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  • 08.04.2025 – Impfquote im Sinkflug bei älteren Menschen
    08.04.2025 – Impfquote im Sinkflug bei älteren Menschen
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | In Deutschland lassen sich immer weniger ältere Menschen impfen – gegen COVID-19, Influenza, Pneumokokken oder Gürtelrose. Dabei ist...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Impfquote im Sinkflug bei älteren Menschen

 

Wie fehlende Impfungen im Alter die Gesundheit gefährden können

In Deutschland lassen sich immer weniger ältere Menschen impfen – gegen COVID-19, Influenza, Pneumokokken oder Gürtelrose. Dabei ist ihr Risiko für schwere Krankheitsverläufe besonders hoch. Auch Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch Virusinfektionen begünstigt werden. Doch die Impfempfehlungen werden oft ignoriert, Aufklärung bleibt lückenhaft, und Prävention spielt im Alltag vieler Betroffener kaum eine Rolle. Eine stille Entwicklung mit weitreichenden Folgen.


In Deutschland bleiben viele ältere Menschen hinter den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zurück – mit potenziell gravierenden Folgen für die individuelle Gesundheit und das öffentliche Gesundheitswesen. Während die COVID-19-Pandemie temporär ein erhöhtes Impfinteresse erzeugte, sind die aktuellen Impfraten in der Altersgruppe ab 60 Jahren auf ein historisches Tief gefallen. Dabei steigt gerade mit zunehmendem Alter das Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Folgeerkrankungen deutlich an.

Laut Robert-Koch-Institut ließen sich in der Saison 2023/2024 nur 16 Prozent der über 60-Jährigen gegen COVID-19 impfen. Die Influenza-Impfquote fiel nach einem Zwischenhoch in der Pandemie inzwischen wieder auf nur noch 38 Prozent. Diese Zahlen sind insbesondere vor dem Hintergrund besorgniserregend, dass Virusinfektionen wie Influenza und COVID-19 bei älteren Menschen nicht nur die Atemwege betreffen, sondern häufig schwere kardiovaskuläre Komplikationen auslösen. Mediziner verweisen auf einen gut belegten Zusammenhang zwischen Virusinfektionen und dem Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen bei Patienten mit bereits geschädigten Blutgefäßen.

Im Alter nimmt die Fähigkeit des Immunsystems, auf Erreger adäquat zu reagieren, deutlich ab. Diese sogenannte Immunoseneszenz erhöht die Anfälligkeit für Infektionen und erschwert gleichzeitig die körpereigene Kontrolle über entzündliche Prozesse. Vor allem bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt das Risiko für einen komplizierten Verlauf erheblich.

Die STIKO empfiehlt daher neben der jährlichen Influenza-Impfung auch die Immunisierung gegen Pneumokokken, Herpes Zoster (Gürtelrose) und – bei bestehender Indikation – das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Bei Gürtelrose etwa zeigt sich ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Post-Zoster-Neuralgie, bei der die Schmerzen über Monate oder gar Jahre bestehen bleiben können. Dennoch liegen die Durchimpfungsraten hier besonders niedrig: Zwischen 2019 und 2022 erhielten nur 11,5 Prozent der Zielgruppe die erste und lediglich 7,7 Prozent die zweite empfohlene Impfdosis.

Auch die Impfung gegen Pneumokokken, Erreger bakterieller Lungenentzündungen, wird häufig unterschätzt. Diese Infektionen verlaufen besonders dann gefährlich, wenn sie auf bereits geschwächte Personen oder auf Patienten mit bestehenden Virusinfektionen treffen. Die STIKO empfiehlt inzwischen den 20-valenten Konjugatimpfstoff (PCV20) als Standardimpfung ab 60 Jahren. Doch auch hier bleibt die Umsetzung schleppend.

Ein weiteres, oft übersehenes Thema ist die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV). Während sie in Deutschland offiziell für Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren empfohlen wird, weisen Fachleute darauf hin, dass sich Erwachsene – insbesondere solche mit erhöhtem Risiko oder fehlendem Impfschutz – ebenfalls neu infizieren können. Neuere Daten belegen, dass HPV nicht nur mit Gebärmutterhalskrebs, sondern auch mit Tumoren im Mund-Rachen-Raum sowie im Anogenitalbereich bei Männern in Verbindung steht. Dennoch liegt die Impfquote bei 15-jährigen Jungen bei nur 34 Prozent und bei Mädchen bei 55 Prozent – weit entfernt von den etwa 90 Prozent, die Länder wie Australien oder Norwegen vorweisen.

Die niedrigen Impfquoten in Deutschland werfen grundsätzliche Fragen zur Wahrnehmung von Prävention im höheren Lebensalter auf. Obwohl alle genannten Impfungen evidenzbasiert empfohlen und in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden, fehlt es vielerorts an gezielter Aufklärung, konsequenter Umsetzung und aktiver Ansprache in medizinischen Einrichtungen. Experten fordern daher eine stärkere Einbindung von Hausarztpraxen, Apotheken und Pflegeeinrichtungen in die Impfberatung sowie eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit, um die Impfmotivation gezielt zu stärken.


Kommentar:

Die aktuellen Impflücken bei älteren Erwachsenen sind symptomatisch für eine tiefgreifende Schwäche in der deutschen Präventionskultur. Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen im Kampf gegen Infektionskrankheiten und deren oft verheerenden Folgeerkrankungen. Dennoch werden sie von weiten Teilen der älteren Bevölkerung nicht in Anspruch genommen – sei es aus Unsicherheit, Gleichgültigkeit oder mangelnder Information.

Die Folgen sind fatal: Jedes Jahr erleiden Tausende ältere Menschen vermeidbare Komplikationen nach Virus- oder Bakterieninfektionen. Dabei geht es nicht nur um individuelle Schicksale, sondern auch um eine vermeidbare Belastung des Gesundheitssystems. Herzinfarkte, Schlaganfälle, langwierige Nervenschmerzen nach einer Gürtelrose oder Lungenentzündungen infolge einer Pneumokokkeninfektion lassen sich durch Impfungen in vielen Fällen verhindern oder abmildern.

Dass Impfungen wie jene gegen HPV ausschließlich auf jüngere Altersgruppen fokussiert bleiben, obwohl Erwachsene weiterhin infektionsgefährdet sind, ist ein weiteres Beispiel für eine veraltete Impfstrategie, die dem demografischen Wandel nicht gerecht wird. Gerade in einer alternden Gesellschaft müsste die Impfprävention für Menschen jenseits der 60 eine zentrale gesundheitspolitische Rolle einnehmen.

Es braucht daher eine strategische Neuausrichtung: Impfangebote sollten niedrigschwelliger werden, etwa durch regelmäßige Impfsprechstunden in Hausarztpraxen, eine aktivere Rolle der Apotheken und mobile Impfteams für Pflegeeinrichtungen. Gleichzeitig muss die öffentliche Kommunikation entdramatisieren, informieren und motivieren – nicht nur bei pandemiebedingtem Druck, sondern kontinuierlich.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Es ist längst an der Zeit, die gesundheitspolitische Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was leise, aber stetig Leben kosten kann: vermeidbare Infektionskrankheiten im Alter. Wer heute nicht impft, riskiert morgen schwere Krankheitsverläufe – mit Folgen für den Einzelnen und für die Gesellschaft.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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