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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Wenn ein obergerichtliches Urteil erstmals die Zyto-Vergütung von 100 Euro bestätigt und damit signalisiert, dass Apotheken in hochspezialisierten Bereichen rechtliche Klarheit und mehr Verhandlungsspielraum gewinnen können, wenn zugleich die Kritik der deutschen Pharmaindustrie an neuen Zöllen zeigt, wie sehr internationale Handelsentscheidungen das Fundament der Arzneimittelversorgung belasten und strukturelle Risiken für Preise, Innovation und Stabilität schaffen, wenn Arbeitsmarktforscher anhand von Millionen Stellenanzeigen offenlegen, dass Unternehmen durch ungleiche familienfreundliche Angebote nicht nur Rollenbilder verfestigen, sondern auch im Wettbewerb um Fachkräfte an Glaubwürdigkeit verlieren, und wenn schließlich ein chinesisches Forschungsteam mit einem Bluttest-Score für triple-negativen Brustkrebs den Beweis liefert, dass personalisierte Medizin die Wirksamkeit von Immuntherapien präzise vorhersagen und unnötige Belastungen vermeiden kann, entsteht ein Gesamtbild, in dem Rechtsprechung, Handelspolitik, Arbeitswelt und Forschung gleichermaßen die Richtung bestimmen, in der Versorgung, Gesellschaft und Zukunftsmedizin fortan weitergedacht werden müssen.
Das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg zur Bestätigung des Schiedsspruchs von 2022 hat eine Tragweite, die weit über die juristische Einzelfrage hinausgeht. Im Kern geht es um die Frage, wer im komplexen Geflecht zwischen Krankenkassen, Apotheken und Schiedsstellen die Deutungshoheit über die Preisgestaltung hat. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) begrüßt das Urteil, weil es erstmals obergerichtlich anerkennt, dass § 5 Absatz 6 der Arzneimittelpreisverordnung keine absolute Obergrenze darstellt, sondern nur eine Auffangregelung. Damit öffnet sich ein Spielraum, der für die Preisfindung in der Hilfstaxe künftig von erheblicher Bedeutung sein könnte.
Das Urteil bezieht sich konkret auf die Zuschläge für die Herstellung von Zytostatika, monoklonalen Antikörpern und weiteren Spezialrezepturen. Statt der bislang von den Krankenkassen angenommenen Höchstwerte von 90, 87 oder 51 Euro netto dürfen Apotheken seit dem Schiedsspruch 100 Euro abrechnen. Dass das LSG diese Festlegung nun bestätigt hat, wertet der DAV als Signal der Stärkung der Vertragsautonomie und als Anerkennung der hohen Personal- und Zeitressourcen, die in der Herstellung solcher Präparate gebunden sind. Für die etwa 300 Reinraumapotheken in Deutschland bedeutet das Urteil eine gewisse Rechtssicherheit – auch wenn es noch nicht rechtskräftig ist und Revision möglich bleibt.
Ökonomisch betrachtet belaufen sich die Mehrkosten für die Kassen auf etwa 100 Millionen Euro pro Jahr, bezogen auf rund 3,5 Millionen Spezialrezepturen. Im Gesamtkontext der Arzneimittelausgaben ist dies zwar kein riesiger Betrag, aber die Signalwirkung ist groß: Die Entscheidung könnte künftige Schiedsverfahren und Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Apotheken erheblich beeinflussen. Der DAV betont, dass die Hilfstaxe seit Jahren ein Bereich ist, in dem Konflikte regelmäßig eskalieren. Dass nun ein Gericht den Interpretationsspielraum erweitert, stärkt die Position der Apotheken in einem Feld, das von hochspezialisierten Leistungen geprägt ist.
Für Apotheken bedeutet das Urteil nicht nur die Chance auf fairere Vergütung, sondern auch eine Aufwertung ihrer Rolle in der Arzneimittelversorgung. Parenterale Zubereitungen sind mit hohem Risiko und großem personellem Aufwand verbunden. Jede Rezeptur muss individuell geprüft, aseptisch hergestellt und kontrolliert werden. Fehler können fatale Folgen haben. Vor diesem Hintergrund ist ein Zuschlag von 100 Euro nicht Luxus, sondern ein Beitrag zur Kostendeckung und zur Sicherung der Qualität. Dass das Gericht dies anerkennt, bedeutet auch eine symbolische Bestätigung der Arbeit, die oft im Schatten des Alltagsgeschäfts stattfindet.
Gleichzeitig wird das Urteil auch kritisch gesehen. Krankenkassen argumentieren, dass steigende Zuschläge letztlich die Beitragszahler belasten. Sie fürchten, dass das Urteil eine Tür öffnet, durch die weitere Kostensteigerungen begründet werden könnten. Schon jetzt sind Arzneimittelausgaben einer der größten Posten im GKV-System. Wenn Apotheken bei jeder strittigen Frage vor Gericht Recht bekommen, könnten Krankenkassen gezwungen sein, an anderer Stelle zu sparen. Das Spannungsfeld zwischen fairer Vergütung und Kostenkontrolle bleibt damit bestehen.
Juristisch ist bemerkenswert, dass das LSG die bisherige Auslegung der Kassen verworfen hat. Indem es § 5 Absatz 6 als Auffangregel definiert, entzieht es der Argumentation den Boden, dass dort eine absolute Obergrenze verankert sei. Das stärkt die Position der Schiedsstellen, die künftig flexibler agieren können. Für das Gesundheitssystem bedeutet dies mehr Dynamik, aber auch mehr Unsicherheit. Denn was als angemessen gilt, wird stärker Verhandlungssache – und damit politischer.
Für die betroffenen Apotheken ist das Urteil eine Verschnaufpause. Viele hatten in den letzten Jahren beklagt, dass die niedrigen Arbeitspreise kaum die Kosten decken und den Betrieb von Reinräumen gefährden. Mit der Bestätigung der 100 Euro wird ein Teil dieser Belastung aufgefangen. Aber zugleich bleibt die Abhängigkeit von politischen und juristischen Entscheidungen bestehen. Die Revision vor dem Bundessozialgericht könnte das Ergebnis noch kippen, und die Debatte über die richtige Balance zwischen Kostendämpfung und Vergütungsfairness wird weitergehen.
Die Schlussdeutung aus diesem Teil lautet, dass das Urteil ein wichtiges Signal für die Anerkennung spezialisierter pharmazeutischer Leistungen ist. Es verschafft Apotheken Luft, stärkt die Schiedsstellen und eröffnet neue Spielräume – zugleich bleibt das System aber fragil, weil ökonomischer Druck und juristische Unsicherheiten nicht verschwunden sind.
Der monatelange Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union hat Ende Juli eine offizielle Entspannung erfahren, doch für die Pharmaindustrie bleibt die Lage angespannt. Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung in Schottland setzten US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zwar einen Schlusspunkt unter die zermürbenden Verhandlungen, doch die vereinbarte Obergrenze von 15 Prozent Importzoll auf Arzneimittel bedeutet faktisch eine Verschlechterung. Bisher waren Arzneimittelimporte aus der EU in die USA komplett zollfrei – der vielzitierte Nullzoll-Pakt galt als Basis für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft europäischer Hersteller. Für die deutsche Pharmaindustrie, die knapp ein Viertel ihrer Exporte in die USA liefert, bedeutet die Neuregelung eine Zäsur.
Pharma Deutschland, der Herstellerverband, bleibt daher bei seiner Kritik. Zwar gebe die 15-Prozent-Grenze eine gewisse Planungssicherheit, doch das strukturelle Risiko für die globale Gesundheitsversorgung steige erheblich. Schon die Verhandlungsphase war von Unsicherheit geprägt: Zwischenzeitlich hatte Trump mit Strafzöllen von bis zu 250 Prozent auf Arzneimittel und 100 Prozent auf Halbleiter gedroht. Dass es am Ende „nur“ 15 Prozent wurden, mag kurzfristig Erleichterung schaffen, langfristig jedoch verlagert es die Rahmenbedingungen für den Handel. Ausgerechnet Produkte, die für eine stabile Gesundheitsversorgung unverzichtbar sind, werden zum Spielball geopolitischer Machtinteressen.
Der Verband verweist darauf, dass Zölle in dieser Höhe die Produktions- und Lieferketten empfindlich stören können. Medikamente, die bisher reibungslos in den US-Markt gelangten, könnten durch höhere Kosten weniger attraktiv für Exporteure werden. Damit droht ein doppeltes Risiko: steigende Preise für Patienten in den USA und sinkende Margen für Hersteller in Europa. Für forschende Unternehmen, die ohnehin hohe Investitionen in Entwicklung und Zulassung tätigen, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung. Vor allem mittelständische Hersteller, die weniger Diversifikation betreiben können, laufen Gefahr, Marktanteile zu verlieren.
Hinter den Kulissen ist klar: Die USA sind für die europäische Pharmaindustrie nicht nur ein Absatzmarkt, sondern auch ein strategischer Partner in Forschung und Entwicklung. Viele klinische Studien finden transatlantisch statt, viele Zulassungsprozesse sind eng miteinander verknüpft. Wenn nun Zölle den Austausch belasten, könnten Kooperationen ins Stocken geraten. Pharma Deutschland fordert daher, die Verhandlungen nicht als abgeschlossen zu betrachten, sondern die Ausnahme für Arzneimittel wieder auf die Agenda zu setzen. Nur die Rückkehr zur Zollfreiheit könne das bisherige Gleichgewicht sichern.
Der Verband betont auch die internationale Dimension. Arzneimittelversorgung ist ein globales Gut, das nicht den gleichen Regeln wie industrielle Standardprodukte folgen sollte. Während Zölle auf Holz oder Halbleiter vor allem ökonomische Folgen haben, können Zölle auf Medikamente die Verfügbarkeit und den Zugang zu lebenswichtigen Therapien beeinträchtigen. Dass Trump die Zölle mit industriepolitischen Argumenten rechtfertigte, zeigt aus Sicht von Pharma Deutschland die Kurzsichtigkeit solcher Entscheidungen. Versorgungssicherheit müsse Vorrang vor kurzfristigen Handelsgewinnen haben.
Aus Sicht der EU ist die Einigung ein diplomatischer Erfolg, weil sie drastischere Maßnahmen abgewendet hat. Doch die deutsche Pharmaindustrie sieht darin eher ein Pyrrhussieg: Statt Stabilität schafft die Regelung eine neue Unsicherheit, weil jederzeit die Gefahr besteht, dass die 15 Prozent zur neuen Normalität werden. Gerade in Krisenzeiten, wenn Lieferketten ohnehin fragil sind, könnte ein solcher Zollsatz fatale Auswirkungen haben. Die Pandemie hat gezeigt, wie abhängig die Welt von funktionierenden Lieferströmen für Arzneimittel ist. Wenn nun zusätzlich künstliche Hürden entstehen, verschärft sich die Lage unnötig.
Pharma Deutschland fordert deshalb eine „selbstbewusste Fortsetzung“ der Gespräche. Brüssel müsse klarstellen, dass Arzneimittel nicht in denselben Zollrahmen fallen dürfen wie andere Produkte. Die Section-232-Untersuchungen in den USA zu pharmazeutischen Produkten, die derzeit laufen, könnten als Hebel dienen, um die vollständige Ausnahme durchzusetzen. Europa müsse dabei deutlicher machen, dass es nicht nur um Industriepolitik geht, sondern um die Versorgung von Millionen Menschen.
Die Schlussdeutung aus diesem Teil lautet, dass die Einigung zwar kurzfristig Eskalationen verhindert hat, langfristig aber ein strukturelles Risiko etabliert. Die deutsche Pharmaindustrie sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet, Patienten drohen höhere Preise, und die globale Versorgung wird politisch verwundbarer. Nur eine Rückkehr zur Zollfreiheit kann echte Stabilität schaffen.
Stellenanzeigen sind das Schaufenster der Arbeitswelt, doch oft spiegeln sie nicht die Realität wider, die sich viele Beschäftigte wünschen: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine aktuelle Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigt, wie ungleich familienfreundliche Angebote in unterschiedlichen Berufsfeldern verteilt sind und welche Konsequenzen das für den Arbeitsmarkt hat. Demnach enthalten nur 16,4 Prozent aller untersuchten Ausschreibungen konkrete Hinweise auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Auffällig ist dabei die Schieflage zwischen Berufen mit hohem Frauenanteil und solchen, die traditionell männlich dominiert sind.
In frauendominierten Berufen wie Altenpflege, Sozialarbeit oder Erziehung werden häufiger Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Mitspracherecht bei der Wochenstundenzahl oder planbare Dienstpläne erwähnt. Rund 24 Prozent dieser Ausschreibungen enthalten entsprechende Hinweise. In männerdominierten Bereichen wie Ingenieurwesen, IT oder Handwerk liegt der Anteil dagegen nur bei 7 Prozent. Gleichzeitig finden sich dort häufiger Anforderungen, die die Vereinbarkeit erschweren: Schichtarbeit, Rufbereitschaften oder unregelmäßige Einsatzzeiten. Die Bertelsmann Stiftung stellt fest, dass diese Unterschiede die klassische Rollenaufteilung zwischen Männern und Frauen zementieren.
Besonders deutlich wird die Kluft, wenn man den Anspruch der Unternehmen mit der Realität vergleicht. In Befragungen betonen 86 Prozent der Unternehmen, dass ihnen familienfreundliche Maßnahmen wichtig seien. Doch zwischen Anspruch und Praxis klafft eine Lücke. Stellenanzeigen, die keine Flexibilität signalisieren, schrecken potenzielle Bewerberinnen und Bewerber ab – insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels. Unternehmen verlieren so Talente, die gerade in Engpassberufen dringend gebraucht würden. Arbeitsmarktexperten sprechen von einem selbstverschuldeten Wettbewerbsnachteil: Wer Familienfreundlichkeit nicht kommuniziert, riskiert, bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden ins Hintertreffen zu geraten.
Für Frauen bedeutet die Situation, dass ihnen weniger Anreize geboten werden, sich in männerdominierten Bereichen zu bewerben. Die Rollenverteilung bleibt damit verfestigt: Frauen bleiben stärker in Berufen mit niedrigerem Einkommen und geringerer Aufstiegsperspektive, während Männer weiterhin Zugang zu besser bezahlten, aber weniger familienfreundlichen Jobs haben. Die Sorgearbeit, die nach wie vor überwiegend bei Frauen liegt, wird so durch strukturelle Rahmenbedingungen zusätzlich verstärkt. Umgekehrt verpassen Männer Chancen auf familienfreundliche Arbeitsmodelle, weil diese in den entsprechenden Berufsfeldern kaum thematisiert werden.
Ein weiteres Problem liegt in der Signalwirkung. Wer in seiner Ausschreibung keine familienfreundlichen Aspekte erwähnt, vermittelt unterschwellig die Botschaft, dass Flexibilität und Vereinbarkeit im Unternehmen keine Priorität haben. Dabei könnten gerade kleine Anpassungen große Wirkung entfalten: Mitspracherechte bei der Dienstplangestaltung, verlässliche Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, temporär die Wochenstunden zu reduzieren, würden vielen Beschäftigten den Alltag erleichtern. Stattdessen bleibt Familienfreundlichkeit ein „Nice-to-have“ – und das in einer Zeit, in der demografische Veränderungen und Fachkräftemangel Unternehmen eigentlich zu mehr Offenheit zwingen sollten.
Arbeitsmarktexperten wie Eric Thode von der Bertelsmann Stiftung fordern deshalb, dass Unternehmen ihre Haltung ändern. „Wer in Zeiten des Fachkräftemangels bestehen will, muss deutlich machen, dass ihm die flexible Arbeitsgestaltung zum Nutzen der Beschäftigten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Herzen liegt.“ Solange dies nicht geschieht, werden Unternehmen die besten Köpfe verlieren – unabhängig vom Geschlecht. Die Gleichstellung bleibt auf der Strecke, weil strukturelle Anreize fehlen, traditionelle Rollen aufzubrechen.
Der Blick auf die Zahlen verdeutlicht zudem, dass die Schieflage kein Randproblem ist. Analysiert wurden rund acht Millionen Stellenanzeigen aus dem Jahr 2024. Seit 2018 zeigt sich ein stabiler Trend: familienfreundliche Angebote bleiben die Ausnahme, Verbesserungen verlaufen nur schleppend. Angesichts der steigenden Belastungen für Familien, etwa durch steigende Lebenshaltungskosten oder unzureichende Kinderbetreuung, ist das eine Entwicklung, die in die falsche Richtung weist.
Die Schlussdeutung aus diesem Teil lautet, dass die Unternehmen mit ihrer Kommunikation und Praxis selbst die Rollenungleichheit verfestigen und zugleich ihre eigenen Chancen im Wettbewerb um Fachkräfte schwächen. Familienfreundlichkeit darf nicht länger eine optionale Ergänzung sein, sondern muss als zentrales Element der Arbeitgeberattraktivität verstanden werden.
Der medizinische Fortschritt im Bereich der Onkologie ist in den letzten Jahren von einer bemerkenswerten Dynamik geprägt worden, insbesondere durch die Immuntherapie. Doch so hoffnungsvoll Checkpoint-Inhibitoren und andere moderne Ansätze auch sind, sie stoßen immer wieder auf ein Problem: Nicht alle Patientinnen sprechen gleich gut darauf an. Gerade bei triple-negativem Brustkrebs (TNBC), einer besonders aggressiven und schwer therapierbaren Tumorform, schwanken die Ergebnisse erheblich. Ein Forschungsteam aus Shanghai hat nun einen Bluttest-basierten Score vorgestellt, der präzise voraussagen soll, ob eine Patientin von einer Immuntherapie profitiert. Die Arbeit könnte den Weg in eine neue Phase der personalisierten Krebstherapie ebnen.
TNBC zeichnet sich dadurch aus, dass die entarteten Zellen weder Östrogen- noch Progesteronrezeptoren noch HER2 exprimieren. Diese Abwesenheit schließt klassische Hormon- oder HER2-gerichtete Therapien aus, weshalb die Erkrankung mit einer schlechten Prognose verbunden ist. Etwa 15 Prozent aller invasiven Mammakarzinome gehören in diese Kategorie. Bisherige Behandlungsoptionen wie Chemotherapie oder Immuntherapie zeigen zwar Wirkung, aber eben nicht zuverlässig. Für die behandelnden Ärztinnen ist es daher ein entscheidender Fortschritt, wenn sie vor Therapiebeginn abschätzen können, ob eine Immuntherapie Aussicht auf Erfolg hat.
Das Team um Yuling Xiao und Hang Zhang an der Fudan University analysierte Blutproben von 195 TNBC-Patientinnen und setzte dabei auf die Proteomik – die systematische Erfassung und Auswertung von Proteinen im Blutplasma. Die Wissenschaftler untersuchten Proben, die vor, während und nach einer Immuntherapie entnommen wurden, und verglichen sie mit Kontrollgruppen, die ausschließlich Chemotherapie erhielten. Dabei stießen sie auf markante Unterschiede in den Konzentrationen bestimmter Proteine, die mit dem Therapieerfolg korrelierten.
Besonders drei Proteine erwiesen sich als relevant: ARG1 (Arginase 1), NOS3 (endotheliale NO-Synthase) und CD28. Hohe ARG1- und CD28-Spiegel deuteten auf ein besseres Therapieansprechen hin, während hohe NOS3-Konzentrationen mit einem schlechteren Verlauf assoziiert waren. Diese Marker spiegeln grundlegende Mechanismen des Immunsystems wider: die T-Zell-Aktivierung und den Arginin-Stoffwechsel. Die Forscher kombinierten diese Werte mit weiteren Parametern wie IL-18, CXCL12 und PTN, um den Plasma Immuno Prediction Score (PIPscore) zu entwickeln. Mit einer AUC von 0,858 erwies er sich als hochpräziser Prädiktor für Therapieansprechen und progressionsfreies Überleben.
Die klinische Bedeutung dieses Scores ist erheblich. Wenn Onkologen künftig schon vor Beginn einer Immuntherapie wissen, ob ihre Patientinnen wahrscheinlich profitieren, können unnötige Nebenwirkungen, Kosten und Zeitverluste vermieden werden. Gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit, gezielter mit neuen Therapieansätzen zu experimentieren – etwa mit PEG-Arginase, die den Arginin-Stoffwechsel beeinflusst und Resistenzmechanismen überwinden könnte. Damit wird der Score nicht nur ein Prognoseinstrument, sondern auch ein möglicher Wegweiser für künftige Wirkstoffentwicklungen.
Die Arbeit der chinesischen Forscher zeigt zudem, wie wichtig die Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Praxis ist. Ohne große Patientenkohorten und moderne Analysemethoden wäre ein solcher Score nicht zu validieren gewesen. Die Tatsache, dass das Projekt an einem großen universitären Zentrum entstand und von der Chinesischen Krebsgesellschaft unterstützt wird, unterstreicht die wachsende Rolle Chinas in der internationalen Krebsforschung. Mitautor Dr. Yizhou Jiang betonte, dass der Score weit über TNBC hinaus Bedeutung haben könnte, da auch andere Tumorarten stark variierende Immuntherapieergebnisse zeigen.
Natürlich bleibt Skepsis angebracht. Noch muss der PIPscore in unabhängigen Kohorten validiert und in klinische Leitlinien integriert werden. Auch Fragen der Praktikabilität – etwa die Kosten der Tests, die Verfügbarkeit der Messmethoden und die Standardisierung – sind noch offen. Doch schon jetzt gilt die Studie als Meilenstein: Sie zeigt, dass personalisierte Immuntherapie nicht länger ein fernes Ziel ist, sondern mit konkreten Instrumenten greifbar wird.
Die Schlussdeutung aus diesem Teil lautet, dass der PIPscore ein Symbol für den Übergang von der allgemeinen zur präzisen Onkologie ist. Er verspricht nicht nur bessere Behandlungsergebnisse für Patientinnen mit TNBC, sondern stellt auch einen methodischen Fortschritt dar, der die Zukunft der Krebsmedizin nachhaltig prägen könnte.
Vier unterschiedliche Entwicklungen ergeben gemeinsam ein Gesamtbild, das die Spannungsfelder der Versorgung sichtbar macht: Wenn ein Urteil zur Zyto-Vergütung neue Spielräume für Apotheken eröffnet, wenn Handelsabkommen strukturelle Risiken für die Pharmaindustrie hinterlassen, wenn Stellenanzeigen die Verfestigung traditioneller Rollenbilder entlarven und wenn ein klinisch validierter Score die Wirksamkeit von Immuntherapien präzise vorhersagen kann, dann entsteht ein Panorama, das Recht, Politik, Arbeitswelt und Forschung miteinander verbindet. Es zeigt, dass Stabilität nicht aus einem Bereich allein erwächst, sondern nur dann Bestand hat, wenn juristische Klarheit, ökonomische Resilienz, gesellschaftliche Modernisierung und medizinische Präzision zusammengeführt werden.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt.
Die Deutung ist, dass Versorgung und Gesellschaft nur dann zukunftsfest werden, wenn Entscheidungen aus Gerichtssälen, Handelsräumen, Arbeitsmärkten und Forschungslaboren nicht nebeneinanderstehen, sondern als zusammenhängendes System begriffen und gesteuert werden.
Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell
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