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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In Deutschland ringen verschiedene Sektoren mit Herausforderungen, die sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Auswirkungen haben. Die Berufsunfähigkeitsversicherung steht aufgrund strengerer Anforderungen und individueller Karrierewege vor rechtlichen und persönlichen Problemen. Gleichzeitig werden die steuerlichen Voraussetzungen für Krankheitskosten verschärft, um Transparenz und Effizienz zu erhöhen. Die elektronischen Patientenakten erreichen einen neuen Meilenstein, mit der AOK als Vorreiter bei der Bereitstellung, was die medizinische Dokumentation revolutioniert. Trotz Inflationsdruck zeigt sich eine positive Entwicklung der Kaufkraft, unterstützt durch historische Lohnsteigerungen. Apothekenpersonal in Nordrhein freut sich über bedeutende Gehaltssteigerungen durch einen neuen Tarifvertrag, während Italien und Griechenland wichtige Schritte zur Medikamentensicherheit in der EU unternehmen. Apotheken spielen eine zunehmend zentrale Rolle in der Präventionsstrategie und der Betreuung oraler Krebstherapien, wobei die intensive Schulung von Fachpersonal hervorzuheben ist. Der Wirkstoff Piroxicam bleibt aufgrund seiner Effektivität und Sicherheitsbedenken in der Diskussion. Eine neue Studie beleuchtet das präventive Potenzial bekannter Medikamente gegen Demenz, und das Bildungssystem sieht sich mit einer Welle akuter Grippenerkrankungen unter Schülern konfrontiert, was die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen unterstreicht. Diese vielschichtigen Entwicklungen spiegeln die dynamischen Anpassungen und Herausforderungen wider, denen sich Deutschland gegenübersieht.
Glosse: Vom Wärmebett ins Kühlfach – Wenn Medikamentenlieferungen auf Eis gehen
Stellen Sie sich vor, Sie warten sehnsüchtig auf die Ankunft Ihres heißersehnten Pakets – nein, nicht das neueste iPhone, sondern etwas viel Wichtigeres: Ihr Medikamentenpaket von einer dieser modernen Online-Apotheken. Sie wissen schon, die Art von Service, bei dem man sich nicht zwischen Grippemittel und Gummibärchen an der Apothekenkasse entscheiden muss. Doch was, wenn Ihr Paket statt auf der Türschwelle im Winterwunderland der deutschen Logistik festhängt?
Letzte Woche traf es viele, die auf ihre Medikamente warteten, wie einen Kälteschock. Da streikte die Deutsche Post. Nun, Poststreiks sind so sicher wie das Amen in der Kirche, doch in diesem Fall führte der Arbeitskampf zu einer unfreiwilligen Medikamenten-Mammutkühlung. In den Lieferfahrzeugen wurden die Pakete nicht nur gelagert, sondern regelrecht eingefroren. Das wäre bei Tiefkühlpizza kein Problem, aber bei Fiebersaft? Da sieht die Sache schon anders aus.
Nehmen wir Thomas Müller, der sich vom warmen Bett aus sein Fiebermittel bestellte. Doch statt der erhofften Heilung fand er seine Medizin in Form von moderner Kunst wieder: Eine zersprungene Glasflasche, deren Inhalt kunstvoll in seinem Paket gefroren war. So wurde aus dem erhofften Fiebersenker ein kaltes Stillleben, das sicherlich auch in einer Kunstgalerie seinen Platz gefunden hätte, jedoch wenig zur Genesung beitrug.
Das Ehepaar Neumann erlebte ebenfalls eine frostige Überraschung. Als ihr Paket endlich eintraf, präsentierte es sich mit einem mysteriösen feuchten Fleck – ein Vorbote des Unheils. Die Glasflasche mit dem Antibiotikum für ihren Sohn hatte nicht nur den Geist aufgegeben, sondern auch den Karton durchweicht, sodass die gesamte Lieferung einem Trauerspiel glich. Glücklicherweise hatte der Infekt des Sohnes mehr Verständnis als die Logistikkette und verabschiedete sich rechtzeitig.
Anna Richter, die tapfere Studentin, hätte fast ihre Anti-Baby-Pille verpasst, weil die Sendung fast zu spät kam. Eine Lektion in Sachen Timing, die sie vermutlich nicht noch einmal erleben möchte. Zukünftig wird sie wahrscheinlich ihre Medikamente mit einer extra Portion Vorlauf bestellen – oder einfach den nächsten Lieferservice testen, der schneller als der Klimawandel agiert.
Und inmitten dieser eisigen Zustände bleibt uns ein schaler Trost: Wenigstens war es kalt genug, dass die Medikamente nicht in einer Hitzeorgie ihre Wirkstoffe verloren. Denn während sich ein gefrorenes Medikament vielleicht noch retten lässt, würde ein durch Hitze ruiniertes Präparat kaum mehr als ein teurer Placebo sein.
Es zeigt sich: Der Online-Medikamentenhandel hat durchaus seine Tücken. Vielleicht sollte neben der Annehmlichkeit und Geschwindigkeit auch die Robustheit der Lieferkette in den Fokus rücken. Denn was nützt die bequemste Bestellung, wenn das Ergebnis ein medizinisches Vanitas-Stilleben ist? So bleibt nur zu hoffen, dass die verantwortlichen Köpfe in Logistik und Politik eine Lösung finden, bevor der nächste Winter kommt. Oder wir alle lernen einfach, unsere Rezepte beim örtlichen Apotheker abzugeben, der zwar altmodisch, dafür aber frostfrei arbeitet.
Zwischen Recht und Realität: Die Schwierigkeiten der Berufsunfähigkeitsversicherung in Deutschland
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gilt als eine der wichtigsten Säulen des deutschen Sozialversicherungssystems, die darauf abzielt, Arbeitnehmern, die aufgrund von Krankheit oder Unfall ihren Beruf nicht mehr ausüben können, finanzielle Sicherheit zu bieten. Trotz ihrer zentralen Bedeutung wird die Umsetzung dieser Versicherung von zahlreichen Herausforderungen begleitet, die sowohl rechtlicher als auch persönlicher Natur sind. Diese Problematik wird durch die individuellen Karrierewege und gesundheitlichen Umstände jedes Einzelnen noch verstärkt.
Im Kern der BU-Versicherung steht die Definition von Berufsunfähigkeit, die oft eng ausgelegt wird. Versicherer definieren Berufsunfähigkeit meist als die dauerhafte Unfähigkeit, den zuletzt ausgeübten Beruf oder eine vergleichbare Tätigkeit auszuüben, was viele Versicherte in eine schwierige Lage bringt. Diese Definition lässt wenig Raum für individuelle Unterschiede in der Art und Schwere der Erkrankungen oder Behinderungen, was insbesondere für Berufe mit spezifischen physischen oder geistigen Anforderungen problematisch sein kann.
Ein weiteres Problem ist die sogenannte abstrakte Verweisung, eine Klausel in vielen BU-Verträgen, die es Versicherern erlaubt, Leistungen zu verweigern, wenn theoretisch eine andere Tätigkeit ausgeübt werden könnte. Diese Praxis führt oft zu Konflikten zwischen Versicherten und Versicherern, besonders wenn es um die Auslegung dessen geht, was als „zumutbare“ alternative Tätigkeit gilt. Hierbei entsteht ein Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, Versicherungsmissbrauch zu verhindern, und dem Recht des Versicherten auf eine faire und angemessene Bewertung seiner beruflichen Fähigkeiten und gesundheitlichen Einschränkungen.
Die Diskussion um die Berufsunfähigkeitsversicherung in Deutschland zeigt die komplexe Interaktion zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen und den individuellen Lebensrealitäten der Menschen. Während das Gesetz versucht, ein Netz der sozialen Sicherheit zu spannen, das den Einzelnen vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit schützt, offenbaren die praktischen Anwendungen dieser Gesetze oft Lücken und Unzulänglichkeiten, die zu Lasten der Versicherten gehen können.
Eine der größten Herausforderungen in der Diskussion um die BU-Versicherung ist die Frage der Gerechtigkeit. Es stellt sich die Frage, ob das aktuelle System flexibel genug ist, um auf die vielfältigen und sich verändernden Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung einzugehen. Es geht nicht nur darum, Versicherungsmissbrauch zu verhindern, sondern auch darum, sicherzustellen, dass jeder, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben, Unterstützung erhält, die ihm tatsächlich hilft.
Es ist daher dringend notwendig, dass Gesetzgeber und Versicherer zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch ethisch vertretbar sind. Dies könnte beispielsweise durch eine Überarbeitung der Definition von Berufsunfähigkeit geschehen, die mehr auf die individuellen Fähigkeiten und die tatsächliche Arbeitsmarktrealität der Versicherten eingeht. Auch die Abschaffung oder zumindest die Einschränkung der abstrakten Verweisung könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um das Vertrauen in das System der BU-Versicherung zu stärken und dessen Fairness zu erhöhen.
Letztendlich geht es darum, ein Gleichgewicht zwischen den finanziellen Notwendigkeiten der Versicherungswirtschaft und den Rechten und Bedürfnissen der Versicherten zu finden. Nur durch einen offenen Dialog und das Bestreben, reale Lebensumstände in die Versicherungspraktiken zu integrieren, kann die Berufsunfähigkeitsversicherung ihre Rolle als wichtige Säule des sozialen Sicherungssystems in Deutschland effektiv erfüllen.
Strengere Beleganforderungen ab 2025: Kassenbelege müssen nun Namen enthalten
Ab dem Veranlagungszeitraum 2024 führt das Bundesfinanzministerium eine signifikante Änderung bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Krankheitskosten ein. Diese Neuerung verlangt, dass Kassenbelege explizit den Namen der steuerpflichtigen Person aufführen müssen, um als außergewöhnliche Belastungen anerkannt zu werden. Diese Maßnahme wurde im Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 26. November 2024 detailliert beschrieben und zielt darauf ab, die Transparenz in der Abwicklung von Gesundheitsausgaben zu erhöhen und Missbrauch effektiver zu bekämpfen.
Die Regeländerung betrifft krankheitsbedingte Ausgaben für Arznei-, Heil- und Hilfsmittel, für die steuerpflichtige Personen eine ärztliche Verordnung vorweisen müssen, gemäß § 64 Abs. 1 Nr. 1 der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EStDV). Die Notwendigkeit, den Zwang der Ausgaben durch eingelöste E-Rezepte oder Belege der Apotheken nachzuweisen, bleibt bestehen, wird jedoch durch die zusätzliche Anforderung, den Namen des Steuerpflichtigen auf den Belegen zu dokumentieren, ergänzt.
Dies bedeutet, dass sowohl in physischen Apotheken als auch in Online-Apotheken ausgestellte Belege und Rechnungen nun neben den bisherigen Angaben – wie Art der Leistung, Betrag und Art des Rezepts – auch den Namen des Käufers enthalten müssen. Die neue Regelung soll ab dem nächsten Jahr gelten und betrifft alle Personen, die ihre Krankheitskosten steuerlich geltend machen möchten.
Die Notwendigkeit dieser Änderung wird durch das steigende Volumen an steuerlich abgesetzten Gesundheitsausgaben und die gleichzeitig zunehmende Notwendigkeit einer präzisen Kontrolle dieser Abzüge begründet. Die Klarheit, die durch den aufgedruckten Namen auf Kassenbelegen geschaffen wird, soll eine eindeutige Zuordnung der Ausgaben zur steuerpflichtigen Person sicherstellen und damit die Integrität des Steuersystems stärken.
Die Einführung der Pflicht, den Namen auf Kassenbelegen für medizinische Ausgaben zu vermerken, stellt einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer transparenteren und gerechteren Steuerverwaltung dar. Diese Maßnahme reflektiert das Bestreben des Finanzministeriums, den bürokratischen Aufwand im Gesundheitssektor zu optimieren und gleichzeitig Betrugsfälle zu minimieren. In einer Zeit, in der das Gesundheitssystem zunehmend unter finanziellen Druck gerät, ist es umso wichtiger, dass alle Beteiligten zur Reduktion von Unregelmäßigkeiten beitragen.
Darüber hinaus könnte diese Regelung langfristig zu einer verantwortungsbewussteren Inanspruchnahme medizinischer Leistungen führen, da sie die Steuerpflichtigen dazu anhält, ihre Ausgaben sorgfältig zu dokumentieren und nur notwendige medizinische Leistungen steuerlich abzusetzen. Obwohl dies für einige eine zusätzliche administrative Last darstellt, ist der potenzielle Nutzen einer solchen Bestimmung nicht zu unterschätzen. Sie fördert nicht nur die Integrität und Fairness im Steuersystem, sondern unterstützt auch eine effizientere Nutzung der Ressourcen im Gesundheitswesen.
Elektronische Patientenakten erreichen neuen Meilenstein: Über 37 Prozent bereits durch die AOK bereitgestellt
In Deutschland hat die Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) einen signifikanten Fortschritt erzielt. Laut den jüngsten Daten der Gematik, verantwortlich für die Telematikanwendungen im Gesundheitsbereich, sind mittlerweile fast 70 Millionen EPAs angelegt worden. Eine führende Rolle übernimmt hierbei die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK), die seit Mitte Januar 26,4 Millionen ihrer Versicherten mit einer EPA ausgestattet hat. Dies entspricht über 37 Prozent aller in Deutschland bereitgestellten elektronischen Patientenakten.
Die breite Akzeptanz der EPA unter den Versicherten der AOK zeigt sich in der geringen Widerspruchsrate von nur 3,8 Prozent. Die Krankenkassen implementieren die EPAs durch eine Opt-out-Regelung, was bedeutet, dass alle Versicherten, die keinen Widerspruch einlegen, automatisch eine leere EPA erhalten. "Mit der Bereitstellung der leeren Akten haben wir noch vor Ablauf der vorgesehenen Frist den ersten entscheidenden Schritt getan", erläutert Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands.
Ein Widerspruch gegen die EPA ist generell möglich, Versicherte können jedoch auch spezifische Funktionen oder den Zugriff einzelner medizinischer Einrichtungen ausschließen. Eine Umfrage der Gematik von Oktober 2024 offenbart, dass zu diesem Zeitpunkt 41 Prozent der Bevölkerung noch nicht über die EPA informiert waren. Von den Informierten wollten lediglich fünf Prozent der Einrichtung der Akte grundsätzlich widersprechen, während weitere 13 Prozent angaben, die E-Akte zwar nicht aktiv nutzen zu wollen, aber auch keinen Widerspruch einlegen zu werden.
Die Testphase der EPA wird aktuell in Modellregionen wie Franken und dem Hamburger Umland sowie in ausgewählten Kliniken und Praxen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt, wobei Apotheken derzeit noch nicht in das Projekt involviert sind. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, dass der bundesweite Start der EPA für März oder April geplant ist.
Die Digitalakte soll vor allem die Zusammenarbeit zwischen behandelnden Ärztinnen, Ärzten und anderen Gesundheitsfachkräften optimieren und so unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden helfen. Beginnend mit einer digitalen Medikationsliste, die in Verbindung mit dem E-Rezept eingesetzt wird, soll die EPA dazu beitragen, unerwünschte Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu verhindern. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der AOK zeigte zudem, dass 77 Prozent der Befragten großes Interesse an den Funktionen der EPA haben, insbesondere am Zugang zu Gesundheitsdaten wie Arztbriefen oder Laborbefunden.
Die zügige und umfassende Implementierung der elektronischen Patientenakten in Deutschland markiert einen Wendepunkt in der digitalen Transformation des Gesundheitssystems. Während die hohe Akzeptanzrate und das fortgeschrittene Stadium der Bereitstellung Optimismus verbreiten, bleibt die Herausforderung bestehen, die restliche Bevölkerung nicht nur über die EPA zu informieren, sondern auch von deren Vorteilen zu überzeugen. Der geringe Anteil an Widersprüchen spiegelt eine generelle Offenheit gegenüber digitalen Gesundheitsanwendungen wider, wirft jedoch auch Fragen nach der Informiertheit und dem Verständnis der Bürgerinnen und Bürger auf. Letztlich wird der Erfolg der EPA nicht allein durch die technische Umsetzung, sondern auch durch das Vertrauen und die aktive Nutzung durch die Versicherten bestimmt. Es ist entscheidend, dass weiterhin transparent über Funktionen, Datenschutz und Nutzungsmöglichkeiten aufgeklärt wird, um eine flächendeckende und effiziente Nutzung der elektronischen Patientenakten zu gewährleisten.
Kaufkrafttrends: Positive Entwicklungen trotz Inflationsherausforderungen
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Kaufkraft der Bevölkerung trotz periodischer Inflationsschübe signifikant verbessert. Diese positive Tendenz setzt sich voraussichtlich auch im laufenden Jahr fort. Historische Daten zeigen, dass trotz der Inflation, die die Lebenshaltungskosten erhöht, Löhne und Gehälter oft in einem Maße gestiegen sind, das nicht nur die Inflation ausgleicht, sondern den Bürgern auch ein höheres reales Einkommen ermöglicht.
Die anhaltende positive Entwicklung der Kaufkraft ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Erstens hat die technologische Innovation in vielen Branchen zu einer Steigerung der Produktivität geführt, was wiederum die Lohnentwicklung positiv beeinflusst hat. Zweitens haben viele Länder Anpassungen im Steuersystem vorgenommen, die dazu beitragen, dass Nettoeinkommen weniger von der Inflation erodiert werden. Drittens spielen auch sozialpolitische Maßnahmen wie die Anpassung von Renten und Mindestlöhnen eine wichtige Rolle, um die Kaufkraft besonders vulnerabler Bevölkerungsgruppen zu schützen.
Experten prognostizieren, dass die Kaufkraft auch weiterhin steigen wird, trotz der aktuellen globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der anhaltenden Inflationsdruck. Dies ist teilweise auch auf die robusten Arbeitsmärkte zurückzuführen, die in vielen Ländern zu beobachten sind. Arbeitslosenquoten sind nahe historischer Tiefs, was den Arbeitnehmern bessere Verhandlungspositionen bei Lohnverhandlungen gibt.
Jedoch gibt es auch warnende Stimmen, die darauf hinweisen, dass die Inflation, wenn sie zu lange auf hohem Niveau bleibt, die Kaufkraftgewinne erodieren könnte. Insbesondere die steigenden Energiepreise und die damit verbundenen höheren Produktionskosten sind Faktoren, die den Optimismus dämpfen könnten.
Die Entwicklung der Kaufkraft in den letzten Jahrzehnten zeigt, wie komplex das Zusammenspiel von Wirtschaftswachstum, Inflation und Einkommensverteilung ist. Während die technologische Innovation und eine stabile Arbeitsmarktlage die Grundpfeiler für Kaufkraftsteigerungen sind, bleibt die Inflation eine stetige Herausforderung, die sowohl Haushalte als auch politische Entscheidungsträger vor schwierige Entscheidungen stellt.
Die Aufgabe der Wirtschaftspolitik muss es daher sein, nicht nur das Wachstum zu fördern, sondern auch Mechanismen zu implementieren, die die negativen Auswirkungen der Inflation abmildern. Dazu gehört auch, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass kurzfristige Gewinne durch Lohnsteigerungen schnell durch anhaltende Preissteigerungen erodiert werden können.
In diesem Sinne ist es entscheidend, dass politische Maßnahmen sowohl auf die Förderung von Innovation und Produktivität ausgerichtet sind als auch auf die Sicherstellung, dass die Früchte des Wachstums gerecht verteilt werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Kaufkraft nicht nur nominal, sondern auch real für alle Bevölkerungsschichten steigt.
Bedeutende Gehaltssteigerung für Apothekenpersonal in Nordrhein ab 2025
Mit Wirkung zum 1. Januar 2025 tritt in Nordrhein ein neuer Gehaltstarifvertrag in Kraft, der nach intensiven und langwierigen Verhandlungen zwischen der Apothekengewerkschaft Adexa und der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein zustande gekommen ist. Dieser Tarifvertrag markiert einen wesentlichen Wendepunkt für die Angestellten im pharmazeutischen Sektor, da er erhebliche Gehaltserhöhungen vorsieht, die rückwirkend zum Jahresbeginn gelten.
Die Tarifverhandlungen zeigten die Entschlossenheit beider Parteien, sich auf eine faire und nachhaltige Lösung zu einigen, die die Leistungen und die Bedeutung des Apothekenpersonals anerkennt. In einer Zeit, in der die Apothekenbranche zunehmendem Druck durch digitale Konkurrenz und veränderte Marktbedingungen ausgesetzt ist, kommt dieser Tarifabschluss einer wichtigen Anerkennung der zentralen Rolle des pharmazeutischen Personals gleich.
Die Details des Tarifvertrages umfassen neben den Gehaltserhöhungen auch verbesserte Arbeitsbedingungen, die darauf abzielen, die Arbeit in Apotheken attraktiver zu machen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese Verbesserungen sind entscheidend, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, was wiederum direkt die Qualität der Versorgung und Beratung in den Apotheken beeinflusst.
Zusätzlich zu den Gehaltsanpassungen adressiert der neue Tarifvertrag die Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen des Apothekenpersonals zu verbessern, um deren Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Dies beinhaltet Maßnahmen zur Reduzierung von Überstunden und zur Gewährleistung von ausreichenden Ruhezeiten, was in direktem Zusammenhang mit der Fehlerreduktion bei der Medikamentenausgabe und Beratung steht.
Die erhöhten Gehälter sollen nicht nur der Inflation und den gestiegenen Lebenshaltungskosten, besonders in städtischen Gebieten Nordrheins, Rechnung tragen, sondern auch die Wertschätzung und Anerkennung für das pharmazeutische Personal ausdrücken. Diese strukturellen Veränderungen sind ein entscheidender Faktor für die Stärkung der Apotheken als unverzichtbare Bestandteile der lokalen Gesundheitsinfrastruktur.
Der Abschluss des neuen Gehaltstarifvertrages in Nordrhein ist ein signifikantes Zeugnis dafür, wie wichtig es ist, die Arbeit der Menschen, die täglich in Apotheken stehen und eine kritische Rolle in unserer Gesundheitsversorgung spielen, angemessen zu honorieren. Diese Gehaltserhöhungen reflektieren nicht nur die wirtschaftlichen Realitäten, sondern stellen auch eine Investition in die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung dar. In einem Umfeld, das von schnellen Veränderungen und hohen Anforderungen geprägt ist, sind solche Fortschritte unerlässlich, um die Branche attraktiv und konkurrenzfähig zu halten. Indem man die Fachkräfte im pharmazeutischen Bereich unterstützt, stärkt man letztlich die gesamte Gesundheitsinfrastruktur und sorgt dafür, dass die Versorgungssicherheit auf einem hohen Niveau bleibt.
Vollständige EU-Integration: Italien und Griechenland schließen sich dem Fälschungsschutzsystem an
Am 9. Februar vollziehen Italien und Griechenland einen wichtigen Schritt in Richtung einer vereinheitlichten Medikamentensicherheit innerhalb der Europäischen Union, indem sie sich als letzte Mitgliedstaaten dem EU-weiten Fälschungsschutzsystem anschließen. Dieses System, das auf die Verifizierung der Echtheit von Arzneimittelpackungen abzielt, ist Teil der europäischen Fälschungsschutzrichtlinie, deren Umsetzung von allen EU-Staaten gefordert wird.
Deutschland hat mit der Initiative Securpharm bereits seit Jahren ein entsprechendes System implementiert, während Italien und Griechenland, die aufgrund bereits vorhandener nationaler Systeme eine verlängerte Übergangsfrist erhalten hatten, nun nachziehen. Ab diesem Stichtag müssen alle EU-Länder einheitliche Sicherheitsmerkmale und Verifizierungsmechanismen auf allen verschreibungspflichtigen Medikamentenpackungen anbringen.
In Griechenland ist die neu gegründete Hellenic Medicines Verification Organisation (HMVO) für die Implementierung zuständig. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein ständig zugängliches und benutzerfreundliches System zu entwickeln, das sie erfolgreich kurz vor der gesetzten Frist in Betrieb genommen hat. In Italien übernimmt diese Rolle die National Medicines Verification Organization Italia (NMVO), die neben der Verwaltung des nationalen Systems auch die Schnittstelle zur European Medicines Verification Organisation (EMVO) bildet. Diese Zusammenarbeit gewährleistet die reibungslose Integration in den EU-Hub, der als zentraler Knotenpunkt für den Datenaustausch dient.
Parallel zur EU betrachtet die Schweiz die Einführung eines vergleichbaren Systems. Das Schweizer Parlament hat temporäre Bestimmungen im Heilmittelgesetz verankert, die eine Überprüfung der Maßnahme im Frühjahr 2025 vorsehen. Als Vertragspartner der Medicrime-Konvention des Europarats seit 2019 verpflichtet sich die Schweiz dazu, den illegalen Handel mit Heilmitteln zu bekämpfen, was die Bedeutung der Umsetzung solcher Schutzsysteme unterstreicht.
Die vollständige Integration Italiens und Griechenlands in das europäische Fälschungsschutzsystem markiert einen entscheidenden Moment für die Medikamentensicherheit in der EU. Dieser Schritt ist nicht nur ein Zeugnis für die Kooperationsbereitschaft und technologische Anpassungsfähigkeit der Mitgliedstaaten, sondern auch ein starkes Signal an die Welt, dass Europa ernsthaft gegen die Bedrohung durch gefälschte Medikamente vorgeht. Die Etablierung eines einheitlichen Systems erleichtert den grenzüberschreitenden Austausch sicherer Medikamente und stärkt das Vertrauen der Bürger in das Gesundheitssystem der Union. Während die EU in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnimmt, steht die Schweiz vor der Entscheidung, diesem Weg zu folgen, was die Bedeutung einer umfassenden europäischen und sogar globalen Strategie zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen betont. Ein weiterer Aspekt, der nicht übersehen werden darf, ist die Notwendigkeit kontinuierlicher Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen, um mit den sich wandelnden Technologien und Methoden der Fälscher Schritt zu halten.
Apotheken als Pfeiler der Präventionsstrategie: Neue Dynamik im Impfstoffmarkt
In Deutschland zeichnet sich eine signifikante Veränderung in der Rolle der Apotheken ab, insbesondere im Kontext der Impfprävention gegen Krankheiten wie Influenza und Covid-19. Der Fortbildungskongress Pharmacon Schladming offenbarte, dass bereits ein Drittel der Apotheken aktiv Impfungen anbietet, ein Trend, der durch die politische Unterstützung weiter an Fahrt gewinnt. Die Schulung von fast 14.000 Apothekern und Apothekerinnen durch die Landesapothekerkammern seit 2020 verdeutlicht die systematische Vorbereitung der Branche auf erweiterte präventive Aufgaben.
Trotz eines Rückgangs der Covid-19-Impfungen im Jahr 2023, die dem globalen Trend entsprechen, zeigen die offiziellen Zahlen, dass die Influenza-Impfungen in Apotheken zunehmen. Zwischen Juli 2023 und Februar 2024 wurden insgesamt 97.200 Grippeimpfungen durchgeführt. Ein geplantes Gesetz zur Erweiterung der Impfbefugnisse in Apotheken wurde zwar durch das vorzeitige Ende der Ampel-Koalition gestoppt, doch die politische Bereitschaft, dieses Thema postwahl zu revitalisieren und Apotheken stärker in die Präventionsarbeit einzubeziehen, bleibt bestehen.
Der Bedarf an Impfungen steigt kontinuierlich, getrieben von der Ausweitung der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen von 20 auf 28 in den letzten 15 Jahren. Diese Zunahme bezieht sich nicht nur auf eine breitere Palette von Krankheiten, sondern auch auf spezifischere Indikationen. Nach Daten des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VFA) sind in Deutschland über 70 Impfstoffe zugelassen, mit einer Einführungsrate von durchschnittlich fünf neuen Impfstoffen jährlich seit der Jahrtausendwende.
Obwohl die Gesamtzahl der Impfverordnungen in den letzten Jahren stagniert, zeigt die starke Zunahme der Verordnungen während der Pandemie das gesteigerte Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung der Impfungen. Die Rolle der Apotheken könnte in diesem Kontext weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere wenn politische Initiativen nach den Wahlen neu belebt werden.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich, wie zentral Apotheken in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge geworden sind. Ihre Beteiligung am Impfmarkt ist mehr als nur eine Erweiterung ihrer Dienstleistungen; sie ist ein strategischer Schritt zur Stärkung der gesundheitlichen Infrastruktur. Während das politische Hin und Her manchmal bremsend wirkt, ist die klare Bereitschaft der Apotheken, in präventive Gesundheitsmaßnahmen zu investieren, eine positive Wendung. Sie stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, die Gesellschaft vor vermeidbaren Erkrankungen zu schützen. Angesichts der steigenden Anzahl von empfohlenen Impfungen und der kontinuierlichen Zulassung neuer Impfstoffe ist die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem wichtiger denn je. Ihre zunehmende Einbindung in die Impfstrategie verdient Anerkennung und Unterstützung, um eine umfassende und zugängliche Vorsorge für alle Bürger zu gewährleisten.
Paradigmenwechsel in der Onkologie: Apotheken als Schlüsselspieler in der Betreuung oraler Krebstherapien
Die Einführung oraler Antitumortherapeutika (OAT) markiert eine signifikante Veränderung in der Behandlung von Krebserkrankungen in Deutschland. Diese Medikamente, die Patienten als Tabletten oder Kapseln zu Hause einnehmen können, versprechen nicht nur eine verbesserte Lebensqualität durch größere Autonomie und Flexibilität in der Therapieführung, sondern erfordern auch eine intensive Auseinandersetzung und Verantwortung seitens der Betroffenen. Die potenziellen Risiken dieser Medikamente, die von Neben- und Wechselwirkungen bis hin zu komplexen Dosierungsvorgaben reichen, machen eine umfassende pharmazeutische Betreuung unerlässlich.
Mit der zunehmenden Zulassung neuer Krebsmedikamente hat sich die Rolle der Apotheken drastisch gewandelt. Sie sind nicht mehr nur Ausgabestellen für Medikamente, sondern fungieren zunehmend als zentrale Beratungs- und Betreuungsstellen, die eine kritische Schnittstelle in der onkologischen Versorgung darstellen. Diese Entwicklung wird durch gesetzliche Neuerungen unterstützt, die seit Mitte 2022 den Patienten bei der Erstverordnung von OATs einen Anspruch auf eine spezialisierte pharmazeutische Beratung zusichern. Diese gesetzliche Regelung hebt die Bedeutung der pharmazeutischen Fachkompetenz hervor und unterstreicht die Notwendigkeit, Apothekenpersonal entsprechend zu schulen und fortzubilden.
Die Herausforderungen, die sich aus dieser veränderten Rolle der Apotheken ergeben, sind vielschichtig. Einerseits müssen Apotheker eine präzise Medikationsanalyse durchführen, um Wechselwirkungen und Kontraindikationen rechtzeitig zu erkennen. Andererseits erfordert die Aufklärung über die korrekte Einnahme und mögliche Nebenwirkungen der OATs ein tiefes Verständnis der individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände der Patienten. Die Erstellung personalisierter Einnahmepläne, die Nutzung spezialisierter Datenbanken wie der Oralia-Datenbank der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie und die Bereitstellung von Informationsmaterial sind nur einige der Aufgaben, die in diesem Kontext an Bedeutung gewinnen.
Die Bedeutung der Apotheken in der Betreuung von Krebspatienten, die orale Antitumortherapien erhalten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Diese Verantwortung erfordert nicht nur ein umfassendes pharmakologisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen empathisch und patientenorientiert zu vermitteln. Apotheker stehen vor der Herausforderung, komplexe medizinische Inhalte verständlich zu erklären und dabei die emotionalen und psychologischen Aspekte der Krebsbehandlung nicht zu vernachlässigen.
Die kontinuierliche Fortbildung des Apothekenpersonals in onkologischer Pharmazie und patientenzentrierter Kommunikation ist daher essentiell. Die Apotheken sollten dabei nicht nur als Versorger, sondern als integraler Bestandteil des therapeutischen Teams angesehen werden, das eng mit Ärzten, Pflegepersonal und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeitet. Darüber hinaus ist eine stärkere Unterstützung durch den Gesetzgeber und die Gesundheitsorganisationen erforderlich, um die Apotheken in ihrer erweiterten Rolle zu stärken und sicherzustellen, dass sie die notwendigen Ressourcen und Informationen erhalten, um diese wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Die Implementierung von OATs stellt zweifellos einen Fortschritt in der personalisierten Medizin dar. Um jedoch deren volles Potenzial zu entfalten, muss der pharmazeutischen Betreuung und Beratung mehr Gewicht beigemessen werden. Eine adäquate Schulung und Ausstattung der Apotheken mit den notwendigen Werkzeugen und Informationen sind dabei unerlässlich, um eine hohe Therapiesicherheit und optimale Behandlungsergebnisse zu gewährleisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Einführung dieser fortschrittlichen Therapieformen nicht nur die Behandlungsmöglichkeiten erweitert, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessert.
Kontroverse um Piroxicam: Nutzen und Risiken eines verbreiteten Schmerzmittels
In der Welt der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) nimmt Piroxicam eine besondere Stellung ein. Bekannt für seine langanhaltende Wirkung, steht der Wirkstoff regelmäßig im Mittelpunkt von Diskussionen über seine Sicherheit und Effektivität. Piroxicam, das sowohl in oralen als auch in topischen Formen erhältlich ist, wird zur Behandlung chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Arthrose und Morbus Bechterew eingesetzt. Aufgrund seiner Fähigkeit, die Prostaglandin-Synthese durch die Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 zu unterdrücken, bietet es effektive Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
Trotz seiner Vorteile birgt Piroxicam signifikante Risiken, insbesondere für gastrointestinale Komplikationen. Dies hat dazu geführt, dass es oft als zweite Wahl hinter anderen NSAR wie Ibuprofen oder Diclofenac betrachtet wird, besonders bei Patienten mit bekannten Magen-Darm-Problemen. Die Anwendung des Medikaments erfordert eine sorgfältige Überwachung und in vielen Fällen die Begleittherapie mit Protonenpumpeninhibitoren, um das Risiko von Magengeschwüren zu minimieren.
Die Dosierung von Piroxicam muss präzise gehandhabt werden, mit einer maximalen Tagesdosis von 20 mg für Erwachsene und angepassten Dosen für ältere Menschen. Seine lange Halbwertszeit, die bis zu 80 Stunden betragen kann, macht es notwendig, die Dosis genau auf den individuellen Patienten abzustimmen, um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen sind umfangreich, insbesondere im Hinblick auf Schwangerschaft, bestehende Herz-, Leber- oder Nierenprobleme und bestimmte andere Medikamente, die das Blutungsrisiko erhöhen können. Zudem sollten Patienten, die an Diabetes leiden oder andere Medikamente einnehmen, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, besonders vorsichtig sein.
Die Debatte um Piroxicam wirft ein Schlaglicht auf eine größere Herausforderung im Umgang mit Schmerzmitteln. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit, effektive Schmerzlinderung zu bieten, auf der anderen die unerlässliche Verantwortung, die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Die entscheidende Frage ist nicht nur, wie wir Piroxicam sicherer machen können, sondern auch, wie wir in der medizinischen Gemeinschaft das Bewusstsein für seine Risiken schärfen und gleichzeitig Alternativen fördern können, die weniger Nebenwirkungen haben. Dies fordert von Ärzten, Pharmazeuten und Patienten gleichermaßen, gut informiert und vorsichtig zu sein. In einer Zeit, in der personalisierte Medizin immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte die pharmakogenetische Testung ein Weg sein, um individuelle Therapieansätze sicherer und effektiver zu gestalten. Piroxicam bleibt ein wirksames Medikament, doch sein Einsatz muss wohlüberlegt und gut überwacht erfolgen.
Neue Studie beleuchtet präventives Potenzial bekannter Medikamente gegen Demenz
In einer umfassenden Studie, veröffentlicht in "Alzheimer’s and Dementia: Translational Research & Clinical Interventions", untersucht ein Forschungsteam der University of Cambridge das präventive Potenzial bekannter Medikamente im Kampf gegen Demenz. Unter der Leitung von Dr. Benjamin R. Underwood und unterstützt durch Dr. Ilianna Lourida von der University of Exeter, analysierte das Team Gesundheitsdaten von über 130 Millionen Menschen, um den Effekt von Medikamenten wie Antibiotika, antiviralen Substanzen und Entzündungshemmern auf das Demenzrisiko zu erforschen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Medikamente, die ursprünglich für andere Erkrankungen zugelassen wurden, möglicherweise auch das Risiko für Demenz verringern können. Besonders Antibiotika, antivirale Medikamente und Impfstoffe, wie der BCG-Impfstoff gegen Tuberkulose, zeigen eine Verbindung zu einem reduzierten Demenzrisiko. Diese Entdeckung könnte die Hypothese unterstützen, dass manche Demenzfälle durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst werden.
Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen wurden ebenfalls mit einem geringeren Demenzrisiko in Verbindung gebracht. Dies stützt die Annahme, dass Entzündungsprozesse eine Schlüsselrolle in der Entwicklung kognitiver Störungen spielen könnten. Das Team hebt hervor, dass Gene, die das Risiko für Demenz erhöhen, oft Teil entzündlicher Signalwege sind.
Allerdings sind die Ergebnisse nicht einheitlich. Während einige Studien zeigen, dass Blutdrucksenker und Antidepressiva das Demenzrisiko senken können, verbinden andere sie mit einem erhöhten Risiko. Dr. Lourida betont, dass eine Assoziation zwischen einem Medikament und verändertem Demenzrisiko nicht notwendigerweise auf eine direkte kausale Beziehung hinweist. Sie warnt davor, Medikamente ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt zu wechseln.
Diese Studie bietet wichtige Einsichten und legt den Grundstein für zukünftige Forschungen, die darauf abzielen, bekannte Medikamente gezielt für die Prävention von Demenz einzusetzen. Sie illustriert das Potenzial des Repurposing-Ansatzes in der Medizin, bei dem bereits zugelassene Medikamente für neue therapeutische Zwecke verwendet werden.
Die neueste Forschung aus Cambridge ist ein Beleg dafür, dass unsere bestehende Medikamentensammlung noch unentdeckte Potenziale birgt. Das Konzept des Repurposing ist nicht neu, aber seine Anwendung auf neurodegenerative Krankheiten wie Demenz könnte bahnbrechend sein. Während die Studie hoffnungsvolle Ansätze zeigt, ist sie auch ein klares Zeichen dafür, dass die medizinische Forschung komplex und voller Variablen ist. Die Diskrepanz in den Ergebnissen verschiedener Studien zu Medikamentenklassen wie Blutdrucksenkern und Antidepressiva zeigt, dass weitere, tiefgreifende Untersuchungen nötig sind. Solche Forschungen sind essentiell, um sicherzustellen, dass Behandlungen nicht nur effektiv, sondern auch sicher sind. Der Weg von der Forschung bis zur klinischen Anwendung ist lang und dornig, aber jedes Stück neues Wissen bringt uns dem Ziel näher, Demenz nicht nur zu behandeln, sondern möglicherweise auch zu verhindern.
Grippealarm in deutschen Schulen: Welle akuter Erkrankungen fordert das Bildungssystem
Die Grippesaison hat Deutschland fest im Griff und betrifft insbesondere Schulkinder im Alter von fünf bis 14 Jahren, wie aus einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Für die Woche vom 27. Januar bis zum 2. Februar wurden rund 17.180 Fälle von akuten Atemwegserkrankungen pro 100.000 Kinder dieser Altersgruppe gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr, wo die Zahl bei 13.810 lag, zeigt sich ein deutlicher Anstieg.
Die Zahl der schweren Verläufe hat sich seit dem Jahreswechsel drastisch erhöht. RKI-Statistiken belegen, dass sich diese mehr als verdreifacht haben. Rund 70 Prozent der hospitalisierten Kinder wurden wegen Grippe ins Krankenhaus eingeliefert, was die erhebliche Belastung des Gesundheitssystems unterstreicht.
Parallel dazu ist die Zahl der Arztbesuche in der betroffenen Altersgruppe gestiegen. Vergangene Woche mussten rund 5.150 von 100.000 Kindern medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Dies führt nicht nur zu einer Mehrbelastung der Gesundheitsdienste, sondern hat auch spürbare Auswirkungen auf den Schulbetrieb.
Laut Stefan Düll, Gymnasialschulleiter und Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, führt der hohe Krankenstand dazu, dass in vielen Klassen durchschnittlich zwei bis drei Schüler fehlen. Auch Lehrpersonal ist zunehmend betroffen, was regelmäßig zu Unterrichtsausfällen führt, besonders in Randstunden und bei älteren Jahrgängen.
Die aktuelle Lage stellt eine erhebliche Herausforderung für Schulen und Bildungseinrichtungen dar und fordert flexible Reaktionsmechanismen, um den Bildungsprozess unter diesen schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Die diesjährige Grippewelle legt die Schwachstellen unseres Bildungs- und Gesundheitssystems offen. Während der akuten Phasen solcher Epidemien wird deutlich, wie wichtig eine robuste Infrastruktur ist, die in der Lage ist, auch unter Belastung zu funktionieren. Schulen sind nicht nur Lernorte, sondern auch soziale Knotenpunkte, an denen sich Krankheiten schnell ausbreiten können. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, präventive Maßnahmen und Notfallpläne zu etablieren, die eine kontinuierliche Bildung gewährleisten können, ohne die Gesundheit der Schüler oder Lehrkräfte zu gefährden. Die aktuelle Situation sollte als Weckruf dienen, um in diese Systeme zu investieren und sie widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Krisen zu machen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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