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  • 16.07.2025 – Prominenz ersetzt keine Nähe, Cannabis keine Versorgung, Beratung keine Partnerschaft
    16.07.2025 – Prominenz ersetzt keine Nähe, Cannabis keine Versorgung, Beratung keine Partnerschaft
    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Wenn Werbung heilberufliche Integrität ersetzt, Cannabis-Plattformen eskalieren und Banken Apotheken mit Zinsmodellen binden, braucht d...

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ApoRisk® Nachrichten - SICHERHEIT:


SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Prominenz ersetzt keine Nähe, Cannabis keine Versorgung, Beratung keine Partnerschaft

 

Wie Rx-Werbung Vertrauen verspielt, Plattformregeln Gesundheit sichern und Banker Apothekern Fallstricke legen

Apotheken-News: Bericht von heute

Wenn Günther Jauch öffentlich für Rx-Boni wirbt, Cannabis-Plattformen massenhaft digitale Rezepte ausstellen und Apothekeninhaber in jahrzehntealten Bankverträgen auf versteckte Zinsfallen stoßen, wird deutlich, wie dramatisch das Vertrauensgleichgewicht im Gesundheitssystem ins Wanken geraten ist, denn wo Prominenz heilberufliche Integrität ersetzt, Versandhandel regulatorische Grauzonen nutzt und Finanzberatung sich hinter Provisionsmodellen verschanzt, droht eine schleichende Aushöhlung jener Strukturen, die Versorgung, Verantwortung und wirtschaftliche Stabilität sichern sollten, gleichzeitig zeigt der Anstieg cannabisbedingter Psychosen, wie schnell medizinische Verantwortung in Marktlogik zerfällt, während Generation-Z-Beschäftigte in Apotheken unter psychischen Belastungen leiden und der Appell an generationenübergreifende Führungsmodelle dringlicher denn je wird, flankiert von Betrugsversuchen auf Basis fingierter Markenzugehörigkeit und einer gesellschaftlichen Schieflage, in der Nähe, Kompetenz und rechtzeitige Aufklärung nicht mehr optional, sondern systemerhaltend sind – für ein Gesundheitssystem, das ethisch funktioniert, wirtschaftlich trägt und sozial verbindet.


Günther Jauch ist für vieles bekannt – für kluge Fragen, sympathisches Auftreten und ein gewisses Maß an öffentlichkeitswirksamer Verlässlichkeit. Dass er nun in einer prominent platzierten Fernsehwerbung für Shop Apotheke einsteht, mag auf den ersten Blick wie ein Coup erscheinen. Doch bei näherer Betrachtung wirkt das Schauspiel verstörend. Denn es geht nicht um Schokolade oder Versicherungen, sondern um verschreibungspflichtige Medikamente – um Vertrauen, Verantwortung, Versorgungssicherheit. Der gezielte Einsatz von Prominenz zur Imagepolitur eines Versenders, der mit Rx-Boni um Kunden wirbt, wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern stellt auch das Prinzip der heilberuflichen Integrität zur Disposition. Dabei ist der Markt keineswegs so klar verteilt, wie es die Sendezeit suggerieren mag. Plattformen wie Gesund.de, die auf Vor-Ort-Apotheken setzen, verzeichnen stabile oder wachsende Umsätze, während der Rx-Bereich bei den großen Versandhändlern trotz millionenschwerer Kampagnen weit hinter den Erwartungen bleibt. Der Trend zeigt: Nähe schlägt Boni, wenn Kompetenz spürbar ist.

Diese Erkenntnis wird umso relevanter, wenn man sie in das derzeit hitzige Umfeld rund um das geplante Cannabis-Versandverbot einbettet. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat angekündigt, die Auswüchse digitaler Plattformen, auf denen ärztliche Cannabis-Rezepte ohne realen Kontakt ausgestellt werden, rechtlich zu unterbinden. Auch der Versand von Cannabisblüten soll generell verboten werden. Für viele Plattformbetreiber bedeutet das faktisch das Ende ihres Geschäftsmodells. Entsprechend laut fallen die Warnungen aus: von drohendem Versorgungschaos ist die Rede, von einem Rückfall in analoge Zeiten, von unzumutbaren Belastungen für Arztpraxen. Doch bei nüchterner Betrachtung geht es nicht um technische Rückschritte, sondern um eine Rückführung des Versorgungsprozesses in heilberufliche Verantwortung. Die Trennung von Diagnostik, Rezeptausstellung, Beratung und Abgabe mag digital effizient erscheinen, sie ist aber mit realen Risiken verbunden – für Patienten ebenso wie für das Vertrauen in die Institutionen der Gesundheitsversorgung.

Denn die Zahlen sprechen für sich. Laut einer aktuellen Hochrechnung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH befanden sich im letzten Jahr rund 250.500 Menschen wegen cannabisbedingter psychischer Störungen in ärztlicher Behandlung. Das entspricht einem Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Genannt werden akute Rauschzustände, schädlicher Gebrauch, Entzugssymptome, Psychosen und Abhängigkeit. Diese Entwicklungen sprechen eine deutliche Sprache: Cannabis ist kein Wellnessprodukt, sondern ein potenter Wirkstoff mit hohem psychiatrischem Eskalationspotenzial. Wenn therapeutische Anwendungen durch digitalisierte Schnellrezepte inflationär werden, drohen sich Einzelfälle zu Mustern zu verdichten. Genau deshalb ist es legitim – ja notwendig –, klare Rahmenbedingungen zu setzen, die einer Kommerzialisierung medizinischer Verantwortung Einhalt gebieten.

Auch an anderer Stelle zeigt sich, wie tief der Vertrauensverlust reichen kann, wenn institutionelle Nähe zur Fassade wird. Der Bankenmarkt wirbt seit Jahren mit der Formel von Kompetenz und Partnerschaft – doch gerade in beratungsintensiven Bereichen wie Apothekenfinanzierungen erweist sich dieses Versprechen oft als hohl. Zahlreiche Apothekerinnen und Apotheker berichten von intransparenten Vertragsgestaltungen, falsch berechneten Darlehenszinsen und provisionsgetriebenen Vertriebsmodellen, die nicht dem Interesse der Kunden dienen, sondern der Marge der Bank. Wer einen Blick in die Finanzierungsakten der 1990er- und 2000er-Jahre wirft, stößt auf endfällige Darlehen, Tilgungssurrogate, Strukturierungen mit Lebensversicherungen oder Bausparverträgen – und auf ein System, das auf maximalen Vertriebserfolg statt auf langfristige Solidität ausgelegt war.

Für den gelernten Banker Matthias Krenek ist dieses System nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein weiterhin wirksames Risikofeld. Gemeinsam mit spezialisierten Anwälten hat er in den vergangenen Jahren eine beachtliche Zahl an Schadensersatzansprüchen erfolgreich durchgesetzt – stets zugunsten der Apothekeninhaber, stets mit Rückgriff auf falsch berechnete Vertragsklauseln. Besonders gefährlich sind solche Altverträge für Inhaber, die sich dem Ruhestand nähern: Ein plötzlicher Kapitaldienstsprung oder ein fehlender Exitplan kann schnell zur existenziellen Bedrohung werden. Die Fehler von damals wirken nach – es sei denn, sie werden aktiv korrigiert. Kreneks Botschaft ist klar: Wer jetzt handelt, kann Verluste begrenzen. Wer schweigt, riskiert sein Vermögen.

Noch schärfer zeigt sich die Dimension des Vertrauensverlusts in einer Parallelentwicklung: Immer häufiger warnen große Unternehmen wie Bayer vor gezielten Betrugsversuchen gegenüber Apotheken. Über gefälschte E-Mails und Anrufe geben sich Kriminelle als Dienstleister aus, die im Auftrag des Konzerns Bankdaten verifizieren wollen. Der Stil: professionell, seriös, höflich. Die Wirkung: potenziell ruinös. Die Täter nutzen die systemische Überlastung und das gestiegene Sicherheitsvertrauen gegenüber Marken aus – und setzen dort an, wo Routine Verwaltungsblindheit erzeugt hat. Für Apotheken ist das mehr als ein digitaler Zwischenfall: Es ist ein Angriff auf ihre ökonomische und reputative Grundlage. Wer nicht sofort reagiert, zahlt mit Daten, Geld oder Ansehen. Und genau deshalb sind nicht nur technische, sondern auch organisatorische Schutzstrukturen unverzichtbar.

Parallel verdichten sich soziale Spannungen, die das System ebenfalls unter Druck setzen. Eine Studie der DAK-Gesundheit zeigt, wie stark die sogenannte Generation Z unter psychischen Belastungen leidet. Es geht nicht mehr nur um subjektives Unwohlsein, sondern um manifeste depressive Symptome, die das Arbeitsleben erschweren. Die Ursachen liegen tief: Pandemieerfahrung, soziale Entkoppelung, Leistungsdruck und Werteverschiebung. Besonders Apotheken, die traditionell familiengeführt sind, stehen hier vor einer doppelten Herausforderung. Zum einen müssen sie jungen Mitarbeitenden Halt, Struktur und Perspektive bieten – zum anderen dürfen sie den Generationenkonflikt im eigenen Team nicht unterschätzen. Denn wo ältere Jahrgänge Stabilität suchen und Bindung schätzen, fordern jüngere Flexibilität, Teilhabe und Sinn. Wenn das nicht vermittelt wird, zerreißt es die Belegschaft von innen.

Die Lösung liegt nicht im Rückzug, sondern in der Öffnung. Apotheken, die generationengemischte Teams bewusst fördern, berichten von höherer Resilienz, besserem Wissensfluss und größerer Loyalität. Doch das verlangt Führung – nicht im klassischen Sinn von Anweisung, sondern im Sinne von Beziehung. Andreas Storm, Vorstand der DAK, bringt es auf den Punkt: „Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams.“ Wer heute nicht nur Arzneimittel, sondern auch Arbeitsräume bereitstellt, schafft Gesundheit auf mehreren Ebenen – medizinisch, sozial, strukturell.

Es ist diese Verbindung aus strukturellen, psychologischen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren, die den Apothekenmarkt der Gegenwart prägt – und die zugleich neue Antworten fordert. Die einfache Gleichung „Online gleich günstig gleich gut“ greift zu kurz. Zu viele Entwicklungen zeigen, dass Versorgung kein Versandgut ist, Vertrauen kein Werbeversprechen und Beratung keine kalkulierbare Provision. Die gesundheitspolitische Auseinandersetzung um Rx-Boni, Cannabis-Plattformen und digitale Rezeptmodelle muss deshalb nicht nur rechtlich, sondern auch ethisch geführt werden. Sie braucht klare Regeln, aber auch klare Werte. Wer Prominenz zur Legitimation nutzt, gefährdet die Glaubwürdigkeit. Wer ärztliche Diagnosen automatisiert, gefährdet die Patienten. Und wer Apotheken mit intransparenten Finanzmodellen bindet, gefährdet ihre wirtschaftliche Existenz.

Die Stärke des Apothekensystems liegt nicht in der Lautstärke seiner Werbung, sondern in der Tiefe seines Vertrauens. Dieses Vertrauen wird derzeit an vielen Fronten angegriffen – durch Versender, durch Plattformen, durch Beratungsillusionen. Doch es lässt sich verteidigen: mit Struktur, mit Verantwortung, mit Nähe. Nur dann gilt auch künftig, was viele gerade zu verlieren scheinen – dass Gesundheit kein Markt ist wie jeder andere, sondern ein Versprechen, das nur erfüllt wird, wenn man es nicht dem Kalkül überlässt.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Denn am Ende geht es nicht um Boni oder Banken, nicht um Blüten oder Bilanzen – sondern um die einfache Frage, wem wir in einer komplexen Welt noch glauben können. Eine Apotheke ist kein Ort der Reklame, sondern ein Versprechen im Raum. Wer es verspielt, verliert mehr als Kundschaft – er verliert Bedeutung. Und wer es verteidigt, muss mehr bieten als Medikamente – er muss Haltung zeigen. In Zeiten, in denen Vertrauen handelbar wird, Rezepte klickbar und Beratung verrechenbar, braucht es keine neue Technologie, sondern ein neues Bewusstsein für das, was bleibt, wenn der Bildschirm schwarz wird und das Gespräch beginnt. Gesundheit entsteht nicht im System, sondern im Moment – und wer diesen Moment schützt, schützt mehr als einen Beruf. Er schützt das Gemeinwesen selbst.

 

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