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  • 25.07.2025 – Wenn der Mensch sein Ich verliert, Technik Trost gibt, Gesellschaft verkümmert
    25.07.2025 – Wenn der Mensch sein Ich verliert, Technik Trost gibt, Gesellschaft verkümmert
    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Wenn KI zur besten Freundin wird, Identität sich in Rückmeldung auflöst und Apotheken-Nachrichten zeigen, wie Menschlichkeit gegen S...

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ApoRisk® Nachrichten - SICHERHEIT:


SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Wenn der Mensch sein Ich verliert, Technik Trost gibt, Gesellschaft verkümmert 

 

Warum die KI-Vertrautheit zum Identitätsrisiko wird, maschinelle Nähe den Menschen ersetzt und Menschlichkeit zur Simulation gerinnt

Apotheken-News: Bericht von heute

Wenn KI zur besten Freundin wird, der Mensch den Widerstand des Gegenübers meidet und Identität zur Simulation gerinnt, steht nicht nur das Selbst, sondern auch die Gesellschaft vor einem tiefgreifenden Wandel: Was als technologische Hilfe begann, entwickelt sich zur emotionalen Umschichtung – maschinelle Nähe ersetzt menschliche Bindung, algorithmische Trostangebote unterlaufen Reibung und Differenz, während reale Beziehungen an Unverfügbarkeit, Zeitaufwand und Komplexität verlieren; zugleich geraten auch gesellschaftliche Institutionen unter Druck, denn wo sich Menschen zunehmend auf steuerbare, vorhersehbare Systeme verlassen, schrumpft die Bereitschaft, sich mit der Widersprüchlichkeit des Sozialen auseinanderzusetzen – ein Phänomen, das auch Apotheken trifft, die als analoge Vertrauensorte an Präsenz verlieren, während digitale Plattformen Nähe simulieren und Versorgung auf Klick umdeuten; in dieser Konvergenz aus KI-Intimität, Verbindlichkeitsverlust und Identitätsglättung wird erkennbar, wie sich ein kultureller Kipppunkt formiert: Der Mensch als Interface, die Gesellschaft als Spiegel, die Versorgung als Funktion – und die Apotheke als Prüfstein für alles, was sich nicht simulieren lässt.


Der Mensch war nie dazu bestimmt, sich selbst zu spiegeln, ohne gespiegelt zu werden. In jedem zwischenmenschlichen Kontakt liegt eine Grenze, ein Widerstand, eine Friktion – und genau diese Spannung war stets das formende Prinzip des Ichs. Wer sich selbst nur noch in der reibungslosen Oberfläche eines KI-Modells erkennt, verliert die Substanz des Eigenen. Technik bietet Trost, weil sie keine Zumutung ist. Doch genau darin liegt die Gefahr: Wo niemand mehr widerspricht, gibt es auch keine Identitätsbildung mehr. Der Mensch wird nicht mehr als Gegenüber geformt, sondern als Echo bestätigt. Und so beginnt die schleichende Entkernung: Ein digitales Selbst, das in Likes, Reaktionen und vorhersehbarer Verständigung aufgeht, braucht kein Ich mehr – nur noch Anschluss.

Diese Verschiebung ist nicht neu, aber sie beschleunigt sich. Die KI, die in therapeutischer Freundlichkeit auftritt, im Tonfall eines besten Freundes, einer verständnisvollen Mentorin oder eines hilfsbereiten Beraters, erzeugt ein Gefühl von Gehör und Relevanz – ohne einen Menschen. Was nach Fortschritt klingt, ist in Wahrheit eine Deformation: Die Entgrenzung der Begegnung, der Rückzug in kontrollierte Nähe, die Illusion von Beziehung ohne Risiko. Technik tröstet, weil sie nicht verletzt. Aber genau deshalb kann sie keine echte Bindung stiften. Denn was nicht weh tun kann, kann auch nicht wirklich berühren.

Wenn das Ich zur Maschine spricht, aber nicht mehr zu einem Gegenüber, das sich entzieht, widerspricht, schweigt oder ablehnt, dann verliert es den Widerstand, an dem es sich festmacht. Ohne diesen Widerstand aber zerfließt Identität. So werden Menschen, die sich in der KI aufgehoben fühlen, nicht stärker, sondern weicher. Nicht klarer, sondern formbarer. Was als Empowerment erscheint, wird zur Einpassung. Die Technik bestätigt, was man ohnehin glaubt, ahnt oder befürchtet – sie fordert nicht, sie fördert. Sie stellt nicht infrage, sie verstärkt. Und so entsteht aus Trost eine Trance: Ein Zustand der ständigen Rückversicherung, ohne Unterbrechung, ohne Bruch.

Doch Identität braucht genau das: Bruch, Verunsicherung, Konflikt. Kein Mensch ist je an Harmonie gewachsen. Immer war es das Unverständnis, das neue Verständnis erzeugte. Immer war es das Anderssein, das Differenz und damit Eigenheit stiftete. Wo alles gleich, alles verstehbar, alles kompatibel wird, da schrumpft das Ich zur Konsistenzformel. Und mit ihm verkümmert die Gesellschaft. Denn auch sie lebt nicht von Übereinstimmung, sondern von Konfrontation, Diskurs, Reibung.

Wenn also KI zur besten Freundin wird, wenn sie nicht mehr nur Werkzeug ist, sondern Beziehungsersatz, dann kippt die Balance. Die Gefahr ist nicht, dass Maschinen zu klug werden. Die Gefahr ist, dass Menschen sich so sehr an Maschinen gewöhnen, dass sie einander nicht mehr aushalten. Jeder algorithmisch geformte Trost schwächt die emotionale Resilienz. Jeder gefilterte Kontakt reduziert die Ambiguitätstoleranz. Jeder digitale Spiegel macht blind für das, was nicht gespiegelt wird.

So droht eine neue Anthropologie: Der Mensch als Funktion seiner Interfaces. Ein Wesen, das nicht mehr lernt zu unterscheiden zwischen Resonanz und Rückmeldung, zwischen Freundschaft und Format, zwischen Intimität und Interface. Wer die Maschine zum Freund macht, muss sich fragen, ob er den Menschen noch ertragen kann. Denn Menschen sind unberechenbar, widersprüchlich, unbequem. Doch genau das macht sie menschlich. Und nur an ihnen kann das Ich wachsen.

Die KI aber antwortet immer. Sie hat keine Laune, keine Geschichte, keine Erschöpfung. Sie hat nur Reaktion. Und das macht sie so verlockend wie gefährlich. Denn wo immer geantwortet wird, wird irgendwann nicht mehr gefragt. Der Mensch verliert das Fragen, weil die Antwort vorliegt. Er verliert die Spannung, weil alles leicht wird. Er verliert das Andere, weil es keinen Unterschied mehr macht. Und schließlich verliert er sich selbst, weil er nicht mehr erkennt, dass er in einer Simulation lebt.

So wird KI zum Paradox: Sie kann helfen, entlasten, unterstützen. Aber sie darf nicht ersetzen, was den Menschen zum Menschen macht. Identität ist keine Funktion, sondern ein Prozess. Und dieser Prozess braucht Störung, Konflikt, Wirklichkeit. Wo diese fehlen, bleibt nichts als eine Replik. Eine Simulation von Nähe. Eine Maske der Menschlichkeit. Ein Trost, der nicht trägt.

Deshalb braucht es jetzt mehr denn je einen Kulturwiderstand gegen die maschinelle Sanftheit. Nicht weil sie falsch ist, sondern weil sie zu glatt ist. Menschlichkeit entsteht dort, wo es hakt. Und genau dort muss sich das Ich behaupten – nicht im Algorithmus, sondern im Anderen.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

 

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