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  • 12.04.2025 – Apotheken-News: Stillstand in der Offizin
    12.04.2025 – Apotheken-News: Stillstand in der Offizin
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken stehen vor wachsenden Anforderungen, doch statt zukunftsgerichteter Investitionen herrscht vielerorts Zurückhaltung. Die Unsi...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Stillstand in der Offizin

 

Wie politische Unklarheit und wirtschaftlicher Druck Apothekenumbauten und Investitionen ausbremsen

Apotheken stehen vor wachsenden Anforderungen, doch statt zukunftsgerichteter Investitionen herrscht vielerorts Zurückhaltung. Die Unsicherheit über politische Reformen, wirtschaftliche Belastungen und fehlende Förderimpulse führt dazu, dass notwendige Umbauten ausbleiben. Einrichtungsplaner schlagen Alarm: Ohne klare Perspektiven droht nicht nur ein Stillstand in der Modernisierung, sondern langfristig eine Schwächung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung.


Die Investitionsbereitschaft im Apothekenwesen ist spürbar eingebrochen. Grund dafür ist nicht etwa ein Mangel an Ideen oder Modernisierungsbedarf – vielmehr lähmt eine zunehmend instabile Gemengelage aus wirtschaftlichem Druck, regulatorischer Ungewissheit und politischem Reformvakuum die Entscheider. Apothekeneinrichter berichten von verschobenen Projekten, eingestellten Planungen und einer neuen Zurückhaltung in der Gestaltung der Offizin. Der Investitionsstau entwickelt sich damit zum Gradmesser für die Unsicherheit eines ganzen Versorgungsbereichs.

Einrichtungsfirmen, die Apothekenräume gestalten, erleben einen regelrechten Stimmungseinbruch. Wo früher mutige Umgestaltungen in Angriff genommen wurden – etwa zur besseren Integration pharmazeutischer Dienstleistungen oder für diskretere Beratungssituationen –, werden heute zunehmend nur noch kosmetische Maßnahmen umgesetzt. Die Ursache liegt laut Brancheninsidern in der fehlenden Planbarkeit: Apothekeninhaber wissen nicht, ob sich Investitionen überhaupt rechnen – oder ob geplante politische Eingriffe die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe weiter verschlechtern.

Die angekündigten Reformen zur Umstrukturierung des Apothekenwesens, darunter das sogenannte Apotheken-Reformgesetz (ApoRG), werfen mehr Fragen auf als sie klären. Werden künftig weniger Approbierte benötigt? Werden Filialverbünde gefördert oder behindert? Wie sicher ist die Honorierung von pharmazeutischen Dienstleistungen auf Dauer? Während diese Fragen offenbleiben, zögern Inhaber mit kostenintensiven Investitionen, die oft Jahre im Voraus kalkuliert und refinanziert werden müssen.

Zudem fehlt es an gezielten politischen Impulsen. Während Digitalisierung, Prävention und flächendeckende Versorgung immer wieder auf gesundheitspolitischen Konferenzen beschworen werden, fehlen konkrete Förderinstrumente. Steuererleichterungen für Umbauten, Investitionshilfen für barrierefreie Apotheken oder Zuschüsse für Beratungskabinen – all das könnte Vertrauen schaffen. Doch derartige Instrumente bleiben bislang aus, obwohl gerade sie helfen könnten, neue Dienstleistungen wie Medikationsanalysen oder Blutdruckchecks räumlich angemessen zu integrieren.

Apothekeneinrichter agieren in einem Spannungsfeld: Einerseits müssen sie gestalterische Lösungen für neue gesetzliche Aufgaben finden – etwa für die vertrauliche Beratung im Rahmen der Cannabisverordnung oder für pflegebezogene Arzneimittelabgaben. Andererseits erleben sie Kunden, die ihre Planungen auf Eis legen, weil sie nicht wissen, ob ihr Geschäftsmodell in zwei Jahren noch Bestand hat.

Gleichzeitig steigen die Kosten für Materialien, Handwerksleistungen und Planungsprozesse. Das macht es umso schwerer, selbst kleinere Umbauten wirtschaftlich zu rechtfertigen. Viele Apothekeninhaber entscheiden sich daher lieber für ein „Weiter so“, das jedoch langfristig in strukturelle Rückstände mündet – sowohl im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden als auch in Bezug auf die Attraktivität für Kundschaft und Nachwuchs.


Kommentar:

Die Krise der Investitionsbereitschaft in der Apothekenlandschaft ist ein ernstzunehmendes Signal – nicht nur für Einrichter und Planer, sondern für das gesamte Gesundheitssystem. Wer heute nicht umbaut, modernisiert oder investiert, sendet damit kein Zeichen der Bequemlichkeit, sondern der Verunsicherung. Die Politik hat es versäumt, Vertrauen zu schaffen und Planungssicherheit zu bieten. Die Folge ist ein Investitionsstillstand, der auf Dauer zur Versorgungsgefährdung werden kann.

Während auf Podien über Telepharmazie, pharmazeutische Expertise und wohnortnahe Versorgung diskutiert wird, fehlt es vor Ort an Raumkonzepten, die diese Versorgungsqualität überhaupt ermöglichen – nicht, weil die Ideen fehlen, sondern weil die wirtschaftliche Grundlage dafür brüchig geworden ist. Investitionen in Beratungszonen, digitale Kundenführung oder barrierefreie Zugänge sind keine Luxusprojekte. Sie sind essenziell, wenn Apotheken auch künftig wettbewerbsfähig und patientenorientiert arbeiten sollen.

Doch genau hier greift das politische Versäumnis: Statt gezielt Anreize zu setzen, herrscht regulatorische Ungewissheit. Statt Förderprogramme aufzulegen, werden Reformen angekündigt, ohne deren konkrete Ausgestaltung zu kommunizieren. Die Apotheken werden damit in ein Vakuum gedrängt – mit fatalen Folgen für ihre Investitionsdynamik. Wer Planungssicherheit verlangt, wird als Bremser abgestempelt. Wer dennoch investiert, riskiert unter Umständen die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs.

Dabei wäre die Lösung einfach: Klare politische Rahmenbedingungen, verlässliche Honorarsysteme und zielgerichtete Investitionsanreize würden reichen, um wieder Bewegung in den Markt zu bringen. Die Einrichter stehen bereit, Konzepte für die Offizin der Zukunft umzusetzen. Doch ohne das Bekenntnis der Politik, Apotheken nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern, bleibt dieser Wille ungenutzt.

Das Problem ist dabei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch: Eine Branche, die nicht investiert, kann sich nicht weiterentwickeln. Und ein Gesundheitswesen, das seine Versorger in der Unsicherheit lässt, riskiert langfristig Qualität und Zugang. Die Politik steht in der Pflicht, diesen Investitionsstau aufzulösen – bevor aus Zurückhaltung Resignation wird.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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