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APOTHEKE | Systemblick |
Apotheken-News: Kommentar von heute
Kommentar von Seyfettin Günder basierend auf dem aktuellen Berichtstext zu den Themen Fachkräftemangel, Digitalisierung, KI-Telefonassistenz, Vertragskündigung, Antiepileptika
Apotheken in Deutschland stehen vor einem wachsenden Fachkräftemangel, der die Versorgungssicherheit und den Betriebsalltag zunehmend belastet. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von demografischen Veränderungen, über steigende Qualifikationsanforderungen bis hin zu veränderten Arbeitszeitpräferenzen. Besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird für viele Fachkräfte zu einer Herausforderung, sodass flexible Arbeitszeitmodelle, individuelle Arbeitszeitgestaltungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen immer wichtiger werden. Darüber hinaus spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Mit dem Einsatz von KI-Systemen wie der Telefonassistenz „gesund.de Kira“ können viele Routineaufgaben automatisiert werden, was das Apothekenteam entlastet und die Konzentration auf die individuelle Patientenberatung ermöglicht.
Parallel dazu stehen Apotheken vor weiteren strukturellen Veränderungen: Die Pari Medical Holding vollzieht ab dem 1. Juli eine Neuausrichtung mit neuer Geschäftsführung, während das CardLink-Verfahren bis Ende 2026 durch eine neue Technologie ersetzt wird, was Anpassungen in Kassensystemen erforderlich macht. Gleichzeitig sorgen die NRF-Richtlinien für eine verbesserte mikrobiologische Sicherheit insbesondere bei Kinderarzneimitteln, was ein zentrales Thema für Familien ist. Zudem endet am 1. August die Festbetragsregelung für Paracetamol-Zäpfchen, was neue Herausforderungen in der Preisgestaltung und Verfügbarkeit mit sich bringt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen verschärfen sich zudem durch steigende Anforderungen im Bereich Datenschutz, IT-Sicherheit sowie im Heilmittelwerbegesetz und Wettbewerbsrecht, die Apotheken organisatorisch und juristisch vor neue Aufgaben stellen.
Die aktuelle Apokix-Umfrage verdeutlicht, dass die mangelnde Attraktivität des Berufsbildes vor allem in ländlichen Regionen ein großes Problem darstellt. Die steigende Arbeitsbelastung, die durch administrative Aufgaben und den hohen Zeitdruck bei großer Verantwortung für die Patientensicherheit geprägt ist, führt zu Burnout und einer hohen Fluktuation von Fachkräften. Um dem entgegenzuwirken, setzen viele Apotheken auf innovative Personalmanagementkonzepte. Flexible Arbeitszeitmodelle, individuelle Teilzeitangebote, Jobsharing und die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden gehören zu den zentralen Maßnahmen, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu stärken. Nachwuchsförderung ist ebenfalls ein strategischer Faktor: Kooperationen mit Berufsfachschulen, Praktikumsangebote und die aktive Ansprache potenzieller Auszubildender sollen den Nachwuchs sichern. Gerade in ländlichen Gebieten sind politische Förderprogramme erforderlich, um die Attraktivität der Region und des Berufs zu erhöhen.
Technologische Innovationen bieten Apotheken neue Wege zur Effizienzsteigerung und Entlastung. Die KI-basierte Telefonassistenz „gesund.de Kira“ automatisiert die Beantwortung häufiger Standardanfragen am Telefon, was die Erreichbarkeit der Apotheke verbessert und Mitarbeitende entlastet. Das ermöglicht es, die Arbeitszeit auf komplexere Beratungsaufgaben zu konzentrieren. Weitere digitale Lösungen wie intelligente Bestellplanung, Lagerverwaltung und Schichtorganisation helfen dabei, die Arbeitsprozesse zu optimieren und Fehler zu reduzieren. PTA Amon Ottersberg betont die Herausforderung, einerseits die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten präzise zu bedienen und andererseits wirtschaftlich effizient zu agieren. Fehler bei der Warenwirtschaft können zu Fehlbeständen oder Überlagerungen führen, was die Arbeitsbelastung und den Stress im Team erhöht und den Fachkräftemangel verstärkt.
Neben technologischen und organisatorischen Veränderungen wirken sich auch rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen auf den Apothekenalltag aus. Die Kündigung des Hilfsmittelversorgungsvertrags zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und der IKK classic zum 30. Juni führt zu Unsicherheiten, da die Krankenkasse weiterhin auf Einzelverträge setzt. Apotheken müssen daher wachsam sein und ihre Vertragsbeziehungen sorgfältig prüfen, um ungewollte Verpflichtungen zu vermeiden. Diese Unsicherheiten erschweren die Personalplanung und erhöhen die Anforderungen an juristische Beratung und betriebliche Flexibilität.
Die steigenden fachlichen Anforderungen verlangen von Apotheken zudem eine kontinuierliche Weiterbildung. Studien zeigen, dass neuere Antiepileptika wie Oxcarbazepin, Zonisamid und Lacosamid in der Schwangerschaft mit geringeren Risiken für Fehlbildungen verbunden sind, was eine sichere und fundierte Beratung erfordert. Apotheken übernehmen somit eine wichtige Funktion als medizinische Beratungsinstanz, deren Fachkompetenz regelmäßig aktualisiert werden muss, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Führungskräfte sind gefordert, eine offene und vertrauensvolle Unternehmenskultur zu schaffen, die Mitarbeitende motiviert und bindet. Flexible Arbeitszeitmodelle, die Förderung von Wiedereinsteigerinnen sowie eine partizipative Führungsstruktur sind wesentliche Faktoren für eine positive Arbeitsatmosphäre. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitale Hilfsmittel und flexible Organisationen sind, um auch in Krisenzeiten die Versorgung sicherzustellen und die Belastung der Teams zu reduzieren.
Politisch ist es notwendig, den Apothekenberuf durch gezielte Förderprogramme, strukturelle Reformen und verbesserte Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte zu stärken. Apothekenverbände spielen eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Praxis und Politik. Die Etablierung digitaler Vernetzungsplattformen zwischen Apotheken, Ärzten und Patienten ist ein weiterer Schritt zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Versorgungsqualität.
Die Zukunft der Apotheken hängt von einer integrierten Strategie ab, die technologische Innovation, Personalentwicklung und rechtliche Sicherheit vereint. Nur so kann die Branche den Fachkräftemangel nachhaltig bewältigen und ihre Rolle als unverzichtbarer Teil des Gesundheitswesens sichern. Der Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen verlangt von Apotheken eine strategische Ausrichtung, die sowohl kurzfristige Anpassungen als auch langfristige Entwicklungen berücksichtigt.
Die Herausforderungen erfordern von Apothekeninhaberinnen und -inhabern ein neues Führungsverständnis. Sie sind mehr denn je gefordert, als Gestalterinnen und Gestalter des Wandels zu agieren, der weit über das Verwalten hinausgeht. Empathie, Innovationsbereitschaft und strategische Weitsicht sind notwendig, um den Spagat zwischen menschlicher Fürsorge, technologischem Fortschritt und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zu meistern. Dabei wird die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine, beispielhaft sichtbar in der Nutzung von KI-Systemen wie „gesund.de Kira“, zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Diese Verbindung entlastet Mitarbeitende und schafft Raum für qualitativ hochwertige Patientenbetreuung.
Das Fundament für nachhaltigen Erfolg liegt in der Haltung der Menschen, die diese Technologien nutzen. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Wandel zu akzeptieren und den Menschen ins Zentrum zu stellen, treibt den Fortschritt voran. Führung wird zum aktiven Übersetzen komplexer Realitäten in klare und verbindliche Handlungen, die das Gesamtsystem im Blick behalten und individuelle Entwicklung ermöglichen.
Gesundheitsversorgung ist ein lebendiger Organismus, in dem Apotheken nicht nur Versorger, sondern kulturelle Stützen sind. Sie schaffen Vertrauen, Orientierung und Gemeinschaft. Der Umgang mit dem Fachkräftemangel ist eine symbolische Prüfung, wie gut es gelingt, Wandel und Tradition, Technik und Menschlichkeit in Einklang zu bringen. Diejenigen, die diese Herausforderung annehmen, formen nicht nur die Zukunft der Apotheken, sondern tragen wesentlich zur Stabilität und Qualität des gesamten Gesundheitswesens bei. Der Erfolg entsteht aus dem Zusammenspiel von Innovationskraft, menschlichem Engagement und strategischer Führung – eine Kombination, die Apotheken befähigt, auch in stürmischen Zeiten als Leuchtturm der Versorgung zu fungieren.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de
Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.
Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.
Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.
Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.
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