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  • 06.11.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versorgungssicherheit, Altersvorsorge und digitale Hürden
    06.11.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versorgungssicherheit, Altersvorsorge und digitale Hürden
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken in Deutschland stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die ihren Alltag und ihre wirtschaftliche Zukunft grundlegend verändern...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versorgungssicherheit, Altersvorsorge und digitale Hürden

 

Wachsende Kosten, Fachkräftemangel und Digitalisierung zwingen Apotheken zu neuen Strategien für eine stabile Zukunft

Apotheken in Deutschland stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die ihren Alltag und ihre wirtschaftliche Zukunft grundlegend verändern. Steigende Betriebskosten, zunehmende Bürokratie und der Fachkräftemangel treffen die Branche hart und erschweren die Versorgung – besonders in ländlichen Gebieten, wo Apotheken oft die einzige Anlaufstelle für die Gesundheitsversorgung darstellen. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte wachsen zudem die Anforderungen an den digitalen Schutz und die technische Infrastruktur, während die Online-Konkurrenz und die Suche nach alternativen Vorsorgemodellen den wirtschaftlichen Druck auf die Betreiber verstärken. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach präventiven Gesundheitsmaßnahmen: Die Rückkehr zu exzessivem Alkoholkonsum unter jungen Menschen, die Schulungsbedarfe im Umgang mit medizinischen Geräten wie Inhalatoren und die geplante Marktrücknahme von Humaninsulin bringen neue Herausforderungen. Doch auch innovative Ansätze gewinnen an Bedeutung. So bieten ETFs und Gold-Aktien neue Möglichkeiten der finanziellen Vorsorge, und Modelle wie die „Apotheke mit Kita“ zeigen, wie Apotheken ihre Attraktivität als Arbeitgeber durch familienfreundliche Strukturen steigern können.

 

Apotheke als Altersvorsorge: Die Zeiten des sicheren Ruhestands sind vorbei

Apotheken galten lange Zeit als sichere Altersvorsorge. Doch für Betreiber hat sich das Bild gewandelt. Der wirtschaftliche Druck nimmt zu, bedingt durch steigende Betriebskosten, sinkende Margen und eine hohe Abhängigkeit von staatlichen Vorgaben. Eine Apotheke zu führen, bedeutet heute nicht mehr automatisch, eine lukrative Altersvorsorge zu besitzen. Vielmehr stehen viele Betreiber vor der Herausforderung, alternative Vorsorgemodelle und zusätzliche Einkommensquellen zu finden.

Hauptursache für die veränderte Situation ist der Kostendruck, den viele Apotheken nicht mehr aus eigener Kraft kompensieren können. Hinzu kommen politische und regulatorische Entscheidungen, die wirtschaftlichen Spielraum weiter einengen. Das Apothekenhonorar ist seit Jahren weitgehend unverändert, während die Kosten für Personal, Miete und Energie kontinuierlich steigen. Neue Gesetze und Reformen, wie das Apothekenreformgesetz (ApoRG), machen den Betrieb und das Management anspruchsvoller und risikoreicher.

Angesichts der Umstände müssen Betreiber zunehmend darauf achten, ihre Finanzen langfristig abzusichern. Neben klassischen Sparanlagen wird verstärkt über betriebliches Investment und alternative Absicherungen nachgedacht. Apothekerverbände raten zudem, rechtzeitig einen detaillierten Vorsorgeplan zu entwickeln und dabei auch externe Expertise hinzuzuziehen, um eine nachhaltige Altersvorsorge aufzubauen.

Die Apotheke als Altersvorsorge hat ihre Attraktivität verloren. Für heutige Betreiber reicht es nicht mehr, die Jahre bis zur Rente abzuwarten und darauf zu hoffen, den Betrieb eines Tages mit Gewinn zu verkaufen. Die Realität sieht düsterer aus: Finanzielle Unsicherheiten und eine ungewisse Zukunft machen den Beruf des Apothekers zunehmend unattraktiv für die junge Generation. Wer heute in die Apotheke investiert, muss vor allem unternehmerisch denken und sich aktiv um alternative Einkommensquellen kümmern.

Der Ruf nach mehr Unterstützung durch die Politik wird lauter, doch bisherige Reformen haben eher zusätzliche Hürden geschaffen. Die Berufsausübung erfordert heute ein neues Maß an betriebswirtschaftlichem Geschick und Weitsicht, das den klassischen Apothekenbetrieb weit übersteigt. Die Herausforderung für die Branche wird sein, sich diesen Anforderungen anzupassen und gleichzeitig die langfristige Existenz der Apotheken zu sichern.

 

Apothekensterben in Deutschland: Zwischen Bürokratie, Fachkräftemangel und Online-Konkurrenz

Das „Apothekensterben“ in Deutschland sorgt zunehmend für Schlagzeilen. Im Rahmen einer RTL-Berichterstattung wurde das Thema in den Morgenformaten „Punkt 6“, „Punkt 7“ und „Punkt 8“ aufgegriffen, wobei die Reporterin Madeline Zilch einen umfassenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen für die Apothekenlandschaft bot. Die Probleme reichen von steigenden Kosten über den Fachkräftemangel bis hin zur Konkurrenz durch Online-Anbieter – eine Entwicklung, die vor allem in ländlichen Gebieten spürbar ist. RTL stellt klar, dass das Thema weitreichendere Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung und den sozialen Zusammenhalt hat, als vielen vielleicht bewusst ist.

Laut Zilch kommt auf 5.000 Bürger im Durchschnitt eine Apotheke. Die Gründe für die sinkende Apothekenzahl seien vielfältig, wobei Versandapotheken und Online-Anbieter zwar eine Rolle spielen, jedoch keineswegs den Hauptgrund ausmachen. Vielmehr steht der stationäre Apothekenbetrieb unter einem immensen Kostendruck. So stiegen die Personalkosten in Apotheken um etwa 40 Prozent, während die Honoraranpassungen für Apothekenleistungen in den letzten zehn Jahren lediglich bei rund zehn Prozent lagen. Zilch weist darauf hin, dass dieser finanzielle Missstand in Verbindung mit einer zunehmenden Bürokratie und intensiven Zusammenarbeit mit Arztpraxen und Krankenkassen zu einem deutlichen Attraktivitätsverlust des Berufs führt. Der Nachwuchs bleibt aus, und die Folgen sind auch für die verbleibenden Apotheken spürbar.

Für das Publikum besonders ernüchternd: Die Vorstellung, dass Apotheken früher „wie eine Lebensversicherung“ galten, scheint angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre kaum noch realistisch. Eine Infografik auf RTL veranschaulichte die rückläufige Zahl der Apotheken zwischen 2016 und 2023 in verschiedenen Regionen, sowohl in ländlichen Gebieten als auch in Städten. Die Aussagen der befragten Apothekenbetreiber verdeutlichen die Dramatik dieser Entwicklung. So berichtet Anne-Kathrin Haus von der Corvinus-Apotheke in Colbitz, dass die Schließung benachbarter Apotheken zu erheblichen Mehrbelastungen führt. Dr. Hannes Müller von der Römer-Apotheke in Haltern am See schildert zudem die zusätzlichen bürokratischen Hürden, die dem Betrieb im Weg stehen und oft zu einer Zerreißprobe für das Personal werden.

Ein weiterer Aspekt, der in den RTL-Morgenformaten thematisiert wird, ist die wachsende Bedeutung von Online-Apotheken. Während Zuschauer aus urbanen Regionen wie Schwerin und Mönchengladbach berichten, dass die Versorgungslage dort zufriedenstellend ist, meldete sich eine Zuschauerin aus dem ländlichen Raum zu Wort. In ihrer Umgebung gibt es nur noch eine Apotheke, die die Versorgung der umliegenden Ortschaften abdeckt. Gerade für Menschen in abgelegenen Gegenden könnten Online-Apotheken eine Alternative darstellen. RTL weist darauf hin, dass solche Anbieter von Stiftung Warentest bereits untersucht wurden und sich herausstellte, dass die Preise häufig mit denen stationärer Apotheken vergleichbar sind. Zilch regt in diesem Zusammenhang an, Vergleichsportale zu nutzen, da Online-Angebote oftmals nicht teurer seien als vor Ort.

In einem internationalen Vergleich wird die deutsche Apothekenstruktur ebenfalls kritisch betrachtet. So kommt Deutschland mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner im EU-Ranking nur auf Platz 20 von 27. Länder wie die Niederlande sind hier deutlich besser aufgestellt, was auch darauf zurückzuführen ist, dass dort bestimmte Arzneimittel wie Schmerzmittel oder Hustensäfte in Supermärkten verkauft werden. Dies ist in Deutschland gesetzlich nicht erlaubt, da Apotheken als kompetente Anlaufstellen für individuelle Beratung gelten. Allerdings entgegnet Zilch, dass auch Online-Apotheken durchaus Beratungsoptionen bieten, etwa in Form von Videos oder Chats.

Apothekenbetreiber in Deutschland müssen sich zunehmend strategisch aufstellen, um in diesem komplexen Marktumfeld bestehen zu können. Die Herausforderungen durch steigende Betriebskosten, die Konkurrenz durch Versandapotheken und gesetzliche Hürden verlangen gezielte Maßnahmen. Neben einer Optimierung der Betriebsabläufe und einer möglichen Fokussierung auf individuelle Serviceleistungen könnte auch eine verstärkte Digitalisierung zur Entlastung beitragen, so die Einschätzung von Experten. Dabei müssen jedoch auch die Bedürfnisse der älteren Kundschaft berücksichtigt werden, für die Online-Alternativen häufig schwer zugänglich sind.

Die Situation der Apotheken in Deutschland spiegelt die Herausforderungen wider, die mit einem tiefgreifenden Wandel in der Gesundheitsbranche einhergehen. Während Apotheken traditionell als erste Anlaufstelle für medizinische Beratung galten, hat sich das Bild in den letzten Jahren stark verändert. Ein Netzwerk von Apotheken in Wohnortnähe, das früher eine Selbstverständlichkeit war, weicht zunehmend einer Versorgungslücke – besonders in ländlichen Gebieten. Diese Entwicklung ist alarmierend, denn Apotheken sind mehr als nur Verkaufsstellen für Medikamente. Sie bieten niederschwellige Beratung und persönliche Ansprache, die für viele Menschen unverzichtbar ist. Besonders im ländlichen Raum verlieren Apotheken damit eine wichtige soziale Funktion, die von Online-Anbietern nur schwer übernommen werden kann.

Die Ursachen für das Apothekensterben sind komplex, doch eines steht fest: Die strukturellen Probleme im Gesundheitssystem und die unzureichende Honoraranpassung für Apotheken tragen maßgeblich dazu bei. Der Beruf des Apothekers oder der Apothekerin hat in den letzten Jahren stark an Attraktivität eingebüßt – nicht etwa, weil das Interesse an der Arbeit mit Menschen fehlt, sondern weil die Rahmenbedingungen unhaltbar geworden sind. Hohe Personalkosten, steigende Mieten und eine zunehmende Bürokratie haben dazu geführt, dass viele Apotheken an ihre finanziellen Grenzen geraten. Die geringe Anpassung der Vergütungen macht es für viele Betriebe schlicht unmöglich, wirtschaftlich zu arbeiten, geschweige denn in Personal und Digitalisierung zu investieren.

Die Politik muss endlich verstehen, dass Apotheken keine „Unternehmen wie jedes andere“ sind. Hier wird täglich mit Menschen gearbeitet, die auf persönliche Beratung angewiesen sind und auf schnelle Hilfe hoffen, sei es bei akuten Schmerzen, bei Fragen zur Medikation oder bei kleineren gesundheitlichen Problemen, die sofortiges Handeln erfordern. Wenn Apotheken immer weiter schließen, wird auch der Druck auf die verbleibenden Betriebe steigen, was langfristig die Versorgungssicherheit gefährden könnte. In einem Bereich, der so sensibel ist wie die Arzneimittelversorgung, darf der Markt nicht allein den Takt vorgeben.

Die Konkurrenz durch Versandapotheken wird oft als unabwendbarer Fortschritt gesehen, doch die Frage bleibt, zu welchem Preis. Auch wenn diese Anbieter eine preiswerte Alternative für viele darstellen, bleibt der Beratungsfaktor auf der Strecke. Videos und Chats sind kein Ersatz für die persönliche, unmittelbare Beratung, die eine Apotheke vor Ort leisten kann. Zudem nutzen vor allem ältere Menschen diese digitalen Optionen kaum, sodass sie die größten Verlierer dieser Entwicklung sein könnten.

Am Ende bleibt die Frage, ob der Staat sich stärker in die Sicherstellung der Versorgung mit Apotheken einbringen sollte – sei es durch höhere Honorare, weniger Bürokratie oder gezielte Fördermaßnahmen für ländliche Apotheken. Es liegt in der Verantwortung der politischen Entscheidungsträger, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Apotheken erlauben, ihrer Rolle als unverzichtbare Stütze im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Denn Apotheken sind nicht nur ein Wirtschaftssektor, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil des sozialen Gefüges und der öffentlichen Gesundheitsversorgung.

 

ePA und Cyber-Schutz: Sicherheit wird zur Schlüsselaufgabe für Apotheken

Mit der bevorstehenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) Anfang 2025 stehen Apothekenbetreiber in Deutschland vor einer Welle neuer Sicherheitsanforderungen, die sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen erfordern. Die ePA, die es Patienten ermöglichen soll, ihre Gesundheitsdaten digital zu verwalten und gezielt für medizinisches Fachpersonal freizugeben, birgt laut einem aktuellen Gutachten des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) grundlegende Sicherheitsmerkmale. Das Gutachten, das im Auftrag der Gematik erstellt wurde, bestätigt die Integrität der ePA-Architektur und sieht das System als grundlegend sicher. Doch enthüllt der Bericht auch Schwachstellen, die von Apotheken besonders berücksichtigt werden müssen.

Eine wesentliche Herausforderung für Apotheken ist der nur zeitlich begrenzte Zugriff auf die Patientendaten innerhalb der ePA. Während Praxen und Kliniken bis zu 90 Tage Zugang zu den freigegebenen Informationen erhalten, haben Apotheken lediglich drei Tage Zeit, um die Daten zu sichten und notwendige Dokumentationen vorzunehmen. Eine Verlängerung dieser Frist ist nur durch den Patienten selbst möglich. Für Apotheken bedeutet dies, dass sie ihre internen Abläufe anpassen müssen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen während dieses kurzen Zeitfensters effizient verarbeitet werden können.

Das Fraunhofer-Gutachten identifizierte insgesamt 21 Schwachstellen in der ePA-Architektur, davon vier als schwerwiegend eingestuft. Eine der gravierendsten Lücken betrifft die Reaktionszeit bei Sicherheitsvorfällen an Wochenenden und Feiertagen, die bislang bis zu 72 Stunden betragen kann. Diese Verzögerung in der Schwachstellenbewertung durch Telematik-Anbieter stellt für Apotheken ein erhebliches Risiko dar, da Cyberangriffe auf sensible Gesundheitsdaten fatale Folgen haben können. Das Gutachten empfiehlt daher, die Reaktionszeit für Sicherheitsvorfälle auf die Geschwindigkeit eines Werktages anzugleichen und einen Notdienst einzurichten, der an Wochenenden und Feiertagen verfügbar ist. Apotheken sind hier auf IT-Dienstleister angewiesen, die eine schnelle und zuverlässige Unterstützung bieten können. Vertrauenswürdige Partnerschaften mit Softwareanbietern und die Implementierung eines Notfallplans sind daher für Apotheken von zentraler Bedeutung.

Ein weiteres Risiko stellt die Bedrohung durch sogenannte „Innentäter“ dar – also Mitarbeiter, die absichtlich oder unbeabsichtigt Sicherheitslücken ausnutzen könnten. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt das Fraunhofer-Institut engere Sicherheitsvorkehrungen und Zugriffsbeschränkungen. Schulungen zur Sensibilisierung für Cyberrisiken und die Einführung klarer Protokolle für den Datenzugriff sind entscheidend, um diese Gefahr zu reduzieren.

Vor diesem Hintergrund wird eine Cyber-Versicherung für Apothekenbetreiber zunehmend relevant. Während physische Sicherungen und Versicherungen gegen Sachschäden seit Langem etabliert sind, nehmen digitale Risiken eine immer zentralere Rolle ein. Eine Cyber-Versicherung schützt Apotheken vor den finanziellen Folgen eines möglichen Cyberangriffs oder Datenlecks, die im schlimmsten Fall zu hohen Schadensersatzforderungen und erheblichen Reputationsverlusten führen könnten. Eine solche Versicherung übernimmt nicht nur die Kosten für Datenwiederherstellung und rechtliche Abwehr, sondern stellt in vielen Fällen auch IT-Experten für die Krisenbewältigung zur Verfügung. In Anbetracht der wachsenden digitalen Risiken ist die Cyber-Versicherung daher keine optionale Absicherung mehr, sondern eine notwendige Säule im Sicherheitskonzept der Apotheken.

Die Gematik hebt hervor, dass die ePA die Gesundheitsversorgung optimieren soll, indem sie Patienten eine gezielte Datenfreigabe ermöglicht. Gleichzeitig sei man bemüht, das System kontinuierlich sicherheitstechnisch zu verbessern. Apothekenbetreiber, die das digitale Potenzial der ePA optimal nutzen möchten, müssen sich proaktiv mit den Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen und auf technische und organisatorische Schutzmaßnahmen setzen.

Mit der Einführung der ePA wird das deutsche Gesundheitswesen digitaler – und verletzlicher gegenüber Cyberrisiken. Die Möglichkeit, Patientendaten zentral und digital verfügbar zu machen, eröffnet Apotheken viele Chancen für eine bessere und effizientere Versorgung, stellt jedoch hohe Anforderungen an die Sicherheit. Apothekenbetreiber, die in der Vergangenheit vor allem auf den physischen Schutz ihres Betriebs geachtet haben, stehen nun vor der Herausforderung, ein digitales Sicherheitskonzept zu entwickeln, das diesen neuen Anforderungen gerecht wird.

Eine Cyber-Versicherung ist hierbei nicht nur ein sinnvoller Zusatzschutz, sondern eine notwendige Absicherung gegen die finanziellen und rechtlichen Folgen eines Cyberangriffs. Denn ein Sicherheitsvorfall kann für eine Apotheke weitreichende Konsequenzen haben – von der Offenlegung sensibler Patientendaten über rechtliche Auseinandersetzungen bis hin zu einem nachhaltigen Verlust des Kundenvertrauens. Die Digitalisierung macht es erforderlich, dass Apotheken ihre IT-Infrastruktur regelmäßig prüfen und anpassen sowie klare Sicherheitsprotokolle etablieren. Dazu gehört auch, dass Mitarbeiter regelmäßig zu Cyberrisiken geschult werden und sich ihrer Verantwortung im Umgang mit sensiblen Daten bewusst sind.

Die ePA kann die Zukunft der Apotheken positiv prägen, doch die Sicherheit darf dabei nicht vernachlässigt werden. Eine Kombination aus technischen Schutzmaßnahmen, einem starken Versicherungsschutz und einer klaren internen Sicherheitsstrategie ist für Apotheken unerlässlich, um die Chancen der Digitalisierung nutzen und gleichzeitig die Risiken beherrschen zu können. Mit einer Cyber-Versicherung schaffen Apothekenbetreiber die Basis, um auch in der digitalen Welt den hohen Ansprüchen an die Sicherheit gerecht zu werden und das Vertrauen ihrer Kunden langfristig zu sichern. Die Einführung der ePA könnte eine Zeitenwende im Apothekenwesen einläuten – vorausgesetzt, dass Apotheken die digitale Transformation mit einem umfassenden Sicherheitskonzept gestalten.

 

Anstieg beim Rauschtrinken: Junge Menschen greifen wieder häufiger zu exzessivem Alkoholkonsum

Exzessiver Alkoholkonsum unter jungen Menschen in Deutschland hat nach der Corona-Pandemie wieder deutlich zugenommen. Dies belegen aktuelle Umfragedaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023, die im Rahmen ihrer Initiative »Alkohol? Kenn dein Limit« veröffentlicht wurden. Die Daten zeigen, dass 46,2 Prozent der Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren innerhalb der letzten 30 Tage mindestens einmal fünf Gläser Alkohol oder mehr konsumiert haben – ein Wert, der fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Auch unter jungen Frauen in dieser Altersgruppe stieg die Rate auf 25,1 Prozent, nachdem sie 2021 noch bei 19,0 Prozent lag. Diese Entwicklung wird von Experten als bedenklich eingestuft, da insbesondere das sogenannte Rauschtrinken – also das gezielte Konsumieren großer Mengen Alkohol – schwerwiegende gesundheitliche und soziale Risiken mit sich bringt.

Die regelmäßig durchgeführte »Drogenaffinitätsstudie« der BZgA befragte zwischen April und Juni 2023 insgesamt 7001 junge Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren. Auch bei den 12- bis 17-Jährigen zeichnet sich ein erneuter Anstieg im Alkoholkonsum ab. Nach eigenen Angaben konsumierten 17,1 Prozent der Jungen und 10,4 Prozent der Mädchen kürzlich bei einer Gelegenheit fünf oder mehr alkoholische Getränke. Diese Entwicklung veranlasst den Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert zu einer Warnung. »Egal, wie viel und was man trinkt, jeder Schluck ist schädlich«, so Blienert.

Langfristig betrachtet scheint das Einstiegsalter für den ersten Alkoholkonsum allerdings weiter nach hinten zu rücken. Laut den Studiendaten trinken Jugendliche heute ihr erstes Glas Alkohol im Durchschnitt mit 15 Jahren, während das erste Rauscherlebnis bei 16,2 Jahren liegt. Dies deutet auf einen generellen Trend zur Ablehnung von Alkoholkonsum hin, wenngleich in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen eine Neigung zum exzessiven Konsum weiterhin besteht.

Bei akuten Alkoholvergiftungen sollten Ersthelfer unbedingt die stabile Seitenlage anwenden und die betroffene Person vor Auskühlung schützen. Zudem rät die BZgA, sofort den Notruf 112 zu wählen, da Alkoholvergiftungen schnell lebensgefährlich werden können. Die Atemwege freizuhalten ist dabei besonders wichtig, da es durch Erbrochenes zu Atemstillständen kommen kann. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gilt: Die betroffene Person darf nicht allein gelassen werden. Ein Erbrechen zu erzwingen, kann dagegen zum Ersticken führen, weshalb davon dringend abgeraten wird.

Im Krankenhaus erfolgt oft eine intensive Überwachung des Kreislaufs und der Atmung; Magenspülungen, die früher häufig angewandt wurden, sind mittlerweile selten. In der Regel werden Infusionen verabreicht, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren. Betroffene können nach 12 bis 24 Stunden meist das Krankenhaus wieder verlassen.

Für viele Minderjährige bleibt ein Klinikaufenthalt wegen Alkoholvergiftung eine Angst vor Konsequenzen im privaten Umfeld. Eltern werden bei Minderjährigen stets informiert, während die Schule oder der Arbeitgeber keine Kenntnis davon erhält. Die Kosten für den Transport und die Behandlung werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, selbst wenn die Versicherungskarte zunächst nicht vorgelegt werden konnte.

Die Zahlen sind alarmierend: Dass junge Menschen nach der Pandemie wieder vermehrt zu exzessivem Alkoholkonsum greifen, verdeutlicht die dringende Notwendigkeit präventiver Maßnahmen. Die neuen Daten der BZgA zeigen, wie tief verwurzelt das Rauschtrinken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist – trotz einer gesellschaftlichen Entwicklung, die tendenziell weg von früherem Alkoholkonsum geht. Erschreckend ist besonders der Anstieg bei den Jüngsten. Es scheint, als würde der Alkohol durch soziale Einflüsse oder den Wunsch nach Grenzerfahrungen bei Feiern eine gewisse Rebellion ausdrücken.

Alkoholvergiftungen sind keinesfalls zu unterschätzen; sie gefährden die Gesundheit und kosten unnötig Ressourcen im Gesundheitswesen. Der Einfluss von Präventionskampagnen darf daher nicht unterschätzt werden, gerade in Schulen und sozialen Medien. Ebenso wichtig ist eine konsequente Sensibilisierung der Eltern und ein offener Dialog über die Gefahren des Alkoholkonsums. In einer Zeit, in der mentale Gesundheit und körperliches Wohlbefinden immer mehr an Bedeutung gewinnen, sollte der Fokus vermehrt auf der Vermeidung von Suchtverhalten und riskanten Verhaltensweisen liegen. Es ist die Aufgabe von Gesellschaft und Politik, nicht nur auf diese alarmierenden Zahlen zu reagieren, sondern nachhaltige Lösungen für eine alkoholfreie Zukunft anzubieten.

 

Neue Schulungsvideos der ABDA sollen Apotheken zur optimalen Inhalationstechnik schulen

Die ABDA hat eine neue Videoreihe ins Leben gerufen, die Apothekenteams in ganz Deutschland dabei unterstützen soll, fundierte Schulungen zur korrekten Inhalationstechnik anzubieten. Angesichts der mehr als 30 verschiedenen Inhalatoren auf dem Markt sind viele Patienten mit der Anwendung ihrer Inhalationsgeräte überfordert, was zu Fehlern in der Anwendung führt und den Therapieerfolg mindern kann. Mit kurzen, prägnanten Videos, die alle paar Wochen erscheinen, fokussiert sich die Schulungsreihe auf die speziellen Handhabungsanforderungen der jeweiligen Geräte und klärt über häufige Fehler auf. Den Anfang macht ein Video zum Easyhaler® von Orion Pharma, einem der meistgenutzten Inhalatoren in Deutschland.

Die Videos richten sich ausschließlich an Apothekenpersonal und sollen nicht direkt an Patienten weitergegeben werden. Sie sollen stattdessen die Apothekenteams qualifizieren, die korrekte Anwendung der Inhalatoren fachgerecht zu vermitteln. Begleitend zu den Videos stellt die ABDA detaillierte Skripte mit ergänzenden Informationen zur Verfügung, sodass die Teams ihr Wissen über die Anwendungstechnik vertiefen können. Ein bewusster Abstand zwischen den Veröffentlichungen soll sicherstellen, dass die Apothekenmitarbeiter genügend Zeit haben, sich mit jedem neuen Gerät intensiv auseinanderzusetzen und das Gelernte im Team zu besprechen.

Eine kürzlich durchgeführte Auswertung von 258 pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) in zwölf Apotheken zeigt, dass rund 83 Prozent der Patienten auch nach einer Erstunterweisung noch mindestens einen Fehler bei der Inhalation machen – im Durchschnitt drei Fehler pro Anwendung. Die häufigsten Schwierigkeiten bestehen bei der Atemtechnik: Patienten atmen oft nicht vollständig aus, bevor sie das Inhalat einatmen, oder sie vernachlässigen das notwendige Luftanhalten nach der Inhalation. Auch die korrekte Handhabung des Inhalators selbst führt häufig zu Problemen.

Die Referenten der digitalen Fortbildungsreihe »pDL Campus live«, darunter Apotheker und Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), hoben hervor, wie wichtig die Schulung des Apothekenteams für die Patientensicherheit ist. Die Videos seien bewusst kompakt und zielgerichtet gestaltet, um einen schnellen Einstieg in die einzelnen Techniken zu ermöglichen und typische Fehlerquellen direkt anzusprechen. Zudem raten die Experten, Apotheken sollten für jeden häufig ausgegebenen Inhalator mindestens zwei Dummys bereithalten, um Patienten die Technik praxisnah und interaktiv näherzubringen.

Besonders für Patienten, die einen Inhalator aufgrund von Rabattverträgen wechseln müssen, sei eine zusätzliche Einweisung unerlässlich. Fehler, die häufig bei Patienten auftreten, betreffen neben der Atemtechnik auch das mangelnde Timing und die zu schwache Kraft beim Auslösen des Inhalators. Diese können dazu führen, dass die Wirkstoffe nicht vollständig in die Lunge gelangen. Wenn Apothekenmitarbeiter feststellen, dass Patienten trotz umfassender Schulung wiederholt Fehler machen, sollten sie dem Arzt eine alternative Geräteeinstellung vorschlagen.

Apotheker Dr. Eric Martin, der als Experte für Arzneiformen an der Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma mitwirkt, betont die hohe Wirksamkeit dieser pharmazeutischen Dienstleistung. Eine Inhalationsschulung sei eine einfache Intervention mit maximalem Effekt: Selbst die besten Arzneimittel und Therapieempfehlungen seien nur dann erfolgreich, wenn Patienten ihre Inhalationsgeräte korrekt nutzen. Die ABDA-Initiative soll dazu beitragen, dass Apotheken ihrer Verantwortung nachkommen können, um die Therapieeffizienz und Lebensqualität der Patienten zu steigern.

Mit der neuen Schulungsvideoreihe zur Inhalationstechnik betritt die ABDA einen wichtigen Weg, der sowohl die pharmazeutische Kompetenz in den Apotheken stärkt als auch einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit leistet. Die Videos bieten Apothekenteams eine komprimierte, aber fundierte Möglichkeit, sich intensiv mit den Herausforderungen der unterschiedlichen Inhalationsgeräte auseinanderzusetzen. Die Idee, die Schulung explizit auf Fachpersonal auszurichten, ist klug, denn das Verständnis der Techniken und die praktischen Übungen mit dem Patienten vor Ort machen den entscheidenden Unterschied.

Die Erhebung zur Fehlerquote bei der Inhalatoranwendung ist dabei ein ernüchterndes, aber auch wegweisendes Signal: Es zeigt, wie viel Potenzial in einer gut durchdachten Einweisung steckt. Fast alle Patienten machen nach der Erstunterweisung weiterhin Fehler – eine klare Aufforderung an Apotheken, dieser Dienstleistung den notwendigen Raum und die Aufmerksamkeit zu widmen.

Wichtig ist, dass sich das Apothekenpersonal als zentrale Anlaufstelle für die Patienten etabliert. Indem Apothekenmitarbeiter regelmäßig mit den Inhalatoren arbeiten und eine intensive Kenntnis der verschiedenen Systeme entwickeln, können sie für die Patienten eine unverzichtbare Unterstützung sein und ihre Expertise gezielt anwenden.

 

Krankschreibung auf Abruf? Ärzte-Vorschlag sorgt für Empörung bei Gewerkschaften

Die Debatte um Krankschreibungen erfährt eine neue Wendung: Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat vorgeschlagen, Krankmeldungen künftig auch für wenige Stunden am Tag zu ermöglichen. Ein Modell, das Flexibilität für Beschäftigte schaffen soll, aber vor allem in Zeiten des digitalen Arbeitens auf Widerstand stößt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) reagiert empört und warnt vor den möglichen Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten.

Apothekenbetreiber stehen nun vor der Frage, welche rechtlichen und organisatorischen Anforderungen eine solche Änderung mit sich bringen würde. Sollten Krankschreibungen tatsächlich stundenweise ausgegeben werden, könnte dies auch Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe in Apotheken haben, insbesondere wenn sich Angestellte während der Geschäftszeiten kurzfristig krankmelden und dann zu einer späteren Schicht doch wieder im Dienst erscheinen. Diese Flexibilität könnte für Apotheken jedoch auch zur Herausforderung werden, da dies die Personaleinsatzplanung komplizierter und unsicherer machen könnte. In Notdienstzeiten könnte die Versorgungssicherheit für Patienten gefährdet werden, wenn Schichten kurzfristig unbesetzt bleiben.

Zudem fordern Gewerkschaften, die Arbeitszeiterfassung strenger zu gestalten und einen stärkeren Schutz für kranke Mitarbeitende zu etablieren. Sie befürchten, dass flexible Krankschreibungen den Druck auf die Beschäftigten erhöhen könnten, auch mit leichten Beschwerden zur Arbeit zu erscheinen. Dies könnte nicht nur langfristig zur gesundheitlichen Belastung werden, sondern auch die Gefahr von Ansteckungen im Team erhöhen.

Der Vorschlag der KBV, Krankschreibungen für „einige Stunden“ anzubieten, stößt nicht ohne Grund auf Widerstand. Während digitale Arbeitsformen mehr Flexibilität für viele Beschäftigte bieten, kann es nicht die Lösung sein, Krankmeldungen stundenweise zu gewähren. Dies verwischt die Grenze zwischen Krankheit und Arbeitsfähigkeit und könnte dazu führen, dass sich der Druck auf kranke Beschäftigte verstärkt, anwesend zu sein, selbst wenn die Gesundheit dies nicht zulässt. Ein kranker Mitarbeitender braucht Ruhe und Zeit zur Erholung – auch im Interesse des Betriebs und der Kolleginnen und Kollegen.

Für Apothekenbetreiber stellt sich die Frage, wie sie auf solche Modelle reagieren sollten. Insbesondere in Bereichen mit hoher Kundenfrequenz und spezifischen Fachkenntnissen, wie es in Apotheken der Fall ist, kann ein stundenweises Krankmeldungssystem dazu führen, dass die Planungssicherheit darunter leidet. Der ohnehin oft straffe Dienstplan könnte so weiter destabilisiert werden. Es ist deshalb wichtig, klare Regeln zu schaffen, die sowohl den Schutz der Mitarbeitenden gewährleisten als auch eine verlässliche Planung ermöglichen.

 

Gold-Aktien im Aufwind: Ein sicherer Hafen auch für Apotheker?

Der Goldpreis erlebt aktuell einen bemerkenswerten Aufschwung, was die Aktienkurse der großen Goldschürfer beflügelt. Für Anleger in Deutschland ist dies eine Entwicklung von erheblichem Interesse, da Gold als "sicherer Hafen" in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten gilt. Die Redaktion von BÖRSE ONLINE hat die Top-Favoriten unter den Gold-Aktien gekürt und dabei Unternehmen hervorgehoben, die von der positiven Marktlage besonders profitieren könnten. Besonders Titel wie Barrick Gold, Newmont Mining und Agnico Eagle Mines stehen bei Experten aufgrund ihrer stabilen Produktion und soliden Bilanzen hoch im Kurs.

Doch was bedeutet dies für Apotheker, die sich für Investitionen interessieren? In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, in denen viele Apotheker durch steigende Kosten und stagnierende Honorare belastet sind, könnte Gold als Absicherung dienen. Besonders dann, wenn die wirtschaftlichen Herausforderungen den täglichen Betrieb belasten und alternative Einnahmequellen begrenzt sind, kann Gold als stabilisierender Faktor im Portfolio sinnvoll sein. Experten raten jedoch zur Vorsicht: Der Goldmarkt unterliegt starken Schwankungen, die eine genaue Analyse und ein gutes Timing erfordern.

Einige Apotheker haben bereits begonnen, sich intensiv mit Investitionen außerhalb der klassischen Anlagen wie Immobilien oder Aktienfonds zu beschäftigen, um ihre Ersparnisse besser abzusichern. Hier bietet sich eine Investition in ausgewählte Gold-Aktien als Alternative an. Dabei gilt jedoch, dass nicht jede Gold-Aktie gleich ist. Während größere Unternehmen aufgrund ihres Volumens und ihrer geografischen Diversifikation meist stabilere Aktienkurse aufweisen, bergen kleinere Minenunternehmen oft größere Risiken, jedoch auch höhere Gewinnchancen.

Für Apotheker, die über eine Investition in Gold-Aktien nachdenken, ist es entscheidend, die Risiken und Chancen sorgfältig abzuwägen. Experten raten, sich nur mit einem geringen Teil des Kapitals im Goldsektor zu engagieren und auf eine Streuung innerhalb des Sektors zu achten, um möglichen Verlusten entgegenzuwirken. Langfristig könnte ein gut strukturiertes Portfolio mit einem Anteil an Gold-Aktien eine sinnvolle Diversifikation darstellen, die den Risiken des Apothekerberufs entgegenwirkt.

Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen im Apothekenmarkt erscheint eine Investition in Gold-Aktien als attraktive Möglichkeit, Ersparnisse gegen Inflation und Währungsabwertung abzusichern. Doch Vorsicht ist geboten: Die Goldmärkte sind volatil, und ein Investment birgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Für Apotheker, die gewohnt sind, auf Stabilität zu setzen, ist es ratsam, sich gut zu informieren und vielleicht professionelle Anlageberatung hinzuzuziehen. Ein kleiner Anteil im Portfolio kann stabilisierend wirken, sollte jedoch immer als Ergänzung und nicht als Hauptbestandteil gesehen werden. So könnte Gold eine interessante Absicherung gegen die wirtschaftliche Unsicherheit sein, die auch in der Gesundheitsbranche spürbar ist.

 

Vermögen mit ETFs aufbauen: Strategien für Apotheker und ihre finanzielle Zukunft

ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, gelten als einfaches und kostengünstiges Instrument zur Vermögensbildung, das auch für Berufsgruppen wie Apotheker zunehmend attraktiv wird. Die Fonds bieten den Vorteil, dass sie passiv verwaltet werden und oft eine breite Marktdiversifikation bieten, was das Risiko minimieren kann. Doch worauf sollten Apotheker besonders achten, wenn sie ETFs in ihr Portfolio aufnehmen?

Apotheker stehen vor spezifischen finanziellen Herausforderungen, darunter steigende Betriebskosten, wachsende Konkurrenz und eine teils unklare Zukunft in der Gesetzgebung. In diesem Umfeld bietet ein gut strukturiertes ETF-Portfolio die Chance auf langfristige Vermögenssicherung, ohne dass sie täglich aktiv an den Finanzmärkten handeln müssen. Grundsätzlich sollten Apotheker jedoch verstehen, dass auch die Auswahl eines ETFs fundierte Entscheidungen erfordert. Viele ETFs bilden lediglich einen Index ab, was eine Marktperformance – positive wie negative – widerspiegelt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Kosten. Obwohl ETFs als kostengünstig gelten, variieren die Verwaltungsgebühren je nach Anbieter und zugrunde liegendem Index. Auch die steuerliche Behandlung spielt eine wesentliche Rolle: ETFs, die Erträge automatisch reinvestieren, sind steuerlich anders zu handhaben als solche, die Ausschüttungen vornehmen. Apotheker sollten daher nicht nur auf die Fondsstruktur achten, sondern auch Steuerberater zu Rate ziehen, um ihre Anlagestrategie steuerlich optimal auszurichten.

Auch das Risiko sollte im Auge behalten werden. ETFs sind zwar breit gestreut, können jedoch in Krisenzeiten oder bei Marktverwerfungen erheblich an Wert verlieren. Apotheker, die ein Portfolio für den langfristigen Vermögensaufbau anlegen möchten, sollten daher eine ausreichende Risikostreuung sicherstellen und gegebenenfalls sicherheitsorientierte ETFs oder ergänzende Anlagen wie Anleihen in Betracht ziehen.

Zusätzlich kann es ratsam sein, den Anteil des Vermögens, der in ETFs investiert wird, regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um den wirtschaftlichen Veränderungen des Apothekenmarktes gerecht zu werden. Eine Strategie, die auf regelmäßiges Investieren und Rebalancing setzt, kann zudem dazu beitragen, langfristig stabile Erträge zu erzielen, ohne auf kurzfristige Marktschwankungen reagieren zu müssen.

In der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die auch den Apothekenmarkt zunehmend unter Druck setzt, kann der gezielte Aufbau eines ETF-Portfolios eine verlässliche Grundlage für finanzielle Sicherheit sein. ETFs bieten ein ideales Instrument für jene, die ein möglichst passives, jedoch wachstumsorientiertes Anlagekonzept verfolgen möchten. Apotheker sollten hierbei jedoch die langfristige Perspektive wahren und regelmäßig überprüfen, ob ihre Investments mit ihren beruflichen Zielen und ihrer Risikoneigung im Einklang stehen.

Ein ETF-Portfolio allein garantiert jedoch keinen Erfolg. Es ist wichtig, die Gesamtlage stets im Blick zu behalten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um Risiken zu steuern und Chancen optimal zu nutzen. Apotheker, die sich an diese Prinzipien halten und sich umfassend informieren, können jedoch von einer stabilen und potenziell wachstumsstarken Vermögensstruktur profitieren, die auch in einem volatilen Marktumfeld Bestand hat.

 

Apotheken in der Krise: Steigende Betriebskosten und regulatorische Hürden bedrohen die flächendeckende Versorgung

Die Situation deutscher Apotheken hat sich dramatisch verschlechtert. Steigende Betriebskosten, wachsende Bürokratie und der Druck durch den Onlinehandel treiben viele Apotheken an ihre wirtschaftlichen Grenzen. Besonders kleinere und familiengeführte Betriebe sehen sich in einer schwierigen Lage und fürchten um ihre Existenz. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) erwägen rund 30 Prozent der Inhaber eine Schließung oder Umstrukturierung, um die finanziellen Belastungen zu bewältigen. Die Konsequenzen dieser Entwicklung könnten weitreichend sein: In ländlichen Regionen droht eine Unterversorgung, da dort die Apotheken oft die einzigen medizinischen Anlaufstellen sind.

Ein maßgeblicher Kostenfaktor sind die Energiekosten, die sich im letzten Jahr teilweise verdoppelt haben. Für Apotheken mit langen Öffnungszeiten und Kühlpflicht für Medikamente bedeutet dies eine erhebliche Belastung. Hinzu kommen steigende Personalkosten, da der Fachkräftemangel auch im Apothekensektor spürbar ist. Um qualifiziertes Personal zu halten, müssen die Inhaber tiefer in die Tasche greifen, was in Anbetracht der stagnierenden Vergütung durch die Krankenkassen ein zusätzliches Risiko darstellt.

Ein weiteres Problem stellt der zunehmende regulatorische Aufwand dar. Apotheken müssen strenge Dokumentationspflichten erfüllen, regelmäßig Audits bestehen und in umfassende Sicherheitstechnologien investieren, um gesetzliche Standards einzuhalten. Diese Vorgaben sind zwar notwendig, doch die Umsetzung erfordert erhebliche Zeit und Geld – Ressourcen, die insbesondere kleinen Apotheken fehlen. Viele Apotheker kritisieren, dass die Vorschriften sie übermäßig belasten und dadurch weniger Zeit für die persönliche Beratung bleibt, die für viele Patienten so wertvoll ist.

Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb durch Online-Apotheken stetig zu. Diese bieten eine preisgünstige und bequeme Alternative, die insbesondere jüngere und digital affine Kunden anspricht. Zwar haben viele stationäre Apotheken auf die Herausforderung reagiert und eigene digitale Services wie Online-Beratungen und Lieferservices eingeführt, doch bleibt die Frage, ob sie sich langfristig gegen die großen Online-Anbieter behaupten können. Hinzu kommt, dass Online-Apotheken oft von großzügigen Rabatten profitieren, die stationäre Apotheken nicht bieten können, da sie an die strengen Preisvorgaben für verschreibungspflichtige Medikamente gebunden sind. Ein fairer Wettbewerb scheint kaum möglich, solange Online-Anbieter aufgrund ihrer Marktmacht Preisvorteile ausspielen können.

Die politische Unterstützung für Apotheken bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betonte zuletzt die Bedeutung der Apotheken für die Versorgungssicherheit, doch konkrete Maßnahmen, die die finanzielle Situation der Apotheken verbessern könnten, sind bislang nicht beschlossen worden. Vorschläge wie eine Erhöhung der Vergütung für rezeptpflichtige Medikamente oder die Reduzierung bürokratischer Anforderungen werden zwar diskutiert, doch die Umsetzung verzögert sich. In der Zwischenzeit haben Apotheken keine andere Wahl, als mit den bestehenden Herausforderungen umzugehen.

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken hat zudem auch Auswirkungen auf die Angestellten. Viele Apotheken können keine neuen Mitarbeiter einstellen, obwohl sie dringend Verstärkung bräuchten. Der hohe Arbeitsdruck und die damit verbundene Belastung führen dazu, dass die Arbeitszufriedenheit sinkt und die Fluktuation steigt. Die Personalnot in Apotheken verschärft sich damit weiter und erschwert den Betrieb zusätzlich.

Die anhaltende Krise in der deutschen Apothekenlandschaft erfordert ein entschlossenes Eingreifen von Politik und Gesellschaft. Apotheken sind nicht einfach nur wirtschaftliche Unternehmen; sie erfüllen eine essenzielle Funktion im Gesundheitswesen, indem sie die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Besonders in ländlichen und strukturschwachen Regionen sind Apotheken oft die einzige Möglichkeit, schnell und direkt an Medikamente oder eine persönliche Beratung zu kommen. Dass diese wertvolle Versorgungsstruktur jetzt akut bedroht ist, sollte sowohl der Politik als auch den Bürgern ein ernsthaftes Warnsignal sein.

Ein wesentliches Problem liegt in den ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Während Online-Apotheken von ihrem globalen Markt und günstigen Logistiklösungen profitieren, sind stationäre Apotheken an strikte Preisregelungen und hohe regulatorische Anforderungen gebunden. Dies führt zu einer Schieflage, die den stationären Apothekenmarkt in Deutschland nachhaltig schwächt. Hier bedarf es einer neuen Regelung, die faire Wettbewerbsbedingungen schafft. Beispielsweise könnte der Gesetzgeber überlegen, bestimmte Rabattstrukturen für Online-Anbieter zu regulieren oder für stationäre Apotheken Anreize zu schaffen, die ihre wirtschaftliche Lage stabilisieren.

Gleichzeitig sind die steigenden Betriebskosten eine Herausforderung, die Apotheken nur bedingt selbst beeinflussen können. Die Energiepreise und die gestiegenen Löhne belasten die Apotheken schwer, ohne dass sie die Möglichkeit haben, diese Kosten auf die Kunden umzulegen. Eine Anpassung der Vergütung für Arzneimittelabgaben an die tatsächlichen Kosten wäre daher dringend notwendig. Außerdem sollten bürokratische Vorgaben auf ihre Notwendigkeit überprüft und, wo möglich, vereinfacht werden. Apothekenpersonal sollte die Möglichkeit haben, sich auf die Patientenversorgung zu konzentrieren, statt wertvolle Zeit in überbordende Dokumentationspflichten zu investieren.

Auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Apotheker muss sich ändern. Die Politik hat die Verantwortung, die Rolle der Apotheken stärker anzuerkennen und zu fördern. Apotheken sind nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern auch Gesundheitsversorger, die eine Brücke zwischen Patienten und dem Gesundheitssystem darstellen. Diese Rolle darf nicht durch einen übermäßigen Fokus auf Kosteneffizienz und Marktanpassung geopfert werden.

Langfristig gesehen ist es erforderlich, Apotheken nicht nur als rein kommerzielle Betriebe, sondern als unverzichtbaren Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu betrachten. Eine stärkere finanzielle und organisatorische Unterstützung der Apotheken könnte langfristig das gesamte Gesundheitssystem entlasten und dazu beitragen, die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Es ist Zeit, dass die Politik diesen Schritt wagt, bevor es zu spät ist.

 

Humaninsulin wird ab 2025 schrittweise vom Markt genommen: 240.000 Patienten betroffen

Ab dem zweiten Quartal 2025 wird die Verfügbarkeit von Humaninsulin in Deutschland erheblich eingeschränkt sein. Nachdem Sanofi seine Humaninsuline bereits sukzessive aus dem deutschen Markt zurückgezogen hat, folgt nun Novo Nordisk als zweiter großer Hersteller. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) schätzt, dass rund 240.000 insulinpflichtige Diabetiker, sowohl mit Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes, betroffen sein werden. Dies entspricht etwa zehn Prozent aller Patienten, die auf eine Insulintherapie angewiesen sind.

Novo Nordisk informierte Ende September Ärzte über eine geplante „Angebotsanpassung“ seiner Produkte: Die Humaninsuline Actrapid, Actraphane, Protaphane sowie das Insulin Levemir werden bis Ende 2026 nicht mehr in Deutschland verfügbar sein. Für die betroffenen Patienten wird dies oft einen Umstieg auf alternative Insuline bedeuten, wobei Insulinanaloga als Hauptalternative zur Verfügung stehen. Insulinanaloga bieten Vorteile wie eine schnellere oder verlängerte Wirkung und ein geringeres Risiko für Unterzuckerungen. Die DDG rät jedoch dazu, den Wechsel sorgfältig zu planen und eng durch das Diabetesbehandlungsteam begleiten zu lassen.

Dr. Andreas Fritsche, Präsident der DDG, betont die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Vorbereitung auf die Umstellung, um Versorgungslücken zu vermeiden. Er verweist auf die noch erhältlichen Humaninsuline des Herstellers Lilly als Option für Patienten, die keine Umstellung auf Insulinanaloga wünschen. Allerdings könne auch hier nicht ausgeschlossen werden, dass langfristig weitere Einschränkungen folgen könnten. Die DDG sieht es als entscheidend an, frühzeitig Alternativen zu prüfen, um eine reibungslose Anpassung an die veränderte Versorgungssituation sicherzustellen.

In einer Stellungnahme erläutert die DDG zudem konkrete Empfehlungen zur Umstellung: So könne beispielsweise die Dosierung bei einem Wechsel von kurzwirksamen Humaninsulinen auf schnellwirkende Insulinanaloga meist ohne große Änderungen übernommen werden. Die Besonderheiten der Wirkung und Wirkdauer der neuen Präparate müssten jedoch berücksichtigt werden. Auch bei Basalinsulinen und Mischinsulinen empfiehlt die DDG eine Reduzierung der Dosierung um 10–20 Prozent zur Minimierung des Hypoglykämierisikos. Für Insulinpumpenträger stünden ebenfalls Alternativen mit dem schnellwirkenden Insulin Fiasp zur Verfügung.

Die DDG weist darauf hin, dass alle Empfehlungen lediglich als Orientierungspunkte dienen und die individuelle Situation der Patienten beachtet werden muss. Einflussfaktoren wie der aktuelle Stoffwechselzustand, Körpergewicht und Alter spielen eine entscheidende Rolle bei der Anpassung der Insulindosis. „Eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Versorgung muss oberstes Ziel bleiben“, betont Fritsche. Durch eine frühzeitige Planung und enge Abstimmung mit dem Diabetesbehandlungsteam könne die Verunsicherung bei Patienten minimiert und eine langfristige Versorgung sichergestellt werden.

Die geplante Einschränkung der Humaninsulinversorgung in Deutschland ist ein weiterer Einschnitt in die Wahlfreiheit von Diabetikern und den individuellen Gestaltungsspielraum ihrer Therapie. Betroffene Patienten sehen sich gezwungen, in einer relativ kurzen Zeitspanne auf neue Insulinpräparate umzustellen, was nicht nur eine Anpassung der Dosierung, sondern auch eine eingehende Schulung zur Handhabung der neuen Insuline erfordert.

Die DDG versucht, Patienten und Behandler auf die bevorstehenden Änderungen vorzubereiten und alternative Behandlungsoptionen aufzuzeigen. Dennoch wirft die Entscheidung von Novo Nordisk Fragen auf: Reichen die verbleibenden Kapazitäten für Humaninsulin tatsächlich aus, um den Bedarf langfristig zu decken, oder wird ein Versorgungsengpass erst erkannt, wenn es zu spät ist? Die DDG und andere Akteure im Gesundheitswesen stehen in der Verantwortung, die kommenden Umstellungen sorgfältig zu begleiten und möglichen Unsicherheiten vorzubeugen.

Für die betroffenen Diabetiker bedeutet die Umstellung zunächst eine Phase der Unsicherheit und Anpassung. Eine schnelle und individuell abgestimmte Begleitung durch das Diabetesbehandlungsteam kann helfen, diesen Übergang möglichst reibungslos zu gestalten und Komplikationen zu vermeiden. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen die Auswirkungen solcher Marktentscheidungen auf die Patientenversorgung nicht aus den Augen verlieren und frühzeitig Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung ergreifen.

 

Effektive Prävention und Behandlung bei Magen-Darm-Infektionen

In Deutschland und weltweit stellen Magen-Darm-Infektionen, medizinisch als infektiöse Gastroenteritiden bezeichnet, eine häufige Ursache für Arztbesuche und sogar Krankenhausaufenthalte dar. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen, deren Körper Wasser- und Elektrolytverluste nur schwer kompensieren können. Diese Infektionen werden überwiegend durch Viren wie das Noro- und Rotavirus ausgelöst, die zu den häufigsten Erregern zählen und sich leicht über den fäkal-oralen Weg verbreiten. Auch bakterielle Infektionen, etwa durch Salmonellen oder Campylobacter, können schwere Durchfallerkrankungen hervorrufen. In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Pflegeheimen, in denen Menschen in engem Kontakt stehen, können sich diese Erreger schnell ausbreiten und zu einer hohen Infektionslast führen.

Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall treten oft plötzlich auf und halten meist mehrere Tage an. Die Behandlung zielt darauf ab, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers wieder zu stabilisieren. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Rehydration. Orale Rehydrationslösungen (ORL) gelten als Mittel der Wahl, da sie durch das optimale Verhältnis von Glucose und Natrium die Wasseraufnahme im Darm effektiv fördern. Im akuten Fall können auch selbst hergestellte Lösungen, bestehend aus Zucker, Salz, Saft und Wasser, kurzfristig verwendet werden. Getränke mit hohem Zuckergehalt wie Cola oder Fruchtsäfte eignen sich jedoch nicht zur Rehydration, da sie die Flüssigkeitsaufnahme sogar erschweren können. Eine ballaststoffarme, leicht verdauliche Ernährung mit gekochten Kartoffeln, Reis oder Suppen trägt ebenfalls dazu bei, das Verdauungssystem zu entlasten.

Neben der Rehydration ist die Prävention einer weiteren Ausbreitung von entscheidender Bedeutung. In Deutschland ist die Impfung gegen Rotaviren für Säuglinge seit 2013 Teil des regulären Impfkalenders und schützt gegen die häufigsten Stämme dieser Virengruppe. Eine Impfung gegen das Norovirus existiert bisher nicht, weshalb strikte Hygienemaßnahmen essenziell sind. Die regelmäßige Desinfektion von Oberflächen und das gründliche Händewaschen können die Infektionskette unterbrechen und somit eine Ausbreitung in betroffenen Einrichtungen verhindern. Experten raten, Bett- und Unterwäsche bei mindestens 60°C zu waschen, um die Viren vollständig abzutöten.

Medikamentöse Behandlungsoptionen sind begrenzt und kommen meist nur in Ausnahmefällen zur Anwendung. Bei starkem Erbrechen können Antiemetika wie Ondansetron helfen, wobei die Nebenwirkungen und das mögliche Risiko für Herzrhythmusstörungen beachtet werden müssen. Bei Erwachsenen wird Loperamid zur Durchfalllinderung nur in bestimmten Fällen empfohlen, während es bei Kindern aufgrund der Gefahr von Komplikationen wie Darmverschlüssen in der Regel nicht eingesetzt werden sollte. Für Kinder kann Racecadotril, ein antisekretorisches Mittel, als sicherere Alternative zur Verringerung des Flüssigkeitsverlusts angewendet werden. Probiotika werden derzeit nicht standardmäßig empfohlen, da ihre Wirksamkeit in Studien nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte.

Letztlich zeigt sich, dass die Behandlung von Magen-Darm-Infektionen überwiegend unterstützender Natur ist und auf einer Kombination aus Flüssigkeitszufuhr und Hygienemaßnahmen basiert. Die Vermeidung einer übermäßigen Antibiotikagabe ist entscheidend, um die Entstehung von Resistenzen und eine unnötige Belastung des Darmmikrobioms zu verhindern. In schweren Fällen und bei Risikogruppen kann jedoch ein frühzeitiger Arztbesuch notwendig werden, um eine Dehydration und andere Komplikationen zu verhindern.

Es ist erschreckend, wie sehr die Bedeutung von Hygiene in der Prävention von Magen-Darm-Infektionen unterschätzt wird. Während Erkrankungen wie Norovirus-Gastroenteritiden jedes Jahr viele Menschen betreffen, könnten einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Oberflächendesinfektion Infektionsketten oft durchbrechen und die Verbreitung deutlich verringern. Dabei sind solche Infektionen nicht nur unangenehm, sondern bergen auch das Risiko schwerer Komplikationen, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Die bereits verfügbare Rotavirus-Impfung für Säuglinge ist ein wichtiger Schritt, doch auch hier zeigt sich, dass Impfung allein nicht ausreicht. Solange grundlegende Hygienestandards nicht eingehalten werden, bleibt die Gefahr einer Übertragung in Gemeinschaftseinrichtungen hoch. Der Einsatz von Medikamenten wie Antiemetika oder Loperamid mag in Einzelfällen sinnvoll sein, doch eine umfassende Prävention und eine sichere Behandlung beginnen bereits bei den richtigen Hygienemaßnahmen und einer fundierten Gesundheitsaufklärung.

 

Apotheke und Kita vereint: Familienfreundliche Modelle für eine moderne Arbeitswelt

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt für viele Eltern eine große Herausforderung dar, insbesondere im Gesundheitswesen, das oft strikte Arbeitszeiten und hohe Anforderungen mit sich bringt. Eine innovative Lösung, die in einigen Apotheken bereits praktiziert wird, ist das Konzept einer betriebseigenen Kindertagesstätte, die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, ihre Kinder in unmittelbarer Nähe betreuen zu lassen. Diese „Apotheke mit Kita“ könnte einen neuen Weg in Richtung einer familienfreundlicheren Arbeitswelt aufzeigen und wird zunehmend als Modell diskutiert, das die Attraktivität von Apotheken als Arbeitgeber stärken könnte.

Mit einer betriebsnahen Kita entfällt für die Beschäftigten die Sorge um die Vereinbarkeit von Arbeitszeiten und Kinderbetreuung, was nicht nur die Motivation und Bindung an den Arbeitgeber steigern kann, sondern auch den Fachkräftemangel in der Branche lindern könnte. Apotheken, die sich für die Einrichtung einer Kindertagesstätte entscheiden, schaffen nicht nur einen Arbeitsplatzvorteil, sondern tragen zur Unterstützung junger Familien bei, was im ländlichen Raum, wo flexible Betreuungsangebote oft Mangelware sind, besonders relevant ist.

Allerdings stellt die Umsetzung solcher Modelle die Apothekenbetreiber vor große Herausforderungen. Es müssen geeignete Räumlichkeiten geschaffen werden, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen für Kitas als auch den Sicherheitsstandards entsprechen. Auch die Finanzierung ist ein bedeutender Aspekt: Während einige Bundesländer Fördermittel für betriebsnahe Kitas bereitstellen, sind diese Programme teils begrenzt und setzen eine genaue Kenntnis der regionalen Förderbedingungen voraus. Hinzu kommen die laufenden Kosten für Personal und Ausstattung, die kleinere Apotheken kaum allein tragen können. Hier wäre eine stärkere staatliche Unterstützung gefordert, um familienfreundliche Arbeitsplätze im Gesundheitswesen nachhaltig zu etablieren.

In urbanen Regionen bieten größere Firmen und Kliniken bereits seit Jahren betriebsnahe Kitas an, doch im Apothekenwesen und besonders im ländlichen Raum ist das Konzept noch eine Seltenheit. Für kleinere Apotheken könnten Kooperationen mit bestehenden Kindergärten oder flexiblere Betreuungsmodelle eine Lösung darstellen, um den Balanceakt zwischen Beruf und Familie zu erleichtern. Das Modell der „Apotheke mit Kita“ steht damit exemplarisch für einen modernen Ansatz zur Fachkräftesicherung und zur Förderung einer gesunden Work-Life-Balance, die für viele junge Eltern inzwischen genauso wichtig ist wie das Gehalt.

Das Konzept der „Apotheke mit Kita“ könnte ein entscheidender Schritt sein, um das Apothekenwesen an moderne Arbeitswelten anzupassen. Es zeigt auf, dass familienfreundliche Arbeitsmodelle nicht nur in Großunternehmen und Kliniken möglich sind, sondern auch in kleineren Betrieben, wenn die nötige Unterstützung und das Engagement vorhanden sind. Angesichts des Fachkräftemangels im Apothekenwesen kann eine eigene Kita nicht nur die Attraktivität des Berufs steigern, sondern auch helfen, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden.

Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Einrichtung einer betriebseigenen Kita eine erhebliche Investition darstellt und für viele Apotheken allein schwer zu stemmen ist. Es braucht politische Unterstützung, die Apothekenbetreiber in Form von Fördermitteln und Steuererleichterungen entlastet und so die Realisierung familienfreundlicher Arbeitsplätze ermöglicht. In einer Zeit, in der junge Eltern nach flexiblen Lösungen und einer ausgewogenen Balance zwischen Beruf und Familie suchen, kann das Apothekenwesen hiermit ein Zeichen setzen und als innovativer und attraktiver Arbeitgeber auftreten.

Eine „Apotheke mit Kita“ ist mehr als nur eine Antwort auf die Vereinbarkeitsprobleme junger Familien – sie könnte der Beginn einer dringend benötigten Veränderung sein, die das Arbeitsumfeld für kommende Generationen nachhaltig prägt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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