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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Während Donald Trump mit scharfen Preisforderungen die US-Pharmaindustrie herausfordert und in Deutschland das Apothekensterben neue Warnrufe provoziert, verdichten sich die Konfliktlinien zwischen internationalem Kostendruck, nationaler Versorgungslast und heilberuflicher Verantwortung zu einer gefährlichen Gemengelage, in der Apotheken nicht nur unterfinanziert, sondern strukturell überfordert sind, weil weder Rabattverträge noch Notdienste angemessen honoriert, aber täglich gefordert werden, während gleichzeitig veraltete Lieferverträge ihre betriebswirtschaftliche Handlungsfreiheit lähmen, das Bundesgesundheitsministerium bei Medizinalcannabis politische Rückschritte forciert, regulatorische Lücken die Kühlkettenlogistik gefährden und neue Rezepturspezifikationen wie beim Clobetasol-Gel exemplarisch zeigen, wo echte heilberufliche Leistung entsteht – nicht im Marktrausch der Plattformen, sondern im Spannungsfeld aus Verantwortungsgefühl, fachlicher Tiefe und Versorgungsnotwendigkeit, das die Apothekenlandschaft prägt, unter Druck setzt und in ihrer Systemrelevanz neu definieren muss.
Während US-Präsident Donald Trump mit einem Ultimatum an Pharmakonzerne den Medikamentenpreisen in den USA den Kampf ansagt, wird in Deutschland die Stimme der öffentlichen Apotheken lauter. In einem weit beachteten Interview hat Abda-Präsident Thomas Preis auf die prekären Auswirkungen des Apothekensterbens hingewiesen – und ein umfassendes Plädoyer für ein resilientes Gesundheitssystem formuliert. Parallel dazu fordern Kammern und Verbände nicht nur ein höheres Fixhonorar, sondern auch eine finanzielle Würdigung jahrzehntelanger Zusatzaufgaben wie der Umsetzung von Rabattverträgen. Die Debatte um angemessene Vergütung und strukturelle Versorgungssicherheit trifft dabei auf eine zusätzliche Barriere: veraltete Lieferverträge, die in vielen Apotheken seit Jahren wirtschaftliches Potenzial blockieren und strategische Flexibilität einschränken. Was wie ein Dreiklang aus politischem Druck, heilberuflicher Mahnung und betriebswirtschaftlicher Unsichtbarkeit beginnt, entfaltet sich zu einer kritischen Momentaufnahme der Gesundheitsversorgung – transatlantisch vernetzt, national konkret, apothekennah relevant.
Donald Trumps Forderung, Arzneimittel in den USA zu Preisen anzubieten, die international wettbewerbsfähig und für Geringverdiener leistbar sind, ist nicht neu – doch die Vehemenz, mit der der republikanische Präsidentschaftskandidat nun auf eine Bestpreisgarantie für neue Medikamente pocht, setzt die Industrie unter Zugzwang. Binnen 60 Tagen sollen Unternehmen wie Pfizer, Novartis oder Boehringer Ingelheim gewährleisten, dass neue Präparate automatisch zum niedrigsten international dokumentierten Preis angeboten werden – und im Ausland erzielte Mehreinnahmen amerikanischen Steuerzahlern zugutekommen. Boehringer reagierte mit einer Kooperationsbereitschaftserklärung, betonte aber auch, dass medizinische Innovationen nicht unter pauschalen Preisdrücken leiden dürften. Dass sich die angestrebte „Most Favored Nation“-Klausel allerdings ins Leere drehen könnte, zeigt ein fundamentaler Widerspruch: Neue Medikamente werden meist zuerst in den USA eingeführt – ein Preisvergleich mit anderen Ländern ist somit de facto unmöglich. Dennoch: Trumps Vorstoß trifft einen Nerv, der auch in Europa zunehmend pulsiert – nicht zuletzt in der Diskussion um Hochpreisarzneimittel, Zugangsbarrieren und Finanzierungslasten.
In Deutschland verdichtet sich derweil der Blick auf die letzte heilberuflich strukturierte Versorgungseinheit mit öffentlichem Zugang: die Apotheke vor Ort. Thomas Preis nutzt das Forum eines Welt-Interviews, um in ungewöhnlicher Klarheit vor einer fortschreitenden Aushöhlung des Apothekennetzes zu warnen. Dass die Zahl der Apotheken auf unter 17.000 gesunken ist, sei nicht nur statistisch dramatisch, sondern gesundheitspolitisch gefährlich. Die Erfahrung der Pandemie habe gezeigt, wie entscheidend lokale Strukturen seien – nicht nur für die Versorgung mit Arzneimitteln, sondern auch für die Resilienz des gesamten Gesundheitssystems. Ein Apothekennetz, das ausdünnt, könne in der nächsten Katastrophe zur Sollbruchstelle werden. Preis fordert ein Fixhonorar von mindestens 12 Euro pro Rx-Abgabe – nicht als Gefälligkeit, sondern als Rückerstattung für eine Dekade systematischer Untervergütung. Die 9,50 Euro aus dem Koalitionsvertrag seien ein Anfang, aber kein Ende der Diskussion. Und: Die Apotheke könne und wolle mehr leisten – bei Dauerverordnungen, Impfungen, Medikationsanalysen, Notfalldiensten.
Einer dieser Aufgabenbereiche, der bislang weitgehend unentlohnt blieb, ist die Umsetzung von Rabattverträgen. Seit 18 Jahren übernehmen Apotheken hier die operative Umsetzung – ohne eigenen Bonus, ohne Vergütung, aber mit hohem Dokumentationsaufwand und ständiger Kritik bei Nichtverfügbarkeit. Kammern und Verbände fordern zum Deutschen Apothekertag eine formelle Honorierung – auch dies ein Hinweis auf die zunehmende Entfremdung zwischen Kassenlogik und Apothekenrealität. Die Landesapothekerkammer Hessen wiederum legt mit einem Vorstoß zur Anhebung der Notdienstpauschale auf 10 Euro nach. Auch hier wird deutlich: Was als gesetzlicher Versorgungsauftrag formuliert ist, wird in der Praxis häufig auf heilberuflicher Eigenverantwortung abgeladen – ohne strukturellen Ausgleich. Diese Stilllegung durch Stillschweigen gefährdet zunehmend die Integrität des Systems.
Im operativen Alltag verschärft sich das Bild durch eine betriebswirtschaftlich oft unterschätzte Komponente: Lieferverträge. Viele Apotheken arbeiten noch mit Altverträgen aus früheren Eigentümergenerationen – Vertragswerke, die nicht nur wirtschaftlich aus der Zeit gefallen sind, sondern in Details wie Rückgabefristen, Abnahmekontingenten oder Skontoregelungen erhebliche Kostenfallen bergen. Eine Rezeptur, die nicht mehr benötigt wird und nur innerhalb von 14 Tagen retourniert werden kann, ein Quartalskontingent von 500 Packungen bei einem realen Bedarf von 300 oder eine Skontoreduzierung bei gleichzeitiger Valuta-Verlängerung – all dies sind Beispiele für stille Verluste, die sich zu substanziellen Budgetlöchern summieren können. PTA Carmen Brill aus der Gaussturm-Apotheke in Dransfeld berichtet von jährlichen Neuverhandlungen bei Importeuren, während Großhändler oft auf jahrelang laufenden Verträgen beharren. Die Regel: Wer nicht prüft, zahlt drauf – nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil die wirtschaftliche Dynamik der Apotheken nicht automatisch auf Vertragswerke zurückschlägt.
Selbst das operative Grundrauschen kann zur strukturellen Belastung werden, wie die jüngste Verzögerung bei AEP zeigt. Aufgrund eines IT-Ausfalls bei Trans-o-flex wurden Apotheken über mögliche Spätzustellungen informiert. Für einen Flächenbetrieb mit hohen Umschlagraten kann ein solcher Vorfall zum Risikofaktor werden – insbesondere dann, wenn temperaturkritische Ware betroffen ist. Thomas Preis hat dieses Problem im Interview ebenfalls adressiert: Medikamente, die über Tage in nicht dokumentierten Transportwegen liegen, können ihre Wirkung verlieren – ohne dass Patient:innen darüber informiert werden. Der Gesetzgeber sei hier überfordert, die Kontrolle lückenhaft, die Risiken real.
Parallel zu den strukturellen Risiken mehren sich auch regulatorische Irritationen: Das Medizinal-Cannabisgesetz wird überarbeitet – nicht zur Erleichterung, sondern zur Einschränkung. Der GKV-Spitzenverband will nicht nur den Versand unterbinden, sondern auch die gesamte Leistungspflicht für Blütencannabis infrage stellen. Der medizinische Nutzen sei fraglich, die Notwendigkeit nicht gegeben. Solche Stellungnahmen verschieben nicht nur das medizinische, sondern auch das ethische Koordinatensystem – mit Auswirkungen auf Patientenzugang, Therapiefreiheit und pharmazeutische Beratung.
Auch im rezeptpflichtigen Bereich zeigen sich neue Herausforderungen: Die Wirkstoffkombination Doxylamin/Pyridoxin gilt bei Schwangerschaftsübelkeit als Mittel der Wahl – doch derzeit ist Cariban nur eingeschränkt verfügbar. Xonvea dagegen bleibt lieferbar. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat reagiert: Spanisch etikettierte Packungen dürfen vorübergehend in Deutschland vertrieben werden. Es sind diese klein erscheinenden Maßnahmen, die im Versorgungsalltag einen Unterschied machen – und die zeigen, wie fragil die Kette zwischen regulatorischer Freigabe, Lieferfähigkeit und Patientenbedürfnis ist.
Derweil liefern die Rezepturwerkstätten einen Hoffnungsschimmer für Lücken, die der Markt nicht mehr deckt: Das NRF enthält nun eine standardisierte Anleitung zur Herstellung eines Clobetasolpropionat-Gels – eine hochwirksame Lösung für akute, nässende Dermatosen. Die Rezeptur schließt nicht nur eine therapeutische Lücke, sondern zeigt exemplarisch, welche Kompetenz Apotheken jenseits der Packungsabgabe besitzen.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Es sind diese stillen Fähigkeiten, die die Apotheke von morgen definieren: die Fähigkeit, zwischen ökonomischer Wachsamkeit, regulatorischem Wandel und heilberuflicher Verantwortung standzuhalten – und dabei nicht zu verbittern, sondern zu gestalten. Zwischen Trump’schem Preisdruck und deutschem Strukturversagen liegt kein Ozean, sondern ein Spiegel. Wer hineinblickt, erkennt: Versorgung ist keine Ware, sondern eine Entscheidung.
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