ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 24.07.2025 – Verantwortung trifft Unwissen, Kontrolle trifft Realität, Haftung trifft Routine
    24.07.2025 – Verantwortung trifft Unwissen, Kontrolle trifft Realität, Haftung trifft Routine
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken-Nachrichten: Eine Patientin wurde mit Strümpfen versorgt, andere Apotheken hatten bereits geliefert – doch die letzte erhielt...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Verantwortung trifft Unwissen, Kontrolle trifft Realität, Haftung trifft Routine

 

Wenn Retaxationen für Fremdverordnungen greifen, Apotheken haftbar gemacht werden und spezialisierte Versicherungen zur Pflichtfrage werden

Apotheken-News: Bericht von heute

Wenn Apotheken für Rezepturen haften, die sie nicht verursacht haben, wenn Kassensysteme Rückforderungen auslösen, ohne vorherige Kommunikation zu ermöglichen, und wenn die Verantwortung für Versorgungslücken in bürokratische Raster fällt, dann steht nicht nur der wirtschaftliche Betrieb auf dem Spiel, sondern auch das Vertrauen in das gesamte Gesundheitswesen; der Fall aus Delmenhorst, bei dem eine Patientin mit Kompressionsstrümpfen versorgt und die Apotheke anschließend regresspflichtig gemacht wurde, weil frühere Verordnungen durch andere Apotheken nicht bekannt waren, zeigt: Ohne vollständige Datengrundlage und ohne gezielten Versicherungsschutz sind Apothekenbetriebe zunehmend Angriffsziel technokratischer Systemlogik – und benötigen dringend strukturelle Absicherung gegen vermeidbare, aber reale Vermögensschäden; Retax-Versicherungen sind keine Option mehr, sondern zentrale Voraussetzung für moderne Apothekenführung, Risikominimierung und Teamverantwortung.


Wer in einer Apotheke Verantwortung übernimmt, der weiß, dass die größte Gefahr nicht vom Kunden kommt, nicht vom Arzt, nicht einmal vom Gesetzgeber – sondern aus der eigenen Routine. Denn dort, wo alles scheinbar läuft, lauert die strukturelle Blindheit: Das Rezept ist korrekt, die Versorgung nachvollziehbar, der Bedarf erkennbar. Und doch trifft die Apotheke am Ende die volle Retaxation. So geschehen in Delmenhorst, wo eine Patientin Kompressionsstrümpfe erhielt – auf Verordnung, im Vertrauen auf Gültigkeit. Dass bereits zwei andere Apotheken zuvor beliefert hatten, wusste die letzte nicht. Die Knappschaft retaxierte. Der Inhaber steht nun vor der Aufgabe, einen wirtschaftlichen Schaden zu tragen, für eine Leistung, die weder medizinisch noch formal in Zweifel gezogen wurde – außer durch das Kriterium der Wiederholungsfrequenz, das sich der Apotheke entzieht.

Solche Fälle sind kein Zufall mehr, sondern Ausdruck eines strukturellen Defizits. Die Realität der Versorgung kollidiert mit der Formalität der Abrechnung. Apotheken stehen täglich in der Verantwortung, Leistung zu erbringen – aber ohne vollständigen Informationszugang. Während Ärzt:innen Zugriff auf die Patientenhistorie haben, stehen Apotheken im Nebel. Die elektronische Patientenakte (ePA) könnte diesen Nebel lichten, doch sie ist weder in der Fläche implementiert noch funktional in die Systeme eingebunden. Was bleibt, ist das Vertrauen – in die Angaben der Patient:innen, in die Verordnung, in das eigene Team. Doch dieses Vertrauen hat einen Preis: Es schützt nicht vor Retaxationen. Im Gegenteil: Es macht Apotheken angreifbar, sobald eine Regel verletzt wurde, deren Einhaltung sie faktisch nicht kontrollieren konnten.

Die Frage, ob der Inhaber in Delmenhorst für den Schaden haftet, ist längst beantwortet: Ja, er tut es. Ob gerecht oder nicht, ob vorsätzlich oder aus Unwissenheit – die Kasse retaxiert. Und sie tut das mit einem Selbstverständnis, das die Apotheke nicht als Partner in der Versorgung, sondern als potentiellen Fehlerverursacher behandelt. Die strukturelle Asymmetrie liegt in der Verantwortung ohne Kontrolle: Apotheken haften für Verordnungsüberschneidungen, ohne Zugriff auf die Verordnungshistorie zu haben. Das ist nicht nur unpraktikabel, sondern auch betriebswirtschaftlich hochriskant.

Daraus ergibt sich eine logische Konsequenz: Wer eine Apotheke führt, muss sich nicht nur gegen Schäden durch technische Pannen oder Haftpflichtvorfälle absichern, sondern auch gegen finanzielle Rückforderungen aus dem System selbst. Eine Retax-Versicherung gegen Vermögensschäden ist dabei kein Zusatz, sondern Basisinstrument der Apothekenführung. Sie deckt genau jene Situationen ab, in denen eine korrekte Abgabe im Nachhinein als formell fehlerhaft gewertet wird – sei es wegen Mengenüberschreitung, fehlender Genehmigung, falsch interpretierter Abrechnungsziffer oder doppelter Verordnung durch unterschiedliche Ärzte.

Die klassische Betriebshaftpflicht greift hier nicht: Sie schützt vor Personen- oder Sachschäden, nicht aber vor wirtschaftlichen Verlusten durch Kassenentscheidungen. Wer glaubt, mit einem Standardvertrag sei man umfassend abgesichert, verkennt die Spezialrisiken des Gesundheitsmarkts. Retaxationen sind keine Ausnahme mehr, sondern Systemreaktion – oft automatisiert, selten differenziert, fast nie im Dialog mit der betroffenen Apotheke. Und weil es keine Pflicht zur Vorwarnung gibt, kann die Rückforderung Monate nach der Abgabe erfolgen – meist in voller Höhe, zuzüglich Bearbeitungsaufwand, manchmal mit strafrechtlicher Bewertung bei Verdacht auf Täuschung.

Dass diese Praxis Vertrauen zerstört, ist ein Nebenprodukt, das niemand offen benennt. Denn jede Retaxation stellt die Arbeit eines ganzen Teams infrage. Sie lässt PTA an ihrer Leistung zweifeln, Inhaber an ihrer Aufsicht und Kund:innen an der Apotheke selbst. Genau deshalb braucht es nicht nur Versicherungsschutz, sondern auch interne Klarheit. Die Mitarbeiterin in Delmenhorst, die sich mit einem einfachen „Wir hätten das prüfen müssen“ an der Erklärung beteiligt, ist dabei kein Einzelfall. Sie steht stellvertretend für eine Branche, die täglich zwischen Anspruch und Machbarkeit navigiert – und dabei immer seltener auf Seiten der Sicherheit steht.

Führung bedeutet in diesem Kontext nicht, jeden Fehler selbst zu tragen, sondern Strukturen zu schaffen, die Fehler abfangen können. Dazu gehört auch, im Team eine Kultur der Rückfrage zu etablieren: Hat der Kunde vielleicht schon Strümpfe erhalten? Liegt eine Genehmigung vor? Gibt es Auffälligkeiten in der Verordnung? Solche Fragen können nicht jede Retaxation verhindern – aber sie senken die Wahrscheinlichkeit. Und sie machen aus einem formalen Vorgang einen Prozess bewusster Verantwortung. Denn wo Teammitglieder nur „abarbeiten“, kann sich keine Risikokultur etablieren. Doch diese ist nötig, weil Apotheken nicht nur beraten, sondern haften.

Insofern lautet die zentrale Führungsfrage: Haben wir einen Schutz, wenn das System uns blind macht? Wer sie mit „nein“ beantwortet, riskiert nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen. Der Delmenhorster Fall mag harmlos erscheinen – doch jeder Kompressionsstrumpf ist ein Symbol. Für den Spagat zwischen Versorgung und Formalismus. Für die Ohnmacht gegenüber Retaxstrukturen. Und für die Notwendigkeit, nicht nur Rezepte zu prüfen, sondern auch den Versicherungsschutz dahinter. Apotheken, die das begriffen haben, setzen nicht auf Vertrauen allein – sie setzen auf Vorsorge. Und das ist, in einem System ohne Rücksicht, die einzige Form, wirklich souverän zu bleiben.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

 Wenn ein Paar Strümpfe zum Auslöser eines Regresses wird, wenn eine Kasse mehr weiß als die Apotheke, und wenn Verantwortung für Informationsmängel übernommen werden muss, die nicht in der Sphäre der Apotheke liegen, dann geht es nicht um Orthopädie – sondern um Systemgerechtigkeit. Delmenhorst ist kein Sonderfall, sondern ein Spiegel: für das Missverhältnis zwischen Prüfpflicht und Prüfmöglichkeit. Wer hier bestehen will, braucht mehr als einen Rezeptscanner – er braucht ein Schutzsystem, das mitdenkt, mithaftet und mitträgt. Die Retaxversicherung ist kein Appendix, sondern ein Symbol: für eine Apotheke, die sich nicht dem Zufall ausliefert. Und für eine Führung, die Verantwortung nicht nur lebt, sondern absichert.

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken