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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekenbranche steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Die Gedisa, digitale Tochtergesellschaft der Apothekenverbände, belastet Apotheken weiterhin mit Millionenaufwand, während die ABDA die Politik unter Druck setzt, um Skonti wiederzuzulassen und mehr Flexibilität bei Medikamentenengpässen zu schaffen. In den Niederlanden kämpfen Apothekenangestellte mit Streiks für bessere Arbeitsbedingungen, während in Deutschland das E-Rezept und die elektronische Patientenakte Fortschritte machen, aber der Reformstau in anderen Bereichen die Gesundheitsversorgung hemmt. Gleichzeitig sorgt der Datenschutz-Skandal rund um die Shop Apotheke für Aufsehen, und die steigenden Pflegekosten stellen Apotheker vor finanzielle Herausforderungen. Auch Naturkatastrophen wie das Hochwasser in Niederösterreich verdeutlichen, wie wichtig eine ausreichende Notfallvorsorge ist. Doch trotz dieser Belastungen gibt es auch Hoffnung: Die politische und gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Apotheken und der digitalen Gesundheitsversorgung bleibt spannend.
Die Gedisa, die digitale Tochtergesellschaft der Apothekenverbände, steht weiterhin im Fokus intensiver finanzieller Unterstützung durch die Apotheken. Seit drei Jahren fließen Millionen von Euro in den Aufbau und die Entwicklung digitaler Services, die den Apothekenbetrieb modernisieren und erleichtern sollen. Doch nach der geplanten Anschubphase wird deutlich, dass die Gedisa weiterhin zu einer finanziellen Belastung für die Apothekenbetreiber wird. Am 9. Dezember soll eine endgültige Entscheidung darüber getroffen werden, wie es mit der Gedisa weitergeht, aber der allgemeine Tenor lässt darauf schließen, dass die finanzielle Unterstützung durch die Apotheken nicht so schnell enden wird. Dies wirft Fragen zu den langfristigen Kosten und der Rentabilität digitaler Infrastruktur im Apothekensektor auf, die trotz der Vorteile eine massive finanzielle Herausforderung für kleinere und unabhängige Apotheken darstellt.
In dieser angespannten wirtschaftlichen Lage erhöht die ABDA den Druck auf die Politik. Im Zuge der Beratungen zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), das voraussichtlich nicht mehr in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird, nutzt die Standesvertretung die verbleibende Zeit, um ihre Forderungen klar zu formulieren. Besonders im Fokus stehen dabei die Wiedereinführung von Skonti und die Erweiterung der Befugnisse für Apotheken, flexibler auf Medikamentenengpässe reagieren zu können. Diese Forderungen sind Ausdruck der wachsenden Frustration der Apothekenbetreiber, die sich im Wettbewerb mit Online-Apotheken und den zunehmenden Engpässen bei der Arzneimittelversorgung zunehmend benachteiligt sehen. Eine schnelle politische Lösung scheint jedoch in weiter Ferne, was die Unsicherheit weiter anheizt.
Währenddessen kämpfen die Apothekenangestellten in den Niederlanden um bessere Arbeitsbedingungen. Nach monatelangen Streitigkeiten um Lohnerhöhungen und verbesserte Arbeitsbedingungen traten die Angestellten am Dienstag landesweit in den Streik. In fast allen Regionen blieben die öffentlichen Apotheken geschlossen, wobei nur eine Notfallapotheke pro Region für dringende Fälle zur Verfügung stand. Der zentrale Protest in Den Haag zog rund 10.000 Demonstrant*innen an, die vehement auf ihre Forderungen aufmerksam machten. Die Streiks werfen ein Schlaglicht auf die prekären Arbeitsbedingungen und die wachsende Unzufriedenheit der Mitarbeiter im Gesundheitssektor, die durch die stetig steigenden Anforderungen an die Apothekenbetriebe noch verstärkt werden.
In Deutschland hingegen fordern die SPD-Politikerinnen Sabine Dittmar und Dr. Bärbel Kofler mehr Bewegung in der digitalen Gesundheitsversorgung. Trotz der Fortschritte beim E-Rezept und der elektronischen Patientenakte (ePa) gibt es in vielen anderen Bereichen einen Reformstau, der ernsthafte Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung haben könnte. Besonders in der Notfallversorgung und den Apothekenstrukturen sehen die Politikerinnen dringenden Handlungsbedarf. Der digitale Fortschritt in der Gesundheitsversorgung steht und fällt jedoch mit der politischen Unterstützung und der Bereitschaft, notwendige Reformen zügig umzusetzen. Der Stillstand in anderen Bereichen stellt daher eine bedeutende Hürde für eine zukunftsfähige und patientenorientierte Versorgung dar.
Auch international gibt es Entwicklungen, die sich auf die Apotheken auswirken. Seit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA ist die Nachfrage nach Notfallverhütungspillen stark angestiegen. Anbieter berichten von außergewöhnlich hohen Verkaufszahlen, die sich in den Tagen nach dem Wahlsieg regelrecht vervielfachten. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Apotheken, die immer häufiger mit einer verstärkten Nachfrage nach bestimmten Medikamenten konfrontiert werden, was wiederum zusätzliche logistische Herausforderungen mit sich bringt.
In Deutschland sorgt die Diskussion um den E-Rezept-Bonus für Missverständnisse. Eine Kundin forderte in einer Apotheke einen Rabatt von 10 Euro für die Einlösung ihres digitalen Rezepts, was sie online gesehen hatte. Die Apothekerin musste der Kundin erklären, dass dieser Rabatt in Vor-Ort-Apotheken nicht möglich ist. Dieser Vorfall verdeutlicht die zunehmenden Probleme im Wettbewerb zwischen stationären Apotheken und Online-Apotheken, die von immer mehr Apothekenkunden als flexibler und preiswerter wahrgenommen werden.
Ein weiterer kontroverser Fall betrifft die Weitergabe von persönlichen Daten an die Shop Apotheke. In einer aktuellen Diskussion unter Apothekern sorgt die Frage, wie persönliche Informationen über die Grenze hinweg gelangen und warum dies ohne ausdrückliche Zustimmung geschieht, für Aufsehen. Besonders brisant ist der Fall eines Apothekers, dessen sensible Daten offenbar ohne seine Zustimmung an einen niederländischen Anbieter weitergegeben wurden. Dieser Vorfall könnte schwerwiegende datenschutzrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn sich der Verdacht auf eine unrechtmäßige Weitergabe von Gesundheitsdaten bestätigt.
Die steigenden Pflegekosten stellen auch Apotheker vor Herausforderungen. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt häufig nur die Grundversorgung, und ohne private Vorsorgemaßnahmen müssen Apotheker mit hohen Eigenanteilen rechnen, die schnell zu einer finanziellen Belastung werden können. Angesichts der Unsicherheit in der sozialen Absicherung für Selbstständige ist eine private Pflegezusatzversicherung besonders wichtig, um Versorgungslücken im Alter zu vermeiden. Diese Thematik wird für Apotheker, die oft keine staatliche Rentenabsicherung haben, zunehmend zu einer finanziellen Priorität.
Zu den jüngsten Naturkatastrophen gehört das verheerende Hochwasser, das die Tullnerfeld-Apotheke in Niederösterreich im September zerstörte. Die Inhaberin musste schmerzlich feststellen, dass ihre Notfallvorkehrungen unzureichend waren. Der Betrieb musste für mehr als eine Woche eingestellt werden, während die Apotheke notdürftig repariert wurde. Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig es für Apotheker ist, umfassende Notfallpläne zu haben, die auf extreme Ereignisse wie Naturkatastrophen vorbereitet sind.
Die derzeitige Lage in der Apothekenbranche lässt sich als eine Mischung aus zunehmendem finanziellen Druck und tiefgreifenden Herausforderungen auf mehreren Ebenen beschreiben. Die Gedisa, die als Hoffnungsträgerin in der Digitalisierung gilt, stellt sich zunehmend als finanzielle Belastung dar. Die Unsicherheit über die Zukunft der digitalen Infrastruktur wird von den Apothekenbetreibern zunehmend als Problem wahrgenommen. Dies ist besonders bedenklich, da die Apotheken bereits unter den wachsenden Anforderungen des Wettbewerbs und der wirtschaftlichen Belastungen zu leiden haben.
Die ABDA fordert zu Recht politische Unterstützung, doch die Fortschritte sind nach wie vor langsam. Insbesondere die Flexibilität bei Medikamentenengpässen und die Wiedereinführung von Skonti könnte den Apotheken eine dringend benötigte Erleichterung verschaffen. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Digitalisierung des Gesundheitssystems in Deutschland zwar voranschreitet, aber noch viele Lücken und Widerstände bestehen, die dringend überwunden werden müssen.
Die Streiks der niederländischen Apothekenangestellten sowie die Missstände im internationalen Datenschutz unterstreichen die globalen Dimensionen der Herausforderungen, vor denen Apotheken stehen. Diese Probleme betreffen nicht nur die Arbeitsbedingungen und den Datenschutz, sondern auch die Versorgungssicherheit und das Vertrauen der Patienten in die Apotheken.
Insgesamt wird deutlich, dass die Apothekenbranche in einem Umbruch steckt, der sowohl Risiken als auch Chancen birgt. Die finanziellen und strukturellen Hürden erfordern ein neues, flexibles Denken in der Politik und Wirtschaft, um die Apotheker in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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