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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Vor-Ort-Apotheken bleiben eine unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung und trotzen den wachsenden Herausforderungen durch Online-Versandhandel und Telemedizin. Persönliche Beratung, unmittelbare Arzneimittelabgabe und lokale Verantwortung sichern ihre Relevanz auch in Zeiten digitaler Innovationen. Trotz hoher Erwartungen bleibt der Einsatz künstlicher Intelligenz im Apothekenalltag bislang die Ausnahme. Die Ernennung von Nina Warken zur neuen Gesundheitsministerin weckt Hoffnungen auf eine politische Kurskorrektur zugunsten der Apotheken, während Friedrich Merz tiefgreifende Reformen der sozialen Sicherungssysteme fordert. Das neue Führungsteam im Bundesgesundheitsministerium signalisiert Stabilität und neue Perspektiven für die Branche. Bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem Hamburg Marathon setzen Apotheken sichtbare Zeichen für den Erhalt der wohnortnahen Versorgung. Parallel dazu erweitern pharmazeutische Anbieter wie Bausch + Lomb ihr Angebot an spezialisierter Augenpflege, und neue medizinische Verfahren wie der Ultraschall bei Kinderfrakturen zeigen, wie sich die Gesundheitsversorgung im Detail weiterentwickelt. Die Verbindung aus lokaler Präsenz, technologischem Fortschritt und politischer Neuausrichtung wird über die Zukunft der Apothekenlandschaft entscheiden.
Vor-Ort-Apotheken bleiben unersetzlich: Persönliche Beratung, schnelle Versorgung und lokale Verantwortung als klare Vorteile
Vor-Ort-Apotheken sichern in Deutschland eine patientennahe Versorgung, die durch Online-Versandapotheken bislang nicht vollständig ersetzt werden kann. Persönliche Beratung, unmittelbare Arzneimittelabgabe und die Übernahme sozialer Verantwortung im lokalen Umfeld zählen zu den zentralen Stärken stationärer Apotheken. Während Online-Anbieter mit günstigen Preisen und großem Sortiment werben, bleiben die persönliche Betreuung und die direkte Erreichbarkeit ein entscheidendes Qualitätsmerkmal der Vor-Ort-Betriebe. Im Notfall, etwa bei Rezepturen, dringenden Medikationen oder Wechselwirkungsfragen, bieten Apotheken vor Ort eine unverzichtbare Anlaufstelle, die sich durch pharmazeutische Kompetenz und individuelle Risikobewertung auszeichnet.
Gerade für ältere, chronisch kranke oder akut gefährdete Patientengruppen ist die niederschwellige Erreichbarkeit der Apotheke ein wichtiger Garant für Therapiesicherheit. Auch die rasche Beschaffung fehlender Arzneimittel, das Management von Lieferengpässen und die Beratung zu Impfungen oder Präventionsmaßnahmen zeigen die systemrelevante Rolle der Betriebe. Um diese Vorteile weiter auszubauen, müssen Apothekenbetreiber auf eine konsequente Serviceorientierung, strukturierte Patientenansprache und effiziente Prozesse setzen. Die Digitalisierung bietet Chancen zur Ergänzung, darf jedoch nicht zulasten der persönlichen Beratung gehen. Gleichzeitig gilt es, das eigene Profil zu schärfen, Zusatzleistungen wie pharmazeutische Dienstleistungen gezielt auszubauen und regulatorische Anforderungen wie Datenschutz, IT-Sicherheit und Qualitätssicherung professionell umzusetzen. Nur so können Vor-Ort-Apotheken ihre zentrale Rolle auch im digitalen Zeitalter behaupten und das Vertrauen der Bevölkerung langfristig sichern.
Die Diskussion um die Zukunft der Apothekenlandschaft wird oft auf einen Kostenwettbewerb zwischen Vor-Ort- und Versandapotheken reduziert. Diese Verkürzung greift jedoch zu kurz und verkennt die gesellschaftliche Bedeutung der wohnortnahen Versorgung. Vor-Ort-Apotheken sind nicht nur Arzneimittelausgabestellen, sondern bilden ein kritisches Bindeglied im Gesundheitssystem. Ihre Rolle reicht von der Erkennung von Medikationsfehlern über die Unterstützung bei Therapieadhärenz bis hin zur Prävention durch persönliche Aufklärung. Dieser Beitrag ist in seiner Komplexität nicht substituierbar und wird angesichts demografischer Entwicklungen und zunehmender Multimorbidität sogar wichtiger.
Dass Versandapotheken Preisvorteile bieten, ist unbestritten. Doch die Logik einer rein kostengetriebenen Betrachtung ignoriert die versteckten Kosten, die durch Versorgungsbrüche, Fehleinnahmen und unzureichende Beratung entstehen. Eine Gesellschaft, die auf eine hochwertige, flächendeckende Arzneimittelversorgung angewiesen ist, kann sich den Verlust von Vor-Ort-Apotheken nicht leisten. Politik und Gesellschaft müssen daher die strukturelle Bedeutung dieser Betriebe anerkennen und Rahmenbedingungen schaffen, die eine wirtschaftlich tragfähige Versorgung sicherstellen.
Für Apothekenbetreiber bedeutet dies, sich nicht auf die Traditionsrolle zu verlassen, sondern aktiv Zukunftskompetenzen zu entwickeln. Dazu gehören ein proaktives Management von Patientenbeziehungen, ein verstärkter Fokus auf pharmazeutische Dienstleistungen und die intelligente Integration digitaler Angebote ohne Aufgabe des Beratungsanspruchs. Wer nur auf defensive Strategien setzt, wird im Wettbewerb kaum bestehen. Wer jedoch die Stärken der Vor-Ort-Apotheke selbstbewusst ins Zentrum stellt und moderne Servicekultur mit fachlicher Exzellenz verbindet, kann ihre Unersetzlichkeit auch im Zeitalter der Digitalisierung unter Beweis stellen.
Künstliche Intelligenz im Apothekenalltag bleibt trotz hoher Erwartungen noch die Ausnahme
Der Einsatz digitaler Technologien wird im Apothekenmarkt zunehmend zum entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit. In einer aktuellen APOkix-Umfrage des IFH KÖLN sehen 86 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber ohne Digitalisierung kaum eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch zeigt sich, dass die praktische Nutzung insbesondere von Künstlicher Intelligenz (KI) bislang hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Während 95 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass digitale Kundenservices künftig weiter an Bedeutung gewinnen, schätzen nur 47 Prozent den Digitalisierungsgrad ihrer eigenen Apotheke als weit oder sehr weit fortgeschritten ein. Weitere 49 Prozent bewerten ihn lediglich als mittelmäßig. Der Schwerpunkt der bisherigen digitalen Angebote liegt auf klassischen Funktionen wie Online-Vorbestellungen zur Abholung (89 Prozent) und der Zustellung durch eigene Boten (84 Prozent). Auch die Anbindung an digitale Plattformen wie ihreapotheken.de oder gesund.de (74 Prozent) gehört mittlerweile zum Standard. Angebote wie Apotheken-Apps oder eine aktive Nutzung von Social Media sind dagegen nur bei etwa der Hälfte der Befragten etabliert.
Trotz der hohen Erwartungen an die Effizienzsteigerung durch Künstliche Intelligenz setzen aktuell nur 13 Prozent der Apotheken auf entsprechende Systeme. Dabei attestieren über drei Viertel der Befragten der KI ein erhebliches Potenzial, die Qualität der Arzneimittelversorgung zu verbessern. Am häufigsten wird KI eine zentrale Rolle bei der Optimierung von Bestell- und Lagerprozessen (86 Prozent) sowie bei der Analyse von Patientendaten zur Unterstützung der Arzneimitteltherapie (76 Prozent) und im Marketingbereich (75 Prozent) zugesprochen.
Hemmnisse für eine breitere Nutzung bestehen vor allem in rechtlichen Unsicherheiten: 42 Prozent der Befragten sehen Haftungsfragen und unklare gesetzliche Rahmenbedingungen als zentrales Problem. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken (38 Prozent) sowie die mangelnde Transparenz und Beherrschbarkeit von KI-Technologien (35 Prozent) bremsen den digitalen Fortschritt zusätzlich.
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix, der auf einer Befragung von 120 Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhabern im Zeitraum vom 31. März bis 13. April 2025 basiert, verdeutlicht damit die Diskrepanz zwischen der theoretischen Offenheit gegenüber neuen Technologien und der praktischen Umsetzung im Apothekenalltag.
Die Kluft zwischen dem erkannten Potenzial und der tatsächlichen Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Apothekenwesen offenbart ein strukturelles Dilemma, das weit über die einzelne Betriebstätte hinausreicht. Während Digitalisierung als existenzielle Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit angesehen wird, verhindert eine Gemengelage aus Rechtsunsicherheit, Datenschutzbedenken und technischer Skepsis die konsequente Nutzung moderner Technologien.
Es ist auffällig, dass die Apothekenbranche zwar die Chancen von KI klar benennt – insbesondere in der Prozessoptimierung und therapeutischen Unterstützung – zugleich aber vor deren Risiken zurückschreckt. Haftungsfragen und fehlende gesetzliche Leitplanken bremsen Innovationsfreude und führen dazu, dass viele Apotheken abwarten, anstatt aktiv die Spielräume der Digitalisierung auszuloten. Diese Zurückhaltung könnte sich als strategischer Fehler erweisen, denn gerade große Marktakteure und Plattformanbieter werden nicht zögern, KI-Technologien umfassend einzusetzen und dadurch neue Standards in Beratung, Logistik und Patientenbindung zu setzen.
Hinzu kommt ein grundsätzliches Versäumnis der politischen und regulatorischen Ebene: Solange klare, verlässliche Rahmenbedingungen fehlen, bleibt der digitale Fortschritt fragmentarisch und risikobehaftet. Anstatt die Innovationskraft der Apotheken gezielt zu fördern, überlässt man ihnen die Verantwortung, in einem unsicheren Umfeld eigenständig Lösungen zu entwickeln oder Risiken zu tragen.
Gesellschaftspolitisch wirft die aktuelle Situation eine drängende Frage auf: Soll die Arzneimittelversorgung der Zukunft von wenigen digitalen Großakteuren geprägt werden, oder gelingt es, die inhabergeführten Apotheken durch gezielte Förderung moderner Technologien als lokale Gesundheitsversorger der nächsten Generation zu stärken? Ohne eine rasche, strukturierte Antwort auf diese Herausforderung droht der Apotheke vor Ort nicht nur ein Wettbewerbsnachteil, sondern ein schleichender Bedeutungsverlust im Gesundheitssystem.
Kann Nina Warken die Krise der Apotheken beenden und neue Perspektiven schaffen?
Mit der Ernennung von Nina Warken zur neuen Gesundheitsministerin wächst die Hoffnung auf eine politische Kurskorrektur im Umgang mit den seit Jahren bestehenden Problemen der Apothekenbranche. Die Ankündigungen der designierten Bundesregierung unter Führung von Friedrich Merz lassen zumindest den Anspruch erkennen, den Reformstau im Gesundheitswesen aufzulösen und den drohenden Verlust wohnortnaher Versorgung zu verhindern. Ob Warken tatsächlich die strukturellen Defizite beheben kann, bleibt jedoch offen. Die Situation der Apotheken ist geprägt von massiven finanziellen Belastungen, einem Mangel an pharmazeutischem Nachwuchs, regulatorischer Überbürokratisierung und einem zunehmend dominanten Versandhandel, der die wirtschaftlichen Grundlagen vieler Vor-Ort-Apotheken untergräbt.
Bisherige Reformansätze scheiterten häufig an politischen Kompromissen oder wurden durch Kostendruck seitens der Krankenkassen verwässert. Warken steht nun vor der Aufgabe, ein schlüssiges Konzept zur nachhaltigen Stabilisierung der Apothekenlandschaft vorzulegen, das sowohl kurzfristige Entlastungen als auch langfristige strukturelle Anpassungen umfasst. Erwartet wird insbesondere, dass sie den Apotheken eine verlässlichere Vergütungsperspektive eröffnet, die pharmazeutischen Dienstleistungen stärkt und zugleich die digitale Transformation konsequent begleitet, ohne kleine Betriebe zu überfordern.
Apothekenbetreiber sollten die kommenden Monate aufmerksam verfolgen und sich frühzeitig auf mögliche Neuregelungen vorbereiten. Dazu gehört eine genaue Analyse geplanter Honoraranpassungen, die voraussichtliche Entwicklung des E-Rezepts, neue Anforderungen im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistungen sowie potenzielle Förderprogramme für Digitalisierung und Versorgungssicherung im ländlichen Raum. Es wird entscheidend sein, flexibel auf gesetzliche Änderungen zu reagieren und betriebliche Prozesse entsprechend anzupassen, um von künftigen Reformen nicht nur betroffen, sondern im besten Fall auch zu profitieren.
Die Berufung von Nina Warken zur neuen Gesundheitsministerin ist für die Apothekenbranche Chance und Risiko zugleich. Einerseits signalisiert ihre Ernennung die Bereitschaft, dem Gesundheitswesen wieder einen höheren politischen Stellenwert einzuräumen, nachdem es in den letzten Jahren vielfach als reines Kostendämpfungsfeld betrachtet wurde. Andererseits steht Warken vor einem fast übermächtigen Problemberg, dessen Lösung nicht allein vom guten Willen, sondern auch von politischer Durchsetzungskraft, strukturellem Reformmut und finanziellen Rahmenbedingungen abhängt, die nicht zuletzt im Koalitionsgefüge abgestimmt werden müssen.
Die Apothekerschaft darf sich deshalb keiner Illusion hingeben: Ein grundlegender Wandel wird nur dann möglich sein, wenn Warken bereit ist, sich offen gegen massive Widerstände zu stellen – sei es aus dem Finanzministerium, den Krankenkassen oder Teilen der eigenen Partei. Zudem wird entscheidend sein, ob sie die Komplexität der Branche schnell genug durchdringt, um praktikable und rechtssichere Lösungen zu entwickeln. Das Gesundheitsministerium darf nicht erneut zu einem Verwaltungsapparat verkommen, der unter dem Deckmantel der Modernisierung weitere Belastungen schafft, anstatt die Versorgung tatsächlich zu sichern.
Für Apothekenbetreiber bedeutet dies: Wachsamkeit, politische Sensibilität und strategische Anpassungsfähigkeit werden unerlässlich bleiben. Wer jetzt nur auf eine schnelle Entlastung hofft, läuft Gefahr, erneut enttäuscht zu werden. Erfolgreiche Betriebe werden diejenigen sein, die die angekündigten Veränderungen vorausschauend nutzen, neue Dienstleistungen in ihr Profil integrieren, betriebswirtschaftliche Effizienz steigern und sich zugleich aktiv in politische Prozesse einbringen. Warken bietet eine Gelegenheit. Ob sie tatsächlich zur Wegbereiterin einer stabileren Apothekenlandschaft wird, entscheidet sich jedoch nicht an ihren Ankündigungen, sondern an ihrer Fähigkeit, echte Reformen durchzusetzen und die Apotheken in ihrer systemrelevanten Rolle langfristig zu stärken.
Telemedizin: Hightech statt Hausarzt – Was Apotheken beachten müssen
Die Telemedizin hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und bietet neue Perspektiven für die medizinische Versorgung in Deutschland. Besonders während der Pandemie wurde der digitale Gesundheitssektor beschleunigt, und der virtuelle Arztbesuch ist für viele Patienten mittlerweile eine akzeptierte Alternative zum klassischen Hausarzt. Doch was bedeutet dies für die Apotheken und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus dieser Entwicklung?
Telemedizin ermöglicht es Patienten, ihre Gesundheitsanliegen ohne direkten Kontakt mit dem Arzt zu klären. Über digitale Plattformen können Diagnosegespräche geführt, Rezepte ausgestellt und Therapien besprochen werden. Diese digitale Transformation hat das Potenzial, den Alltag der Patienten erheblich zu vereinfachen und die Arztpraxen zu entlasten. Aber auch für Apotheker bringt dieser Trend eine Reihe von Veränderungen mit sich, auf die sie sich vorbereiten müssen.
Ein zentraler Aspekt ist die Integration der Telemedizin in den bestehenden pharmazeutischen Betrieb. Apotheker müssen sich mit den neuen elektronischen Verschreibungsprozessen vertraut machen, um sicherzustellen, dass die digitalen Rezepte effizient bearbeitet werden. Insbesondere das E-Rezept spielt hier eine Schlüsselrolle. Es ermöglicht eine direkte Übermittlung von Rezepten an Apotheken und ist die Grundlage für die effiziente Abwicklung der Arzneimittelabgabe. Die Apotheker müssen sich darauf einstellen, dass immer mehr Rezepte digital übermittelt werden, was eine Anpassung der Arbeitsprozesse in den Apotheken erforderlich macht.
Ein weiterer Aspekt ist die enge Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Telemedizin-Dienstleistern. Viele digitale Gesundheitsplattformen bieten nicht nur ärztliche Konsultationen an, sondern auch die Möglichkeit, Medikamente direkt über die Plattform zu bestellen. Apotheker müssen sicherstellen, dass sie in dieser neuen digitalen Infrastruktur eingebunden sind und ihre Rolle als wichtige Akteure im Gesundheitswesen weiterhin wahrnehmen. Hierbei spielen Datenschutz und die Sicherstellung der Qualität der Arzneimittel eine besonders wichtige Rolle.
Die Herausforderung für Apotheken besteht darin, ihre Fachkompetenz und ihre Beratungsdienste auch in einer zunehmend digitalen Welt zu bewahren. Apotheker müssen weiterhin als Ansprechpartner für Patienten in Fragen zur Medikation und zu möglichen Nebenwirkungen fungieren. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass sie mit den digitalen Werkzeugen und den sich ständig weiterentwickelnden Vorschriften der Telemedizin Schritt halten.
Zudem wird die Rolle der Apotheker im digitalen Gesundheitsmarkt zunehmend auch als Ergänzung zum klassischen Arztbesuch gesehen. Während Telemedizin eine hervorragende Möglichkeit bietet, Patienten in einem frühen Stadium zu betreuen, ist die persönliche Beratung durch Apotheker nach wie vor unerlässlich. Dies gilt besonders in Bezug auf die richtige Anwendung von Medikamenten, Wechselwirkungen und die individuelle Anpassung von Therapien.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Telemedizin nicht den traditionellen Hausarzt ersetzt, sondern ihn vielmehr ergänzt. Sie bietet eine bequeme und zeitsparende Möglichkeit für Patienten, medizinische Hilfe zu erhalten, insbesondere in Zeiten, in denen der Zugang zum Arzt nicht immer problemlos ist. Für Apotheker eröffnet diese Entwicklung neue Chancen, erfordert aber auch eine Anpassung der Betriebsabläufe und eine fortlaufende Fortbildung, um in der digitalen Gesundheitswelt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Telemedizin ist ohne Zweifel ein wichtiges Zukunftsthema im deutschen Gesundheitssystem. Sie eröffnet neue Möglichkeiten der Patientenversorgung und stellt viele bestehende Strukturen infrage. Der digitale Wandel erfordert von den Apothekern eine rasche Anpassung, sowohl in technischer als auch in beraterischer Hinsicht. Während die Chancen zur Effizienzsteigerung und besseren Patientenversorgung nicht zu übersehen sind, birgt die Integration digitaler Gesundheitslösungen auch Risiken. Besonders in einem Bereich, in dem Vertrauen und persönliche Beratung von zentraler Bedeutung sind, müssen Apotheker sicherstellen, dass sie ihre Rolle nicht verlieren. Datenschutz, Arzneimittelsicherheit und die Qualität der Beratung dürfen nicht auf der Strecke bleiben.
Die Frage, ob Telemedizin den traditionellen Hausarzt ersetzen kann, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr wird sich zeigen, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Apothekern und digitalen Gesundheitsdienstleistern weiterentwickelt. Die Zukunft liegt wohl in einer hybridisierten Form der Patientenversorgung, bei der digitale Lösungen ergänzend zur persönlichen Betreuung genutzt werden. In diesem komplexen System müssen Apotheker ihre Kompetenz weiterhin unter Beweis stellen und die Verbindung zwischen Technologie und persönlicher Expertise stärken. Nur so können sie ihren Platz als unverzichtbare Gesundheitsakteure behaupten.
Neues Führungsteam im BMG stärkt Hoffnung auf verlässliche Apothekenpolitik
Das Bundesgesundheitsministerium wird künftig von einer neuen Ministerin und zwei erfahrenen Staatssekretären geführt. Mit der Berufung einer CDU-Politikerin an die Spitze und der Einbindung zweier profilierter Gesundheitsexperten auf Staatssekretärsebene setzt die Bundesregierung ein deutliches Zeichen für Stabilität und Fachkompetenz. Die Neuausrichtung des Hauses wird in Fachkreisen positiv aufgenommen, insbesondere in den Apotheken, die in den vergangenen Jahren wiederholt politische Unsicherheit und strukturelle Vernachlässigung beklagt hatten.
Die neue Ministerin gilt als bestens vernetzt innerhalb der CDU und als pragmatische Verfechterin eines starken, wohnortnahen Gesundheitswesens. Ihre Erfahrung und politische Bodenständigkeit nähren die Hoffnung, dass die Rolle der Apotheken als tragende Säule der Versorgung wieder stärker in den Fokus rücken könnte. Statt auf disruptive Veränderungen dürfte das Ministerium künftig auf behutsame Reformen, verlässliche Rahmenbedingungen und eine gezielte Entlastung der Betriebe setzen.
Mit den neuen Staatssekretären rücken zudem zwei Persönlichkeiten ins Zentrum der Gesundheitspolitik, die für ihre juristische Präzision, ihre Kenntnis der branchenspezifischen Herausforderungen und ihren ausgeprägten Realitätssinn bekannt sind. Angesichts aktueller Probleme wie Arzneimittelengpässen, dem Fachkräftemangel und der Digitalisierung der Versorgung ist ein Kurswechsel hin zu mehr Konsensfähigkeit und praktischen Lösungen dringend erforderlich.
Für die Apotheken bedeutet die neue Konstellation eine konkrete Chance auf bessere Rahmenbedingungen. Erwartet werden insbesondere Schritte zur Vereinfachung bürokratischer Prozesse, eine realistischere Honorierung und klare Perspektiven für die künftige Rolle der Vor-Ort-Apotheken im digitalen Gesundheitssystem. In einer Phase zunehmender struktureller Belastung könnte ein stark geführtes Gesundheitsministerium entscheidend dafür sein, ob Apotheken als Teil der Daseinsvorsorge wieder gestärkt oder weiter unter Druck geraten.
Die Neubesetzung der Führungsspitze im Bundesgesundheitsministerium markiert einen wichtigen Moment für die deutsche Gesundheitspolitik. Nach Jahren wechselhafter Reformansätze, halbherziger Digitalisierungsinitiativen und einer oft konfliktbeladenen Beziehung zwischen Politik und Versorgungseinrichtungen deutet sich ein Kurswechsel an, der auf Stabilität und partnerschaftliche Zusammenarbeit setzt.
Besonders für die Apotheken ist dies von großer Bedeutung. Sie tragen seit Jahrzehnten maßgeblich zur Arzneimittelversorgung bei, sehen sich jedoch zunehmend durch wirtschaftliche Zwänge, regulatorische Unsicherheiten und politische Vernachlässigung gefährdet. Die Entscheidung für eine Ministerin mit klarer parteipolitischer Verankerung und hoher Fachnähe könnte den dringend benötigten politischen Rückhalt wiederherstellen.
Die beiden Staatssekretäre, die mit großer Expertise und Verhandlungserfahrung ausgestattet sind, haben das Potenzial, die lange geforderte Professionalisierung der Gesundheitspolitik zu forcieren. Ihre Berufung signalisiert einen Bruch mit Symbolpolitik und die Hinwendung zu belastbaren, praxistauglichen Lösungen. Damit steigen die Chancen, dass die Apotheken nicht nur als Verwaltungsstellen für Rezepte wahrgenommen werden, sondern als systemrelevante Partner im Gesundheitswesen.
Gleichwohl bleibt Skepsis angebracht. Politische Kontinuität allein reicht nicht aus, solange finanzielle und strukturelle Rahmenbedingungen die betriebliche Existenz vieler Apotheken bedrohen. Entscheidend wird sein, ob die neue Hausspitze bereit ist, echte politische Verantwortung zu übernehmen: durch nachhaltige Honorierungskonzepte, eine deutliche Entbürokratisierung und einen aktiven Schutz wohnortnaher Versorgungsstrukturen.
Sollte es gelingen, das Ministerium wieder als handlungsfähige und glaubwürdige Instanz im Gesundheitswesen zu etablieren, könnten davon nicht nur die Apotheken, sondern die gesamte medizinische Versorgung in Deutschland profitieren. Der politische Wille, Apotheken als elementaren Bestandteil einer funktionierenden Versorgung zu erhalten, muss sich jedoch in konkreten politischen Entscheidungen und nicht nur in wohlklingenden Bekenntnissen zeigen. Die kommende Legislaturperiode wird zum Prüfstein, ob die neue Führung diesem Anspruch gerecht wird.
Nina Warken übernimmt das Gesundheitsministerium und trifft auf breite Zustimmung
Die Ernennung von Nina Warken zur neuen Bundesgesundheitsministerin hat in der Gesundheitsbranche eine ungewöhnlich einhellige Resonanz ausgelöst. Branchenverbände, Apothekerschaft, Pharmaindustrie und Krankenkassen begrüßen den Schritt als Signal für Aufbruch und Zusammenarbeit. Warken, bisher parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, galt nicht als Favoritin, wird nun aber als erfahrene, dialogbereite und durchsetzungsstarke Persönlichkeit wahrgenommen.
Der Präsident der Abda, Thomas Preis, sieht in ihrer Ernennung eine große Chance für das gesamte Gesundheitswesen. Preis forderte Warken auf, die im Koalitionsvertrag vorgesehene Erhöhung des Apothekenfixums rasch umzusetzen und die wohnortnahe Versorgung nachhaltig zu sichern. Die Apotheken stünden bereit, ihre Rolle in Prävention, Früherkennung und Digitalisierung auszubauen. Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, bestätigte Warkens bisherige Offenheit und ihr Engagement auf Landesebene und setzt auf eine Fortsetzung des konstruktiven Dialogs.
Auch die Pharmabranche äußert sich positiv. Dorothee Brakmann von Pharma Deutschland hob hervor, dass Warken als politische Generalistin die nötige Flexibilität mitbringe, um die vielschichtigen Herausforderungen im Gesundheitswesen erfolgreich zu steuern. Unterstützung erhält Warken auch durch die geplante Ernennung der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge und Georg Kippels zu parlamentarischen Staatssekretären.
Vonseiten der Krankenkassen forderte Ulrike Elsner, Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen, ein rasches Gipfeltreffen zur Stabilisierung der Kranken- und Pflegeversicherung. Elsner unterstrich die Notwendigkeit mutiger Entscheidungen, um die lange Reformagenda zügig und wirksam umzusetzen.
Mit der Berufung Warkens verbindet sich ein breites Erwartungsbündel: schneller Reformfortschritt, Sicherung der Finanzierungsgrundlagen des Systems, Stärkung der Apotheken und eine Modernisierung der Gesundheitsversorgung. Entscheidend wird sein, ob Warken den hohen Vertrauensvorschuss in konkrete Ergebnisse ummünzen kann.
Die Gesundheitsbranche hat in seltener Einmütigkeit auf die Ernennung von Nina Warken reagiert – und genau darin liegt eine stille Mahnung. Die Lage im deutschen Gesundheitswesen ist zu ernst, um parteipolitisches Taktieren oder zögerliches Verwalten noch länger zu dulden. Wohnortnahe Versorgung bröckelt, Apothekensterben nimmt zu, die Finanzierung der gesetzlichen Kassen steht auf wackligen Füßen, Reformprojekte wie die Notfallversorgung warten auf Umsetzung. Nina Warken übernimmt ein Ministerium, das unter der Last ungelöster Probleme fast erstarrt ist.
Ihr Vorteil: Als politische Generalistin ist sie nicht in eingefahrene Lagerkonflikte verstrickt. Doch genau diese Rolle verlangt einen klaren Führungsstil. Wer von allen Seiten Zuspruch erfährt, wird rasch als Projektionsfläche für widersprüchliche Erwartungen genutzt. Warken muss zeigen, dass sie nicht nur moderieren, sondern gestalten kann. Die Aufforderung der Apothekerschaft, endlich die zugesagte Honoraranpassung durchzusetzen, die Mahnung der Ersatzkassen zu schnellen Finanzreformen und die Hoffnungen der Pharmaindustrie auf ein innovationsfreundliches Klima sind keine höflichen Floskeln – sie sind Ausdruck eines Systems am Rand der Überforderung.
Mut, klare Prioritätensetzung und die Fähigkeit, unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen durchzusetzen, werden über den Erfolg ihrer Amtszeit entscheiden. Dabei wird die Geschwindigkeit des Handelns genauso wichtig sein wie die inhaltliche Tiefe der Reformen. Der Vertrauensvorschuss ist groß. Aber er ist endlich. Nina Warken wird ihn sich durch entschlossenes, kluges Handeln täglich neu verdienen müssen.
Friedrich Merz fordert tiefgreifende Reformen der sozialen Sicherungssysteme
Friedrich Merz hat auf dem Kleinen Parteitag der CDU in Berlin eine umfassende Reform der Renten-, Gesundheits- und Pflegeversicherung angemahnt. Der Parteivorsitzende kritisierte die im Koalitionsvertrag enthaltenen Vereinbarungen als unzureichend und forderte konkrete Maßnahmen, um die aus seiner Sicht gefährliche Entwicklung immer höherer Beitragslasten bei gleichzeitig sinkendem Leistungsniveau zu stoppen. Merz betonte, dass die Sicherung der Sozialversicherungen nicht allein durch zusätzliche Mittel oder Steuererhöhungen zu erreichen sei. Stattdessen müsse mehr Eigenverantwortung eingefordert und die Effizienz in den Systemen deutlich verbessert werden. Zugleich sprach er sich dafür aus, über die im Koalitionsvertrag vereinbarten Kommissionsprozesse hinaus weitere Reformvorschläge auf den Weg zu bringen, um strukturelle Defizite nachhaltig zu beheben.
Mit Blick auf die Finanzlage der Kranken- und Pflegeversicherung bekräftigte Merz die Notwendigkeit, schnell tragfähige Lösungen zu entwickeln. Während der Koalitionsvertrag lediglich die Einsetzung von Kommissionen vorsieht, fordert Merz konkrete Reformschritte. Das gesetzlich zugesicherte Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 sei zwar wichtig, könne jedoch ohne grundlegende Weichenstellungen auf Dauer nicht gehalten werden. Er warnte vor einem rein finanzpolitischen Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels und plädierte für eine Neuausrichtung der Systeme, die sowohl die Generationengerechtigkeit als auch die Stabilität der öffentlichen Haushalte im Blick behält.
In der Umwelt- und Klimapolitik stellte Merz klar, dass die Union eigene Schwerpunkte setzen wolle. Anders als die bisherige Regierung setze die CDU auf Anreize und Förderung statt auf Verbote. Es gehe darum, Innovationen voranzutreiben und gesellschaftliche Akzeptanz für klimaschützendes Verhalten zu schaffen, ohne bevormundende Eingriffe in das Alltagsleben der Bürger. Mit dieser Haltung will Merz der CDU ein eigenständiges Profil gegenüber der bisherigen Klimapolitik verschaffen und eine pragmatische Alternative zu einem politisch-moralischen Steuerungsansatz bieten.
Friedrich Merz adressiert mit seiner Forderung nach Sozialreformen ein drängendes Problem, dem sich die künftige Bundesregierung nicht entziehen kann. Die Warnung vor einer Spirale steigender Beiträge und sinkender Leistungen trifft den Kern der Herausforderung, die durch den demografischen Wandel und den medizinischen Fortschritt verschärft wird. Dass Merz nicht auf Steuererhöhungen oder höhere Haushaltszuschüsse setzt, sondern Eigenverantwortung und Effizienz in den Vordergrund rückt, markiert eine klare wirtschaftspolitische Positionierung, die in einer alternden Gesellschaft jedoch auf politische Widerstände stoßen dürfte.
Seine Ankündigung, über die vagen Koalitionsvereinbarungen hinauszugehen, ist ein Hinweis auf die interne Unzufriedenheit innerhalb der Union und den Versuch, die CDU als Gestaltungspartei zu profilieren. Indem er die Diskussion öffnet und Reformen über Kommissionsarbeit hinaus verlangt, positioniert sich Merz zugleich als Antreiber in einer Koalition, die von Anfang an auf Ausgleich und Formeln gesetzt hat.
Auch seine umweltpolitischen Aussagen lassen eine bewusste Abgrenzung erkennen. Merz formuliert einen Ansatz, der wirtschaftliche Innovationskraft mit Klimaschutz verbinden will und sich bewusst vom erzieherischen Duktus der bisherigen Klimapolitik distanziert. Dieser Kurs birgt politisches Potenzial, aber auch das Risiko, als unzureichend ambitioniert wahrgenommen zu werden. Letztlich wird sich Merz daran messen lassen müssen, ob seine Ankündigungen konkrete politische Umsetzung erfahren oder im Raum vager Forderungen verharren. Sein Vorstoß zeigt, dass der künftige Kanzler den Anspruch erhebt, nicht nur zu verwalten, sondern strukturelle Debatten zu führen – eine Herausforderung, die angesichts der komplexen Gemengelage an Interessen und Erwartungen höchste politische Präzision erfordert.
Apotheke wirbt beim Hamburg Marathon für Erhalt der Vor-Ort-Versorgung
Beim Hamburg Marathon 2025 setzte ein Team der Gaussturm-Apotheke in Dransfeld ein auffälliges Zeichen für den Erhalt der wohnortnahen Arzneimittelversorgung. Die Pharmazeutin im Praktikum Nathalie Borgmann griff den Trend auf, bei großen Laufveranstaltungen kreative Transparente zur Motivation der Teilnehmenden zu gestalten, und übertrug ihn auf ein aktuelles gesellschaftspolitisches Thema.
Anlass war die Teilnahme des Sohnes von Apothekeninhaberin Stefanie Schön-Heider, selbst Apotheker in der Filiale, an dem größten deutschen Frühjahrsmarathon. Borgmann entwickelte die Idee, das Format humorvoller Motivationsschilder mit einer klaren Botschaft zu verbinden. Auf dem Transparent, das Schön-Heider entlang der Strecke hochhielt, war zu lesen: „Lauft, wenn ihr die #ApothekeVorOrt behalten wollt!“ Die Aktion verband die Dynamik des Marathons mit einem Appell für den Fortbestand der lokalen Apothekenstruktur.
Vor Ort reagierten zahlreiche Läuferinnen und Läufer mit Lächeln und Zustimmung auf das Plakat. Während direkte Rückmeldungen entlang der Strecke naturgemäß nonverbal blieben, erzielte das anschließend veröffentlichte Video in den sozialen Medien eine außergewöhnlich hohe Reichweite. Nach Angaben des Apothekenteams wurden sechsmal so viele Aufrufe wie bei vorherigen Beiträgen erreicht.
Mit ihrer Intervention nutzten Borgmann und das Apothekenteam die Popularität des Marathons und die virale Kraft sozialer Medien, um auf die zunehmenden Herausforderungen für inhabergeführte Apotheken aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Wir laufen nicht einfach davon – wir kämpfen für unsere Apotheke vor Ort“ verbanden sie gesellschaftliches Engagement mit einer modernen Kommunikationsform, ohne sich gängigen Werbemustern anzupassen.
Die Aktion der Gaussturm-Apotheke beim Hamburg Marathon verdeutlicht, wie traditionelle Anliegen durch kreative Interventionen neue Resonanzräume finden können. Indem sie das Motivationsformat großer Laufveranstaltungen adaptierte, gelang es Nathalie Borgmann, ein gesellschaftlich relevantes Thema auf eine zugängliche, aber dennoch präzise Weise zu platzieren.
Der gewählte Slogan, der die Unterstützung für die Vor-Ort-Apotheken an den sportlichen Einsatz der Marathonläuferinnen und -läufer knüpfte, trifft einen Nerv der Zeit. Die Existenzbedrohung vieler Apotheken durch strukturelle Marktveränderungen, politische Versäumnisse und wirtschaftlichen Druck ist ein schleichender, vielfach unterschätzter Prozess. Gerade weil wohnortnahe Versorgungssysteme im gesellschaftlichen Alltag oft als selbstverständlich gelten, bedarf es kreativer Mittel, um auf ihren schwindenden Bestand aufmerksam zu machen.
Das Apothekenteam um Borgmann und Schön-Heider zeigt beispielhaft, dass politische Kommunikation nicht immer aus Appellen und Petitionen bestehen muss. Ihre Aktion verknüpft das Engagement für den Berufsstand mit einer modernen Form sozialer Mobilisierung, die zugleich humorvoll bleibt und dennoch eine klare Botschaft vermittelt. Der Erfolg in den sozialen Medien beweist, dass niedrigschwellige, pointierte Formen der Ansprache gerade in fragmentierten Öffentlichkeiten Wirkung entfalten können.
Politik und Berufsvertretungen sollten solche Impulse ernst nehmen. Es reicht nicht, auf schwindende Apothekenzahlen hinzuweisen oder sich auf abstrakte Strukturdiskussionen zu beschränken. Der Kampf um die Apotheke vor Ort entscheidet sich auch im öffentlichen Bewusstsein – und der kreative Einsatz von Teams wie jenem der Gaussturm-Apotheke zeigt, dass dort noch längst nicht alles verloren ist.
Artelac bringt neue Lidreinigungstücher für gereizte Augenlider auf den Markt
Mit der Einführung der Artelac Augenpfleger erweitert Bausch + Lomb sein Sortiment um sterile Einwegtücher zur täglichen Pflege gereizter Augenlider. Das neue Produkt richtet sich an Erwachsene und Kinder ab drei Jahren und ergänzt die Eye-Care-Produktlinie, die bereits befeuchtende Augentropfen und Pflegesprays umfasst. Die hygienische Reinigung der Lidkante ist insbesondere für Menschen mit chronischer Lidrandentzündung oder einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion unerlässlich, um Entzündungsrückfälle zu vermeiden. Insgesamt etwa 70 Meibom-Drüsen an Ober- und Unterlid können ohne konsequente Pflege zu Verstopfungen führen und wiederkehrende Beschwerden hervorrufen.
Die feuchten Tücher dienen der Entfernung von Sekret, Fremdkörpern, Staub und Pollen und sind geeignet für Patienten mit Blepharitis, Konjunktivitis, Sicca-Syndrom sowie im Zusammenhang mit Augenoperationen. Auch Kontaktlinsenträger können die Reinigungstücher anwenden. Die Formulierung enthält feuchtigkeitsspendende Hyaluronsäure, beruhigende Aloe vera und regenerationsförderndes Allantoin. Chlorhexidin sorgt für eine antiseptische Wirkung. Auf Konservierungsstoffe und Duftstoffe wurde aus Gründen der Verträglichkeit verzichtet.
Mit dem Artelac Augenpfleger tritt Bausch + Lomb in Konkurrenz zu bereits etablierten Produkten wie Blephaclean, Systane Lid-Care Pads, Blephacura Lidhygiene-Tüchern, Blepha Soft und Ocuvers Wipes. Begleitet wird die Markteinführung von einer digitalen Aufklärungskampagne auf Facebook, Instagram sowie über Google Ads und YouTube-Werbung. Ziel ist es, die Bedeutung der Lidrandpflege stärker im Bewusstsein der Konsumenten zu verankern und die neue Produktlinie in einem wachsenden Marktsegment zu positionieren.
Die Erweiterung der Artelac-Produktlinie um Lidreinigungstücher spiegelt eine Entwicklung wider, die längst überfällig ist. Augenärztliche Fachkreise betonen seit Jahren die zentrale Bedeutung der Lidrandhygiene zur Prävention chronischer Entzündungen und zur nachhaltigen Behandlung von Augenerkrankungen. Trotzdem ist das Thema in der breiten Öffentlichkeit bislang wenig präsent. Die Verlagerung von Aufklärungskampagnen in soziale Medien und digitale Plattformen zeigt, dass Hersteller erkannt haben, wo Zielgruppen heute erreicht werden müssen. Dass Artelac auf den Zusatz reizender Inhaltsstoffe verzichtet und zugleich auf feuchtigkeitsspendende und antiseptische Komponenten setzt, folgt konsequent der zunehmenden Nachfrage nach verträglicher und funktionaler Augenpflege.
Gleichzeitig offenbart sich in der wachsenden Zahl an Lidreinigungslösungen ein strukturelles Defizit: Die Notwendigkeit konsequenter Lidrandpflege wird im Gesundheitssystem bislang kaum institutionalisiert. Während die Verschreibung befeuchtender Augentropfen heute gängige Praxis ist, bleibt die Anleitung zur Lidpflege häufig eine individuelle Empfehlung ohne systematische Verankerung im Behandlungsplan. Diese Lücke nutzen Hersteller zunehmend, um eigenverantwortliche Vorsorgemaßnahmen als neuen Gesundheitsstandard zu etablieren. Eine langfristige Verbesserung der augenärztlichen Versorgung könnte jedoch nur gelingen, wenn Prävention und Pflege auch stärker in die Leistungskataloge der gesetzlichen Krankenkassen integriert würden.
Die Einführung des Artelac Augenpflegers ist deshalb mehr als eine reine Sortimentserweiterung. Sie verweist auf einen grundsätzlichen Wandel im Selbstverständnis moderner Augenpflege: weg von der reaktiven Symptombehandlung, hin zu konsequenter Prävention und frühzeitiger Intervention. Diese Entwicklung verdient gesellschaftspolitische Aufmerksamkeit – auch weil sie exemplarisch zeigt, wie Innovation an den Rändern eines vernachlässigten Bereichs entstehen kann, wenn Marktakteure schneller agieren als das regulierte Versorgungssystem.
Ultraschall ersetzt bei Kindern zunehmend das Röntgen bei Knochenbrüchen
Die Diagnose von Knochenbrüchen bei Kindern erlebt einen grundlegenden Wandel: Immer häufiger wird Ultraschall eingesetzt, um Frakturen schnell und sicher festzustellen – strahlungsfrei und damit besonders schonend. Während früher die Knochen als für den Ultraschall unzugänglich galten, zeigen aktuelle Entwicklungen, dass typische Kinderfrakturen zuverlässig sichtbar gemacht werden können. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin weist darauf hin, dass der Ultraschall inzwischen eine anerkannte Kassenleistung darstellt und in zahlreichen Kliniken sowie Praxen eingesetzt wird.
Jährlich suchen rund 1,9 Millionen Kinder nach Unfällen ärztliche Hilfe, häufig mit dem Verdacht auf eine Fraktur. Die klassische Röntgendiagnostik galt bislang als Goldstandard, trotz verbesserter Technik bleibt jedoch eine gewisse Strahlenbelastung bestehen. Besonders bei Kindern, deren Gewebe strahlensensibel ist, wiegen diese Risiken schwer. Studien belegen zudem, dass nur etwa jede fünfte Röntgenaufnahme tatsächlich einen Bruch nachweist, was den Bedarf an alternativen Verfahren zusätzlich unterstreicht.
Der Ultraschall bietet eine schnelle, kostengünstige und vor allem risikofreie Alternative. Er erlaubt die Diagnose häufig vorkommender Frakturen wie Wulstfrakturen am Handgelenk, Armbrüche oder Schlüsselbeinfrakturen innerhalb weniger Minuten. Zudem ermöglicht das Verfahren die gleichzeitige Anwesenheit der Eltern, was den Stress für junge Patienten deutlich mindert. Die Vorteile liegen nicht nur in der Vermeidung unnötiger Strahlenbelastung, sondern auch in einer Beschleunigung der Abläufe in Notaufnahmen und Arztpraxen.
Ein wesentlicher Grund für die erfolgreiche Anwendung beim Kind liegt in der Art der Frakturen: Kindliche Knochenbrüche verlaufen meist oberflächlich und lassen sich gut im Ultraschallbild erkennen. Im Gegensatz dazu treten Brüche bei Erwachsenen häufiger innerhalb von Gelenken auf, was weiterhin bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT erforderlich macht.
Mit der jüngsten Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses, Ultraschalluntersuchungen zur Frakturdiagnostik als abrechenbare Leistung zuzulassen, ist ein wichtiger Schritt zur breiteren Etablierung dieser Methode erfolgt. Die Zukunft der kindlichen Frakturdiagnostik könnte damit deutlich strahlungsärmer und patientenschonender gestaltet werden.
Der Einsatz von Ultraschall bei der Diagnose kindlicher Knochenbrüche markiert eine medizinische Weichenstellung, deren Tragweite weit über die reine Verfahrenswahl hinausreicht. In einer Zeit, in der die Sensibilität für Strahlenbelastung bei Kindern wächst, ist es konsequent und notwendig, strahlungsfreie Alternativen zu fördern und breit verfügbar zu machen. Dass die Etablierung bislang nur langsam voranschreitet, verweist auf tiefere strukturelle Probleme im Gesundheitssystem: Innovationsresistenz, ökonomische Trägheit und mangelnde Anreize zur Modernisierung behindern den flächendeckenden Wandel.
Die Entscheidung, Ultraschalluntersuchungen zur Frakturdiagnostik als Kassenleistung anzuerkennen, ist ein wichtiger Schritt, bleibt aber ein Anfang. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten stärker auf den praktischen Einsatz von Ultraschall in der Traumatologie auszurichten. Denn die Verfügbarkeit der Technologie allein reicht nicht aus, wenn Expertise und Routine im Umgang fehlen.
Gesellschaftspolitisch zeigt sich hier exemplarisch, wie technologische Innovationen im Gesundheitswesen nicht automatisch in die Fläche diffundieren, sondern gezielte Steuerung und Förderpolitik benötigen. Verantwortlich sind nicht nur die medizinischen Fachgesellschaften, sondern auch Kostenträger und politische Entscheidungsträger, die mit gezielten Investitionen und Fortbildungsprogrammen den Strukturwandel unterstützen müssen. Die Chance liegt auf der Hand: ein schnelleres, schonenderes und kosteneffizienteres Gesundheitssystem – zum Wohl der jüngsten und verletzlichsten Patienten. Wer hier zögert, riskiert, Chancen zu verspielen und notwendige Modernisierung erneut auf unbestimmte Zeit zu vertagen.
Glosse: Klangschalen statt Kassenbon
Manchmal kommt der Impuls zur Veränderung nicht aus einem Reformpapier, sondern aus einem diffusen Gefühl zwischen Zwerchfell und Solarplexus. In diesem Fall war es ein Heilpraktiker, der die Last der Welt – oder zumindest die seines Straßenzuges – auf seinen Schultern spürte. Ihm war klar: Die energetische Notlage der Apotheke gegenüber konnte nicht länger ignoriert werden.
Schon seit Wochen beobachtete er das grau verputzte Gebäude, in dem einst frohe Rezepturfreuden und freundliche Beratung geherrscht hatten, nun aber eine bleierne Schwere lastete. Jeder Gang an der Offizin vorbei war wie ein Schlag in die Aura. Die Menschen, die die Apotheke verließen, wirkten erschöpfter als zuvor, als hätten Rabattverträge und Bestandslisten ihnen nicht nur die Zeit, sondern auch die Seelenenergie geraubt.
Für den Heilpraktiker war das ein untragbarer Zustand. Also rüstete er sich – mit allem, was spirituelle Erstversorgung zu bieten hatte: Klangschalen in verschiedenen Frequenzen, ein aufsteckbarer Aromadiffuser, Globuli für seelische Resilienz und ein Räucherbündel, so mächtig, dass es bei unvorsichtiger Handhabung für eine mittelgroße Wetteränderung sorgen konnte.
Als er die Offizin betrat, traf ihn eine Wand aus technischer Hektik und menschlicher Erschöpfung. Während hinter dem HV hektisch mit Scannerpistolen gefuchtelt wurde und der Versuch, die TI neu zu starten, den Bildschirm in ein Standbild verwandelte, begann er, seinen Rettungsplan umzusetzen. Klangschalen summten sanft, Lavendeldüfte schwebten durch die Luft, Nosoden fanden ihren Weg in überforderte Hände.
Eine PTA bemerkte die Intervention. Mit der vorsichtigen Neugier einer Katze näherte sie sich, stellte höflich die unvermeidliche Frage nach seinem Anliegen – und wurde mit einer Rede über energetische Großwetterlagen und die tödliche Kombination aus Rabattverträgen und Entfremdung überschüttet. Der Heilpraktiker, beseelt von seiner Mission, ließ es sich nicht nehmen, ihr eine Flasche Schüßler-Salze zu überreichen. Magnesium für die innere Mitte, wie er es formulierte.
Doch die innere Mitte der Apotheke geriet aus dem Gleichgewicht. Eine resolute PKA, geübt im schnellen Abwehren betriebsstörender Einflüsse, schritt ein, sammelte Klangschalen ein und bat freundlich, aber bestimmt, den Besucher zum Ausgang zu begleiten.
Der Heilpraktiker, überzeugt, dass jede wahre Reinigung erst durch Feuer und Rauch vollendet werde, setzte noch zum finalen Akt an: Er entzündete das Salbeibündel – eine Geste, die wenig später den Feueralarm auslöste und die Apotheke in eine Mischung aus Räucherkammer und Evakuierungszone verwandelte.
Als er schließlich die Szenerie verließ, während Feuerwehr und Einsatzkräfte das Gebäude sicherten, verspürte er eine tiefe Befriedigung. In seinen Augen hatte er das energetische Feld neu ausgerichtet. Dass dabei ein halber Stadtteil mitgeräuchert wurde, war für ihn kein Kollateralschaden – sondern ein unvermeidlicher Teil umfassender Heilung.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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