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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Nach dem Verlust beider Apotheken durch Naturkatastrophen hat Daniel Reuschel sich zurückgekämpft und in Fulda vier neue Betriebe übernommen, während Sanicare wegen rechtlicher Wachstumsbarrieren Kapital aus den Niederlanden nutzt und DocMorris mit der verlängerten CardLink-Zulassung Zeit für die Umstellung auf das neue E-Rezept-Verfahren gewinnt, zugleich denkt der Gesetzgeber über eine steuernde Bedarfsplanung nach, die der EuGH kürzlich gestützt hat, und der Bundesgerichtshof entscheidet am Donnerstag über die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel, während neue Versicherungsmodelle die Risiken bei Rezeptabrechnungen abfedern sollen und international das Exposom als zentrale Variable für gesundes Altern erkannt wird – ein Gesamtbild struktureller Verantwortung, wirtschaftlicher Resilienz und gesundheitspolitischer Kurskorrekturen.
Die Rückkehr von Daniel Reuschel in die Selbstständigkeit ist mehr als eine persönliche Erfolgsgeschichte – sie steht exemplarisch für das, was Apothekerinnen und Apotheker auch in schwersten Krisen leisten können, wenn ihnen die Strukturen nicht im Weg stehen. Nachdem der Inhaber im Jahr 2021 nicht nur seine Bonner Apotheke durch Starkregen verlor, sondern kurz darauf durch die Flutkatastrophe an der Ahr auch seinen zweiten Betrieb aufgeben musste, schien seine Existenz am Boden. Doch in einem Akt bemerkenswerter Resilienz, wirtschaftlicher Klarheit und unternehmerischer Strategie hat Reuschel sich nun nicht nur zurückgekämpft, sondern mit der Übernahme von vier Apotheken in Fulda einen regional vernetzten Verbund geschaffen, der seine Lehren aus der Vergangenheit zieht. Im Zentrum steht nicht das Einzelkämpfertum, sondern die strategische Ausrichtung auf resiliente Infrastruktur, geteilte Führung und interdisziplinäre Versorgung. Reuschel verkörpert damit die Zukunft einer Apothekerschaft, die auf Vernetzung, Skalierbarkeit und Versorgungssicherheit setzt – nicht auf Nostalgie, sondern auf strukturelle Antworten.
Parallel dazu wird andernorts deutlich, wie sehr die Gesetzgebung Wachstum begrenzen oder ermöglichen kann. Sanicare, ein führender Versandapothekenanbieter, hat sich in der Vergangenheit mit regulatorischen Hürden konfrontiert gesehen, die eine Kapitalaufnahme in Deutschland faktisch unmöglich machten. Die Konsequenz: Das Unternehmen strukturiert seine Wachstumsstrategie nun über die Niederlande, wo Investitionen rechtlich einfacher umzusetzen sind. Investoren aus Holland sollen die Expansion ermöglichen, ohne mit den deutschen Apothekengesetzen zu kollidieren. Sanicare betont, dass dieser Schritt keine Ausweitung der Versorgung aus den Augen verliere, sondern im Gegenteil ermögliche, künftig stabiler und international vernetzter zu agieren. Dass dabei Kapital nicht im deutschen Raum generiert werden kann, bleibt ein Fingerzeig auf die strukturelle Wachstumssperre, die der hiesige Gesetzgeber über seine Marktgrenzen legt – mit Folgen für Arbeitsplätze, Innovationskraft und digitale Infrastruktur.
DocMorris, ein weiteres Schwergewicht der digitalen Versorgung, hat indes einen kleinen, aber für den laufenden Apothekenwandel bedeutsamen Etappensieg erreicht: Die Gematik verlängerte die Zulassung für die Anwendung „CardLink“, die bis Anfang 2027 nun weiterverwendet werden darf. Damit sichert sich DocMorris nicht nur eine Übergangsphase für die Einlösung von E-Rezepten, sondern stabilisiert den eigenen Fahrplan hin zur vollständigen Umstellung auf neue Formate. Der Hintergrund dieser Entscheidung ist nicht nur technischer Natur, sondern steht auch im Kontext der politischen Unsicherheiten rund um das E-Rezept. Die verlängerbare Brückenlösung schafft Luft für Anpassung – und zementiert zugleich die Position des Unternehmens als einer der führenden Player im Rezeptmarkt. Dass CardLink damit über Jahre hinaus weiter operativ eingesetzt werden kann, gibt dem Versender nicht nur Marktsicherheit, sondern auch Planungsfreiheit, während viele Vor-Ort-Apotheken noch mit TI-Ausfällen und E-Rezept-Pannen kämpfen.
Wichtiger als die Diskussion über einzelne Anbieter ist jedoch die strukturelle Steuerung des Apothekenmarktes, die erneut auf die politische Agenda rückt – vor allem im Zusammenhang mit der Versorgung im ländlichen Raum. In Ländern wie Österreich und Spanien ist die Apothekenvergabe an eine staatliche Bedarfsplanung gekoppelt, wobei die Konzession zur Neueröffnung stets im Kontext der lokalen Versorgungslage vergeben wird – nicht selten begleitet von erbitterten Streitigkeiten vor den Behörden oder Gerichten. Auch Deutschland will künftig stärker steuernd eingreifen, um einer drohenden Unterversorgung im ländlichen Raum entgegenzuwirken. Vorgesehen ist ein steuerliches Fixum, das gezielt Apothekenstandorte außerhalb der urbanen Zentren stärken soll. Damit verbunden ist ein Paradigmenwechsel: Die bedarfsorientierte Steuerung wird wieder zum legitimen Instrument, um Versorgungssicherheit nicht dem Markt allein zu überlassen. Dass der Europäische Gerichtshof zugleich klarstellt, dass Ausschreibungen nicht zwangsläufig nach dem vollen EU-Vergaberecht erfolgen müssen, gibt dem Gesetzgeber zusätzlichen Spielraum für schnelle und gezielte Eingriffe.
Gleichzeitig verdichtet sich die regulatorische Lage auch an anderer, zentraler Stelle. Am Donnerstag steht eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) an, die das Apothekenwesen in seinen Grundfesten erschüttern könnte. Es geht um die Zulässigkeit von Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimittel – eine Frage, die weit über ein juristisches Detail hinausgeht. Sollte die Preisbindung fallen, so warnt der Hessische Apothekerverband (HAV), drohe ein Dominoeffekt: Margendruck, Verdrängungswettbewerb, Strukturverfall. Viele Apotheken könnten diesem Szenario nicht standhalten – insbesondere dann nicht, wenn zugleich Inflation, Personalengpässe und wachsender Beratungsaufwand zuschlagen. Der BGH wird damit unfreiwillig zum Strukturarchitekten eines ganzen Berufsstands. Umso lauter wird die Forderung an die Politik, endlich proaktiv einzugreifen, um die Versorgung nicht den Kräften des freien Wettbewerbs zu opfern.
Ein besonders heikles Feld zeigt sich aktuell bei der Rezeptabrechnung über externe Dienstleister – ein Bereich, der zunehmend auch versicherungsrechtlich in den Fokus rückt. Der Hintergrund: Abrechnungszentren unterliegen keiner Insolvenzversicherungspflicht. Gerät ein solcher Dienstleister in wirtschaftliche Schieflage, können Apotheken auf ihren Forderungen sitzen bleiben – mit potenziell ruinösen Folgen. Verschärft wird diese Lage durch verschiedene Vertragsmodelle und die Frage, wem das Rezept – und damit der Zahlungsanspruch – formal gehört. Die Lösung könnte in einer erweiterten Vertrauensschadenversicherung liegen. Hierzu zählen neuerdings auch externe Dienstleister wie Abrechnungsunternehmen und deren Angestellte – selbst dann, wenn die Tätigkeit nicht in den Apothekenräumen ausgeübt wird. Wer hier absichert, schützt sich nicht nur vor Untreue, sondern auch vor systemischer Haftungslücke in der Rezeptlogistik. Der Versicherungsmarkt reagiert damit auf eine zunehmend komplexe Risikolandschaft.
Auf einer ganz anderen Ebene offenbaren sich internationale Unterschiede, wenn es um das gesunde Altern geht – ein Thema, das sowohl gesellschaftliche als auch medizinische Tragweite besitzt. Während genetische Faktoren zwar Einfluss haben, ist die Variabilität des Alterns vor allem durch äußere Umwelteinflüsse geprägt – dem sogenannten Exposom. Dieses beschreibt sämtliche physischen, sozialen, toxischen oder klimatischen Faktoren, denen ein Mensch im Lauf seines Lebens ausgesetzt ist. In Ländern mit stabilen, gesundheitsförderlichen Umweltbedingungen altert die Bevölkerung messbar langsamer, in anderen, durch urbane Stressoren, Armut oder mangelhafte Prävention belasteten Regionen dagegen schneller. Neuere Studien beginnen erst, die Komplexität dieser lebenslangen Expositionen zu analysieren – mit dem Ziel, künftig auch pharmakologische und präventive Maßnahmen gezielter auf individuelle Risikoprofile abzustimmen. Für Apotheken bedeutet dies langfristig: Beratung wird nicht einfacher, sondern datengetriebener, präziser und kontextsensitiver.
Was sich aus all diesen Entwicklungen ablesen lässt, ist eine übergeordnete Erkenntnis: Versorgung ist nicht mehr allein durch Medikamente definierbar, sondern durch Strukturen, Resilienz, Daten und strategische Verantwortung. Ob ein einzelner Apotheker wie Daniel Reuschel vier neue Betriebe übernimmt, ein Konzern wie Sanicare ins Ausland ausweicht oder ein Gericht in Karlsruhe über Boni urteilt – es geht stets um das gleiche Fundament: um Vertrauen, Planungssicherheit und politische Klarheit. Und wer diese nicht sichert, riskiert mehr als nur Betriebszahlen – er riskiert die Basis unseres Gesundheitssystems.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Was wie ein Wiederaufbau aussieht, ist in Wahrheit eine Rückforderung: Wer Strukturen übernimmt, übernimmt auch Verantwortung – oder lässt andere für den Schaden zahlen.
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