
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Wenn ein einziger molekularer Eingriff ein Leben rettet, steht die Medizin an einem Wendepunkt – doch während Base Editing ein todkrankes Kind heilt, finanziert der Staat weiterhin rechtsextreme Parteien mit Steuergeld, und das Gesundheitssystem verliert sich in struktureller Orientierungslosigkeit: Hausärztliche Koordination scheitert an Überlastung, das ABDA-Zukunftspapier verharrt in Absichtserklärungen, das E-BtM-Rezept wird aus Kostengründen verschleppt, während Apothekeninhaber innerlich kündigen und psychische Entlastung für Teams zum Ausnahmefall wird – gleichzeitig erleben Patienten, wie Gerichte in Alltagsfragen versagen und systemische Erkrankungen wie Parodontitis übersehen werden, während infektiöse Risiken wie Borreliose unterschätzt bleiben, obwohl sie längst zur unsichtbaren Begleiterkrankung des Sommers avanciert sind.
Sie heißen nicht mehr nur Mutationen, sie heißen Chancen: Wenn molekulare Eingriffe wie das „Base Editing“ ein todkrankes Kind retten, beginnt eine neue Epoche der Medizin – eine, die nicht nur heilt, sondern das ethische Fundament der Gesellschaft erschüttert. Gleichzeitig erlebt dieselbe Gesellschaft, wie sie an anderer Stelle ihr Rückgrat verliert: indem sie offen rechtsextremen Parteien weiterhin Zugang zur staatlichen Finanzierung gewährt. Während in Labors DNA-Bausteine neu geschrieben werden, verwischt der Rechtsstaat im politischen Raum seine eigenen Grenzen – und fördert demokratiefeindliche Akteure mit Steuergeld. Diese paradoxe Gleichzeitigkeit von medizinischer Präzision und politischer Entgrenzung steht sinnbildlich für ein Land, das seine Modernisierungsschübe nicht mehr zu koordinieren weiß.
Gleichzeitig verschärft sich im Gesundheitswesen eine dritte Front: Die hausärztliche Versorgung entgleist, junge Ärztinnen und Ärzte meiden überlastete Versorgungsregionen, die Koordination bricht weg, die Versorgung gerät ins Rutschen. Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt spricht von einem strukturellen Notstand. Patienten irren durch ein System, das sich selbst nicht mehr orientieren kann. Apotheken wiederum kämpfen nicht nur mit wirtschaftlichen Engpässen, sondern auch mit einem Versorgungsmodell, das ihnen mental und juristisch immer mehr abverlangt – bis an die Grenze des Belastbaren.
Diese strukturelle Erschöpfung spiegelt sich auch im ABDA-Zukunftspapier wider, das angetreten war, die Rolle der Apotheken im 21. Jahrhundert neu zu denken. Doch statt konkreter Pfade in Richtung Impfanreize, Telemedizin und pharmazeutischer Dienstleistungen bleibt das Papier im Nebel des Vagen. Wo Richtung, Mut und Allianz mit der Ärzteschaft gefragt wären, dominieren Absichtserklärungen und Investitionsblockaden – etwa beim elektronischen BtM-Rezept, das zwar Fälschungen erschweren würde, aber aus Kostengründen nicht realisiert wird.
Die Realität in den Offizinen spricht eine andere Sprache: Apothekeninhaber wie Rudolf Friesenhahn wollen verkaufen – nicht, weil sie nicht mehr könnten, sondern weil sie nicht mehr wollen. Die emotionale Bindung an den Beruf weicht struktureller Resignation. Der Generationenübergang scheitert nicht an familiären Konstellationen, sondern an politischen Rahmenbedingungen, die weder wirtschaftliche Sicherheit noch Zukunftsperspektiven bieten. Wer heute übergibt, übergibt ein Risiko.
Auch juristisch mehren sich die Frustrationen. Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Bayreuth illustriert, wie wenig Verbraucherschutz manchmal im Alltag greift: Eine Autofahrerin hatte nach der Waschanlage Lackkratzer – doch ohne Beweis für ein Verschulden des Betreibers blieb sie auf dem Schaden sitzen. Solche Entscheidungen erzeugen ein Gerechtigkeitsvakuum, das mit zunehmender digitaler Beweisnot auch auf die Gesundheitssysteme überspringen könnte.
In den Apotheken selbst ist längst der Wunsch nach Entgrenzung des Arbeitsalltags virulent – nicht in Richtung Mehrarbeit, sondern in Richtung innerer Distanz. Nach der Arbeit abzuschalten, gelingt vielen pharmazeutischen Fachkräften kaum noch. Die psychische Last klebt wie Desinfektionsgeruch an der Haut: unsichtbar, aber allgegenwärtig. Das bedeutet nicht nur Burnout-Gefahr, sondern auch ein funktionelles Risiko für die Versorgung selbst.
Hinzu kommt die wachsende Unsicherheit durch Infektionsrisiken. Borreliose – eine bakteriell verursachte Folge von Zeckenstichen – bleibt eine unterschätzte Bedrohung, da es anders als bei FSME keine Impfung gibt. Die Prävention ist unpräzise, das Bewusstsein gering. Mit dem Sommer kommen die Zecken – und mit ihnen die Lücken des Systems.
Systemisch wirkt auch eine andere Erkrankung, die fast zu leise daherkommt: Parodontitis. Als chronische Entzündung des Zahnhalteapparats ist sie ein unterschätzter Brandherd mit kaskadischen Effekten auf Herz, Gehirn und Stoffwechsel. Hier zeigt sich, wie eng Gesundheit, Prävention und Langzeitversorgung miteinander verwoben sind – und wie gefährlich es ist, systemische Prozesse nur punktuell zu betrachten.
Dagegen steht die Hoffnung in der Genmedizin: Das jüngste Base-Editing-Verfahren hat nicht nur ein Kind gerettet, sondern einen Durchbruch markiert – in der Technik, aber auch in der Vorstellung, was Medizin leisten kann. Die punktgenaue Umschrift einzelner DNA-Bausteine ist keine Vision mehr, sondern klinische Wirklichkeit. Doch mit der neuen Präzision kommen neue Fragen: Wer bestimmt die Grenzen des Erlaubten? Wer trägt Verantwortung, wenn Therapien irreversibel sind? Und wie lassen sich Kosten, Nutzen und ethische Maßstäbe austarieren?
Was bleibt, ist ein Land in Kontrasten: Zwischen molekularer Präzision und politischer Blindheit, zwischen Versorgungskollaps und Reformlethargie, zwischen genetischer Hoffnung und mentaler Erschöpfung. Wer zukunftsfähig sein will, muss die Verbindungslinien erkennen – und den Mut finden, sie zu verändern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.