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  • 17.04.2025 – Apotheken-News: Der ePA-Start mit IT-Kritik und drohenden Pharmazöllen stellt Apotheken vor Sicherheitsbedenken und Versorgungssorgen
    17.04.2025 – Apotheken-News: Der ePA-Start mit IT-Kritik und drohenden Pharmazöllen stellt Apotheken vor Sicherheitsbedenken und Versorgungssorgen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Der Start der elektronischen Patientenakte sorgt für Wirbel – nicht nur wegen technischer Bedenken, sondern auch wegen fehlender Abstim...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Der ePA-Start mit IT-Kritik und drohenden Pharmazöllen stellt Apotheken vor Sicherheitsbedenken und Versorgungssorgen

 

Der digitale Rollout ohne Abstimmung, britische Regulierungsschritte, US-Zolldrohungen und der Ruf nach Reformen treffen auf reale Herausforderungen wie Allergien und einen mangelnden Dialog im Gesundheitswesen

Der Start der elektronischen Patientenakte sorgt für Wirbel – nicht nur wegen technischer Bedenken, sondern auch wegen fehlender Abstimmung mit Apothekern. Während der Chaos Computer Club vor Sicherheitslücken warnt, beteuert das Gesundheitsministerium, alles sei geregelt. In Großbritannien greifen Aufsichtsbehörden durch: Onlineapotheken müssen bei riskanten Medikamenten künftig auf Videoberatungen setzen. Zeitgleich prüft die US-Regierung mögliche Zölle auf importierte Arzneimittel, was auch hierzulande Besorgnis auslöst. Heraeus-Chef Michael Sen fordert Strukturreformen statt Subventionen in der Gesundheitswirtschaft. Und Millionen Allergiker kämpfen im Alltag mit Symptomen, die Lebensqualität und Schlaf rauben – oft ohne die nötige Unterstützung.


Der für den 29. April angekündigte Start der elektronischen Patientenakte (ePA) sorgt bereits im Vorfeld für erhebliche Irritationen und Kritik aus verschiedenen Teilen des Gesundheitswesens. Besonders aus der Apothekerschaft kommt deutlicher Unmut über das Vorgehen des Bundesgesundheitsministeriums. Wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) mitteilt, wurde die Entscheidung zum bundesweiten Roll-out der ePA getroffen, ohne zuvor das Gespräch mit relevanten Akteuren wie dem DAV oder anderen Leistungserbringern zu suchen. Der Verband wertet dies als ein weiteres Beispiel für den fehlenden strukturierten Dialog zwischen Politik und Heilberuflern in der abgelaufenen Legislaturperiode. Die Einführung der ePA betrifft Apotheken unmittelbar, insbesondere im Hinblick auf die Integration in die digitalen Versorgungsstrukturen und die Gewährleistung der Datensicherheit im Umgang mit sensiblen Patientendaten.

Die Sorge um die IT-Sicherheit wird nicht nur von den Apothekern geteilt, sondern auch vom Chaos Computer Club (CCC), der öffentlich massive Zweifel an der Sicherheit der ePA geäußert hat. Zwar versichert das Bundesgesundheitsministerium, dass alle vom CCC identifizierten Sicherheitsmängel in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) behoben worden seien, doch die Hackerorganisation bleibt skeptisch. Sie kritisiert, dass zentrale Schwachstellen nach wie vor nicht ausreichend adressiert seien. Apotheken und andere Akteure im Gesundheitswesen zeigen sich angesichts dieser Debatte zunehmend alarmiert. Der bevorstehende flächendeckende Einsatz der ePA unter diesen Bedingungen wird vielfach als riskant und überhastet wahrgenommen.

Auch international rücken digitale Gesundheitsangebote in den Fokus der Regulierung. In Großbritannien hat der General Pharmaceutical Council (GPhC) neue Richtlinien für den Onlinehandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verabschiedet. Diese sollen vor allem den Missbrauch potenter Medikamente wie Abnehmpräparate eindämmen. Künftig dürfen solche Arzneimittel nicht mehr allein auf Basis von Online-Fragebögen verschrieben werden. Stattdessen werden verpflichtende Videokonsultationen und die unabhängige Überprüfung medizinischer Angaben durch geschultes Fachpersonal vorgeschrieben. Damit reagiert die Aufsichtsbehörde auf Kritik, wonach die bisherige Praxis zu lax war und Missbrauch Tür und Tor öffnete. Die Maßnahmen gelten als deutlicher Schritt hin zu mehr Patientensicherheit und Verantwortung im digitalen Apothekenmarkt.

Während Europa über Datenschutz und Onlineverkäufe debattiert, droht aus den USA neues Ungemach für die Arzneimittelversorgung. Die Regierung in Washington erwägt offenbar die Einführung von Strafzöllen auf importierte Medikamente. Zwar handelt es sich bislang nur um ein Prüfverfahren, doch in Deutschland und anderen europäischen Ländern beobachtet man die Entwicklung mit Sorge. Sollte es tatsächlich zu Zollerhebungen kommen, wären Lieferketten und Arzneimittelpreise potenziell betroffen. Der Deutsche Apothekerverband sieht die Versorgungslage derzeit zwar nicht gefährdet, warnt jedoch vor mittelfristigen Auswirkungen auf die Preisstruktur und den Zugang zu bestimmten Wirkstoffen. In der Gesundheitswirtschaft wächst das Bewusstsein für die geopolitische Dimension der Arzneimittelproduktion und -verfügbarkeit.

Vor diesem Hintergrund fordert der Heraeus-Vorstandsvorsitzende Michael Sen einen grundlegenden Wandel in der politischen Herangehensweise an die Gesundheitswirtschaft. In einem aktuellen Debattenbeitrag plädiert Sen dafür, die Branche nicht länger vorrangig über Subventionen zu stützen, sondern strukturelle Reformen in Angriff zu nehmen. Die Gesundheitswirtschaft sei ein zentraler Wohlstandsfaktor, der bei gezielter Förderung erhebliches Wachstumspotenzial biete. Sen kritisiert ineffiziente Mittelverwendung und einen Mangel an strategischer Industriepolitik. Anstatt immer neue Fördertöpfe aufzulegen, müsse es klare Rahmenbedingungen und eine langfristig ausgerichtete Strategie geben, die Innovation und Effizienz begünstige. Die vorhandenen Mittel seien ausreichend – es mangele jedoch an zielgerichtetem Einsatz.

Abseits der politischen und ökonomischen Debatte um die Zukunft des Gesundheitswesens beschäftigt ein Thema Millionen Menschen im Alltag: Allergien. Eine neue repräsentative Umfrage verdeutlicht, wie stark allergische Reaktionen das Leben der Betroffenen beeinflussen. Neben den bekannten Symptomen wie tränenden Augen, verstopfter Nase und Hautjucken berichten viele Patienten von deutlichen Einschränkungen in ihrem sozialen und beruflichen Leben. Besonders häufig genannt werden Probleme beim Schlaf, bei sportlichen Aktivitäten sowie beim Aufenthalt im Freien. Die gesundheitlichen Belastungen wirken sich demnach auch auf die Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und psychische Gesundheit aus. Experten fordern daher mehr Aufklärung, gezielte Prävention und eine bessere Versorgung mit Diagnostik- und Therapieangeboten. Auch Apotheken spielen hier eine zentrale Rolle, indem sie niedrigschwellige Beratung anbieten und frühzeitig auf mögliche Symptome hinweisen können.

Insgesamt zeigt sich das Gesundheitswesen in Deutschland und Europa derzeit im Spannungsfeld von Digitalisierung, Regulierung, internationalem Wettbewerb und zunehmendem Versorgungsdruck. Die Diskussion um die ePA, neue Auflagen für Onlineapotheken, drohende Pharmazölle und die gesundheitlichen Belastungen durch Allergien verdeutlichen, wie vielfältig und komplex die Herausforderungen sind. Umso dringlicher erscheint ein strukturierter und verbindlicher Dialog zwischen allen Beteiligten – von der Politik über die Leistungserbringer bis hin zu den Patienten.


Kommentar:

Was sich derzeit rund um die elektronische Patientenakte (ePA) und andere Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft abspielt, ist sinnbildlich für einen gefährlichen Trend: Entscheidungen mit enormer Tragweite werden zunehmend im Alleingang getroffen – ohne ehrliche Debatte, ohne Einbindung derer, die das System tragen. Der Start der ePA ist dafür ein Paradebeispiel. Dass der Deutsche Apothekerverband (DAV) weder informiert noch konsultiert wurde, ist nicht nur ein Affront gegenüber einer ganzen Berufsgruppe, sondern offenbart ein strukturelles Defizit in der politischen Kommunikation. Wer Digitalisierung will, muss Vertrauen schaffen – nicht verordnen.

Gleichzeitig wird die Kritik des Chaos Computer Clubs (CCC) an der IT-Sicherheit der ePA allzu leichtfertig abgetan. Sicherheitslücken in einem System, das hochsensible Gesundheitsdaten verwaltet, sind kein Betriebsunfall, sondern ein Alarmsignal. Dass das BMG hier auf das BSI verweist, ist richtig, ersetzt aber nicht den gesellschaftlichen Diskurs über digitale Verantwortung. Wer so tief in die Privatsphäre der Menschen eingreift, muss höchste Standards erfüllen – und zwar nicht nur technisch, sondern auch ethisch.

Auch international wird sichtbar, dass rein digitale Lösungen ihre Grenzen haben. Die Entscheidung Großbritanniens, künftig bei bestimmten Arzneimitteln Videoberatungen statt Fragebögen vorzuschreiben, ist ein überfälliges Eingeständnis: Gesundheit ist keine Checkbox. Das gilt ebenso für die Debatte um Pharmazölle – sie zeigt, wie anfällig die Versorgung in globalisierten Märkten ist. Wenn Politik tatsächlich Versorgungssicherheit will, muss sie mehr tun, als Risiken zu verwalten. Sie muss Strukturen schaffen, die Resilienz ermöglichen.

Dass der Heraeus-Chef nun die Subventionspolitik anprangert, mag manchen überraschen, ist aber ein notwendiger Weckruf. Die Gesundheitswirtschaft braucht keine kurzfristigen Tropfen auf heiße Steine, sondern langfristige Weichenstellungen: für Innovation, Effizienz und verlässliche Rahmenbedingungen. Statt über Geld zu klagen, sollte die Politik anfangen, Verantwortung zu übernehmen – und das beginnt mit Zuhören.

All das wird flankiert von einer Realität, die oft vergessen wird: Menschen, die nachts nicht schlafen können, weil ihre Allergien sie quälen. Die sich im Alltag eingeschränkt fühlen, weil die Versorgung mit geeigneten Mitteln hakt. Zwischen digitaler Vision und realer Versorgung klafft eine Lücke, die nur mit echtem Dialog, fachlicher Expertise und politischer Demut geschlossen werden kann.

Kurzum: Es ist höchste Zeit, dass Politik, Technik und Praxis nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. Wer Vertrauen in das Gesundheitssystem erhalten will, muss endlich beginnen, es gemeinsam zu gestalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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