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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Der Fall des Berliner Zahnärzte-Versorgungswerks (VZB) ist mehr als eine Branchenmeldung: Er zeigt, wie schnell Altersansprüche unter Druck geraten, wenn Anlagerisiken falsch kalibriert, Kontrollen zu spät gezogen und Verluste nur zögerlich offengelegt werden. Für Apothekenbetreiber, deren eigene Altersvorsorge häufig ebenfalls über berufsständische Versorgungswerke läuft, ist das ein Weckruf: Portfolios, Gremienentscheidungen und Risikoberichte gehören regelmäßig auf den Prüfstand, und private Zusatzpfeiler – vom breit gestreuten Wertpapierdepot bis zur konservativen Immobilienquote – müssen bewusst gegen Zyklusschwankungen gebaut werden. Wer heute nur auf vergangene Renditen schaut, übersieht stille Konzentrationsrisiken, illiquide Engagements und Governance-Lücken, die im Stressfall rasch real werden. Der richtige Umgang beginnt nicht mit Panik, sondern mit Transparenz: Geschäftsberichte lesen, Fragen stellen, Alternativen planen, Liquiditätslinien sichern. So bleibt die eigene Vorsorge handlungsfähig – und der Fall VZB wird zum Anlass, Strukturen zu stärken statt Vertrauen zu verbrauchen. Am Ende zählt, was trägt: Vertrauen plus Kontrolle.
Die Nachricht aus Berlin wirkt wie ein Schock für alle, die ihre Altersvorsorge in den Händen eines Versorgungswerks wähnen: Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB) hat nicht nur Strafanzeige erstattet, sondern auch seine Mitglieder offen vor möglichen „spürbaren Einschnitten“ bei Rentenansprüchen und steigenden Beiträgen gewarnt. Das Schreiben vom Dienstag trägt den Absender des Verwaltungsausschuss-Vorsitzenden Thomas Schieritz und lässt erkennen, dass es nicht um Bagatellen geht, sondern um grundlegende Fragen der Sicherheit einer berufsständischen Altersversorgung.
In dem Brief wird deutlich, dass die VZB in den vergangenen Jahren nicht auf konservative, breit gestreute Anlageformen gesetzt hat, sondern erhebliche Summen in „unübliche, hochriskante und überproportionale“ Beteiligungen geflossen sind. Dazu zählen spekulative Engagements in Start-ups und Hotels, oft finanziert über Darlehen – ein Vorgehen, das nicht nur das Grundprinzip der Risikostreuung ignoriert, sondern auch das Anlagerisiko für die Mitglieder unverhältnismäßig erhöht.
Noch schwerer wiegt der Befund aus einer Untersuchung durch drei unabhängige Kanzleien: Erhebliche Pflichtverletzungen und Compliance-Verstöße bei der Kapitalanlage, teils Missachtung gesetzlicher Vorgaben. Das ist kein interner Schönheitsfehler, sondern der Stoff für strafrechtliche Aufarbeitung. Die Konsequenz: Strafanzeige durch das Versorgungswerk. Bereits 2022 und 2023 mussten knapp 110 Millionen Euro abgeschrieben werden, darunter Verluste aus dem Engagement in die inzwischen insolvente Element Insurance AG.
Für Apothekerinnen und Apotheker, die Mitglied eines Versorgungswerks sind, hat dieser Fall Signalcharakter. Auch wenn jedes Versorgungswerk eigenständig organisiert ist und unterschiedlichen Regularien unterliegt, bleibt die zentrale Frage: Wie sicher ist die eigene Altersvorsorge tatsächlich? Versorgungswerke genießen in der Regel ein hohes Vertrauen – sie sind Selbstverwaltungskörperschaften, werden von Berufskollegen geführt und stehen für eine berufsständische Solidargemeinschaft. Doch genau diese Nähe kann auch ein Risiko bergen, wenn Kontrollmechanismen nicht konsequent greifen oder Anlagestrategien von einzelnen Entscheidungsträgern zu stark geprägt werden.
Apothekenbetreiber müssen dabei zwei Ebenen im Blick haben: Erstens die eigene Rolle als Pflichtmitglied im jeweiligen Versorgungswerk und damit die direkte Abhängigkeit der Altersrente von dessen Kapitalanlagepolitik. Zweitens die Verantwortung als Unternehmer, für das eigene Vermögen zusätzliche, unabhängige Vorsorgebausteine zu schaffen, die nicht von der Leistungsfähigkeit des Versorgungswerks abhängen.
Risikomanagement bedeutet hier, die Berichte und Jahresabschlüsse des eigenen Versorgungswerks nicht als reine Formalie abzulegen, sondern aktiv zu prüfen. Sind die Anlagen breit gestreut? Welche Anteile fließen in risikoarme, verlässliche Papiere, welche in alternative, riskantere Investments? Gibt es externe, unabhängige Prüfberichte? Werden Verluste offen kommuniziert? Ein Mitglied kann zwar die Anlagepolitik nicht direkt steuern, aber kritische Fragen stellen, Informationsrechte nutzen und sich mit anderen Mitgliedern vernetzen, um Transparenz einzufordern.
Der Fall VZB zeigt, wie schnell vermeintlich sichere Systeme unter Druck geraten können. Selbst wenn das eigene Versorgungswerk aktuell solide aufgestellt ist, kann eine unbedachte strategische Kehrtwende in wenigen Jahren gravierende Folgen haben. Apothekenbetreiber sollten deshalb nicht nur die jährlichen Mitteilungen zur Anwartschaft lesen, sondern auch die Kapitalmarktentwicklung im Blick behalten – und im Zweifel unabhängigen Rat von Finanzexperten mit Erfahrung im Bereich berufsständischer Versorgung einholen.
Auch steuerliche und rechtliche Aspekte spielen eine Rolle: Wer privat vorsorgt, kann Gestaltungsspielräume nutzen, um das Risiko der einseitigen Abhängigkeit zu reduzieren. Dazu gehören fondsgebundene Rentenversicherungen, Immobilieninvestments, breit gestreute ETF-Portfolios oder Beteiligungen an genossenschaftlichen Modellen mit nachweislicher Stabilität.
Die emotionale Komponente ist nicht zu unterschätzen: Ein drohender Verlust bei der Altersvorsorge ist für Berufsangehörige nicht nur ein finanzieller Einschnitt, sondern ein Vertrauensbruch. Für viele ist das Versorgungswerk Teil der eigenen Berufsidentität – umso härter trifft es, wenn sich herausstellt, dass die Verwaltung nicht die Sorgfalt walten ließ, die von ihr erwartet wird.
Für Apothekenbetreiber gilt deshalb: Das Thema darf nicht erst dann auf die Tagesordnung kommen, wenn eine Krise öffentlich wird. Frühzeitige Auseinandersetzung mit der Finanzlage des Versorgungswerks, Nutzung von Mitgliederrechten und Aufbau zusätzlicher Vorsorgeschichten sind der beste Schutz vor späteren bösen Überraschungen.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Sicherheit in der Altersvorsorge entsteht nicht durch Vertrauen allein, sondern durch Vertrauen plus Kontrolle. Wer seine Zukunft auf ein Fundament stellt, das regelmäßig geprüft und auf mehreren Pfeilern steht, bleibt auch dann stabil, wenn einer ins Wanken gerät.
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