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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Altersvorsorge über berufsständische Versorgungswerke verliert an Stabilität. Für Apotheker wird zunehmend sichtbar, wie stark das Pflichtsystem unter der Last von Niedrigzins, Kapitalmarktrisiken und demografischem Wandel ins Wanken gerät. Zugleich wächst die Kritik an intransparenten Strukturen, fehlender Mitbestimmung und dem Zwangscharakter der Mitgliedschaft. Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Systems stellt sich dringender denn je – nicht nur finanziell, sondern auch rechtlich und politisch.
Die Versorgungswerke der freien Berufe, darunter auch das Versorgungswerk der Apotheker, geraten zunehmend unter öffentlichen und berufsinternen Druck. Einst als Garant für eine stabile Altersversorgung jenseits staatlicher Systeme geschaffen, sehen sich die Einrichtungen mit grundlegenden strukturellen, wirtschaftlichen und demografischen Problemen konfrontiert, die ihre Funktionsfähigkeit infrage stellen. Apotheker, die über Jahrzehnte hinweg teils verpflichtend in die Systeme eingezahlt haben, beginnen zu zweifeln – nicht nur an der finanziellen Tragfähigkeit, sondern auch an der demokratischen Legitimität und Transparenz der Versorgungseinrichtungen.
Die Ursachen für die aktuelle Krise sind vielschichtig. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat das Geschäftsmodell vieler Versorgungswerke ausgehöhlt. Renditen aus festverzinslichen Staatsanleihen, lange Zeit das Rückgrat der Kapitalanlagen, sind kaum noch zu erzielen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzen viele Versorgungswerke inzwischen auf riskantere Anlageklassen wie Aktien, Infrastruktur oder Private Equity – ein Schritt, der zwar renditeträchtig sein kann, aber zugleich das Risiko erhöht. In Zeiten geopolitischer Spannungen, hoher Inflation und volatiler Märkte steigt die Unsicherheit, ob diese Strategien langfristig stabilisierend wirken oder die ohnehin fragile Struktur zusätzlich belasten.
Parallel dazu hat sich das demografische Gleichgewicht verschoben. Die Zahl der Rentenempfänger steigt deutlich schneller als die Zahl der beitragszahlenden Mitglieder. Die Babyboomer-Generation tritt nach und nach in den Ruhestand, während der Berufsnachwuchs bei weitem nicht ausreicht, um die bisherigen Beitragseinnahmen auf gleichem Niveau zu halten. Das führt nicht nur zu bilanziellen Schieflagen, sondern auch zu einer strukturellen Überforderung des Umlageprinzips, auf dem viele Versorgungswerke zumindest teilweise beruhen.
Besonders kritisch bewerten viele Apotheker die intransparente Informationspolitik der Versorgungseinrichtungen. Entscheidungen über Beitragssätze, Rentenformeln oder Anlageentscheidungen werden oftmals hinter verschlossenen Türen getroffen. Offenlegungen zu Performancekennzahlen, Risikomanagement oder langfristigen Szenarioanalysen fehlen häufig oder sind nur schwer zugänglich. Dies führt zu wachsendem Misstrauen – insbesondere unter jüngeren Apothekern, die nicht mehr bereit sind, ein Versorgungssystem zu akzeptieren, das sie als fremdbestimmt, starr und intransparent empfinden.
Hinzu kommt eine juristisch heikle Situation: Die Pflichtmitgliedschaft in einem System mit eingeschränkten Mitbestimmungsrechten wirft zunehmend verfassungsrechtliche Fragen auf. Inzwischen gibt es erste Klageverfahren, die sich mit der mangelnden demokratischen Legitimation und der unzureichenden Ausgestaltung von Informationspflichten befassen. Auch die Frage, ob es dem Gleichheitsgrundsatz entspricht, dass Mitglieder mit sehr unterschiedlichen Einkommensverläufen identische Beitragspflichten haben, wird zunehmend kritisch diskutiert.
Die Apothekerkammern, die in der Regel auch Träger oder eng verbundene Organe der Versorgungswerke sind, geraten dabei in eine Zwickmühle. Einerseits sollen sie die Interessen ihrer Mitglieder vertreten, andererseits sind sie strukturell mitverantwortlich für die bestehenden Defizite. Reformbereitschaft ist vorhanden, doch fehlt es häufig an klaren Konzepten, wie eine nachhaltige Modernisierung aussehen kann. Insbesondere die Öffnung für kapitalgedeckte Wahlmodelle, mehr Mitspracherechte für Mitglieder oder eine Stärkung der externen Kontrolle werden nur zögerlich diskutiert.
Für Apotheker bedeutet die Situation vor allem eines: Die eigene Altersvorsorge kann nicht mehr allein auf das Versorgungswerk gestützt werden. Eine Diversifizierung der finanziellen Vorsorgestrategien wird zunehmend zur Notwendigkeit – auch wenn der gesetzliche Rahmen der Pflichtmitgliedschaft hierbei Grenzen setzt. Neben zusätzlichen privaten Rentenversicherungen gewinnen Immobilieneigentum, Unternehmensbeteiligungen oder flexible Kapitalanlagen an Bedeutung. Die individuelle Beratung durch unabhängige Experten wird zur Kernaufgabe, um finanzielle Risiken zu minimieren.
Was sich derzeit bei den Versorgungswerken abzeichnet, ist mehr als ein operatives Finanzproblem – es ist eine Erosion institutionellen Vertrauens. Apotheker zahlen hohe Pflichtbeiträge in ein System ein, das ihnen keine Wahl lässt, gleichzeitig aber kaum Rechenschaft über seine Strategien, Risiken und Entscheidungen ablegt. Dieses Missverhältnis zwischen Verpflichtung und Einflussmöglichkeit ist auf Dauer nicht tragfähig – weder rechtlich noch gesellschaftlich.
Es geht nicht nur um die Frage, ob die Renditen noch stimmen oder ob die Demografie zu bewältigen ist. Es geht um die Frage, wie lange sich ein System halten kann, das auf Zwang basiert, aber kaum demokratisch legitimiert ist. Wenn Apotheker und andere Berufsangehörige in einem Modell gefangen sind, das sie weder verlassen noch aktiv mitgestalten können, wird das Prinzip der Eigenverantwortung konterkariert, das gerade für freie Berufe grundlegend ist.
Die Politik ist gefordert, klare Regeln für mehr Transparenz, Kontrolle und Wahlfreiheit zu schaffen. Die Versorgungswerke müssen sich der Realität stellen: Vertrauen entsteht nicht durch Verordnungen, sondern durch Transparenz, Mitbestimmung und Verlässlichkeit. Der Reflex, Kritik als Angriff auf ein bewährtes System abzutun, ist gefährlich. Nur wer die Schwächen anerkennt, kann sie beheben – und damit das Versorgungsprinzip für die Zukunft retten.
Für Apotheker heißt das: Die Zeit des blinden Vertrauens ist vorbei. Es braucht Aufklärung, kritisches Hinterfragen und notfalls auch Widerstand, wenn Reformen ausbleiben. Altersvorsorge ist zu wichtig, um sie allein in fremde Hände zu legen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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