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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Systemblick |
Apotheken-News: Kommentar von heute
Kommentar von Seyfettin Günder basierend auf dem aktuellen Berichtstext zur Verbandsverantwortung im Versorgungsnotstand
Das Apothekensterben ist keine Begleiterscheinung des Strukturwandels – es ist Ausdruck politischer Ignoranz und verbandlicher Sprachlosigkeit. Während jeden Monat dutzende Apotheken schließen, während Kolleginnen und Kollegen in der Fläche ihre Türen für immer schließen, hält sich die ABDA zurück. Dabei wäre sie als Spitzenverband der erste Akteur, von dem man Haltung, Schutz, Strategie erwarten dürfte. Stattdessen: Schweigen, Floskeln, Formalismen.
Die Realität in den Apotheken sieht anders aus. Die Inhaberinnen und Inhaber tragen die Versorgung auf ihrem Rücken – und sie tun es aus Berufung, nicht aus Selbstschutz. Sie kämpfen mit Fachkräftemangel, Lieferengpässen, dokumentieren unter Überlastung und erfüllen politische Aufträge, die sie weder mitbestimmt noch finanziert bekommen. Wer die Apotheke von heute verstehen will, muss ihre Überforderung ernst nehmen – und ihre Einsamkeit im System.
Denn was passiert, wenn die letzte Apotheke im Ort schließt? Wenn Notdienste über Landkreise gestreckt werden? Wenn junge Pharmazeutinnen trotz guter Abschlüsse keinen Mut zur Selbstständigkeit mehr fassen, weil das System weder Absicherung noch Planung bietet? Die Antwort liegt auf der Hand: Die wohnortnahe Versorgung zerfällt, und niemand übernimmt die Verantwortung für ihren Erhalt.
Genau hier hätte die ABDA eine zentrale Rolle – nicht als Lobbyakteur im Schatten, sondern als sichtbare, streitbare, politische Stimme. Doch die Wirklichkeit ist ernüchternd. Statt einer Debatte über Versorgungsgerechtigkeit wird beschwichtigt. Statt Schutz für Inhaber zu organisieren, werden Bürokratien verwaltet. Statt die heilberufliche Kompetenz zu verteidigen, verschanzt man sich hinter internen Protokollen.
Das Problem ist nicht allein strukturell, es ist kommunikativ. Wer nicht spricht, wird nicht gehört. Wer nicht angreift, wird nicht verteidigt. Wer keine Vision hat, wird nicht folgenfähig. Und so stehen die Apotheken – realwirtschaftlich systemrelevant, politisch aber isoliert – an einer Wegscheide, die keine Richtung mehr vorgibt. Sie sollen impfen, dokumentieren, beraten, vernetzen – aber ohne Rücken, ohne Schutz, ohne Strategie.
Was fehlt, ist eine neue Sprache des Verbandes. Eine Sprache, die nicht für Funktionäre gemacht ist, sondern für Versorgende. Eine Sprache, die das Apothekensterben nicht als lästige Statistik behandelt, sondern als existenziellen Notstand. Eine Sprache, die die Politik konfrontiert, nicht umarmt. Eine Sprache, die nicht fragt, was möglich ist, sondern sagt, was nötig ist.
Dieser Kommentar ist kein Angriff auf Strukturen. Er ist eine Verteidigung derer, die noch täglich aufschließen, beraten, Verantwortung übernehmen. Die Apothekerinnen und Apotheker brauchen keine neuen Flyer, keine Workshops zur Resilienz – sie brauchen Klartext. Und eine Verbandsspitze, die ihre Aufgabe nicht in Selbstverwaltung begreift, sondern in Führung.
Wenn die ABDA das nicht leisten kann oder will, dann muss sich die Basis selbst Gehör verschaffen. Lokal. Digital. Medial. Denn es ist nicht fünf vor zwölf – es ist zwölf. Und die Stille des Verbandes darf nicht länger lauter sein als der Hilferuf derjenigen, für die Versorgung kein Schlagwort ist, sondern gelebte Realität.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de
Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.
Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.
Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.
Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.
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