, erhöht die Verantwortung der Apothekenteams: Beratung entscheidet darüber, ob Patientinnen und Patienten ASS sicher und sinnvoll anwenden.
Wer es kritisch zuspitzt, erkennt: Gerade weil ASS so selbstverständlich wirkt, wird es oft unterschätzt. Viele Kundinnen und Kunden wissen nichts über Wechselwirkungen, etwa mit Antikoagulanzien, oder über Risiken wie Magenblutungen bei Langzeiteinnahme. Auch bei Kindern kann eine unkritische Anwendung gefährlich sein – das Reye-Syndrom ist zwar selten, aber potenziell tödlich. Hier ist die Apotheke gefordert, nicht nur den Griff ins Regal zu begleiten, sondern aktiv zu prüfen, ob die Selbstmedikation sinnvoll ist. Das gilt insbesondere dann, wenn Patientinnen mehrere Präparate kombinieren oder Begleiterkrankungen haben.
Für Apotheken bedeutet das, dass ASS-Beratung ein Musterbeispiel für pharmazeutische Kompetenz ist. Am HV-Tisch müssen Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und Kontraindikationen in verständlicher Sprache erklärt werden. Wer ASS zur kardiologischen Prophylaxe einnimmt, braucht andere Hinweise als jemand, der Kopfschmerzen bekämpfen will. Besonders wichtig ist es, den Übergang von der Selbstmedikation zur ärztlichen Indikation klar zu machen: Bei chronischen Schmerzen oder wiederkehrenden Symptomen ist ein Arztbesuch unverzichtbar. Hier zeigt sich, dass Beratung kein „Add-on“ ist, sondern Kern der Versorgung.
In der Beratungspraxis zeigt sich zudem, dass viele Patientinnen ASS parallel zu anderen Schmerzmitteln einsetzen. Die Versuchung, Präparate zu kombinieren, um schnellere Wirkung zu erzielen, kann jedoch das Risiko von Nebenwirkungen massiv erhöhen. Auch die verbreitete Unsicherheit, ob ASS nüchtern oder nach einer Mahlzeit einzunehmen ist, erfordert klare Antworten: Für die meisten Indikationen empfiehlt sich die Einnahme mit Flüssigkeit nach einer Mahlzeit, um die Magenverträglichkeit zu verbessern. Gleichzeitig gilt es, darauf hinzuweisen, dass magensaftresistente Präparate nicht zerkaut oder geteilt werden dürfen.
Operativ heißt das für Apotheken: Jede Abgabe von ASS ist ein Beratungsanlass. Das Team sollte aktiv nach Begleitmedikation fragen, mögliche Wechselwirkungen abklären und auf Warnzeichen wie Teerstuhl oder Blut im Erbrochenen hinweisen. Nebenwirkungen dürfen nicht beschönigt werden – Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Gleichzeitig ist ASS ein Beispiel dafür, wie Offizinen Gesundheitskompetenz vermitteln: Patientinnen und Patienten lernen, Risiken einzuschätzen, Dosierungen einzuhalten und Präparate bewusst zu wählen. So entsteht Sicherheit, ohne Angst zu verbreiten.
Shilajit, auch bekannt als Mumijo, erlebt derzeit einen Aufmerksamkeitsboom. In sozialen Medien wird die harzartige Substanz als „Schwarzes Gold des Himalaya“ gefeiert, beworben als Anti-Aging-Mittel, Testosteron-Booster und universelles Tonikum. In der ayurvedischen und zentralasiatischen Medizin hat Shilajit seit Jahrhunderten einen Platz, doch die moderne Nachfrage speist sich vor allem aus Lifestyle-Versprechen. Für Apotheken stellt sich die Frage: Handelt es sich um ein wertvolles Naturprodukt mit belegtem Nutzen oder um ein riskantes Nahrungsergänzungsmittel mit schwer einschätzbaren Risiken?
Im Ergebnis zeigt sich deutlich, dass die Zusammensetzung von Shilajit höchst variabel ist. Bis zu 80 Prozent bestehen aus Humin- und Fulvinsäuren, denen antioxidative und zellschützende Effekte zugeschrieben werden. Der Rest setzt sich aus Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und organischen Substanzen zusammen – häufig ergänzt um Schwermetalle, die natürlicherweise im Gestein vorkommen. Studien belegen zwar punktuell interessante Effekte, etwa eine Steigerung des Testosteronspiegels bei Männern oder mögliche Einflüsse auf den Knochenstoffwechsel. Doch die Evidenz ist dünn, basiert auf kleinen Probandenzahlen und nicht selten auf älteren Daten.
Wer es kritisch zuspitzt, erkennt: Viele der Heilsversprechen stammen eher aus der Werbesprache als aus klinisch gesicherten Fakten. Für die entzündungshemmende Wirkung der Fulvinsäuren gibt es widersprüchliche Daten, antivirale Effekte beschränken sich auf Laborexperimente. Gleichzeitig existieren reale Risiken. Patienten mit Nierenproblemen, Hämochromatose oder Harnsäureüberschuss sollten Shilajit meiden. Auch hormonelle Ungleichgewichte können auftreten – mit Nebenwirkungen wie Akne, Zyklusstörungen oder Haarausfall.
Für Apotheken bedeutet das, dass Beratung hier besonders sensibel sein muss. Wird nach Shilajit gefragt, reicht es nicht, mit einem Verweis auf die „natürliche Herkunft“ zu antworten. Notwendig ist eine klare Einordnung: Shilajit ist ein komplexes Naturprodukt, dessen Zusammensetzung schwankt, das Schwermetalle enthalten kann und dessen Nutzen wissenschaftlich nur begrenzt belegt ist. Apothekerinnen und Apotheker können Hinweise geben, welche Patientengruppen besondere Vorsicht walten lassen sollten, und welche Qualitätsmerkmale bei Produkten zu beachten sind – etwa Hinweise wie „heavy metal controlled“ oder Zertifikate wie ISO 9001.
Operativ heißt das: Wenn Kunden Shilajit einnehmen möchten, sollten Apothekenteams aktiv nach Vorerkrankungen fragen, Wechselwirkungen prüfen und auf Warnzeichen einer Schwermetallbelastung hinweisen. Symptome wie Übelkeit, Durchfall, Appetitverlust oder Schwäche müssen ernst genommen und mit einem sofortigen Einnahmestopp verbunden werden. Gleichzeitig lohnt es, Alternativen aufzuzeigen – sei es im Bereich evidenzbasierter Mikronährstoffpräparate oder in bewährten pflanzlichen Therapien. So bleibt die Beratung nicht beim Warnen stehen, sondern eröffnet Optionen, die sicher und wirksam sind.
Vier Kräftefelder prägen die aktuelle Diskussion: Existenzgründung, Ausbildung, Beratung und Nahrungsergänzung. Zusammen zeigen sie, dass die Apotheke kein statischer Versorger ist, sondern ein dynamisches System, das auf vielen Ebenen wirken muss. Gründungswille und politisches Engagement sichern die strukturelle Basis. Beratungsqualität bei etablierten Wirkstoffen sichert den Alltag. Kritische Einordnung von Trends schützt Patientinnen und Patienten vor Risiken. Diese Dimensionen greifen ineinander wie die Säulen einer Brücke: Jede trägt Gewicht, aber nur im Zusammenspiel entsteht Stabilität.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Apotheken verkörpern in diesem Spannungsfeld die Fähigkeit, Vergangenheit und Zukunft, Wissenschaft und Beratung, Routine und Innovation zu verbinden. Die stille Magie liegt darin, dass Vertrauen wächst, wenn Gründungen Mut machen, Studienstandorte Perspektiven öffnen, Beratung Orientierung schafft und auch modische Wundermittel mit Klarheit eingeordnet werden.
Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell
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