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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Pharmazeutische Dienstleistungen sollten Apotheken als Gesundheitsdienstleister stärken und Patientinnen und Patienten umfassender versorgen. Doch der akute Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierung durch die Krankenkassen zwingen viele Betreiber, ihr Angebot kritisch zu hinterfragen. Statt Beratungsleistungen auszuweiten, ziehen einige Apotheken die Reduzierung des Personalbestands in Betracht, um wirtschaftlich zu überleben. Dieser Bericht beleuchtet das Dilemma zwischen Versorgungsanspruch und betrieblicher Realität und zeigt auf, warum die Zukunft der pDL in Apotheken ohne politische und finanzielle Unterstützung auf wackeligen Füßen steht.
Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) sollte ursprünglich die Apothekenbranche stärken und Patienten mit einer umfassenderen Gesundheitsversorgung unterstützen. Apotheken sollten sich als zentrale Gesundheitsdienstleister etablieren, die neben der Medikamentenabgabe auch beratende und präventive Funktionen übernehmen. Doch in der Realität sieht sich die Apothekenlandschaft mit massiven Herausforderungen konfrontiert, die diesen Anspruch zunehmend in Frage stellen. Insbesondere der Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Unsicherheiten, die pDL mit sich bringen, stellen viele Apothekenbetreiber vor schwierige Entscheidungen.
Der Fachkräftemangel ist ein Kernproblem, das in den vergangenen Jahren immer drängender geworden ist. Insbesondere in ländlichen Gebieten kämpfen Apotheken, um qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Die Suche nach Apothekern und pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) gestaltet sich vielerorts als langwierig und kostspielig. In einigen Regionen führen die personellen Engpässe bereits dazu, dass Apotheken ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen oder bestimmte Dienstleistungen, wie beispielsweise individuelle Beratungsgespräche, kaum noch anbieten können. Hier zeigt sich eine ernüchternde Realität: Die zusätzlichen Anforderungen, die pDL an Apotheken stellen, können in vielen Fällen schlicht nicht erfüllt werden, weil das Personal fehlt, um diese Aufgaben zu übernehmen.
Neben dem Fachkräftemangel stellt die Wirtschaftlichkeit von pDL ein gravierendes Problem dar. Die Erstattungssätze, die Apotheken für pDL erhalten, decken in vielen Fällen nicht einmal die entstandenen Kosten. Apotheken, die pDL anbieten möchten, müssen in die Schulung ihrer Mitarbeiter und in technische Ausstattung investieren, was zu hohen Fixkosten führt. Für kleinere Apotheken, die ohnehin mit schmalen Margen arbeiten, sind diese Investitionen eine erhebliche Belastung. Oft bleibt die erhoffte Rentabilität der pDL aus, und es stellt sich die Frage, ob sich der zusätzliche Aufwand wirklich lohnt.
Diese Probleme haben dazu geführt, dass immer mehr Apothekeninhaber die Bereitstellung von pDL kritisch hinterfragen. Einige Betreiber äußern offen die Überlegung, ihr Personal gezielt zu reduzieren, um die Betriebskosten zu senken, anstatt zusätzliche, unrentable Dienstleistungen anzubieten. Die Rechnung scheint einfach: Weniger Personal bedeutet geringere Kosten, was das Betriebsergebnis oftmals stärker verbessert als der zusätzliche Aufwand, der mit pDL einhergeht. Doch diese Strategie birgt Risiken. Die Reduzierung von Dienstleistungen könnte langfristig das Image der Apotheken schwächen und die Akzeptanz dieser Dienstleistungen in der Bevölkerung verringern.
Eine Herausforderung ist auch die fehlende Transparenz über die wirtschaftlichen Auswirkungen von pDL. Apothekenbetreiber berichten, dass es nur schwer möglich ist, eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, da viele Faktoren, wie etwa die langfristige Kundenbindung oder die Präventionswirkung von Beratungen, nur schwer zu quantifizieren sind. Hinzu kommt, dass pDL bisher oft nicht als eigenständige Einnahmequelle angesehen werden können, da ihre Refinanzierung durch die Krankenkassen auf einem niedrigen Niveau bleibt. Für viele Apotheken bedeutet dies, dass sie die notwendigen Investitionen für pDL aus anderen Bereichen querfinanzieren müssen – ein Modell, das angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht dauerhaft tragfähig ist.
Die Diskussion um pharmazeutische Dienstleistungen wirft ein grundlegendes Problem auf, das die gesamte Apothekenbranche betrifft: Wie viel Service kann und soll eine Apotheke in Zeiten des Fachkräftemangels und wirtschaftlicher Unsicherheiten leisten? Auf der einen Seite steht der Gesundheitsauftrag der Apotheken, der es erforderlich macht, dass sie über die reine Medikamentenabgabe hinaus umfassende Beratungsleistungen anbieten. Auf der anderen Seite jedoch steht das wirtschaftliche Überleben der Apotheken, das durch die Einführung neuer, oft unrentabler Dienstleistungen gefährdet werden könnte.
Der Fachkräftemangel setzt dabei klare Grenzen. In vielen Apotheken arbeiten die wenigen verfügbaren Fachkräfte ohnehin bereits am Limit. Zusätzliche Aufgaben durch pDL zu übernehmen, bedeutet, dass das Personal noch stärker belastet wird, was wiederum das Risiko von Überlastung und Fluktuation erhöht. Langfristig könnte dies dazu führen, dass immer mehr Fachkräfte den Beruf verlassen, was die Problematik des Personalmangels weiter verschärfen würde. Hier müssen Apothekenbetreiber eine schwierige Entscheidung treffen: Sollten sie das begrenzte Personal lieber auf die Grundversorgung konzentrieren, um den Betrieb stabil zu halten, oder sollte man das volle Dienstleistungsspektrum aufrechterhalten, auch wenn dies zulasten der Wirtschaftlichkeit geht?
Auch die finanzielle Seite der pDL bleibt problematisch. Die derzeitige Erstattung durch die Krankenkassen wird von vielen Apotheken als unzureichend angesehen, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Während die Einführung von pDL im Grundsatz als wertvolle Ergänzung der Gesundheitsversorgung begrüßt wird, bleibt die Frage, wie die finanzielle Tragfähigkeit dieser Angebote langfristig gesichert werden kann. Ohne eine substantielle Erhöhung der Honorarsätze oder eine alternative Finanzierung werden pDL für viele Apotheken auf Dauer nicht tragfähig sein. Die Folge wäre, dass nur große, gut aufgestellte Apotheken pDL anbieten könnten, während kleinere Betriebe sich gezwungen sähen, ihr Angebot zu reduzieren.
Die Entscheidung, Personal gezielt zu reduzieren, mag kurzfristig wirtschaftlich sinnvoll erscheinen, doch sie könnte langfristig das Image der Apotheken und die Akzeptanz von pDL untergraben. Wenn Apotheken zunehmend gezwungen sind, sich auf die Grundversorgung zu konzentrieren, könnte dies das Berufsbild entwerten und die Attraktivität des Berufs für Nachwuchskräfte mindern. Damit läuft die Apothekenbranche Gefahr, langfristig an Bedeutung zu verlieren und ihre Rolle als zentrale Anlaufstelle im Gesundheitssystem einzubüßen.
Die Apothekenbranche steht daher vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sowohl den Fachkräftemangel als auch die Wirtschaftlichkeit von pDL bewältigen. Hier ist auch die Politik gefragt. Nur durch gezielte Fördermaßnahmen und eine angemessene finanzielle Unterstützung durch die Krankenkassen kann sichergestellt werden, dass Apotheken in der Lage sind, ihr volles Leistungsspektrum anzubieten. Andernfalls droht eine Spaltung der Apothekenlandschaft in große Apotheken, die umfassende Dienstleistungen anbieten können, und kleine Betriebe, die sich auf das Nötigste beschränken müssen. Für die Patientinnen und Patienten wäre dies ein herber Rückschlag, und für die Apothekenbranche eine Entwicklung, die ihren Anspruch als zentraler Pfeiler des Gesundheitssystems langfristig gefährden könnte.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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