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  • 25.07.2025 – Versorgung braucht Planung, Risiko braucht Steuerung, Öffentlichkeit braucht Haltung
    25.07.2025 – Versorgung braucht Planung, Risiko braucht Steuerung, Öffentlichkeit braucht Haltung
    APOTHEKE | Systemblick |  Berlin und Brandenburg streichen die Direktabrechnung, das Apothekensterben setzt sich fort, Versicherungen belasten Betriebe – und die Jauch-Wer...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Systemblick | 

Versorgung braucht Planung, Risiko braucht Steuerung, Öffentlichkeit braucht Haltung

 

Ausgabe Nr. 23 | Apothekenfinanzen, Abrechnungsstopp, Risikoethik, Werbedruck, Versorgungssystem, Versicherungskultur, Standortverlagerung, Berufsbildkrise

Apotheken-News: Kommentar von heute

Kommentar von Seyfettin Günder zu den heutigen Apotheken-Nachrichten über Direktabrechnungsstopp bei E-Rezepten, Rückzug der Kassen aus dem Liquiditätsprinzip, Verantwortungsethik im Umgang mit Patienten, Versicherungsdruck auf Apotheken und die mediale Instrumentalisierung des Berufsstands durch Werbung.

In einem System, das zunehmend auf Zentralisierung und Plattformlogik setzt, treten Apotheken als dezentrale Akteure immer deutlicher in eine paradoxe Doppelrolle: Sie sollen Versorgung garantieren, ohne strukturell gestützt zu werden. Sie tragen Verantwortung, ohne gesichert zu sein. Und sie fangen Risiken ab, die ihnen niemand mehr erklärt, geschweige denn ersetzt. Die acht Nachrichtenstücke aus SG23 ergeben zusammen eine politische Topografie der Verdrängung – eine Art Negativkartografie des politischen Gestaltungswillens. Es ist nicht das, was gesagt wird, das entscheidend ist, sondern das, was verschoben, vertagt oder abgeschafft wird: Die Direktabrechnung mit der AOK Nordost wird gestrichen, das Apothekensterben verlangsamt sich zwar minimal, bleibt aber systematisch – und eine Reform, auf die die ABDA seit Jahren drängt, bleibt weiterhin politisch nur ein Textbaustein des Koalitionsvertrags.

Dass Apotheken überhaupt noch operativ durchhalten, ist Ausdruck eines funktionalen Idealismus. Es gibt kaum einen anderen Berufszweig, der in so kurzer Zeit so viele Systemverwerfungen absorbieren musste: Lieferengpässe, Vergütungskrisen, Cyberrisiken, politische Desintegration, Nachwuchsmangel, digitale Belastung durch das E-Rezept, juristische Unsicherheit bei Retaxationen – und nun auch noch die stille Rückabwicklung etablierter Abrechnungsmodelle. Was bleibt, ist das Berufsbild in Eigenleistung. Oder anders gesagt: Während andere Berufsfelder durch politische Planung entlastet oder abgesichert werden, müssen sich Apotheken in ein Vakuum aus Pflicht, Erwartung und Isolation stemmen.

Das zeigt sich exemplarisch im Fall der Direktabrechnung. Was für die Apotheken ein temporärer Liquiditätsvorteil war, bedeutete für die Krankenkassen höheren Abrechnungsaufwand – und statt diesen Mehraufwand strukturell zu modernisieren oder zu digitalisieren, wird das Instrument schlicht abgeschafft. Berlin und Brandenburg machen den Anfang. Es ist ein prototypischer Fall politischer Rückwärtsgestaltung: Kein offener Konflikt, keine große Auseinandersetzung, sondern administrative Rücknahme. Verantwortung wird verlagert – hin zu den Apotheken, die nun wieder in Vorleistung treten und zusätzliche Bürokratie stemmen müssen. Diese Form der Entsolidarisierung ist nicht spektakulär, aber folgenschwer.

In diesem Kontext wird auch die Forderung von ABDA-Präsident Thomas Preis zur politischen Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen mehr als bloßer Appell. Sie ist – so nüchtern sie klingt – Ausdruck eines strukturellen Alarmismus. Die Reformen sind nicht nur überfällig, sie sind möglicherweise bereits zu spät. Denn die Realität hat längst Tatsachen geschaffen: Apotheken schließen, Personal wandert ab, Nachwuchs fehlt, Filialverbünde bröckeln. Ein ganzes Versorgungsmodell verliert Fläche. Das ist nicht mehr nur ein Problem der Standorte – es ist ein Problem der Systemarchitektur.

Die gleichzeitige Debatte um Günther Jauch und die Werbung für Shop Apotheke mag auf den ersten Blick trivial wirken. Doch sie berührt das Zentrum des apothekerlichen Selbstbilds: Repräsentation und Vertrauen. Dass nicht nur Apothekenteams, sondern auch Patienten und Ärzt:innen protestieren, zeigt, wie sehr die Frage nach Präsenz, Verantwortung und Nähe mit der Rolle der Apotheke verknüpft ist. Der Versandhandel kann Medikamente zustellen – aber er ersetzt keine Apotheke. Und genau diese Differenz verwischt, wenn mediale Ikonen wie Jauch Werbung für Plattformanbieter machen. Es ist kein moralischer Vorwurf an den Moderator, sondern eine symbolpolitische Grenzziehung. Wer für einen Versender wirbt, spricht indirekt gegen das System der Vor-Ort-Apotheken – ob gewollt oder nicht.

Besonders brisant ist in diesem Kontext die Frage nach Risikoverlagerung und Versicherungslast. Apotheken entwickeln derzeit ein eigenes Risikomanagement, weil sie sich auf klassische Versicherungsleistungen nicht mehr verlassen können. Dass mittlerweile viele Inhaberinnen und Inhaber kleinere Schäden gar nicht mehr melden, sondern selbst regulieren, ist kein Zeichen von Selbstüberschätzung – sondern von Systemmisstrauen. Versicherungen kalkulieren nach Schadenhäufigkeit, nicht nach Systemrelevanz. Wer oft meldet, wird teuer. Also reguliert man selbst – aus Angst vor steigenden Prämien oder Kündigung. Das führt in eine strukturelle Fehlanreizspirale, die ausgerechnet diejenigen bestraft, die Risiken korrekt melden.

Aber genau an dieser Stelle offenbart sich der Paradigmenwechsel: Apotheken sind nicht länger nur Leistungserbringer, sondern Risikoträger. Sie müssen nicht nur die Arzneimittelversorgung sichern, sondern auch Betriebswirtschaft, Mitarbeitersicherheit und Cyberabwehr beherrschen. Kein anderer Gesundheitsakteur wird so breit haftbar gemacht bei gleichzeitig so geringer politischer Rückendeckung. Es ist ein Versorgungsparadoxon: Dort, wo das System beginnt – in der Fläche, im persönlichen Kontakt, im Arzneimittelgespräch – findet keine systematische Absicherung statt. Dafür ist man als Berufstand dann wieder gut genug, wenn neue Dienstleistungen eingeführt oder Impfkampagnen gestemmt werden sollen.

Dabei zeigen gerade die Diskussionen um Notaufnahmen und Fehlsteuerung im Gesundheitsverhalten, wie dringend Apotheken als Lotseninstanz gebraucht werden. Wenn Marc Schreiner von der Berliner Krankenhausgesellschaft sagt, dass viele Patienten in den Rettungsstellen keine Notfälle sind, dann steckt dahinter kein Vorwurf an die Menschen – sondern ein strukturelles Eingeständnis, dass der Zugang zum System unklar geworden ist. Die Apotheke hingegen bleibt klar: Sie ist erreichbar, sie ist präsent, sie ist verständlich. Genau deshalb aber ist sie überlastet. Denn alle systemischen Leerstellen landen letztlich dort, wo die Tür noch aufgeht.

Gleichzeitig sollen Apotheken auch noch mit digitaler Bürokratie klarkommen, deren Logik sich häufig gegen den Alltag richtet. Die E-Rezept-Debatte, die fortlaufend mit Umstellungen, Fehlern und Schnittstellenproblemen zu kämpfen hat, ist dabei nur das sichtbarste Beispiel. Aber auch die jüngsten Vorschläge, Cannabisrezepte an persönliche Arztkontakte zu binden, führen in eine neue Belastungsschleife: Wer soll das eigentlich noch umsetzen? Wer soll die Umsetzung kontrollieren? Und was geschieht mit jenen, die unter Medikation leiden, aber keinen Termin mehr bekommen? Das neue Medizinal-Cannabis-Gesetz erzeugt eher neue Grauzonen, als dass es Klarheit schafft. Der Streit zwischen Freizeitnutzung und medizinischer Versorgung wird auf dem Rücken der regulären Versorgung ausgetragen – also auf dem Rücken der Apotheken.

Und dann zieht sich die Industrie zurück – so wie Takeda, das seine Deutschlandzentrale von Konstanz nach Berlin verlagert. Auch das ist kein Einzelereignis, sondern ein symbolischer Vorgang: Die Nähe zur Politik zählt mehr als die Nähe zur Versorgung. Standortpolitik wird zur Legitimationsstrategie. Dabei verlieren Regionen ihre pharmazeutische Anbindung, und mit jeder solchen Entscheidung wächst die Konzentration – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch. Wenn die Mitte zählt und die Ränder ausdünnen, dann kippt jedes System irgendwann zur Seite.

Die chronischen Lieferengpässe – wie aktuell beim Alzheimer-Wirkstoff Galantamin – wirken wie ein permanenter Test der Belastbarkeit. Dass über Monate hinweg beinahe alle Hersteller ausfallen, ist kein Betriebsunfall, sondern längst strukturelles Versagen in der Wirkstoffbereitstellung. Apotheken stehen dabei buchstäblich an der letzten Stelle der Verantwortungskette – müssen erklären, besänftigen, ausgleichen. Und oft sind sie gezwungen, aus dem Mangel noch Versorgung zu improvisieren. Das wird aber kaum systemisch kompensiert. Weder erhalten Apotheken Zeitgutschriften, noch rechtliche Erleichterung, noch Unterstützung durch Entlastungsstrukturen. Stattdessen wird ihre Arbeit oft formalistisch kontrolliert, nicht inhaltlich verstanden. Der Beruf verkommt zum Fehlersucherfeld, nicht zum Verantwortungsträgerfeld.

Dabei ist es gerade diese Verantwortung, die Apotheken stark macht – und zugleich angreifbar. Denn niemand sonst im Gesundheitssystem trägt gleichzeitig juristische, pharmazeutische, wirtschaftliche und kommunikative Verantwortung. Die Kombination ist einzigartig – und sie wird ausgenutzt. Die politische Debatte interessiert sich nicht für diese Mehrdimensionalität, sondern taktet auf Einzelaspekte: Impfkampagnen ja oder nein, Botendienste ja oder nein, Digitalisierung ja oder nein. Doch was fehlt, ist der Blick auf das Ganze. Apotheken sind nicht nur Erfüllungsgehilfen für Teilaufgaben, sondern strukturstabilisierende Einheiten mit multipler Wirkung – gerade in Krisen.

Deshalb wäre es fahrlässig, wenn die Politik das Apothekenwesen weiter als isoliertes Element betrachtet. Die Forderungen der ABDA nach Umsetzung der Koalitionsvereinbarung sind keine Lobbypositionen, sondern strategische Systemvorschläge. Sie zielen auf integrierte Versorgung, auf klare Zuständigkeiten, auf neue Finanzierungslogiken. Vor allem aber zielen sie auf Planbarkeit – auf das Ende der systematischen Ungewissheit. Denn keine Apotheke kann auf Dauer wirtschaftlich bestehen, wenn Reformen versprochen, aber nicht eingelöst werden, wenn Strukturen gestrichen, aber nicht ersetzt werden.

In dieser Lage entwickeln viele Apotheken ihren eigenen Überlebenscode. Sie setzen auf Präventionsberatung, auf lokale Kooperationen, auf neue Rollen wie Medikationsmanager oder Impfpartner. Sie investieren in Mitarbeiterschutz, in IT-Sicherheit, in Fortbildung. Sie bauen Lieferstrukturen auf, obwohl diese oft nicht ausreichend honoriert werden. All das geschieht, weil sich Apotheken nicht mehr auf Verlässlichkeit verlassen können – sie erzeugen sie selbst. Dieses Maß an Eigeninitiative wäre in jedem anderen System ein Zeichen von Resilienz. Im deutschen Apothekenwesen aber wird es zur Notwendigkeit.

Und genau das ist der Kipppunkt: Wenn Selbsthilfe zum Systemprinzip wird, droht die Entstaatlichung von Verantwortung. Wer alles selbst organisiert, darf sich irgendwann fragen, wofür er überhaupt noch ein staatlich reguliertes Gesundheitswesen braucht. Die Folge wäre nicht etwa mehr Freiheit, sondern mehr Unsicherheit. Ein Markt, in dem der Stärkere überlebt, ersetzt keine Versorgungsgarantie. Deshalb ist die politische Pflicht zur Absicherung der Apotheken keine Nostalgie – sie ist verfassungslogisch, gesellschaftslogisch und versorgungsethisch geboten.

Die Debatte um die Jauch-Werbung ist ein präzises Brennglas für das eigentliche Problem: Wer steht wofür ein – und wer profitiert bloß von der Sichtbarkeit? Wenn Günther Jauch für eine Versandapotheke wirbt, dann mag das juristisch zulässig sein. Aber politisch ist es ein Signal der Verschiebung: Prominenz ersetzt Verantwortung, Reichweite ersetzt Nähe. Die Reaktionen aus Apothekenteams zeigen deutlich, wie tief die Verletzung sitzt. Hier wird nicht einfach ein Spot kritisiert, sondern ein Gefühl der Entwertung – eine gesellschaftliche Unsichtbarmachung von Verantwortungsträgern, die jeden Tag vor Ort arbeiten. Wer seine Reichweite an Konzerne verleiht, während öffentliche Strukturen schrumpfen, beteiligt sich aktiv an der Aushöhlung der Grundversorgung.

Doch Apotheken reagieren nicht mit Rückzug, sondern mit Analyse. Sie durchschauen die medialen Mechanismen, sie benennen die politischen Leerstellen. Und sie nehmen sich selbst in die Pflicht – in einem System, das sie zugleich ausbeutet und auf sie angewiesen ist. Das ist kein Widerspruch, sondern Realität. Die Grenze zwischen staatlicher Strukturverantwortung und betrieblicher Eigenleistung verschwimmt. Wer aber glaubt, dass sich Apotheken durch Loyalität und Sachkenntnis dauerhaft ausbeuten lassen, der irrt. Der Rückzug ist längst da – nicht im Protest, sondern in der Betriebsaufgabe. Und genau deshalb braucht es jetzt politische Führung.

Die entscheidende Frage ist nicht, wie viele Apotheken wir noch haben werden – sondern wie viele Verantwortungspunkte das System noch tragen kann, bevor es kippt. Jeder Betrieb, der schließt, ist nicht nur ein ökonomisches Ereignis, sondern ein symbolischer Systembruch. Und jeder Betrieb, der bleibt, ist ein strategischer Stabilitätsanker. Die Aufgabe der Politik ist nicht, neue Worte zu finden – sondern alte Versprechen einzulösen. Und die Aufgabe der Gesellschaft ist es, zu erkennen, dass Versorgung nicht von Werbung kommt, sondern von Wirklichkeit.

Systemverantwortung beginnt am untersten Punkt – und Apotheken tragen sie zuerst.
Wer das nicht erkennt, verliert nicht nur eine Berufsgruppe, sondern ein Systemverständnis.
Verlässlichkeit ist keine Funktion des Marktes, sondern der Haltung.
Und Haltung zeigt sich nicht im Slogan, sondern im Alltag.

 

SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de

Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.

Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.

Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.

Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.

 

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