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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Ein digitales Rezept verändert die Spielregeln: apo.com katapultiert sich mit 13 Prozent Umsatzplus und 150 Prozent Wachstum bei elektronischen Verordnungen in die Spitzengruppe des Versandmarkts – beschleunigt vom Card-Link-Verfahren, das Patienten den Klick zur Lieferung so einfach macht wie nie. Während Vor-Ort-Apotheken um Profil und faire Wettbewerbsbedingungen ringen, setzt ein Gericht einem oberbayerischen Kritiker juristische Grenzen, obwohl seine Warnungen zu Kühlketten und Zustellqualität weiter im Raum stehen. Die Politik plant, Temperaturführungspflichten zu vereinheitlichen, der BVDVA warnt vor praxisfernen Eingriffen; in Brüssel droht der Abschied vom Papier-Beipackzettel, während ABDA und Sozialverbände Barrierefreiheit verteidigen. Forschung liefert Gegenakzente: kognitive Funktionstherapie mit Langzeiteffekt, intranasale Impfstoffe, Sepiapterin gegen PKU, Lithium als Alzheimer-Schlüssel, Fatigue als unterschätzte Langzeitlast bei Krebs. Doch der Rückgang der Pharmaproduktion zeigt: Fortschritt wirkt nur, wenn die Fäden richtig gespannt sind – sonst zerreißt das Netz, und Magie wird zum Bluff.
Das E-Rezept hat den deutschen Arzneimittelmarkt nicht nur digitalisiert, sondern neu vermessen. Sichtbarster Beleg ist apo.com: Das Unternehmen meldet für das erste Halbjahr 2025 ein Umsatzplus von 13 Prozent auf 192 Millionen Euro und spricht offen von der Rolle als „aufstrebende Nummer drei“ hinter DocMorris und Redcare. Entscheidend ist nicht allein die Höhe, sondern die Qualität des Wachstums: Das Geschäft mit elektronischen Verordnungen stieg um 150 Prozent – ein Sprung, der mehr bedeutet als bloße Nachfrageverschiebung. Er zeigt, dass die Hürden der E-Rezept-Ära aus Patientensicht gesunken sind. Das Card-Link-Verfahren schließt die Reibungsstellen zwischen Praxissoftware, Telematikinfrastruktur und Webcheckout, und dort, wo früher Papierflüsse dominierten, greifen heute standardisierte digitale Ketten. Für einen Versender sind das die idealen Bedingungen: hohe Automatisierung, skalierbare Kommissionierung, Vorhersagbarkeit der Lastspitzen. apo.com verweist auf 95 Prozent Automatisierungsquote und bis zu 50.000 Pakete am Tag aus Leipzig und Duiven – eine Kennzahl, die im B2C-Geschäft nicht nur Kosten senkt, sondern Qualität reproduzierbar macht.
Diese ökonomische Logik ist für Vor-Ort-Apotheken ambivalent. Einerseits nimmt der Versandhandel ihnen in Standardfällen Transaktionen ab, die kaum Beratungsanteil haben und durch das Fixum nur knapp gedeckt sind; andererseits zehrt jeder abgewanderte Standardfall an der Mischkalkulation, mit der Rezepturen, Lagerbereitschaft, Nacht- und Notdienste quersubventioniert werden. Die moralische Bilanz kippt, wenn betriebswirtschaftliche Effizienz als gesellschaftliche Effizienz missverstanden wird. Denn Versorgung ist kein reines Durchlaufgeschäft: Sie lebt dort, wo Komplexität, Unsicherheit und Verantwortung auf Personal, Zeit und Nähe treffen. Die eigentliche Frage lautet daher nicht, ob Versandhandel effizient ist, sondern ob ein System, das Effizienz als oberstes Ziel kodiert, noch jene Puffer und Redundanzen bereithält, die Versorgung in der Fläche stabil machen.
Hinzu kommt ein kommunikatives Muster, das Investoren zuversichtlich stimmt und Politik beruhigt: Während Umsatz- und Prozesskennzahlen offensiv kommuniziert werden, bleiben Gewinnpfade vage („zeitnah ausgeglichenes bis leicht positives EBITDA“). Das ist nicht unlauter, aber typisch für Wachstumsphasen, in denen der Kapitaleinsatz für Reichweite, IT und Markenaufbau hoch ist. Für die Strukturdebatte bedeutet es: Wer den Erfolg allein an Quartalsgewinnen misst, verfehlt das Wesentliche. Entscheidend ist, welche Pfadabhängigkeiten heute gebaut werden – Kundengewohnheiten, App-Bindung, Zahlungslogik, Versandversprechen – und welche Infrastrukturen morgen fehlen, wenn vor Ort weiter Kapazität abgebaut wird.
Dass der öffentliche Diskurs über diese Verschiebung scharf geführt wird, überrascht nicht. Ein Apotheker aus Oberbayern zog den Kürzeren, als er einen Versender als „Steuerschmarotzer“ titulierte. Juristisch ist das Urteil klar: Umsatzsteuer wird auch im Versand abgeführt, die Formulierung überschreitet die Schwelle von harter Kritik zur unzulässigen Schmähung. Politisch jedoch legt der Fall die eigentliche Bruchstelle frei: Darf man ein Geschäftsmodell, das systemische Quersubventionen nutzt, ohne deren Lasten zu tragen, als parasitär bezeichnen – oder ist gerade diese Diagnose zu pauschal, weil Versand andere Lasten (IT-Sicherheit, Fulfillment, Retourenlogistik, Payment-Risiken) schultern muss? Wer den Diskurs nur entlang von juristischen Grenzsteinen führt, übersieht die asymmetrische Realität: Vor-Ort-Apotheken stehen unter engmaschigen Aufsichten, dokumentieren aufwendig und werden bei Verstößen schnell sanktioniert; zugleich berichten Teams aus der Fläche von Medikamentenpaketen im Hausflur, von unklaren Temperaturbedingungen auf der „letzten Meile“ und von Kunden, die nach Online-Kommunikation doch wieder persönliche Beratung suchen. Der Konflikt ist deshalb nicht primär moralisch, sondern systemisch: Ein Markt mit heilberuflichem Kern folgt nicht vollständig den Regeln einer Plattformökonomie.
Die Bundesregierung will genau an dieser Nahtstelle ansetzen. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, Temperaturführung und Nachweispflichten für Versand- und Vor-Ort-Apotheken zu vereinheitlichen; auf dem Deutschen Apothekertag sollen Eckpunkte vorgestellt werden. Der BVDVA warnt vor praxisfernen Verschärfungen, die er als „vergiftetes Geschenk“ bezeichnet: Eine 1:1-Übertragung von GDP-Logik aus dem Großhandel auf die Haustürzustellung könne Prozesse verteuern oder partiell blockieren, ohne belegbaren Zusatznutzen. Dagegen steht der schlichte Gedanke der Gleichbehandlung: Wenn der Patient am Ende ein Arzneimittel erhält, muss dessen Qualität unabhängig vom Vertriebsweg konsistent sein – und die Nachweise müssen robust genug sein, um im Streitfall zu tragen. Die Wahrheit liegt selten exakt in der Mitte: Wer zu weich reguliert, produziert Vertrauenslücken, wer überzieht, verschiebt Kosten in die Fläche. Ein intelligenter Rahmen koppelt Risikostufen an Produktklassen, Temperaturanforderungen an Wetter- und Laufzeitfenster, Zustelllogiken an Anwesenheit und Ersatzzustellung – und macht diese Kopplungen transparent.
Fast zeitgleich verhandelt die EU ein anderes Gleichgewicht: gedruckte Packungsbeilagen versus digitale Informationswege. Die Argumente sind bekannt – ökologische Entlastung, Aktualisierbarkeit, Mehrsprachigkeit und Barrierefreiheit auf der einen Seite; Exklusionsrisiken für Menschen ohne Smartphone, Druckaufwand in Apotheken und Haftungsfragen auf der anderen. Bemerkenswert ist, wie schnell eine scheinbar technische Entscheidung kulturelle Fragen berührt: Wer gilt als „digital anschlussfähig“? Wer trägt die Kosten für jene, die es nicht sind? Und wie verhindert man, dass Barrierefreiheit auf die Kulanz einzelner Betriebe ausgelagert wird? Eine kluge Lösung kombiniert beides: gedruckt dort, wo es nötig ist, digital dort, wo es nützt – mit einer rechtlich klaren Anspruchsgrundlage, damit niemand zwischen Zuständigkeiten fällt.
Während Markt und Politik an Stellschrauben drehen, liefert die Forschung ungewohnte Klarheit. Die kognitive Funktionstherapie (CFT) zeigt im Drei-Jahres-Follow-up der RESTORE-Studie, dass sich die kurative Wirkung nicht in Placebo-Effekten erschöpft, sondern in Verhalten, Erwartung und Körpererleben verankert wird. Für ein Volksleiden wie chronische Rückenschmerzen ist das bedeutsam: Es verschiebt die Perspektive weg vom isolierten Schmerz hin zum System aus Gedanken, Emotionen und Bewegung – ein Ansatz, der Apotheken unmittelbar betrifft, weil er Beratung, Aktivierung und Adhärenz stärkt. In einer anderen Ecke des Spektrums taucht „Rustout“ auf, die stille Schwester des Burnout: Unterforderung, Monotonie, Strukturmangel. Dass dies bei hochengagierten Berufsgruppen – etwa Lehrenden – auftreten kann, zeigt, dass mentale Gesundheit nicht nur an Überlastung hängt, sondern ebenso an Sinn und Entwicklung. Für Führung in Apotheken heißt das: Gestaltungsspielräume schaffen, Routinen rotieren, Kompetenz erweitern, statt Engagement allein mit Mehrarbeit zu verwechseln.
Die Pandemie hat gezeigt, wie sehr der Infektionsschutz an der Schleimhaut beginnt, und die Impfstoffforschung reagiert: Intranasale Kandidaten, einmal Vektor-basiert auf PIV5, einmal attenuiert auf MuV/MeV, induzieren mukosale IgA-Antworten und robuste T-Zell-Aktivität. Die Aussicht: weniger Transmission, Schutz am Eintrittsort. Für Apotheken, die Impfberatung leisten, ist das mehr als ein Laborbefund – es kündigt Anwendungsfälle an, in denen Akzeptanz, Lagerung und Applikation neue Fragen aufwerfen. Seltene Erkrankungen geraten zugleich in Reichweite besserer Alltagslösungen: Sepiapterin als Vorstufe von BH4 senkt bei PKU die Phenylalanin-Spiegel signifikant; wenn Patienten dadurch ihre hochrestriktive Diät lockern können, ist das nicht bloß Lebensqualität, sondern Adhärenzökonomie. In der Onkologie rückt die Langzeitperspektive in den Fokus: Ein Drittel der Überlebenden leidet Jahre nach Therapieende an Fatigue, körperlich wie kognitiv – und die körperliche Dimension korreliert mit erhöhter Mortalität. Für die Nachsorge bedeutet das: Screening als Standard, Bewegung als Rezept, Psyche und Komorbiditäten ernst nehmen, statt Fatigue als diffuses Symptom zu verbuchen.
Neurowissenschaftlich öffnet Lithium eine ungeahnte Tür. Dass es physiologisch im Gehirn vorkommt, dass niedrigere Spiegel mit Alzheimer-Hotspots korrelieren, dass bestimmte Salzformen weniger in Plaques abgefangen werden – all das addiert sich zu einer Hypothese mit klinischem Versprechen. Es wäre verfrüht, daraus eine Therapie abzuleiten; doch als Präventionsspur, die GSK3β-Achsen, Neuroinflammation und Synapsenerhalt verknüpft, ist sie stark genug, um Studien und Biomarkerforschung zu motivieren. Gerade hier haben Apotheken eine lange übersehene Rolle: Sie sind die stillen Chronisten von Adhärenz, Nebenwirkungen und Lebensumständen – die Stelle, an der Prävention nicht abstrakt, sondern konkret verhandelbar wird.
Über diesem medizinischen und regulatorischen Tableau liegt die Makrolage wie ein grauer Filter. Die Industrieproduktion sinkt im Juni um 1,9 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mai 2020; die Pharmaproduktion bricht um elf Prozent ein. Das klingt paradox in einer Zeit, in der Gesundheitsausgaben steigen. Es ist es nicht. Denn Produktion ist zyklisch, Investitionen folgen Erwartungen, und der globale Rahmen – Zölle, Lieferketten, Energie – dämpft selbst robuste Binnenbedarfe. Für die Branche ist das ein Stresstest mit zwei Botschaften: Erstens, dass selbst forschungs- und margenstarke Segmente keine Inseln sind. Zweitens, dass gerade in Schwächephasen die Weichen gestellt werden: Wer dann in Qualität, Datenkompetenz und vernetzte Prozesse investiert, skaliert im Aufschwung schneller – und resistenter.
Was folgt daraus, jenseits der Tagesdiagnosen? Vor-Ort-Apotheken benötigen einen klaren Doppelfokus: Spezialisierung, die Beratungswert schafft (Impf-, Haut-, Ernährungs-, Schmerz-, Wechselwirkungs-Sprechstunden), und Prozessdisziplin, die E-Rezept- und ePA-Abläufe reibungslos macht. Verbände müssen den juristischen Diskurs von Schlagworten lösen und in überprüfbare Standards überführen: Wie genau sieht eine risikoadaptierte Kühlkettenlogik auf der letzten Meile aus? Welche Ersatzzustellvarianten sind zulässig? Was ist dokumentationspflichtig, was auditierbar, was sanktionierbar? Politik sollte die Gleichbehandlung nicht als Gleichmacherei verstehen, sondern als Gleichwertigkeit der Ergebnisqualität – mit Spielräumen in der Umsetzung. Versandhandel wiederum gewinnt Vertrauen, wenn er Lieferkette, Temperaturführung und Ersatzzustellungen gläsern macht, Beschwerden nicht wegradiert, sondern systematisch auswertet und in Prozesse gießt.
Damit verdichtet sich die eigentliche Entscheidungsfrage: Wollen wir Versorgung dem billigsten Pfad der Friktion folgen lassen – oder der robustesten Struktur? Der billigste Pfad ist kurzfristig verführerisch: Er liefert schnell, spart Zettel, verschweigt Reibung, until sie knirscht. Die robusteste Struktur ist schwieriger: Sie verlangt Redundanz, Nachweise, Verantwortungsübernahme, klare Sprache und die Bereitschaft, Fehlanreize zu korrigieren. Aber nur sie erzeugt das, was Versorgung am Ende ausmacht: Verlässlichkeit, die auch im Ausnahmezustand hält.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Wenn Versorgung zum Fadenspiel wird, wirkt vieles wie Zauberei – plötzliche Beschleunigung, spurloses Verschwinden von Wartezeiten, das Versprechen, alles füge sich. Doch Fäden sind ehrlich. Ziehst du sie ungleich, lösen sie sich an der schwächsten Stelle. Legst du sie überlegt, entsteht Muster statt Knoten. Die Magie ist kein Trick, sie ist Handwerk: Timing, Zug, Richtung. Wer Versenden, Beraten, Regeln und Forschen so verwebt, dass die Last trägt, lässt den Effekt nicht im Schein verschwinden, sondern im System entstehen. Und genau daran erkennt man am Ende Qualität – nicht daran, wie laut sie angekündigt wurde, sondern daran, wie leise sie hält.
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