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  • 07.11.2024 – Apotheken-News: Kostendruck, Digitalisierung und politische Turbulenzen
    07.11.2024 – Apotheken-News: Kostendruck, Digitalisierung und politische Turbulenzen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Steigende Betriebskosten und sinkende Honorare zwingen Apotheken, ihre Finanzen schärfer zu prüfen – dabei bietet gerade der Versicher...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Kostendruck, Digitalisierung und politische Turbulenzen

 

Mit steigenden Kosten, neuen digitalen Lösungen und einer unsicheren politischen Lage sehen sich Apotheken zunehmend gefordert, Wege zur Stabilität und nachhaltigen Sicherung ihrer Betriebe zu finden

Steigende Betriebskosten und sinkende Honorare zwingen Apotheken, ihre Finanzen schärfer zu prüfen – dabei bietet gerade der Versicherungs-Check Potenzial zur Kostensenkung. Während wirtschaftliche Belastungen durch das Skonto-Urteil und hohe Retaxationen zunehmend das Überleben vieler Apotheken gefährden, bleibt auch der Gesundheitsmarkt in Bewegung: Die Digitalisierung schreitet mit der E-Verordnung für Hilfsmittel voran, während in den USA Todesfälle durch unlizenzierte Semaglutid-Versionen alarmieren. Politisch sorgt die unsichere Zukunft der Ampel-Koalition für Spannungen – mit möglichen Neuwahlen und personellen Neuaufstellungen, die auch das Gesundheitswesen grundlegend beeinflussen könnten.


In Zeiten stark steigender Betriebskosten und unverändert niedriger Honorare suchen viele Apotheken dringend nach Möglichkeiten, Kosten einzusparen, ohne den laufenden Betrieb und die Versorgungssicherheit zu gefährden. Eine oft unterschätzte, aber wirkungsvolle Strategie liegt in der Optimierung der Versicherungskosten. Apotheken sind durch ihre speziellen Anforderungen auf eine Vielzahl von Versicherungen angewiesen – von der Absicherung gegen Cyberrisiken über den Schutz vor Betriebsunterbrechungen bis hin zur Sicherung von Vermögenswerten. Viele Apotheker wissen jedoch nicht, dass Versicherungsverträge häufig individuell an die tatsächlichen Betriebsrisiken angepasst und optimiert werden können. Ein gezielter Versicherungs-Check mit Blick auf Deckungslücken und Überversicherung kann hier wichtige Einsparpotenziale offenlegen. Apotheken sollten sich daher regelmäßig von unabhängigen Experten beraten lassen, um einen umfassenden Schutz zu garantieren, ohne das Budget unnötig zu belasten.

Besonders die Berufsunfähigkeitsversicherung verdient hier erhöhte Aufmerksamkeit, da sie im Fall eines Unfalls oder einer schwerwiegenden Krankheit das finanzielle Risiko minimiert, das mit einem Ausfall des Inhabers oder wichtiger Mitarbeiter verbunden ist. Der Weg zur Leistungserbringung kann jedoch steinig sein, da viele Anträge aufgrund komplexer Anforderungen und fehlender Dokumentation abgelehnt oder verzögert werden. Versicherungsnehmer sollten sich hier im Vorfeld umfassend informieren und – wenn nötig – rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen, um eine korrekte und vollständige Antragstellung sicherzustellen.

Parallel zu diesen internen Optimierungsmaßnahmen kämpfen Apotheken gegen äußere wirtschaftliche Belastungen. Seit Juni 2024 hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs, das die bisher geltenden Skonti durch Großhändler beschränkt, den Apothekenmarkt spürbar verändert. Großhändler haben daraufhin ihre Preisnachlässe gekürzt, was unmittelbar zu einem Einbruch der Gewinnmarge pro Medikamentenpackung führte. Beratungsunternehmen wie die Treuhand Hannover legen mit ihren aktuellen Zahlen das Ausmaß dieser wirtschaftlichen Veränderung offen. Vor dem Urteil konnten Apotheken im Durchschnitt 9,99 Euro pro Packung erwirtschaften, ein Betrag, der seither auf 9,55 Euro gefallen ist. Dieser Rückgang erscheint auf den ersten Blick gering, entfaltet jedoch in der Gesamtheit erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Apotheken, deren Gewinnmargen ohnehin begrenzt sind. Angesichts dieser Situation wird der Ruf nach strukturellen Reformen und zusätzlichen Einnahmequellen lauter. Viele Apotheken sehen sich gezwungen, den Fokus auf beratungsintensive und selbstzahlende Leistungen zu legen, um die Verluste abzufedern.

Doch der Druck auf die Apothekenbranche endet hier nicht. Die oft massiven Retaxationen durch Krankenkassen wie die AOK verschärfen die wirtschaftliche Unsicherheit zusätzlich. Ein aktueller Fall veranschaulicht das Dilemma: Eine Apotheke musste kürzlich einen Verlust von über 17.000 Euro hinnehmen, nachdem die AOK alle eingereichten Rezepte für Praxisbedarf abgelehnt hatte. Der betroffene Apotheker beschreibt die finanzielle Bedrohung durch diese Rückforderungen als existenzgefährdend und kritisiert die mangelnde Transparenz bei den Retaxationsentscheidungen der Krankenkassen, die oft ohne vorherige Warnung oder Möglichkeit zur Stellungnahme erlassen werden. Diese Praxis führt zu einer wachsenden Unsicherheit und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die finanzielle Stabilität vieler Apotheken dar, die immer häufiger mit plötzlich eintretenden Vermögensverlusten kämpfen müssen.

Zusätzlich zu diesen wirtschaftlichen Herausforderungen werden auch gesundheitliche Risiken zunehmend zum Problem. In den USA wurden zahlreiche Todesfälle und Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit der Einnahme unlizenzierter Versionen des Medikaments Semaglutid, einem Diabetes- und Abnehmpräparat, registriert. Der dänische Hersteller Novo Nordisk, der das Originalpräparat herstellt, fordert angesichts der Komplikationen und Todesfälle nun ein striktes Verbot dieser sogenannten „Compounded“-Varianten. Diese Fälle zeigen eindringlich, wie gefährlich der Konsum unregulierter Medikamentenvarianten sein kann, und unterstreichen die Wichtigkeit einer strikten Qualitätskontrolle. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) unterstützt Novo Nordisks Forderung und warnt davor, dass derartige Präparate erhebliche gesundheitliche Risiken bergen.

Eine positive Entwicklung zeigt sich dagegen in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems, wo sieben große Krankenkassen, darunter die AOK Bayern, BARMER und die Techniker Krankenkasse, eine Vorreiterrolle einnehmen. Durch die Einführung der E-Verordnung für Hilfsmittel können Versicherte nun digital auf orthopädische und rehabilitative Hilfsmittel wie Bandagen, Einlagen oder Gehhilfen zugreifen. Ursprünglich für 2027 geplant, soll dieses Projekt den Zugang zu Hilfsmitteln erleichtern und die Abläufe effizienter gestalten, was einen wichtigen Schritt in Richtung eines zukunftsfähigen und digitalisierten Gesundheitssystems darstellt.

Politisch herrscht derzeit ebenfalls eine dynamische Lage: Christian Lindner, Vorsitzender der FDP, hat bei einer Pressekonferenz erneut sein Interesse am Amt des Finanzministers bekundet. Dabei reflektierte er kritisch über die Herausforderungen seiner bisherigen Amtszeit, bei der ihn die politischen Kompromisse und Einschränkungen tief getroffen hätten. Auch Volker Wissing sorgte für Aufsehen, als er überraschend seinen Austritt aus der FDP bekanntgab und direkt im Anschluss zum Justizminister berufen wurde, nachdem sein Vorgänger Marco Buschmann von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier entlassen wurde. Im Kontext dieser Entwicklungen wird deutlich, dass das politische Umfeld zunehmend instabil wird. Das drohende Ende der Ampel-Koalition und die Aussicht auf Neuwahlen werfen die Frage auf, wie sich die Gesundheits- und Apothekenpolitik zukünftig entwickeln wird. Bundeskanzler Olaf Scholz steht kurz davor, die Vertrauensfrage im Bundestag zu verlieren, was zu einer Regierungsauflösung führen könnte.


Kommentar:

Diese Entwicklungen verdeutlichen die weitreichenden Herausforderungen, vor denen die Apothekenbranche, das Gesundheitssystem und die Politik in Deutschland stehen. Die Kombination aus wirtschaftlichem Druck, regulatorischen Veränderungen und politischen Ungewissheiten bringt die gesamte Branche in eine bisher ungeahnte Belastungssituation. Für Apotheken sind die wirtschaftlichen Herausforderungen existenziell: Die Kostenexplosion durch das Skonto-Urteil des Bundesgerichtshofs und die rigorosen Retaxationen durch Krankenkassen wie die AOK zeigen, dass Apotheken nicht nur von betriebsinternen Anpassungen abhängig sind, sondern auch von politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, die sie kaum selbst beeinflussen können. Die anhaltenden Kürzungen bei Großhandelsrabatten und die restriktiven Rückforderungen der Krankenkassen schwächen die wirtschaftliche Grundlage vieler Apotheken und zwingen sie zu harten Anpassungen und einem zunehmenden Fokus auf selbstzahlende Dienstleistungen.

Gleichzeitig zeigt die Digitalisierung des Gesundheitswesens, insbesondere durch die Einführung der E-Verordnung, dass es durchaus positive Fortschritte gibt, die das Gesundheitssystem zukunftssicher machen können. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Initiativen schnell und flächendeckend umgesetzt werden können, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Branche wird daher in den kommenden Jahren zunehmend auf eine Politik angewiesen sein, die die Gesundheitsversorgung unterstützt und entlastet, anstatt zusätzliche Belastungen zu schaffen.

Politisch betrachtet scheint die derzeitige Unsicherheit durch das Ende der Ampel-Koalition ebenfalls eine große Herausforderung zu sein. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach steht vor einer ungewissen Zukunft, da die Differenzen innerhalb der Koalition unüberbrückbar erscheinen. Neuwahlen könnten jedoch auch Chancen für eine Neuausrichtung schaffen, die möglicherweise eine stärkere Unterstützung der Apothekenbranche und des Gesundheitssystems insgesamt beinhaltet. Die Hoffnung vieler Akteure liegt nun darauf, dass sich in einer neuen Regierung verlässliche und pragmatische Ansätze zur Förderung und Stabilisierung der Apothekenlandschaft finden. Eine nachhaltige Gesundheitsversorgung bedarf klarer politischer Signale und umfassender Unterstützung, um langfristig Bestand zu haben.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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