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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Ausländische Apotheker kämpfen mit hohen Hürden bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse, während gleichzeitig Apotheken durch Brandschutzauflagen und neue Biozidregeln stark gefordert sind. Die Ärzteschaft fordert Sanktionen gegen Patienten, die Termine unentschuldigt verstreichen lassen, und die Einführung der elektronischen Patientenakte steht erneut auf der Kippe. In Quizsendungen sorgen apothekenbezogene Fragen für Aufsehen, während mutmaßlicher Betrug mit Hochpreisrezepten das Vertrauen in das System erschüttert. Neue Arzneiversorgungsverträge für die Bundespolizei und der schleppende Umgang mit Long Covid zeigen, wie schwer sich Reformen in der Praxis tun – zwischen Bürokratie, Fachkräftemangel und digitalen Stolpersteinen.
In Düsseldorf kämpfen ausländische Apotheker weiterhin mit erheblichen Hürden bei der Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen. Besonders die sogenannte Kenntnisprüfung stellt für viele ausländische Pharmazeuten eine fast unüberwindbare Hürde dar. Syrische Apotheker berichten von überdurchschnittlich hohen Durchfallquoten und einer verbreiteten Angst vor einem bestimmten Prüfer, die eine Atmosphäre der Verunsicherung erzeugt. Die Auswirkungen sind nicht nur individueller Natur, sondern haben auch unternehmerische Konsequenzen. Ein Apothekeninhaber in der Region beklagt, dass zahlreiche seiner ausländischen Angestellten seine Apotheke verlassen, um die Prüfung in einem anderen Bundesland abzulegen, in dem sie sich größere Chancen auf ein Bestehen versprechen. Diese Mobilität bedeutet für die Apotheken einen erheblichen personellen Aderlass in einer ohnehin angespannten Arbeitsmarktlage.
Während die Integration ausländischer Fachkräfte stockt, beschäftigen sich viele Apotheken zugleich mit einem ganz anderen Problem: dem Brandschutz. Angesichts zunehmender Sicherheitsanforderungen und aktueller Brandvorfälle rückt der Schutz vor Feuerhaftungsschäden verstärkt in den Fokus. Feuer in Apotheken kann nicht nur Sachwerte vernichten, sondern durch Betriebsunterbrechungen und rechtliche Konsequenzen die Existenzgrundlage gefährden. Die wirksame Brandschutzprävention umfasst daher sowohl bauliche Maßnahmen, wie feuerfeste Türen und Alarmanlagen, als auch organisatorische Vorkehrungen, etwa regelmäßige Schulungen des Personals, den Einsatz von Rauchmeldern und die klare Definition von Fluchtwegen. Versicherer empfehlen zudem, bestehende Policen regelmäßig zu prüfen und auf den aktuellen Bedarf anzupassen, um im Schadensfall optimal abgesichert zu sein.
Unterdessen beklagen niedergelassene Ärzte bundesweit die wachsende Zahl versäumter Arzttermine ohne Absage. Laut ärztlichen Berufsverbänden liegt die Quote mittlerweile bei zehn bis zwanzig Prozent, was zu erheblichen Störungen im Praxisablauf führt. Ressourcen werden verschwendet, Wartezeiten für andere Patienten verlängern sich, und der Frust bei den Behandelnden steigt. Die Forderung nach finanziellen Sanktionen gegenüber säumigen Patienten wird daher immer lauter. Ziel sei es, die Verbindlichkeit von Terminvereinbarungen wieder zu stärken und ein Umdenken im Umgang mit medizinischen Dienstleistungen zu erreichen.
Parallel dazu sorgt eine neue Regelung für Verwirrung im Apothekenalltag: Seit Jahresbeginn 2025 sind bestimmte Biozidprodukte nur noch nach Beratung durch sachkundiges Personal abzugeben. Hintergrund ist eine Änderung der Biozid-Meldeverordnung, die auf den Schutz vor gesundheitlichen und ökologischen Risiken durch unsachgemäßen Gebrauch abzielt. Die Regelung betrifft insbesondere Produkte zur Schädlingsbekämpfung mit bestimmten Wirkstoffen. Während manche Apotheken verunsichert auf die neue Pflicht zur Beratung reagieren, betonen Branchenvertreter, dass die meisten Repellentien weiterhin frei verkäuflich bleiben. Die Diskussion zeigt, wie schnell Unsicherheit bei gesetzgeberischen Änderungen entstehen kann – besonders dann, wenn konkrete Auslegungsrichtlinien fehlen.
Auch in der digitalen Infrastruktur des Gesundheitswesens kriselt es. Der für April 2025 angesetzte Rollout der elektronischen Patientenakte (ePA) wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern kritisch gesehen. Bereits zuvor war der Start wegen technischer und organisatorischer Probleme verschoben worden. Auf einer Vertreterversammlung unter Leitung von Dr. Petra Reis-Berkowicz wurde erneut eine Verschiebung gefordert. Die Ärzte warnen davor, den Rollout überhastet durchzusetzen. Man müsse sicherstellen, dass sowohl die technischen Voraussetzungen als auch die Akzeptanz bei medizinischem Personal und Patienten gewährleistet seien. Ohne ausreichende Vorbereitung drohe ein Vertrauensverlust in die digitale Transformation des Gesundheitswesens.
Für unerwartete Aufmerksamkeit sorgten jüngst zwei apothekenbezogene Fragen in der populären Quizsendung „Wer wird Millionär?“. Unter der Moderation von Günther Jauch entwickelte sich eine lebhafte Diskussion sowohl im Studio als auch im Nachgang in den sozialen Medien. Während einige Zuschauer die Fragen als informativ lobten, kritisierten andere deren inhaltliche Komplexität oder vermeintlich tendenziöse Formulierung. Die Debatte zeigt, wie präsent das Thema Apotheke inzwischen im öffentlichen Bewusstsein ist – und wie sensibel es bei der Darstellung in der Unterhaltungskommunikation zugehen kann.
Nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Hessen wird das Problem der schleppenden Anerkennung ausländischer Apotheker zunehmend sichtbar. Der serbische Pharmazeut Nikola Bošković arbeitet derzeit in einer Apotheke in Hessen lediglich als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter (PKA) – trotz eines abgeschlossenen Pharmaziestudiums in seiner Heimat. Bei einem Gespräch mit Apothekenleiter Dr. Nojan Nejatian wurde die Problematik deutlich: Das Anerkennungsverfahren sei langwierig, intransparent und den Anforderungen in anderen Bundesländern oftmals nicht vergleichbar. Bošković ist kein Einzelfall – viele weitere Betroffene sitzen trotz Fachkräftemangel in unterqualifizierten Positionen fest.
Noch gravierender sind die Auswirkungen eines mutmaßlichen Betrugsfalls mit Hochpreisrezepten, der derzeit bundesweit für Aufsehen sorgt. Ermittler werfen einer Apotheke vor, über Jahre hinweg teure Rezepte aus ganz Deutschland zentral gesammelt und abgerechnet zu haben – mit einem mutmaßlichen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Die Ermittlungen deuten auf ein komplexes Netzwerk hin, das systematisch Abrechnungsstrukturen im Gesundheitswesen ausgenutzt haben könnte. Die Krankenkassen prüfen seither ihre Kontrollmechanismen und fordern umfassende Reformen zur Vermeidung solcher Missbrauchsfälle.
Auch bei der Arzneimittelversorgung der Heilfürsorgeberechtigten der Bundespolizei gibt es Neuerungen. Seit dem 1. April 2025 gilt ein überarbeiteter Arzneiversorgungsvertrag, der unter anderem die Nutzung des E-Rezepts, Maßnahmen bei Lieferengpässen und die Abrechnung pharmazeutischer Dienstleistungen neu regelt. Ziel ist es, die Versorgungspraxis der Heilfürsorge stärker an die der gesetzlichen Krankenversicherung anzugleichen – unter Berücksichtigung der speziellen Rahmenbedingungen von Polizeibediensteten. Apotheken werden angehalten, sich mit den neuen Anforderungen vertraut zu machen, um Versorgungslücken zu vermeiden.
Ein weiteres großes Thema bleibt die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie. Das Bundesgesundheitsministerium hat bekanntgegeben, dass ein Netzwerk von 30 Projekten die Versorgung von Long-Covid-Patienten verbessern soll. Die Initiativen widmen sich der Versorgungsforschung und haben das Ziel, wissenschaftlich fundierte Behandlungsstrategien für die Praxis zu entwickeln. Betroffene leiden oftmals über Monate hinweg an Erschöpfung, Atemnot oder neurologischen Beschwerden – ein Zustand, der das Gesundheitssystem langfristig belasten kann. Die Projekte sollen Erkenntnisse für eine bessere Integration der Long-Covid-Behandlung in die Regelversorgung liefern und neue Perspektiven für eine bislang unzureichend erforschte Patientengruppe eröffnen.
Die Themenvielfalt dieser Entwicklungen offenbart ein zentrales Dilemma unseres Gesundheitswesens: Während an vielen Stellen richtigerweise modernisiert, digitalisiert und reguliert wird, bleiben grundlegende strukturelle Probleme ungelöst – oder werden durch neue Regelungen gar verschärft. Besonders deutlich wird dies am Umgang mit ausländischen Apothekerinnen und Apothekern. In einem Land mit eklatantem Fachkräftemangel im Gesundheitssektor ist es nicht nur widersprüchlich, sondern fahrlässig, hochqualifizierten Menschen systematisch Steine in den Weg zu legen. Die Kenntnisprüfung wird vielerorts nicht als Instrument zur Qualitätssicherung, sondern als Abschreckungsmechanismus erlebt – und das unter staatlicher Aufsicht.
Parallel dazu zeigt der mutmaßliche Abrechnungsbetrug mit Hochpreisrezepten, dass die Kontrollsysteme dort versagen, wo es um große Geldströme geht – während andererseits kleinliche bürokratische Regelungen den Arbeitsalltag vieler Apotheken lähmen. Die neue Biozidverordnung illustriert diese Schieflage exemplarisch: Der Schutz vor Gefahren ist zweifellos wichtig, doch wenn Regeln zu Verunsicherung und Missverständnissen führen, sind sie schlecht kommuniziert oder unausgereift.
Auch der Umgang mit digitalen Projekten wie der elektronischen Patientenakte wirft Fragen auf. Wer Digitalisierung ernst meint, muss sie auch umsetzbar machen – nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Praxen und Apotheken. Technik allein löst keine Probleme, wenn sie mit unausgereifter Infrastruktur und überforderten Anwendern kollidiert. Der Ruf nach Aufschub ist daher kein Rückschritt, sondern Ausdruck pragmatischer Vernunft.
Hinzu kommen Herausforderungen, die nicht neu sind, aber zunehmend ins Gewicht fallen: verpasste Arzttermine, fehlende Wertschätzung medizinischer Leistungen, unzureichender Brandschutz, mangelnde Aufklärung über Long Covid. Jedes dieser Probleme mag für sich betrachtet lösbar erscheinen – doch im Zusammenspiel entfalten sie eine bedenkliche Dynamik: Ein System, das an zu vielen Stellen gleichzeitig krankt, droht in Schieflage zu geraten.
Es ist Zeit, den Fokus neu zu setzen: auf Durchlässigkeit statt Blockade, auf praktikable Sicherheit statt Regelfetischismus, auf echte Unterstützung statt symbolischer Politik. Denn Gesundheit braucht mehr als Paragraphen, Pilotprojekte und Prüfungen – sie braucht Vertrauen, Verlässlichkeit und den Mut zur Korrektur.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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