
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Eine Apotheke kann fachlich exzellent geführt und personell bestens aufgestellt sein – doch wenn sie niemand erreicht, verliert sie ihre Funktion. Der Standort wird zum blinden Fleck in der Versorgungspolitik. Wo Lage, Umfeld und Mobilität nicht zusammenspielen, bricht die Wirkung der Apotheke ab. Diese Entwicklung ist leise, aber folgenschwer. Warum die Standortfrage zur Kernfrage für wirtschaftliche Tragfähigkeit und reale Versorgungsleistung wird, zeigt dieser Bericht.
Apotheken befinden sich in einem doppelten Druckfeld: Sie sollen wirtschaftlich stabil arbeiten und zugleich wohnortnahe Versorgung sichern. Doch ob sie diese Aufgabe erfüllen können, hängt oft nicht von ihrem fachlichen Können oder innerbetrieblichen Konzepten ab, sondern vom Standort. Die Lage entscheidet darüber, ob eine Apotheke sichtbar, erreichbar und im Alltag der Menschen verankert ist – oder ob sie als isolierte Betriebsstätte langsam an Bedeutung verliert.
In vielen Fällen geraten Apotheken nicht wegen betrieblicher Mängel in Schieflage, sondern weil sich das Umfeld verändert. Wenn Arztpraxen schließen, öffentliche Verkehrsanbindungen entfallen und Einkaufszentren verlagert werden, bricht der Kundenstrom weg. Was bleibt, ist ein betriebsbereites Versorgungssystem ohne Zugriff. Selbst mit kompetenter Belegschaft und moderner Ausstattung verliert die Apotheke in einer strukturell entkoppelten Lage ihre Wirkung.
Diese Entwicklung trifft ländliche Regionen ebenso wie urbane Randlagen. Auch in Großstädten können Apotheken wirtschaftlich ausbluten, wenn sie sich in Stadtteilen ohne medizinische Infrastruktur oder relevante Fußwege befinden. Frequenz entsteht nicht durch Betriebsformate, sondern durch reale Bewegungsmuster. Wer dort steht, wo niemand vorbeikommt, verliert seine wirtschaftliche Grundlage.
Dennoch bleibt die Standortfrage in der politischen wie betrieblichen Debatte unterbelichtet. Viele Apotheken verharren in bestehenden Mietverträgen oder gewachsenen Lagen, ohne regelmäßig zu prüfen, ob die Lagebedingungen noch zur Versorgungsrealität passen. Gleichzeitig fehlt es an politischen Impulsen, um strukturelle Standortverlagerungen zu ermöglichen oder gezielt zu fördern. Die Verantwortung bleibt diffus – mit dem Ergebnis, dass funktionierende Versorgungseinheiten in wirkungslosen Geografien verharren.
Die Standortfrage ist damit keine Detailfrage für Architekten oder Vermieter. Sie ist Teil der Versorgungsgerechtigkeit. Wer Apotheken erhalten will, muss sicherstellen, dass sie dort stehen, wo Menschen sie tatsächlich benötigen und erreichen können. Der Betrieb einer Apotheke ist nicht allein ökonomisch, sondern sozialräumlich verankert. Und genau in dieser Verankerung liegt die zentrale Herausforderung.
Die Debatte um die Zukunft der Apotheken krankt an einer grundlegenden Ausblendung: Sie vernachlässigt den Raum. Viel ist von Digitalisierung, Lieferengpässen und Honoraren die Rede – doch der wichtigste physische Faktor der Versorgung bleibt unbeachtet: der Standort. Und damit auch die Frage, ob Apotheken überhaupt dort präsent sind, wo sie benötigt werden.
Die Verengung auf betriebliche Prozesse oder technische Lösungen ignoriert, dass Arzneimittelversorgung auch heute noch ein geografischer Vorgang ist. Menschen müssen ihre Apotheke erreichen können – zu Fuß, mit dem Bus, auf vertrauten Wegen. Wenn diese Wege verschwinden, weil sich Infrastruktur, Demografie und Alltagsmobilität ändern, wird die Apotheke zum toten Punkt. Ihre Dienstleistung existiert weiter, aber sie entfaltet keine Wirkung mehr. Das ist keine betriebliche Schwäche, sondern ein strukturelles Versagen.
Trotzdem wird die Standortfrage systematisch ignoriert. Weder gibt es regelmäßige Lageanalysen für bestehende Apotheken, noch ein politisches Instrumentarium für notwendige Verlagerungen. Förderprogramme bleiben technologieorientiert, statt raumwirksam zu sein. Die Folge ist eine flächendeckende Erosion, die erst dann sichtbar wird, wenn Versorgung bereits zusammengebrochen ist.
Auch apothekenintern herrscht oft ein träges Verhältnis zum Standort. Mietverträge, Investitionsscheu und emotionale Bindung an „tradierte Lagen“ verhindern strukturelle Entscheidungen. Doch wer Standorte nicht als wirtschaftliches Steuerungselement begreift, betreibt sein Unternehmen blind für räumliche Realität. Standortbewusstsein ist kein Luxus, sondern betriebliche Notwendigkeit.
Politisch wie betrieblich braucht es ein radikales Umdenken. Der Standort ist kein statischer Faktor, sondern ein beweglicher Risikoindikator. Und er ist nicht allein Verantwortung des Einzelnen, sondern Teil einer gesundheitspolitischen Gesamtverantwortung. Apotheken sichern Versorgung – aber nur, wenn ihre Lage diese Versorgung auch ermöglicht.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.