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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Wenn ein Rentenpaket nicht nur Beitragszahlen stabilisiert, sondern Generationen beruhigen soll, Pflegekräfte erstmals eigenverantwortlich heilen dürfen, Retaxportale reibungsloser funktionieren als E-Rezept-Systeme, eine Apotheke mit Sammelaktionen auf digitale Ausfälle reagiert, Zahnseide zur neuen Impfnadel wird und Chikungunya-Infektionen nur wenige Kilometer vor der deutschen Grenze auftreten, dann ist das kein Nebeneinander von Meldungen, sondern das Bild eines Systems, das zwischen Modernisierung und Überforderung schwankt, zwischen Innovation und Inkonsequenz pendelt, zwischen politischen Versprechen und struktureller Unklarheit oszilliert; eine Gesellschaft, die stabilisieren will, aber riskiert, in Einzelmaßnahmen zu verharren, die Pflege stärkt, aber keine Haftung definiert, die Digitalisierung will, aber Faxe nutzt, und in der selbst bahnbrechende Forschung an Schleimhautimpfstoffen in einem Umfeld stattfindet, das zentrale Gesundheitsbereiche chronisch unterversorgt lässt – in einer solchen Woche wird deutlich, dass Fortschritt ohne Haltung, Technik ohne Verantwortung und Strukturpolitik ohne verbindende Idee nicht reicht, um Vertrauen zu sichern oder Systeme neu zu ordnen.
Es ist eine dieser seltenen Wochen in der politischen Berlin-Logik, in der nicht nur ein Gesetz beschlossen, sondern gleich ein ganzes Versorgungsverständnis verschoben wird. Die Stabilisierung des Rentenniveaus auf 48 Prozent bis 2031, der Einstieg in eine Erwerbstätigenversicherung, die Heilkundeausübung durch Pflegekräfte, ein digitalisiertes Retaxsystem, der strukturelle Verfall pharmazeutischer Lehre in Thüringen, eine Vakzination über Zahnfleisch, die wie Science-Fiction klingt, und ein tropischer Virusausbruch nahe der deutschen Grenze – sie alle verflechten sich zu einem Bild, das mehr ist als die Summe seiner Einzelinitiativen. Es ist ein Bild von einer Gesellschaft, die sucht: nach Stabilität, nach Effizienz, nach Anschlussfähigkeit an die Wirklichkeit der Gegenwart. Doch was dabei verloren geht, ist oft nicht messbar, sondern spürbar. Die leise Erosion von Vertrauen, der stille Schwund an Menschlichkeit in Systemen, die zunehmend technisch verwaltet statt politisch verantwortet werden.
Das sogenannte Rentenpaket 2025, das Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) durchs Kabinett gebracht hat, ist in seiner Wirkung zweischneidig. Ja, es bringt für Millionen Mütter späterer Jahrgänge endlich eine Gleichstellung bei den Erziehungszeiten. Ja, es garantiert ein stabiles Rentenniveau von 48 Prozent für die kommenden sechs Jahre und suggeriert damit Sicherheit in unsicheren Zeiten. Doch diese Sicherheit hat ihren Preis: Der Beitragssatz steigt ab 2027 auf 18,8 Prozent, was sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer belastet. Zudem soll der Bund mit Milliarden stützen, was das System aus eigener Kraft nicht mehr tragen kann. Im Schatten der Stabilisierung wachsen damit die strukturellen Kosten – und die politische Fallhöhe für künftige Generationen.
Noch brisanter ist die Diskrepanz zwischen Symbolpolitik und Systemreform. Bas betont zwar die Notwendigkeit, Selbstständige und Beamte einzubeziehen, doch ein klarer Plan zur Umsetzung einer echten Erwerbstätigenversicherung fehlt. Die Union wiederum kontert mit Warnungen vor "schmerzhaften Reformen" und zeigt sich gleichzeitig offen für Gespräche, ohne selbst tragfähige Alternativen zu bieten. Im Ergebnis steht eine politische Hülse: viel Anschein von Stabilität, wenig Substanz für strukturelle Tragfähigkeit.
Parallel dazu verabschiedet das Bundesgesundheitsministerium unter Nina Warken (CDU) ein Pflegekompetenzgesetz, das Pflegefachkräften erstmals erlaubt, eigenverantwortlich heilkundlich tätig zu werden – in definierten Bereichen wie Diabetes, Wundmanagement oder Demenz. Diese Erweiterung ist mehr als Symbolik: Sie verändert die Berufsbilder im Gesundheitswesen fundamental. Pflege wird nicht mehr nur als verlängerter Arm der Ärzteschaft gedacht, sondern als eigenständige heilkundliche Instanz. Gleichzeitig entlastet das Gesetz die Pflege von Bürokratie, begrenzt Dokumentationspflichten und ermöglicht neue Wohn- und Versorgungsformen.
Doch auch hier zeigt sich die Schattenseite: Die Ausführung bleibt an vielen Stellen vage, die Rolle der Pflegeverbände in der konkreten Vertragsgestaltung ist offen. Und es bleibt unklar, ob die neuen Befugnisse von den Kassen wirklich anerkannt werden. Pflegekräfte müssen heilkundlich ausgebildet sein – aber wer prüft das? Wer haftet im Konfliktfall? Das Gesetz nennt viele Ziele, aber kaum Mechanismen. Es bleibt der politische Reflex spürbar, Kompetenz durch Vertrauen zu ersetzen, ohne für Absicherung zu sorgen.
Wie dringend Vertrauen und Technik aufeinanderprallen, zeigt sich am E-Rezept. In der Rednitz-Apotheke begann der Morgen mit einer Störung. Inhaber Andreas Kolb reagierte pragmatisch: eGK sammeln, Botendienst starten. Doch der Aufwand ist enorm. Immer wieder sind es Apothekerinnen und Apotheker, die digitale Lücken menschlich überbrücken müssen – mit Mehrarbeit, Chaos und Improvisation. Und ausgerechnet in dieser Gemengelage kommt die GFS mit einem digitalisierten Serviceportal für die Retaxprüfung: Onlineeinspruch, Uploadfunktion, Recherchemöglichkeiten, KI-gestützte Liquiditätsprognosen. Für Apotheken kostenlos und freiwillig. Was wie ein Fortschritt klingt, wirft Fragen auf: Warum funktioniert das bei einer privaten Prüffirma besser als bei staatlichen E-Health-Infrastrukturen? Warum können Retaxationen digitalisiert werden, während E-Rezepte über Fax laufen?
Noch absurder mutet die Lage in der Ausbildung an: In Thüringen plant das Wissenschaftsministerium einen Institutsneubau für das Pharmaziestudium, weil die bisherigen Räume unzumutbar sind. Die Friedrich-Schiller-Universität hat Büros über die Stadt verteilt, Labore fehlen, Nachwuchs bricht weg. Der Apothekerverband Thüringen sieht darin einen der Hauptgründe für das Apothekensterben im Freistaat. Gleichzeitig fördert das Land Neugründungen auf dem Land, doch diese Lösung greift zu kurz: Ohne Ausbildung kein Nachwuchs. Ohne Nachwuchs keine Neugründung. Ohne Neugründung keine Versorgung.
Doch während das Land über Ausbildungsdefizite debattiert, forscht ein Team in North Carolina an einer völlig neuen Impfstofftechnologie. Mithilfe von Zahnseide wird das Vakzin direkt in die Zahnfleischtasche eingebracht. Das sogenannte Saumepithel, eine durchlässige Schleimhaut am Zahnfleischrand, zeigt in Studien bei Mäusen eine überraschend starke Immunantwort – sowohl systemisch als auch an Schleimhäuten. Erste Tests am Menschen deuten auf eine praktische Umsetzbarkeit hin. Die Technik wäre besonders für Menschen mit Spritzenangst attraktiv, birgt kein Risiko für das zentrale Nervensystem wie nasale Impfungen und könnte kostengünstig sein. Doch sie hat auch Einschränkungen: Kleinkinder ohne Zähne, Parodontalpatienten, orale Infektionen – die Methode ist kein Allheilmittel, aber ein vielversprechender Schritt in Richtung barrierefreier Vakzination.
Parallel verdichten sich Meldungen über einen Ausbruch des Chikungunya-Virus in Südchina. In der Millionenstadt Foshan wurden Tausende Infektionen gemeldet, erste Fälle auch in Hongkong und Guangzhou. Die WHO spricht von weltweiter Verbreitung. Frankreich meldete einen Fall nur sechs Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Behörden reagieren mit Mückenbekämpfung, larvenfressenden Fischarten, Elefantenmücken – und mit einer Datenrückverfolgung à la Corona: Apotheken müssen Kundendaten erfassen, wenn Medikamente gegen Fieber verkauft werden. Die Parallelen zur Pandemie sind frappierend, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch gesunken.
Was also bleibt von einer Woche voller Bewegung? Es bleibt der Eindruck, dass die Politik versucht, Kontrolle durch Stabilisierung zu ersetzen, Handlung durch Symbolik, Fortschritt durch Reaktionsmuster. Die Rentenreform verspricht Gerechtigkeit, hinterlässt aber ein wachsendes Defizit. Die Pflege wird gestärkt, aber nicht abgesichert. Die Digitalisierung schreitet voran, doch ihre Träger stolpern über Faxgeräte. Die Ausbildung soll gestärkt, die Versorgung gesichert, die Impfung erleichtert werden – doch die Verbindung zwischen den Systemen fehlt. Jeder Fortschritt bleibt ein Einzelereignis.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Vielleicht ist der gemeinsame Nenner all dieser Entwicklungen ein Missverständnis von Modernisierung. Fortschritt ist nicht nur ein Frage des technologischen Werkzeugs, sondern des sozialen Rahmens, in dem es eingesetzt wird. Eine Impfung über Zahnseide mag bahnbrechend sein – aber wenn sie in einem System stattfindet, das Menschen vergisst, bleibt sie Innovation ohne Anker. Eine Rentenreform mag Beiträge sichern, aber wenn sie keinen Beitrag zur Generationengerechtigkeit leistet, bleibt sie Rhetorik. Und ein Pflegegesetz mag Kompetenzen erweitern, aber wenn es keine Haltung transportiert, bleibt es ein Katalog. In einer Woche, in der so viele Systeme gleichzeitig in Bewegung geraten, liegt die eigentliche Herausforderung darin, sie nicht isoliert zu betrachten. Sondern sie zu verweben – zu einem neuen Versprechen von Verantwortung.
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