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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Große Koalition will mit einem Hilfspaket drohende Apothekenschließungen verhindern – doch im Apothekenwesen überwiegen Skepsis und Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen. Jüngstes Beispiel: die Industrie-Apotheke in Duisburg musste aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Die wachsenden Anforderungen durch pharmazeutische Dienstleistungen, Digitalisierung und Versorgungsaufträge treffen viele Apotheken hart – oft fehlt ein zeitgemäßer, branchenspezifischer Versicherungsschutz. Zugleich stehen gesetzlich Versicherte vor Neuerungen: Ab April 2025 soll die elektronische Patientenakte bundesweit starten, Frauen erhalten früher Zugang zur Darmkrebsvorsorge. Hoffnung setzt auch ein Telemedizin-Pilotprojekt in Berliner Apotheken, das ärztliche Hilfe per Videosprechstunde ermöglicht. Für Kontroversen sorgt unterdessen CannaDoc24, das Cannabis ohne ärztliche Kontrolle bewirbt. Und eine neue Öko-Test-Studie offenbart bedenkliche Inhaltsstoffe in vielen Duschgelen – ein weiterer Anlass für kompetente Beratung in der Apotheke vor Ort.
Glosse: Mit dem Rezept in die Provinz
Es war einmal eine Apotheke in der Stadt. Die Schaufenster blitzblank, die Kundschaft zahlreich, der Cappuccino in der Mittagspause auf Hafermilchbasis – alles schien in bester Ordnung. Doch dann kam ein Schreiben der AG Gesundheit – und plötzlich roch es nicht mehr nach Desinfektionsmittel, sondern nach Aufbruch. Der Fixbetrag für Rx-Packungen soll steigen. Na gut. Aber dann: "Bis zu 11 Euro – je nach Versorgungsgrad." Und auf einmal standen die Zeichen nicht mehr auf Innenstadtlage, sondern auf Landflucht mit Rezeptblock.
Was genau dieser „Versorgungsgrad“ sein soll, bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis zwischen Ausschussprotokollen und Kaffeesatz. Aber das hält niemanden auf. Apothekerinnen und Apotheker, sonst eher für ihre Standfestigkeit bekannt, mutieren zu nomadischen Heilberuflern mit Spürsinn für Förderkulissen. In den WhatsApp-Gruppen wird nicht mehr über neue Rabattverträge diskutiert, sondern über DSL-Verfügbarkeit in der Uckermark und ob man wohl ein Lastenrad auch auf Waldwegen einsetzen kann.
Die neue Karawane der Gesundheit zieht durchs Land. Von Großstadtflair zu Güllegeruch, von hippen Teesorten zu Fenchelhonig für alle. Apotheker siedeln sich nun dort an, wo man sie bislang für wandernde Legenden hielt: im Dorf hinter dem Dorf, in der Walachei zwischen Zapfhahn und Ziegenstall. Der Beruf hat das Zeug zum Abenteuerroman bekommen. Die einen bauen sich ihre Beratungsecke zwischen Fachwerk und Misthaufen, andere improvisieren mit Versandkisten und schnellem Internet aus der Satellitenschüssel.
Die Einheimischen sind entzückt – zunächst. Endlich pharmazeutische Kompetenz zum Anfassen, Beratung auf dem Marktplatz, Wechselwirkungscheck direkt nach dem Gottesdienst. Doch die Euphorie währt nicht lange. Denn kaum hat sich die erste Apotheke eingerichtet, kündigt sich schon die zweite an. Dann die dritte. In Dörfern, wo man sich bisher beim Bäcker zweimal pro Woche über Rückenschmerzen austauschte, gibt es nun drei verschiedene Empfehlungen zu Ibuprofen, und das mit Bonuspunkten. Der Versorgungsgrad schießt durch die Decke – und mit ihm schwindet die 11-Euro-Fantasie.
Also zieht der Tross weiter. Hinter jedem Bauernhof lauert die nächste Business-Idee, und was gestern noch als idealer Standort galt, ist heute überversorgt wie eine Berliner Innenstadt. Apothekerinnen und Apotheker – einst bekannt für Standorttreue – werden zu Gesundheits-Nomaden, immer auf der Suche nach dem nächsten Goldstück in der Honorarkarte.
Ach, und da wären ja noch die Versandapotheken. Die sitzen bequem im klimatisierten Logistikzentrum und lächeln mild, während sie die gleiche Pauschale kassieren, ganz ohne Umzug, Matschstiefel und Dorffeste. Flächendeckung, so sagt man, hat viele Gesichter – auch eines mit Barcode und Karton.
So steuert die Apothekenlandschaft in eine Zukunft, die irgendwo zwischen Feldweg und Förderwahnsinn liegt. Vielleicht hätte man sich früher über eine gerechte Vergütung freuen können – heute freut man sich, wenn man im Navi wenigstens "Straße unbekannt" angezeigt bekommt. Und ganz ehrlich: Für 1,50 Euro mehr pro Packung kann man auch mal auf einen Supermarkt verzichten – solange der nächste Kuhstall gutes Netz hat.
Große Koalition plant Hilfspaket für Apotheken – Hoffnung oder nur Symbolpolitik?
Nach monatelangem Stillstand scheint nun Bewegung in die politische Debatte um die Zukunft der öffentlichen Apotheken zu kommen. Vertreter der Großen Koalition aus SPD und CDU/CSU haben am Freitag ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das die wirtschaftliche Lage der Apotheken stabilisieren und drohende Filialschließungen verhindern soll. Doch während die Politik von einem „Rettungsplan“ spricht, bleiben viele Fragen offen – und die Skepsis im Apothekenwesen ist groß.
Kern des angekündigten Pakets ist eine moderat angepasste Honorarstruktur, die inflationsbedingte Mehrbelastungen abfedern soll. Zusätzlich sollen bürokratische Hürden im Bereich der Abrechnung und Dokumentation abgebaut werden. Auch die Förderung pharmazeutischer Dienstleistungen wird ausgeweitet – zumindest auf dem Papier. Finanzielle Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro jährlich sollen laut Entwurf zusätzlich bereitgestellt werden. Die konkrete Umsetzung und Verteilung dieser Mittel ist allerdings bislang unklar.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, sprach von einem „überfälligen Signal an eine systemrelevante Berufsgruppe“. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, man wolle Apotheken im ländlichen Raum besonders unterstützen. Konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Nachwuchsgewinnung oder zur Reform der Apothekenpflicht wurden jedoch nicht genannt.
Apothekenbetreiberinnen und -betreiber sind nun gefordert, die angekündigten Schritte genau zu beobachten und in ihrer unternehmerischen Planung zu berücksichtigen. So könnten mögliche Fördermittel oder Honorarerhöhungen in die Kalkulation einfließen – allerdings nur, wenn der Gesetzgeber die Ankündigungen in den kommenden Monaten tatsächlich gesetzlich verankert. Gleichzeitig sollten Apothekenverantwortliche ihre wirtschaftliche Situation kritisch prüfen und gegebenenfalls auf externe Beratung zurückgreifen, um sich strategisch auf mögliche Änderungen vorzubereiten.
Ob die Maßnahmen tatsächlich als Rettungsschirm taugen oder lediglich als politisches Beruhigungsmittel dienen, wird sich erst in der konkreten Umsetzung zeigen. Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass vollmundige Ankündigungen ohne Taten keine Perspektive schaffen – weder für Inhaber noch für Patienten.
Es klingt zunächst wie ein längst überfälliges Einlenken: Die Große Koalition will den Apotheken helfen. Doch was als Rettung inszeniert wird, wirkt bislang eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn statt strukturelle Probleme anzugehen, beschränkt sich der Entwurf auf finanzielle Soforthilfen und politische Rhetorik. Die anhaltende Unterfinanzierung, der Personalmangel, der wachsende Wettbewerbsdruck durch Versandhandel und die digitale Transformation erfordern mehr als eine kurzfristige Geste.
Vor allem fehlt ein klares Bekenntnis zur Rolle der Vor-Ort-Apotheke im Gesundheitswesen der Zukunft. Die angekündigten Mittel mögen kurzfristig helfen, doch ohne echte Strukturreformen bleibt der Berufsstand weiter auf wackligem Fundament. Wer wirklich retten will, muss mehr tun, als nur an kleinen Stellschrauben zu drehen. Der Ball liegt nun bei der Regierung – doch auch die Apothekerschaft muss laut bleiben und klare Forderungen stellen. Sonst bleibt die „Rettung“ eine Wunschvorstellung.
Mieterhöhung und sinkender Umsatz: Industrie-Apotheke in Duisburg schließt
In Duisburg ist eine weitere Apotheke von der Landkarte verschwunden. Die Industrie-Apotheke im gleichnamigen Stadtteil hat ihre Türen für immer geschlossen. Das Apothekerpaar Sabine Opalka-Giesen und John Giesen, das insgesamt vier Standorte betrieb, führt künftig nur noch drei Apotheken weiter. Der Entschluss zur Aufgabe des Standorts fiel nicht leicht, doch letztlich sei die Entscheidung unausweichlich gewesen, wie Inhaber John Giesen betont.
Ausschlaggebend für die Schließung war eine Kombination mehrerer Faktoren. Neben einer deutlichen Mieterhöhung habe insbesondere der rückläufige Ertrag die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Standorts in Frage gestellt. „Wir haben die Apotheke modernisiert, an die Zukunft geglaubt – aber irgendwann stoßen wir an Grenzen, die wir nicht mehr verschieben können“, so Giesen. Der Standort sei trotz aller Investitionen zunehmend unter Druck geraten.
Die Entwicklung steht exemplarisch für eine wachsende Zahl an Apothekenschließungen in Deutschland, die nicht nur durch Personalmangel oder Lieferengpässe, sondern immer öfter auch durch strukturelle Belastungen wie Mietkosten, Nebenkosten und wirtschaftliche Unsicherheit bedingt sind. Die Industrie-Apotheke war jahrelang ein fester Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung im Stadtteil. Dass sie nun fehlt, trifft nicht nur das Apothekerehepaar, sondern auch viele treue Kundinnen und Kunden.
Branchenbeobachter sehen in der Schließung ein weiteres Alarmsignal. Vor allem in urbanen Lagen mit steigenden Immobilienpreisen geraten Apotheken zunehmend in Bedrängnis. Investitionen in die Zukunft werden häufig zur betriebswirtschaftlichen Gratwanderung. Und nicht immer rechnet sich der Erhalt, selbst bei vollem Einsatz und unternehmerischem Mut.
Der Fall der Industrie-Apotheke in Duisburg zeigt in aller Deutlichkeit, wie fragil das wirtschaftliche Gleichgewicht vieler Apotheken inzwischen geworden ist. Wenn selbst moderne, engagiert geführte Betriebe mit einem klaren Konzept aufgeben müssen, stellt sich nicht mehr nur die Frage nach einzelnen Fehlentwicklungen – sondern nach dem System.
Mieterhöhungen treffen gerade inhabergeführte Apotheken mit voller Wucht. Anders als Filialketten oder Onlineanbieter haben sie keine Ausweichmöglichkeiten, wenn die Standortbedingungen sich verschlechtern. Die Konsequenz ist oft nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern strukturell gravierend: Wieder verschwindet ein wohnortnaher Versorger, wieder wird die Lücke größer.
Politik und Standesvertretungen müssen sich fragen lassen, ob sie genug tun, um diese Entwicklung zu bremsen. Die Schließung in Duisburg ist kein Einzelfall. Es ist ein weiteres Mosaikstück im Bild eines schleichenden Rückzugs aus der Fläche – mit langfristigen Folgen für die Versorgungssicherheit und das Vertrauen der Bevölkerung.
Zwischen Wirtschaftlichkeit und Versorgungspflicht: Die stille Krise der Apothekenschließungen
Die Landschaft der deutschen Apotheken befindet sich im Umbruch. Immer mehr Apotheken, insbesondere solche in kleineren, oft familiengeführten Strukturen, stellen ihren Betrieb ein. Diese Entwicklung ist alarmierend, da sie weitreichende Konsequenzen für die medizinische Versorgung in Deutschland nach sich zieht.
Ursächlich für die zunehmenden Schließungen sind primär ökonomische Druckpunkte. In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für Apotheken drastisch verändert. Der Rückgang der Roherträge macht besonders den kleineren, unabhängigen Apotheken zu schaffen. Sie leiden unter dem enormen Preisdruck durch große Apothekenketten und den zunehmenden Wettbewerb durch Online-Versandapotheken. Hinzu kommt eine strenge Regulierung, die zwar die Qualität sichert, jedoch auch hohe Betriebskosten verursacht.
Filialverbünde und größere Apothekenketten können durch Skaleneffekte und zentralisierte Verwaltung besser auf diese Herausforderungen reagieren. Sie sind oft in der Lage, unrentable Standorte zu schließen und Ressourcen effizienter zu verteilen. Für Einzelapothekerinnen und -apotheker ohne diese Rückendeckung bleibt jedoch oft nur der Rückzug aus dem Markt. Diese Einzelkämpfer sehen sich einer zunehmend aussichtslosen Situation gegenüber, in der sie ohne externe Unterstützung kaum überleben können.
Die Schließung einer Apotheke geht weit über die rein wirtschaftliche Dimension hinaus. Jede geschlossene Apotheke bedeutet eine Lücke in der lokalen Gesundheitsinfrastruktur. Besonders in ländlichen und strukturschwachen Gebieten, wo der nächste Arzt oder die nächste Apotheke oft viele Kilometer entfernt ist, verschärft jeder Schließungsfall die medizinische Unterversorgung. Dies trifft vor allem ältere, weniger mobile Bevölkerungsgruppen, die auf eine nahegelegene Versorgung angewiesen sind.
Trotz der drängenden Problematik fehlt es an politischem Willen, gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen. Es mangelt an Unterstützungsprogrammen für kleine Apotheken oder an Anreizen, um den Betrieb in weniger profitablen Regionen aufrechtzuerhalten. Die gegenwärtige Politik scheint die ökonomischen Realitäten des Apothekenmarktes zu ignorieren, was langfristig zu einer weiteren Verschlechterung der Versorgungssituation führen könnte.
Die aktuelle Welle der Apothekenschließungen in Deutschland ist ein Symptom einer tieferliegenden Krise. Während wirtschaftliche Effizienz unbestreitbar wichtig ist, darf sie nicht auf Kosten der Gesundheitsversorgung gehen. Apotheken sind mehr als nur Einzelhandelsgeschäfte; sie sind ein integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge und spielen eine unersetzliche Rolle in der Erstversorgung und Beratung der Bevölkerung.
Die Politik ist gefordert, nicht nur passiv zuzuschauen, sondern aktiv in die Gestaltung des Apothekenwesens einzugreifen. Es bedarf einer Neubewertung der ökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen Apotheken operieren. Förderprogramme, Anpassungen der Preispolitik oder steuerliche Erleichterungen könnten dazu beitragen, die Schließungswelle einzudämmen. Ebenso wichtig ist es, die öffentliche Wahrnehmung von Apotheken als Teil der lokalen Gesundheitsvorsorge zu stärken und ihre Rolle in der Gesellschaft neu zu definieren.
Diese Krise bietet auch die Gelegenheit, das Apothekenwesen zukunftsfähig zu machen. Dazu gehört auch, die digitalen Angebote auszubauen, ohne die persönliche Beratung und den lokalen Bezug zu vernachlässigen. Eine ausgewogene Kombination aus traditionellem Apothekenbetrieb und modernen, digitalen Services könnte die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen stärken. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Apotheken auch weiterhin eine tragende Säule in der Gesundheitsversorgung Deutschlands bleiben.
Zwischen Versorgungsauftrag und Risiko: Warum Apotheken einen branchenspezifischen Versicherungsschutz brauchen
Apotheken gehören zu den tragenden Säulen des deutschen Gesundheitswesens. Sie sind wohnortnah, niedrigschwellig und gewährleisten die Versorgung mit Arzneimitteln, auch im ländlichen Raum und unter erschwerten Bedingungen. Mit der zunehmenden Einbindung in gesundheitspolitische Aufgaben, etwa durch pharmazeutische Dienstleistungen, Impfangebote oder Medikationsanalysen, ist ihre Rolle in der Patientenversorgung gewachsen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Organisation, Dokumentation, Qualitätssicherung und digitale Infrastruktur. Die moderne Apotheke ist damit längst mehr als ein reiner Abgabeort für Arzneimittel – sie ist ein hochregulierter, IT-gestützter, beratungsintensiver Dienstleistungsbetrieb. Vor diesem Hintergrund wird zunehmend deutlich: Viele Apotheken arbeiten mit einem Versicherungsschutz, der mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten hat – und der im Schadenfall keine ausreichende Absicherung bietet.
Besonders augenfällig ist dies im Bereich der Digitalisierung. Die Einführung des E-Rezepts, die elektronische Abrechnung, die Anbindung an die Telematikinfrastruktur und der tägliche Umgang mit sensiblen Patientendaten stellen neue Anforderungen an die IT-Sicherheit. Gleichzeitig steigt die Bedrohung durch Cyberkriminalität – sei es in Form von Ransomware-Attacken, Phishing-Versuchen oder gezielten Angriffen auf sensible Infrastrukturen. Ein erfolgreicher Cyberangriff kann den Apothekenbetrieb vollständig lahmlegen, personenbezogene Gesundheitsdaten kompromittieren und zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen. Dennoch verfügen viele Apotheken über keinen eigenen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Cyberversicherungsschutz. Oft sind IT-Risiken in den Policen nur oberflächlich geregelt oder gar nicht enthalten.
Auch im Bereich der Haftpflichtversicherung zeigen sich erhebliche Lücken. Mit der Erweiterung des Leistungsspektrums übernehmen Apotheken Tätigkeiten, die früher ausschließlich ärztlicher Verantwortung unterlagen. Impfungen, Blutdruckmessungen, pharmazeutische Beratung bei komplexer Medikation – all diese Aufgaben sind mit medizinischen Risiken verbunden. Ein dokumentationspflichtiger Fehler, eine versäumte Risikoaufklärung oder eine fehlerhafte Einschätzung kann im Extremfall zu Gesundheitsschäden führen. Ob der Versicherer in solchen Fällen leistet, hängt maßgeblich davon ab, ob die jeweilige Tätigkeit explizit versichert wurde. Standardpolicen sind darauf nicht ausgerichtet und lassen häufig genau jene neuen Leistungen unberücksichtigt, die heute zum Alltag gehören.
Zudem hat sich das betriebliche Risikoprofil durch logistische Anforderungen verschärft. Viele Apotheken bevorraten inzwischen temperaturempfindliche, hochpreisige Präparate – von Biologika über Zytostatika bis hin zu kühlpflichtigen Impfstoffen. Ein Stromausfall oder eine Störung der Kühltechnik kann binnen Stunden zu großen wirtschaftlichen Verlusten führen. Hinzu kommt der wachsende Botendienst: Die Zustellung von Medikamenten ist oft nicht mehr optional, sondern Teil der regulären Versorgung – besonders bei älteren oder mobil eingeschränkten Patienten. Hier entstehen neue Risiken: Was passiert bei Verlust, Verwechslung oder Fehlabgabe? Wie ist die Haftung geregelt, wenn auf dem Transportweg ein Arzneimittel Schaden nimmt? Auch hier zeigt sich, dass viele Apotheken auf Versicherungen setzen, die solche Spezialrisiken nicht oder nur unzureichend abbilden.
Schließlich sind Apotheken zunehmend von regulatorischen Risiken betroffen. Die Vielzahl an Vorschriften – von der Apothekenbetriebsordnung über Datenschutzvorgaben bis hin zu Verträgen mit Krankenkassen – erhöht die Wahrscheinlichkeit formaler Fehler. Retaxationen, Sanktionen, Bußgelder oder sogar befristete Betriebsschließungen sind reale Bedrohungen. Doch viele Versicherungslösungen sehen bei behördlichen Maßnahmen keinen oder nur eingeschränkten Schutz vor. Auch der Rechtsschutz deckt oft keine Streitigkeiten mit Kassen oder Aufsichtsbehörden ab, obwohl genau dort die zentralen Konfliktlinien im Apothekenalltag verlaufen.
Die Summe dieser Entwicklungen zeigt: Apotheken sind heute hochspezialisierte Einrichtungen mit komplexem Risikoprofil. Wer sie mit pauschalen Versicherungslösungen absichert, riskiert im Ernstfall Unterdeckung – mit teils existenziellen Folgen. Ein branchenspezifischer Versicherungsschutz muss daher alle zentralen Tätigkeitsfelder, technischen Schnittstellen, rechtlichen Anforderungen und logistischen Prozesse berücksichtigen. Nur dann lässt sich die Funktion der Apotheke im Gesundheitssystem dauerhaft absichern.
Dass Apotheken einen branchenspezifischen Versicherungsschutz benötigen, ist keine theoretische Diskussion – es ist eine betriebspraktische Notwendigkeit. Die Realität in Apotheken hat sich verändert, doch die Risikovorsorge vieler Betriebe ist in der Vergangenheit stehen geblieben. Dabei ist der Druck auf Apotheken größer denn je: Sie sollen mehr leisten, flexibler agieren, digital arbeiten, medizinische Verantwortung übernehmen – und das alles unter steigendem wirtschaftlichen und rechtlichen Risiko.
Ein Versicherungsschutz, der diese Realität nicht abbildet, ist keine Absicherung, sondern eine Illusion. Wer sich im Schadenfall auf veraltete Policen verlassen muss, dem drohen Ablehnungen, Regressforderungen und betriebliche Stillstände. Das kann sich keine Apotheke leisten – weder wirtschaftlich noch mit Blick auf ihre Rolle in der Daseinsvorsorge.
Branchenspezifischer Versicherungsschutz ist deshalb nicht Ausdruck von Übervorsicht, sondern von professioneller Betriebsführung. Er schafft Sicherheit – für das Apothekenteam, für die Patienten und für die Versorgung als Ganzes. Er berücksichtigt, was tatsächlich zählt: IT-Ausfälle, Haftungsrisiken bei neuen Leistungen, logistische Herausforderungen und regulatorische Fallstricke.
Apotheken sollten sich nicht länger mit einem Mindestschutz begnügen, der nur den formalen Anforderungen genügt. Sie brauchen ein Schutzkonzept, das ihre tatsächliche Arbeitsrealität ernst nimmt. In Zeiten multipler Belastungen ist das nicht nur ratsam – es ist notwendig. Denn nur wer vorbereitet ist, kann auch in schwierigen Situationen verlässlich versorgen. Und genau das ist es, was die Gesellschaft von Apotheken erwartet – zu Recht.
Ab April: Elektronische Patientenakte auf dem Prüfstand – Darmkrebsvorsorge für Frauen früher möglich
Ab April 2025 könnten gesetzlich Versicherte in Deutschland vor zwei wichtigen Veränderungen im Gesundheitswesen stehen. Zum einen läuft derzeit die Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA), deren flächendeckende Einführung Ende April folgen könnte. Zum anderen wird Frauen künftig bereits ab dem 50. Lebensjahr eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung mittels Koloskopie ermöglicht – bisher galt diese Altersgrenze nur für Männer.
Die ePA wird seit dem 15. Januar in drei ausgewählten Testregionen mit rund 300 teilnehmenden Arztpraxen erprobt. Laut Bundesgesundheitsministerium wird die Erprobungsphase derzeit ausgewertet. Fällt das Ergebnis positiv aus, könnte die digitale Patientenakte zügig in den Regelbetrieb überführt werden. Ziel ist es, medizinische Informationen wie Röntgenbilder, Arztbriefe, Laborwerte oder Medikationspläne zentral und strukturiert zu erfassen, um eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Die ePA soll grundsätzlich für alle gesetzlich Versicherten eingeführt werden, wobei ein Widerspruchsrecht besteht. Wer die digitale Akte nicht nutzen möchte, muss aktiv widersprechen.
Neben der Digitalisierung medizinischer Dokumentation wird auch die Darmkrebsvorsorge für Frauen angepasst. Bisher konnten Männer ab 50 Jahren zweimal im Mindestabstand von zehn Jahren eine Koloskopie zur Früherkennung in Anspruch nehmen. Diese Regelung wird nun auf Frauen ausgeweitet. Hintergrund ist das Ziel, durch frühzeitige Erkennung die Heilungschancen bei Darmkrebs zu verbessern. Wer keine Darmspiegelung durchführen lassen möchte, hat weiterhin die Möglichkeit, alle zwei Jahre einen immunologischen Stuhltest machen zu lassen.
Beide Maßnahmen markieren einen weiteren Schritt in der Neuausrichtung des Gesundheitswesens. Während die ePA langfristig Prozesse vereinfachen und Transparenz erhöhen soll, soll die angepasste Vorsorgeregelung die Früherkennung stärken – ein zentrales Element zur Vermeidung schwerwiegender Krankheitsverläufe.
Die geplanten Neuerungen werfen ein Schlaglicht auf die ambivalente Realität des deutschen Gesundheitswesens: Zwischen digitalem Anspruch und analoger Wirklichkeit entsteht ein Spannungsfeld, das hohe Erwartungen und praktische Herausforderungen vereint. Die Einführung der elektronischen Patientenakte ist zweifelsohne ein Fortschritt, birgt jedoch auch Fragen hinsichtlich Datenschutz, technischer Umsetzbarkeit und Akzeptanz bei Ärzten und Patienten. Die Erfahrungen aus der Testphase werden zeigen, ob die Versprechen der Politik tragfähig sind oder ob Nachbesserungen notwendig werden.
Die vorgezogene Darmkrebsvorsorge für Frauen ist hingegen ein begrüßenswerter Schritt hin zu mehr Gleichbehandlung in der Prävention. Angesichts der hohen Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose ist diese Anpassung nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern auch ein wichtiges Signal für die Bedeutung geschlechtersensibler Gesundheitspolitik. Entscheidend wird sein, ob die Bevölkerung über diese Möglichkeiten ausreichend informiert wird – und ob die Versorgungskapazitäten dem möglichen Anstieg der Untersuchungsnachfragen gewachsen sind.
Telemedizin in der Apotheke: Neues Pilotprojekt soll Versorgungslücken schließen
In der Berliner Medios-Apotheke ist am Freitag ein Pilotprojekt zur telemedizinischen Versorgung gestartet. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten in der Apotheke eine strukturierte medizinische Ersteinschätzung zu ermöglichen. In Fällen, in denen ein rezeptfreies Medikament nicht ausreicht, sollen Betroffene niederschwellig per Videosprechstunde ärztlich versorgt werden können.
Technisch unterstützt wird das Projekt durch den Anbieter Arztkonsultation, der bereits über 1,9 Millionen digitale Konsultationen abgewickelt haben soll. Die notwendige Anbindung an die Telematikinfrastruktur übernimmt eHealth-Connect, während die sogenannte Gesundheitsbox, ein separates Behandlungszimmer, vom Anbieter Medivise stammt.
Vor der Videosprechstunde checken Versicherte mithilfe ihrer elektronischen Gesundheitskarte in das System ein. Ein vorgeschalteter digitaler Filter prüft, ob der Fall grundsätzlich für eine telemedizinische Behandlung geeignet ist. Andernfalls verweist das pharmazeutische Personal an eine ärztliche Praxis oder eine Notaufnahme.
Ist eine Fernbehandlung möglich, wird der Patient in die räumlich abgetrennte Gesundheitsbox geführt. Dort erfolgt die telemedizinische Konsultation mit einem Arzt oder einer Ärztin, gegebenenfalls aus einem medizinischen Versorgungszentrum. Der Ablauf ist vergleichbar mit einer offenen Sprechstunde.
Ein besonderer Vorteil des Modells: Kommt es zu einer Verordnung, kann das elektronische Rezept sofort über den zentralen Fachdienst übermittelt und in der Apotheke eingelöst werden. Apothekerinnen und Apotheker können den Prozess begleiten, sofern dies gewünscht ist, und beispielsweise die Arzneimittelverfügbarkeit vorab klären.
Die Medios-Apotheke sieht sich insbesondere aufgrund ihres 24-Stunden-Betriebs als geeigneter Standort für das Projekt. Gerade außerhalb der Öffnungszeiten ärztlicher Praxen kämen regelmäßig Patienten mit akutem Beratungsbedarf. Auch in ländlichen Regionen mit zunehmendem Ärztemangel könnte das Modell künftig zur Entlastung des Versorgungssystems beitragen.
Politisch erhält das Projekt Rückenwind. In einem aktuellen Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit von Union und SPD wird die Bedeutung der Apotheken als erste Anlaufstelle betont. Dort ist von einer flächendeckenden Einführung strukturierter Ersteinschätzungen per Telemedizin die Rede. Zudem soll der Apothekerberuf zu einem vollwertigen Heilberuf weiterentwickelt werden.
Auch vonseiten der Standesvertretung gibt es Zustimmung. ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas war bei der Vorstellung des Projekts anwesend und betonte, dass das Apothekenteam in idealer Weise geeignet sei, Patientinnen und Patienten bei der Gesundheitsnavigation zu unterstützen.
Unklar ist jedoch weiterhin die Vergütung der neuen Leistung. Derzeit verhandeln der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) über die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Eine Einigung wird bis zum 31. März angestrebt. Das Bundesgesundheitsministerium signalisiert unterdessen Bereitschaft zur raschen Umsetzung.
Mit dem Pilotprojekt in der Berliner Medios-Apotheke wird ein realistischer Blick in die Zukunft der ambulanten Versorgung geworfen. Die Idee, Apotheken als telemedizinische Anlaufstellen zu etablieren, ist pragmatisch und notwendig – insbesondere in einem Gesundheitssystem, das unter Personalengpässen und strukturellen Überlastungen leidet.
Die Apotheke als Ort medizinischer Ersteinschätzung kann helfen, den Zugang zur Versorgung zu verbessern und gleichzeitig Hausarztpraxen und Notaufnahmen zu entlasten. Entscheidend wird jedoch sein, wie die neue Aufgabe honoriert wird. Ohne eine faire und auskömmliche Vergütung droht das Modell zu scheitern, bevor es sich etablieren kann.
Der politische Wille ist erkennbar vorhanden, doch Worte müssen jetzt in Taten umgesetzt werden. Die kommenden Verhandlungen über die Vergütung werden zeigen, wie ernst es den Verantwortlichen mit einer modernen und patientennahen Versorgung ist.
Riskantes Unterfangen: CannaDoc24 und der Verkauf von Cannabis ohne medizinische Aufsicht
Die Online-Plattform CannaDoc24 sorgt mit ihrer jüngsten Werbekampagne auf Social Media für kontroverse Diskussionen. Die Plattform bietet den Erwerb von medizinischem Cannabis an und hebt dabei besonders hervor, dass für den Kauf kein ärztliches Gespräch notwendig sei. Diese Praxis wirft schwerwiegende rechtliche und ethische Fragen auf und steht im direkten Widerspruch zu den deutschen Gesetzen zur medizinischen Cannabisverschreibung, welche eine strenge ärztliche Kontrolle vorsehen.
In Deutschland dürfen Cannabisprodukte aus medizinischen Gründen nur auf Rezept eines Arztes abgegeben werden, nachdem eine gründliche Untersuchung und Diagnosestellung erfolgt ist. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Patienten angemessen beraten werden und dass die Verwendung von Cannabis als Teil einer umfassenden Behandlungsstrategie erfolgt. Ärzte bewerten nicht nur die Eignung von Cannabis für den einzelnen Patienten, sondern überwachen auch mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
CannaDoc24 untergräbt mit seinem Angebot diese Sicherheitsvorkehrungen. Durch den Verzicht auf ein obligatorisches Arztgespräch besteht die Gefahr, dass Personen Zugang zu Cannabis erhalten, für die es medizinisch unangemessen oder riskant ist. Die Plattform wirbt mit der Leichtigkeit des Zugangs zu Cannabis, ohne die notwendigen medizinischen und sicherheitstechnischen Bedenken zu berücksichtigen, was potenziell gefährliche Folgen für die Anwender haben kann.
Die rechtlichen Implikationen sind ebenso besorgniserregend. Das Fehlen einer ärztlichen Aufsicht könnte CannaDoc24 in direkten Konflikt mit dem deutschen Arzneimittelgesetz bringen. Behörden wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie die Bundesärztekammer haben bereits ihre Besorgnis ausgedrückt und prüfen mögliche Maßnahmen gegen die Plattform.
Das Vorgehen von CannaDoc24 stellt eine bedenkliche Entwicklung im Bereich des medizinischen Cannabis dar. Der Verkauf von Cannabisprodukten ohne ärztliche Begleitung birgt nicht nur Risiken für die Patienten, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die medizinische Cannabisindustrie, die hart daran gearbeitet hat, sich als legitimer Teil des Gesundheitssystems zu etablieren.
Während die Digitalisierung im Gesundheitswesen viele Vorteile bietet, muss sie doch immer die Patientensicherheit als oberste Priorität behandeln. Die Praxis, medizinisches Cannabis ohne die notwendigen Sicherheits- und Gesundheitsprüfungen zu verkaufen, ist nicht nur unverantwortlich, sondern könnte auch zu einem Rückschritt in der öffentlichen Wahrnehmung und Akzeptanz von Cannabis als Behandlungsoption führen.
Es ist entscheidend, dass die Gesundheitsbehörden rasch eingreifen, um sicherzustellen, dass alle Cannabisprodukte sicher und gesetzeskonform vertrieben werden. Der Schutz der Patienten und die Einhaltung medizinischer Standards müssen in der digitalen Welt ohne Kompromisse fortbestehen. Ohne strikte Regulierung und Kontrolle riskieren Plattformen wie CannaDoc24, die Fortschritte zu untergraben, die in den letzten Jahren bei der Integration von Cannabis in die medizinische Behandlung gemacht wurden.
Kritische Inhaltsstoffe in Duschgelen: Öko-Test deckt Umwelt- und Gesundheitsrisiken auf
In einer umfassenden Untersuchung hat das Verbrauchermagazin Öko-Test 35 Duschgele aus verschiedenen Verkaufsstellen, darunter Drogerien, Supermärkte, Apotheken, Discounter und Online-Shops, auf ihre Inhaltsstoffe geprüft. Die Studie umfasste auch elf Produkte zertifizierter Naturkosmetik und deckte dabei erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung und den Umweltauswirkungen der Produkte auf.
Die getesteten Produkte wurden auf allergene Duftstoffe, polyzyklische Moschusverbindungen und 1,4-Dioxan hin untersucht, wobei letzteres, ein potenziell krebserregendes Lösungsmittel, in keinem der Produkte nachweisbar war. Besonders kritisch betrachtete Öko-Test die Umweltverträglichkeit und die Verwendung von Verpackungsmaterialien. Keines der Produkte enthielt PVC oder synthetische Polymere, und viele Hersteller gaben an, recycelte Materialien für ihre Verpackungen zu verwenden.
Ein alarmierender Befund war der Nachweis von Galaxolid im „Playboy Play It Sexy Shower Gel“, einem Stoff, der sich in der Umwelt und im menschlichen Fettgewebe anreichern und das Hormonsystem beeinträchtigen kann. Trotz seiner umstrittenen Eigenschaften ist Galaxolid derzeit nicht als Inhaltsstoff aufzulisten und verbirgt sich oft hinter dem Begriff „Parfum“. Ab August 2026 wird eine Kennzeichnungspflicht für Galaxolid als allergener Duftstoff unter dem Namen Hexamethylindanopyran eingeführt.
Ein weiteres Produkt, das „Bebe Granatenfrisch Spritziges Duschgel“, fiel durch den Einsatz von Polyquaternium-7 auf, einem synthetischen Polymer, das Feuchtigkeit bindet und die Oberflächen von Haut und Haar glättet. Obwohl es als sicher gilt, wirft seine schlechte Abbaubarkeit und potenzielle Anreicherung in der Umwelt Fragen zur langfristigen Umweltverträglichkeit auf.
Die Untersuchung zeigt, dass selbst bei Produkten, die als sicher und umweltfreundlich vermarktet werden, erhebliche Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung bestehen können, die potenzielle Gesundheits- und Umweltrisiken bergen. Es wird deutlich, dass eine strengere Regulierung und transparentere Produktkennzeichnung unerlässlich sind, um Verbraucher besser zu schützen und zu informieren.
Die Ergebnisse von Öko-Test unterstreichen einmal mehr die dringende Notwendigkeit für strengere Regulierungen in der Kosmetikindustrie. Während Verbraucher zunehmend Wert auf umweltfreundliche und gesundheitsschonende Produkte legen, zeigen sich in den Tests erhebliche Mängel bei der Kennzeichnung problematischer Inhaltsstoffe. Die Tatsache, dass Stoffe wie Galaxolid und Polyquaternium-7 ohne angemessene Deklaration in Produkten enthalten sein können, ist besorgniserregend. Hier ist die Politik gefordert, klarere und verbindlichere Vorgaben für die Kennzeichnung von Inhaltsstoffen zu schaffen, die nicht nur die Verbrauchersicherheit erhöhen, sondern auch den Umweltschutz stärken. Nur durch eine solche Transparenz können Konsumenten bewusste und informierte Entscheidungen treffen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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