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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Zwischen Anspruch und Alltag entscheidet sich, wie Versorgung wirklich trägt: Apotheken profitieren von E-Rezept, Warenwirtschaft und Online-Services – und stehen zugleich unter Beschuss durch Ransomware, Abmahnwellen und juristische Fallstricke vom HWG bis zum UWG. Parallel wächst der Frust vieler Beitragszahlender über steigende Kassenbeiträge bei gefühlter Leistungslücke, während politische und ökonomische Reformideen um Prioritäten ringen. Die Front ist breit: Forderungen nach BTM-Pflicht für Ketamin treffen auf den Notfallbedarf, eine Cholera-Krise in Afrika erinnert an WASH-Realität und Impfstofflücken, und Krankheitskosten in Deutschland schieben die Präventionsfrage nach vorn. Zugleich blitzen Perspektiven auf: ein DNA-Aptamer mit Nutzen bei Autoimmun-Long-Covid, ein Regenerationsmodell der Apfelschnecke für das Auge – Forschungsfunken, die Hoffnung strukturieren. Entscheidend wird, ob Apotheken aus Risikoarchitektur, Compliance und Beratung eine verlässliche Brücke bauen – genau dort setzt der Blick zwischen den Zeilen an, den der Bericht am Ende öffnet.
Digitale Prozesse sind zum Rückgrat der Offizin geworden, doch genau diese Modernisierung macht verletzlich. Wer E-Rezept, vernetzte Warenwirtschaft und Online-Services nutzt, hat Effizienz und Geschwindigkeit gewonnen, aber auch Angriffsflächen geschaffen. Ransomware verschlüsselt Systeme, bis Lösegeld gezahlt wird, Phishing holt Zugangsdaten über täuschend echte Mails, und veraltete Server ohne Patches sind Einfallstore, die niemand beabsichtigt, aber viele unwissentlich offen lassen. Fällt das System, steht mehr als nur die Kasse still: Rezeptabrechnungen hängen, Bestellungen stocken, Kundendaten werden unzugänglich – und die Apotheke verliert zuerst Zeit, dann Geld und schließlich Vertrauen. Das ist keine abstrakte Gefahr, sondern Betriebsrisiko, das man genauso professionell führen muss wie Temperaturketten oder Betäubungsmittelbestände.
Abhilfe beginnt mit einer einfachen Wahrheit: Sicherheit ist ein Prozess, kein Produkt. Mehrfaktor-Anmeldung, konsequentes Patch-Management, Netzwerksegmentierung zwischen Kasse, Warenwirtschaft und Büro-IT sowie gehärtete Backups mit Offline-Kopie bilden ein Grundrauschen, ohne das jedes weitere Tool Kosmetik bleibt. Ebenso wichtig ist das Team: Schulungen, die Phishing nicht erklären, sondern simulieren, schaffen Muskelgedächtnis gegen den Klick im falschen Moment. Tabletop-Übungen für „System down“-Szenarien zeigen, ob der analoge Fallback sitzt: papierbasierte Abgabe, Not-Dokumentation, Telefonnummernketten zu Großhandel, Rechenzentrum, Hausarztpraxen. Wer das einmal geübt hat, kann im Ernstfall ruhig handeln und verliert Stunden statt Tagen.
Cyberrisiko ist untrennbar mit Rechtssicherheit verknüpft, denn Datenschutzverstöße drohen als zweite Welle. Kommt es zum Vorfall, zählt die forensische Sauberkeit: Wer wann worauf Zugriff hatte, welche Daten betroffen sind, wie schnell informiert wurde. Eine „Forensic Readiness“ – Protokolle, Rechteverwaltung, Incident-Playbooks – spart juristische Reibung und Versicherungsstreit. Cyber-Policen helfen nur, wenn Obliegenheiten erfüllt sind; wer den Nachweis lückenlos führen kann, verhandelt aus Stärke. So wird Dokumentation vom Pflichtordner zum Schutzschild.
Parallel steigt der juristische Druck an anderer Stelle: Abmahnungen wegen fehlerhafter Preisangaben, unzulässiger Werbung, Rx-Boni-Formulierungen oder vergessener Pflichttexte. Das Heilmittelwerbegesetz und das UWG setzen enge Leitplanken, die im digitalen Betrieb leicht übersehen werden: Ein Slider mit „Sparen bei Rx“ ohne klare Einschränkung, eine OTC-Anzeige mit Heilsversprechen, ein fehlender Preisfuß in der Versandapotheke – all das lädt Mitbewerber oder spezialisierte Kanzleien ein. Die wirtschaftliche Folge sind Unterlassungserklärungen, Anwaltskosten und gelegentlich Prozesse, die Ressourcen binden, die an der Theke fehlen. Wer Marketing als geregelten Prozess führt – Freigabeschleife, Checklisten zu HWG/UWG, Vier-Augen-Prinzip, Änderungsjournal – baut Friktion vorne, um Reibung hinten zu vermeiden.
Besonders verletzlich sind inhabergeführte Häuser ohne eigene Rechts- oder IT-Teams. Hier helfen Standardisierungen: eine Content-Governance mit festen Textbausteinen, ein Update-Kalender, in dem Verantwortlichkeiten benannt sind, und ein Minimal-Set an externen Partnern, die erreichbar sind, wenn es brennt. Compliance ist in dieser Lesart keine Bremse, sondern Beschleuniger, weil sie vermeidbare Schlenker aus dem Alltag nimmt. Auch Versicherungen werden bei sauberen Prozessen dialogbereiter – sei es Cyber, Berufshaftpflicht oder Betriebsunterbrechung.
Während die Offizin die eigene Risikoarchitektur ordnet, rumort es im Gesundheitssystem. Steigende Beiträge setzen Beitragszahlende unter Druck, und repräsentative Umfragen spiegeln wachsende Unzufriedenheit: Das Gefühl, mehr zu zahlen und weniger zu bekommen, nährt Skepsis, wenn Wartezeiten steigen und Transparenz fehlt. Kassen fordern Sofortprogramme gegen Beitragssprünge ohne Leistungskürzungen und verweisen auf Einsparpotenziale – etwa im Arzneimittelbereich –, um Zeit für Strukturreformen zu kaufen. Gleichzeitig stehen Defizite in Milliardenhöhe im Raum, die nicht verschwinden, indem man über sie schweigt.
Für Apotheken ist diese Stimmung mehr als ein Stimmungsbild. Wo Patienten das Preis-Leistungs-Gefühl verlieren, muss Beratung konkreter werden, muss Kommunikation erklären, warum Wege so sind, wie sie sind – ohne Vertröstung. Die Offizin hat Hebel, die das System entlasten: Adhärenzprogramme bei kardiovaskulären Erkrankungen, Medikationsmanagement bei Polymedikation, Impfangebote, die Komplikationen vermeiden, sowie strukturierte OTC-Beratung, die Arztbesuche verhindert, wenn Selbstmedikation ausreicht. Wenn diese Leistungen sichtbar und vergütet sind, entsteht aus Unzufriedenheit nicht Zynismus, sondern Praxisnutzen.
Die Debatte um Ketamin zeigt, wie fein der Grat zwischen Missbrauchsprävention und Versorgungsnotwendigkeit ist. Warnungen vor missbräuchlicher Nutzung treffen auf den legitimen Bedarf in Notfallmedizin und Schmerztherapie. Forderungen nach BTM-Pflicht versprechen Kontrolle, riskieren aber, in der Praxis Zugänge zu verengen, wenn Prozesse schwerfälliger werden. Weder Verharmlosung noch Dramatisierung helfen. Was hilft, ist Präzision: strengere interne Lager- und Ausgabe-Prozesse, rote Flaggen bei Rezepten, direkte Rücksprache mit Verordnenden bei Verdacht, konsequente Meldung an die AMK – und gleichzeitig die Zusicherung, dass indizierte Patienten nicht über zusätzliche Hürden stolpern. So bleibt das Fenster für Missbrauch schmal, ohne dass die Notfallversorgung leidet.
Diese Balance braucht Haltung und Handwerk. Teams müssen Fälschungsbilder kennen, Rezeptwege nachvollziehen, Abgabedokumentation führen, Bestandsabweichungen sofort klären. Schulung ist hier Sicherheitsmaßnahme und Rechtsschutz zugleich. Der gleiche Geist schützt auch bei anderen sensiblen Wirkstoffen: kontrollierte Zugänge, Vier-Augen-Prinzip, regelmäßige Inventuren, klare Eskalationswege. Wer Prozesse so führt, stärkt das Vertrauen von Ärzteschaft, Patienten und Aufsicht.
Während hierzulande über Kontrolle und Effizienz gerungen wird, weist eine Krise in Afrika auf Grundtatsachen hin: Ohne sauberes Wasser, sanitäre Infrastruktur und ausreichende Impfstoffe sind Durchfallerkrankungen tödlich – Cholera besonders. Wenn Regenzeiten Fäkalien in Brunnen und Flüsse spülen, verdichtet sich Risiko zu Katastrophe. Helfende arbeiten unter Gefahren, Sterblichkeit steigt dort, wo Logistik versagt, und jede Impfdosis, die fehlt, ist ein verloren gegangenes Schutzversprechen. Die Apotheke vor Ort kann diese Welt nicht retten, aber sie kann sie sichtbar machen: durch Spendenpartnerschaften, Aufklärung rund um Reisegesundheit und den Blick dafür, dass Public Health nicht an Landesgrenzen endet.
Zurück in die Struktur der Profession: Ein Wechsel in der Geschäftsführung einer Landesapothekerkammer klingt administrativ, ist aber strategisch. Wer die Programme steuert, setzt Schwerpunkte in Fortbildung, Qualitätssicherung und politischer Arbeit. Wenn die Führung Prävention, Telepharmazie, AMTS und Krisenvorsorge priorisiert, kommen Inhalte in die Fläche. Wird sie verwaltet, statt gestaltet, bleibt Potenzial liegen. Für die Mitgliedschaft ist Transparenz entscheidend: Wofür stehen die kommenden Jahre, welche Tools, welche Services, welche Prüfungslogiken unterstützen den Alltag.
Das Kostenbild der Krankheiten in Deutschland verschiebt sich langfristig kaum, aber es wächst in der Höhe. Kreislauf-Erkrankungen, psychische und Verhaltensstörungen, Verdauungs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie Neubildungen bündeln einen Großteil der Ausgaben, und das Alter treibt Pro-Kopf-Kosten exponentiell. Frauen tragen aufgrund höherer Lebenserwartung im Durchschnitt mehr Kosten – weniger als biologisches Urteil denn als demografische Konsequenz. Für Apotheken ist das kein Statistikspiel, sondern Portfolioauftrag: Blutdruck, Lipide, Gerinnung, Diabetes, Depressionen – dort entscheidet Beratung über Verlauf, und dort lassen sich Komplikationen verhindern, wenn Zeit, Struktur und Kooperation stimmen.
Prävention ist dabei nicht abstrakt. Sie ist die Impfung, die Komplikationen verhindert; das Gespräch, das Medikamente entwirrt; die Erinnerung, die Adhärenz stützt; die Intervention, die Wechselwirkungen verhindert. Wenn die Offizin Beratungszeit freischlägt – durch Automatisierung, Delegation nicht-pharmazeutischer Aufgaben, kluge Schichtplanung – wird Qualität messbar. Und wenn Honorierung diese Qualität abbildet, wird sie nachhaltig. So entsteht ein kleiner Raum für Ruhe im Lärm der Tagesarbeit.
Auch Hoffnung braucht Evidenz, nicht nur Willen. Das DNA-Aptamer BC007 (Rovunaptabin) liefert positive Signale bei einer klar definierten Subgruppe von Long-Covid-Patienten, die Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren tragen. Der Unterschied zur negativen Studie liegt in der Stratifizierung: Nicht „Long Covid“ als Dach, sondern die Autoimmun-Variante mit dominanter Fatigue. Randomisierung, Cross-over, klinische Verbesserungen ohne schwerwiegende Nebenwirkungen – das reicht nicht für Zulassung, aber es trägt die Idee, dass Präzisionsmedizin auch in postinfektiösen Syndromen ansetzen kann. Für Apotheken bedeutet das: zuhören, nicht versprechen; erklären, was möglich wird, wenn Subgruppen klar sind; und zugleich vor Überinterpretation warnen.
Diese Warnung gilt doppelt, wenn Forschung zu futuristisch klingt, um wahr zu sein. Die Apfelschnecke als Modell für Augenregeneration ist ein Beispiel, das Fantasie beflügelt und Vernunft verlangt. Ein Kameraauge bei einer Schnecke, das nach Amputation binnen Wochen nachwächst, getragen von Tausenden Genen, mit Schlüsselrollen wie pax6 – das weckt die Frage nach Übertragbarkeit. Die Antwort ist: noch nicht klinisch, aber methodisch vielversprechend. Wer versteht, wie Natur Regenerationsprogramme schaltet, kann eines Tages vielleicht menschliche Gewebe zu Reparatur anleiten. Bis dahin bleibt die Apotheke Übersetzerin: Was heute Hoffnung ist, bleibt morgen realistisch, wenn man nüchtern bleibt.
Zwischen Risikoarchitektur und Forschungsfenster steht der Alltag, der jeden Plan prüft. Dort entscheidet sich, ob Cyberhygiene gelebte Routine oder nur ein Passwortwechsel ist; ob Compliance eine Checkliste oder ein Verhalten ist; ob Beratung eine Pflicht oder eine Haltung ist. Wer sich hier ehrlich macht, gewinnt: klare Verantwortlichkeiten, regelmäßige Übungen, saubere Dokumentation, partnerschaftliche Kommunikation mit Ärzten, Lieferanten, Kassen und Kammern. Fehler passieren – entscheidend ist, ob sie früh entdeckt und offen behoben werden.
Führung bindet die Fäden. Sie wägt ab zwischen strenger Regel und pragmatischer Kulanz, zwischen Investition und Sparsamkeit, zwischen Geduld und Tempo. Sie erklärt, warum eine Abmahnung kein Weltuntergang ist, wenn man daraus einen Prozess macht; warum ein Ransomware-Vorfall auch eine zweite Chance ist, wenn Backups sauber sind; warum Beitragsdebatten eine Einladung sind, eigene Leistungen sichtbar zu machen; warum Forschung nicht die Gegenwart aussetzt, sondern sie vorbereitet. Führung macht die Apotheke zu einem Ort, an dem Menschen nicht nur Arznei bekommen, sondern Orientierung.
Am Ende ergeben die Stränge ein Bild: Digitale Sicherheit als Hygienefaktor, rechtliche Präzision als Vertrauenswährung, ökonomischer Druck als Ansporn zur Priorisierung, Prävention als Rendite mit Menschengesicht, Forschung als Fernlicht und die tägliche Beratung als Straße dazwischen. Wer diese Elemente verbindet, baut Resilienz nicht als Mauer, sondern als Brücke – begehbar für Patienten, tragfähig für Teams, plausibel für Partner. Genau dort entsteht Zukunftsfähigkeit, nicht im Entweder-Oder, sondern im gut geführten Sowohl-als-Auch.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht. Und genau dort liegt die Deutung: Der Text endet, aber die Aufgabe beginnt – in jedem aktualisierten Patch, in jeder rechtssicheren Formulierung, in jeder fair gelösten Reklamation, in jeder Impfung, die schützt, in jeder ruhigen Erklärung an der Kasse, in jedem Gespräch, das Hoffnung realistisch werden lässt.
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