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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Berufsständische Versorgungswerke geraten zunehmend unter Druck. Abschreibungen, Ertragsverluste und fehlende Kommunikation erschüttern das Vertrauen vieler Apothekeninhaber in ihre Altersversorgung. Besonders in Hessen und Bayern geraten die Versorgungsträger in Erklärungsnot. Der Renditedruck an den Kapitalmärkten trifft nun auch die Pflichtversorgung. Die Folge sind potenzielle Beitragserhöhungen, reduzierte Rentenzusagen und wachsende Versorgungslücken. Für viele Apothekenbetriebe wird damit die Ergänzung der Pflichtversorgung zur unternehmerischen Pflicht. Wer jetzt nicht handelt, gefährdet seine Altersvorsorge – und das Vertrauen in das gesamte System.
Die wirtschaftliche Belastbarkeit berufsständischer Versorgungswerke steht zunehmend in Frage. Abschreibungen, Kapitalmarktrisiken und strategische Defizite erschüttern das Vertrauen vieler Apothekeninhaber in die Zukunft ihrer Altersvorsorge. Besonders die Bayerische Apothekerversorgung und das Versorgungswerk der Landesapothekerkammer Hessen geraten dabei unter öffentliche Beobachtung. Beide Einrichtungen verwalten Milliardenbeträge, zeigen jedoch exemplarisch, wie schnell externe Marktrisiken auf interne Strukturen durchschlagen können.
Über Jahre hinweg wurde die Pflichtversorgung durch das Zinsumfeld gestützt, ohne dass strukturelle Fragen ernsthaft gestellt wurden. Die nun notwendigen Abschreibungen auf Immobilien- und Kapitalanlagen sind nicht nur buchhalterische Korrekturen. Sie markieren einen Wendepunkt: Die Pflichtversorgung verliert ihre Funktion als kalkulierbare Größe im Lebenslauf vieler Freiberufler. Die Ertragskraft der Portfolios sinkt, Rücklagen schmelzen, und die Möglichkeit langfristig planbarer Rentenzusagen wird geringer.
Die Ursachen sind tiefgreifend. Kapitalmärkte reagieren nicht mehr vorhersehbar, geopolitische Verwerfungen und Inflationsdruck belasten alle klassischen Anlageformen. Viele Versorgungseinrichtungen haben zu spät auf diese Entwicklung reagiert. Ein Großteil der Anpassungen erfolgt defensiv, oft getrieben durch regulatorischen Druck und nicht durch strategische Einsicht. Parallel fehlt es an Kommunikation. Die Mitglieder erhalten technische Rechenschaftsberichte, aber keine verständliche Einordnung der Situation. Dieses Schweigen wird zunehmend als Schwäche gelesen.
Für Apothekeninhaber entsteht dadurch eine doppelte Gefährdung. Sie verlieren nicht nur das Vertrauen in die Versorgungswerke, sondern müssen auch mit wirtschaftlichen Konsequenzen rechnen. Beitragssätze könnten steigen, Rentenleistungen gesenkt oder gedeckelt werden. Gleichzeitig fehlt ihnen eine strategische Handlungsanleitung. Wer in der Pflichtversorgung eingebunden ist, kann sich nur schwer aus deren Dynamik lösen, muss aber dennoch neue Wege der Altersabsicherung finden. Die politische Debatte dazu bleibt aus.
Es wäre falsch, die Systeme als gescheitert zu bezeichnen. Aber es wäre ebenso fahrlässig, sie als intakt darzustellen. Was fehlt, ist ein realistischer Umgang mit der neuen Normalität. Dazu gehört ein professionelleres Anlagemanagement ebenso wie eine ehrliche Bewertung der Leistungsversprechen. Ohne eine strukturelle Neuausrichtung droht der langfristige Substanzverlust der berufsständischen Altersversorgung. Wer jetzt nicht handelt, gefährdet nicht nur einzelne Versorgungswerke, sondern das Prinzip der eigenständigen Absicherung selbst.
Die Krise der Versorgungswerke ist keine kurzfristige Verwerfung, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden Strukturversagens. Jahrzehntelang wurde das Modell der berufsständischen Pflichtversorgung als stabilitätsstiftendes Element gefeiert. Es ruhte auf dem Prinzip gegenseitiger Verantwortung, diszipliniertem Sparen und konservativer Anlagepolitik. Doch dieses Fundament ist ins Wanken geraten, weil sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert haben – ohne dass die Systeme darauf vorbereitet worden wären.
Die jahrzehntelange Zinsabhängigkeit hat die strukturellen Schwächen der Pflichtversorgung kaschiert. Statt frühzeitig neue Anlageformen zu integrieren, hielten viele Träger an alten Modellen fest. Jetzt zahlen sie den Preis für diese Trägheit. Kapitalverluste sind kein Zufall, sondern Ergebnis unzureichender Diversifikation und fehlender Risikokultur. Wer Sicherheit verspricht, aber Risiken nicht systematisch steuert, handelt fahrlässig.
Ein zentrales Problem ist die Kommunikationspolitik der Versorgungseinrichtungen. Sie präsentieren Zahlenwerke, aber keine strategischen Perspektiven. Die Sprache bleibt technokratisch, die Inhalte undurchsichtig. Das erzeugt Misstrauen – zu Recht. Wer von seinen Mitgliedern Disziplin fordert, muss auch Rechenschaft in verständlicher Form leisten. Transparenz ist keine Option, sondern Pflicht. In Zeiten der Unsicherheit entscheidet nicht nur die Bilanz, sondern auch die Glaubwürdigkeit.
Gesellschaftspolitisch fällt auf, wie wenig Beachtung das Thema in der politischen Debatte findet. Die Pflichtversorgung betrifft Hunderttausende Freiberufler, doch strukturelle Reformfragen bleiben aus. Dabei wäre eine systemische Diskussion über die künftige Rolle dieser Einrichtungen dringend notwendig. Apothekeninhaber tragen ein besonderes Risiko, da sie als Selbstständige keine gesetzlichen Alternativen zur Verfügung haben. Die Kombination aus betrieblicher Verantwortung und individueller Altersvorsorge macht sie besonders vulnerabel.
Die Pflichtversorgung kann nur dann bestehen, wenn sie sich aktiv weiterentwickelt. Dazu gehören professionelles Risikomanagement, transparente Kommunikation, realistische Leistungsprognosen und ein klarer politischer Rahmen. Andernfalls wird aus einem Sicherungssystem ein Unsicherheitsfaktor. Die Wahl besteht nicht zwischen Reform oder Beibehaltung – sondern zwischen Weiterentwicklung oder schleichendem Vertrauensverlust.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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